Beiträge von Lehrerin2007

    Wir nehmen auch "Words in context" in der Oberstufe und lassen das Buch anschaffen. Allerdings gebe ich die Vokabeln ganz "normal" zum Lernen auf und dazu sollen sie die Texte lesen. In der folgenden Stunde wiederholen wir den Stoff der Vorstunde und wenden die Wörter an. Ich hätte bei unserem Lehrplan und vier Unterrichtsstunden gar keine Zeit, solche Hausaufgaben (Synonyme etc.) jedes Mal zu besprechen.

    Wenn mir etwas bei einer Rechnung komisch vorkommt, rufe ich bei der Rechnungsstelle an und frage nach. Einmal hatte ich bei einer OP (Kaiserschnitt) den Chefarzt-Tarif berechnet bekommen, den ich aber gar nicht hatte und auch nicht als Wahlleistung unterschrieben hatte. Die Rechnung wurde annulliert und ich bekam eine neue (viel niedrigere).

    Ein HNO, bei dem ich mal wegen Ohrpiepen war, das schon 1-2 Tage angedauert hatte, hat anschließend bei ganz anderen Untersuchungen auf seinen Rechnungen immer einen chronischen Tinnitus darauf geschrieben, den ich gar nicht hatte. Das habe ich direkt in der Praxis gesagt und danach ist es nicht mehr auf den Rechnungen erschienen. (Keine Ahnung, ob er da mehr hätte abrechnen können; als ich ihn darauf ansprach, lachte er nur laut und sagte, bei ihm hätten nahezu alle Lehrkräfte Tinnitus).

    Und es gab bestimmt noch 1-2 andere Sachen, wo ich mal nachgehakt habe, wo ich mich aber nicht mehr an die Einzelheiten erinnere.


    Eine reguläre Vorsorge bei der Frauenärztin ist bei mir immer so um die 240-250 €.

    Aber könnte es Probleme geben, sollte man erneut erkranken?

    Das kann ich mir nicht vorstellen, denn niemand kann hellsehen. Bei mir war der Grund auch der, dass ich einige Jahre nicht mehr wegen des Grundes für den Risikozuschlag beim Arzt war. Das hat denen gereicht. Ich (und auch kein Arzt) musste ja nicht unterschreiben, dass ich nie wieder erkranke. Könnte auch theoretisch immer noch passieren. Eventuell wäre ein Gutachten deines Arztes mit positiver Prognose hilfreich.

    Für mich bedeutet das, dass ich keine mehrtägige Fahrt mehr begleiten werde.

    In manchen BL ist es leider eine Dienstpflicht (so auch in Bayern). Aber mit dem Hintergrund dieses Falls (Emily / Diabetes) und was da passieren kann, würde ich entsprechend vorsorgen und mich absichern soweit das möglich ist.


    Wir hatten auch schon eine Schülerin mit Diabetes Typ 1 an der Schule, was bei weitem nicht allen bekannt war. Ich habe es zufällig im Gespräch mit einer anderen Lehrerin erfahren (die tatsächlich kurz nach der Diagnose mit ihr auf Klassenfahrt war) und es wiederum einer anderen Kollegin mitgeteilt, die Jahre später in der Oberstufe eine Fahrt organisierte, wo sie mit sollte. Die wusste bis zu dem Zeitpunkt noch nicht davon und hat sich dann entsprechende Infos eingeholt (allerdings weiß ich nicht, ob zu dem Zeitpunkt bereits eine schriftliche Abfrage stattgefunden hatte oder nicht).

    Selbst wenn der Diabetes den Lehrerinnen bekannt gewesen wäre, was wird hier an Wissen über diese Krankheit und wie man damit umgeht erwartet? Viele kennen nicht einmal den Unterschied zwischen Typ 1 und Typ 2 (und es gibt ja noch mehr Typen). Beim Typ-1-Diabetes (Autoimmunerkrankung) herrscht ja absoluter Insulinmangel und ohne externe Insulinzufuhr geht, soweit ich weiß, gar nichts, während man einen nicht allzu stark ausgeprägten Typ-2-Diabetes auch mit entspr. Ernährung managen kann. Typ 2 gibt es auch bei Kindern und vielen ist vor allem dieser Typ geläufig. Und wenn sich das Kind übergibt (und ggf. andere auch), würde ich jetzt auch nicht sofort an eine Überzuckerung denken, obwohl ich mich zufällig ein wenig auskenne.


