Beiträge von Lehrerin2007

    "Und? Wo ist die Zwei diesmal?" - für sie ein "harmloser Witz", für mich brach damals die Welt zusammen, dass ich trotz guter Leistungen immer noch nicht genügte und diese eine Zwei mehr im Fokus stand als die restlichen Einser, wie die letzten Zeugnisse auch.

    So etwas und insgesamt überhaupt starken Notendruck habe ich allerdings auch bei meinen Nicht-Lehrer-Eltern erleben müssen. :(

    Ich glaube, in BW ist das nicht so streng wie in Bayern. Aus Bayern habe ich das früher schon mal gehört. Das es feste Zeiten gibt, zu denen Kinder nicht gebracht oder abgeholt werden sollen, damit der Tagesablauf nicht durcheinander kommt, das ist dagegen vermutlich überall so. Und manche Kindergärten lassen dann mehr Ausnahmen zu während andere ganz streng sind.

    Mir wurde sogar mal mit der Kündigung des Kitaplatzes gedroht, als ich ein einziges Mal 2 Minuten zu spät war. Das dürfe nicht noch einmal vorkommen, das sei Vertragsbruch (ich stand im Stau und hatte sogar extra angerufen). Im nächsten Moment sollte ich dann mein Kind aber bitte eher abholen - wegen Personalmangels.

    Ich finde die Aufgabe, Schulkinder zu unterrichten und eigene Kinder großzuziehen, sind völlig unterschiedliche Dinge und letzteres ist für mich persönlich die herausforderndere Aufgabe, weil die eigenen Kinder natürlich ganz andere Dinge von einem brauchen und man als Eltern quasi 24/7 im Dienst ist, während eine Schulstunde, und wenn sie noch so anstrengend ist, nach 45 min. vorbei ist (und dann geht man in eine andere Klasse und startet neu und es kann ganz anders laufen). Der Balance-Akt zwischen Beruf und eigenen Kindern ist immer schwierig und ich glaube nicht, dass das eine größere Herausforderung für Lehrkräfte ist - aber das ist nur meine persönliche Meinung / Erfahrung. Ich kann aber in dem Punkt zustimmen, dass man - je älter man wird - weniger Lärm verträgt und es zu Hause dann v.a. mit kleinen Kindern oft auch nicht so ruhig ist. Aber: Rückblickend sind sie so schnell groß geworden und jetzt ist es auch zu Hause wieder viel ruhiger und ich kann meist am Stück meiner Arbeit nachgehen. Sagen wir es so: Die "Umzingelung" der eigenen Kinder ist eine ganz andere als die der Kinder in der Schule. Für mich sind das zwei völlig unabhängige Dinge und ich würde die Entscheidung für den Beruf und / oder für eine Familie unabhängig voneinander treffen.

    Wir haben einen Vollzeitplatz in der Kita bezahlt und nutzten ihn nur komplett aus, wenn es unabdingbar war.

    Das ist z.B. etwas, was meine erste Schulleitung (seit ich Lehrerin bin) gerne gehabt hätte, dass wir Lehrerinnen das so machen, ABER: Es war von Seiten des Kita-Trägers nicht erlaubt. Wenn man eine gewisse Zeit gebucht hat, musste man die auch ausnutzen, außer das Kind war krank oder hatte einen Termin o. Ä. Sie haben das sog. "Luftbuchungen" genannt und das wurde entsprechend dokumentiert, wenn jemand das regelmäßig so gehandhabt hat. Die Begründung war damals, dass es sonst irgendwelche Fördergelder für die Kitaplätze nicht gab, wenn die Buchungszeiten nicht ausgenutzt wurden.

    Es kommt darauf an, was man als "gut" betrachtet an einer Schule / einem Gymnasium. (Manche Eltern finden es ja "gut", wenn die Kinder die Noten bekommen, die die Eltern gerne sehen möchten...).


    Am Gymnasium meiner Kinder finde ich gut, dass auch auf die Starken geschaut wird und wie man die fördern kann, das vermisse ich an meiner Schule nämlich etwas.