    Auch Allergie ist ja nicht gleich Allergie und heutzutage haben ja immer mehr Kinder Allergien. Eine Erdnussallergie kann bei dem einen schon bei Nuss-Spuren zum Tod führen, der andere hat nur Halskratzen oder muss sich schlimmstenfalls übergeben. Eine Lehrkraft soll dann immer einschätzen können, was zu tun ist? Obwohl ich hier immer super-vorsichtig wäre und im Zweifel lieber "zu viel" machen würde, finde ich das schon viel verlangt. Als ich das letzte Mal auf Klassenfahrt war (mit drei 6. Klassen und noch ca. fünf weiteren Kollegen), hatte der eine auch Bauchweh, die nächste bekam im Liegen plötzlich schlecht Luft ("Das habe ich zu Hause auch manchmal. Meist ist es die Aufregung."), wieder eine andere spuckte nachts... Es ist halt ständig irgendwas, dass man manchmal Angst hat, man verpasst dann, wenn wirklich was ist...

    Bei allem Respekt vor den trauernden Eltern, aber wenn ich ein Kind mit Diabetes hätte, würde da mein nicht vorhandenes Helikopter-Eltern-Gen einsetzen und ICH hätte den Lehrern eine schriftliche Info inkl. Telefonnummer etc. mitgegeben.

    Wenn ich ein Diabetes krankes Kind hätte, wüsste ich aber, dass ich die Lehrer persönlich noch einmal darüber informiert hätte, auch über die Medikamente, hätte ich informiert.

    Wie kann ich als Elternteil mein Kind ins Ausland schicken ohne dafür Sorge zu tragen, dass alle Beteiligten Informationen über Anzeichen von Über- und Unterzuckerung haben, mein Kind evtl beim Berechnen der Insulingaben nach dem Essen unterstützen etc., evtl mal mit auf den Wert schauen, Gummibärchen dabei haben, etc. Wie kann man bitte diese krasse Verantwortung allein auf sein Kind allein abwälzen? Oder sich blind auf einen Sensor verlassen? Das ist mir absolut unbegreiflich und hat für mich auch den Eindruck, dass entweder die Eltern mit der Krankheit überfordert waren oder sich keinen Stress wegen evtl nicht mitfahrenkönnens machen wollten.

    Genau dieser Punkt lag mir von Anfang an schwer im Magen! Bei allem, was die Lehrkräfte falsch gemacht haben (erst am 3. Tag nach dem Mädchen sehen usw.), kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen, dass hier scheinbar überhaupt keine Verantwortung bei den Eltern gesehen wird. Ich habe bei der 1. Klassenfahrt von Kind 2 der Klassenleitung sogar mitgeteilt, dass es den Verdacht auf Asthma gibt und ein Spray für alle Fälle im Rucksack ist. Einfach nur nochmal zur Sicherheit, obwohl es schriftlich abgefragt wurde.

    Das ist aber auch unterschiedlich geregelt. Bei uns werden auch Arbeiten mit schlechtem Schnitt nicht wiederholt - ich habe das hier noch nie erlebt. Ich kann mir nur vorstellen, wenn ein Grund vorliegt, dass sie nicht genehmigt wird (bei "zu gutem" oder zu schlechtem Schnitt), weil der Stoff der Arbeit nicht im Lehrplan stand oder die Aufgabenform nicht zulässig war, dass sie dann nochmal geschrieben werden müsste.

    Bei solchen Reaktionen wie die, die du beschreibst, frage ich mich, ob diesen Eltern bzw. der Schulleitung bewusst ist, dass wir aktuell ein großes Problem mit Noteninflation haben, die Abischnitte tendenziell zu gut sind und die Abiquote zu hoch ist, und wir gerade eher bemüht sind, durch realistische und kriterienorientierte Notenvergabe diese Tendenz zu korrigieren, statt noch stärker weiterzufeuern.

    Genau. Ich meinte ja: Heute würde ich ganz anders reagieren. So etwas in der Art würde ich auch sagen.

    Bei uns gibt es solche Schnitte gar nicht. Da ist 3,0-3,5 die Norm, aber auch jenseits der 3,5 nicht unüblich.

    Hier auch. Gerade in Französisch ab Mittelstufe eher oberhalb der 3,5...

    Die Kinder sind nicht mehr motiviert weil die Noten zu schlecht sind.

    Hat das die Schulleitung gesagt?


    Ich finde so etwas unmöglich. Ich hatte auch schon solche Situationen und kann insbesondere jetzt, Jahre später, nur den Kopf darüber schütteln. Ich hatte mal eine 5. Klasse in Englisch, die eine dermaßen schlechte Arbeitshaltung hatte (Vokabeln wurden grundsätzlich nicht gelernt), dass die Schnitte anfangs echt schlecht waren (viel schlechter als die von dir genannten - später sind sie mir viel päd. Einwirken und Trainieren besser geworden). Da hatte ich eine Schülerin, der ich wegen mehrfachen Abgucken (trotz Verwarnungen) die Klassenarbeit abnehmen musste - deren Eltern haben dann bei der Schulleitung behauptet, ich habe was gegen ihre Tochter und habe das Abgucken frei erfunden, außerdem sei ich sowieso völlig untauglich als Lehrerin, das sehe man ja an meinen Schnitten. Die damalige Schulleitung meinte zu mir: Wir können doch den SuS nicht versprechen, dass sie sich bei uns wohlfühlen und dann solche Schnitte haben! Implizit hat sie also auch von mir verlangt, die Noten zu schönen, nehme ich an (hab ich aber nie gemacht). Damals war ich ziemlich perplex, heute würde ich ganz anders reagieren. Zum Glück ist meine jetzige Schulleitung aber nicht so!

    chilipaprika: Das kann ich gut nachvollziehen.

    Wollten sie für dich "etwas Besseres" als sie damals erlebt haben?

    Nein, eher andersherum. Ich war nicht so gut wie sie (angeblich) und musste besser werden. Allerdings betraf das nur die Fächer, die sie für wichtig hielten, nicht die, in denen ich gut war.


    Ich bin da als Lehrerin-Mutter daher besonders vorsichtig bei meinen Kindern. Mein großes Kind macht sich leider selbst Stress (trotz sehr guten Noten), da muss ich eher beschwichtigend wirken und schauen, dass die Noten nicht so wichtig genommen werden.

    "Und? Wo ist die Zwei diesmal?" - für sie ein "harmloser Witz", für mich brach damals die Welt zusammen, dass ich trotz guter Leistungen immer noch nicht genügte und diese eine Zwei mehr im Fokus stand als die restlichen Einser, wie die letzten Zeugnisse auch.

    So etwas und insgesamt überhaupt starken Notendruck habe ich allerdings auch bei meinen Nicht-Lehrer-Eltern erleben müssen. :-(

    Ich glaube, in BW ist das nicht so streng wie in Bayern. Aus Bayern habe ich das früher schon mal gehört. Das es feste Zeiten gibt, zu denen Kinder nicht gebracht oder abgeholt werden sollen, damit der Tagesablauf nicht durcheinander kommt, das ist dagegen vermutlich überall so. Und manche Kindergärten lassen dann mehr Ausnahmen zu während andere ganz streng sind.

    Mir wurde sogar mal mit der Kündigung des Kitaplatzes gedroht, als ich ein einziges Mal 2 Minuten zu spät war. Das dürfe nicht noch einmal vorkommen, das sei Vertragsbruch (ich stand im Stau und hatte sogar extra angerufen). Im nächsten Moment sollte ich dann mein Kind aber bitte eher abholen - wegen Personalmangels.

    Ich finde die Aufgabe, Schulkinder zu unterrichten und eigene Kinder großzuziehen, sind völlig unterschiedliche Dinge und letzteres ist für mich persönlich die herausforderndere Aufgabe, weil die eigenen Kinder natürlich ganz andere Dinge von einem brauchen und man als Eltern quasi 24/7 im Dienst ist, während eine Schulstunde, und wenn sie noch so anstrengend ist, nach 45 min. vorbei ist (und dann geht man in eine andere Klasse und startet neu und es kann ganz anders laufen). Der Balance-Akt zwischen Beruf und eigenen Kindern ist immer schwierig und ich glaube nicht, dass das eine größere Herausforderung für Lehrkräfte ist - aber das ist nur meine persönliche Meinung / Erfahrung. Ich kann aber in dem Punkt zustimmen, dass man - je älter man wird - weniger Lärm verträgt und es zu Hause dann v.a. mit kleinen Kindern oft auch nicht so ruhig ist. Aber: Rückblickend sind sie so schnell groß geworden und jetzt ist es auch zu Hause wieder viel ruhiger und ich kann meist am Stück meiner Arbeit nachgehen. Sagen wir es so: Die "Umzingelung" der eigenen Kinder ist eine ganz andere als die der Kinder in der Schule. Für mich sind das zwei völlig unabhängige Dinge und ich würde die Entscheidung für den Beruf und / oder für eine Familie unabhängig voneinander treffen.

    Wir haben einen Vollzeitplatz in der Kita bezahlt und nutzten ihn nur komplett aus, wenn es unabdingbar war.

    Das ist z.B. etwas, was meine erste Schulleitung (seit ich Lehrerin bin) gerne gehabt hätte, dass wir Lehrerinnen das so machen, ABER: Es war von Seiten des Kita-Trägers nicht erlaubt. Wenn man eine gewisse Zeit gebucht hat, musste man die auch ausnutzen, außer das Kind war krank oder hatte einen Termin o. Ä. Sie haben das sog. "Luftbuchungen" genannt und das wurde entsprechend dokumentiert, wenn jemand das regelmäßig so gehandhabt hat. Die Begründung war damals, dass es sonst irgendwelche Fördergelder für die Kitaplätze nicht gab, wenn die Buchungszeiten nicht ausgenutzt wurden.

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