    Ich habe in meiner Oberstufenzeit nicht einmal während einer Klausur gefehlt. Ich hatte nicht eine unentschuldigte Fehlstunden und habe generell sehr wenig gefehlt.

    Ich auch nicht. Ich habe mich auch schon über die enormen Fehlzeiten bei uns gewundert und geärgert. Ich finde auch, dass es viel mehr geworden ist in den letzten Jahren.

    so auch hier am Gymnasium in BaWü.

    Hier ebenfalls.

    Einzelne besonders anfällige SuS gab es ja immer schon, aber es werden gefühlt (?) immer mehr. Zum Teil entschuldigen die Eltern ihr Kind auch wegen jedem Wehwehchen und viele SuS machen auch keinen Hehl daraus, dass sie am Tag vor einer Klassenarbeit fehlen, um zu lernen. Ich habe eine recht kleine 10. Klasse (19 SuS), von denen neulich 8 fehlten (!!). Ich fragte, was denn los sei - Antwort: Wir schreiben morgen Mathe (grins)...

    In derselben Klasse hatte eine Mutter eine Schülerin am Tag vor meiner Klassenarbeit krank gemeldet und sogar dazugeschrieben: Grippesymptome. Das ist für mich Fieber, Schüttelfrost, trockener Husten, Schnupfen. Ich dachte, dann wird sie wohl nicht kommen zur Klassenarbeit - aber sie war da: mit rosigen Wangen und quietschfidel...


    Ich habe letztes Schuljahr alle meine Klassenarbeiten/Klausuren nachschreiben müssen und z.T. haben sogar welche beim Nachschreibtermin wieder gefehlt. Das Erstellen der Nachhol-Arbeit ist das eine, das Organisatorische drumherum das andere, denn oft kann ich die dann nicht in den normalen Nachschreibtermin setzen, wenn ich ein Hörverstehen in der Arbeit habe.

    Da es bisher noch nie nötig war, habe ich von der Möglichkeit, im Falle mehrerer verpasster angesagter Prüfungen eine Ersatzprüfung zu machen, bisher noch keinen Gebrauch gemacht. Diese Ersatzprüfung kann dann mehrere verpasste Prüfungen ersetzen und den Stoff des ganzen Schuljahres bis zu dem Zeitpunkt umfassen. Die Schulleitung hat mich darauf aufmerksam gemacht und ich habe meinen Klassen diesen Passus aus unserer GSO zu Beginn des Schuljahres vorgelesen und auch auf den Elternabend gesagt, dass ich, sollte es wieder so kommen, davon Gebrauch machen werde. Es hat bereits Wirkung gezeigt: Bisher habe ich von 5 Klassenarbeiten nur eine nachgeschrieben!


    Schlimm finde ich auch, dass "Ich war ja krank." zu oft als Ausrede benutzt wird, dass man irgendwas nicht hat oder weiß. Obwohl die SuS wissen, dass sie die Pflicht haben, den Stoff nachzuholen, tun sie es oft nicht. Ich hörte auf eine Frage in der mündlichen Abitur-Prüfung sogar einmal: Das weiß ich nicht, da war ich nicht da. Ich wusste echt nicht, ob ich darüber lachen oder weinen sollte...

    Oder die Teilzeit Lehrerinnen, die nie zur ersten Stunde können.

    Dazu eine Anekdote: Ich hatte einen Kitaplatz mit Betreuungsvertrag ab 7:00 Uhr; Träger: Mein Dienstherr. Wegen Personalmangels wurden die Öffnungszeiten verkürzt und er machte phasenweise erst um 9:00 Uhr (!) auf, später dann wieder 7:30 Uhr, ohne dass ich darauf einen Einfluss gehabt hätte. Es wird einem nicht leicht gemacht, man kann es sich wirklich nicht aussuchen, aber zweiteilen kann man/frau sich auch nicht. Ich war so froh, als die Kids endlich zur Schule gingen.

    da wird sich ja wirklich jahrelang neben die Kinder gelegt, bis sie schlafen.

    Das Schlimme daran, finde ich, ist, wenn man es selbst nicht so macht bzw. es den Kindern in geeignetem Alter langsam abgewöhnt (denn meist ist es ja nur noch die Gewohnheit, weil sie es nicht anders kennen) und man dann die volle Breitseite von anderen abbekommt, ohne, dass die das Kind überhaupt kennen oder das Problem, weshalb das Kind z.B. gerade nicht gut schläft. Das ist mir so ergangen, als mein damals 9-jähriges Kind, das vorher super nach den üblichen Ritualen (vorlesen, kuscheln, Gute-Nacht-Kuss) eingeschlafen war, dies plötzlich nicht mehr tat. Natürlich haben wir es getröstet und versucht, herauszufinden, was das Problem war (das legte sich auch nach ein paar Wochen wieder), aber wir saßen nicht stundenlang am Kinderbett oder lagen sogar drin. Eine Freundin redete mir ein, dass es das einzig Richtige wäre, nun wieder jeden Abend so lange am Bett zu sitzen bis es jeweils schlief und dass ich mich als Mutter (vom Vater war keine Rede!) da zurückzunehmen habe. Ihre eigenen Kinder waren viel, viel kleiner und sie hatte noch nie ein 8-jähriges, also auch nicht so viel Ahnung, wovon sie sprach. Sie habe das in einem Blog gelesen, den sie mir verlinkte (wo aber auch nicht nach Alter differenziert wurde)...

    Um weiteren Streit zu vermeiden, habe ich mit der Freundin ausgemacht, dass wir uns nicht mehr über Erziehung austauschen werden, da wir da unterschiedlich ticken, um unsere Freundschaft nicht zu gefährden. Im Nachhinein die bestmögliche Entscheidung in dieser Situation!

    dass diese Bedürfnisorientierte Erziehung eigentlich garnicht so problematisch ist, aber massiv falsch verstanden und umgesetzt bzw als Ausrede missbraucht wird.

    Darüber habe ich auch schon mit einigen Eltern / v.a. Müttern diskutiert und bin auch sehr skeptisch. Ich habe das Konzept "bedürfnisorientiert" so verstanden, dass man auf die Bedürfnisse aller Familienmitglieder eingeht und (s.u.) nicht dem Kind automatisch jeden Wunsch erfüllt und sich selbst dabei immer hinten anstellt. Je nach Alter des Kindes muss man auch die Bedürfnisse der Geschwister und Eltern berücksichtigen und das müssen Kinder m.E. auch unbedingt lernen (!!!).

    Aber man sollte halt nicht Bedürfnis mit Wünschen verwechseln

    Ich glaube, genau das ist der Kern des Problems.

    Weil ich heute früh sehr pünktlich losgefahren bin, vorsichtig gefahren bin und 7.40 in der Schule war und die meisten SuS auch; ein paar kamen zu spät - kein Problem - anschließend fand normaler Unterricht statt.


    Hätten wir auf online-Unterricht umgeswitcht, weiß ich nicht ob mein Dienstgerät sich heute in mein w-lan eingewählt hätte oder nicht (das klappt nämlich nicht immer), ob die SuS ihre Passwörter und Geräte parat gehabt hätten usw., da kommt ein Déjà-vu auf, das ich eigentlich nicht mehr erleben möchte...

    Legt ihr (auch wenn es sich nur um eine Nachschrift handelt) zusätzlich die Angabe sowie einen Erwartungshorizont der Nachschrift für die Respizienz bei?

    Grundsätzlich ja. (Ob das im Detail angeguckt wird, weiß ich nicht; wenn ich das i.V. mache, tue ich es nicht).


    Eigentlich mache ich sowieso immer auch einen EWH für mich (oft ist die Nachhol-Schulaufgabe ja nur eine Abwandlung des Originals), auch, dass ich später durchblicke, falls ich die oder Teile davon nochmal nehme.

    Ich überlege schon die ganze Zeit, wie ich die Eingangsfrage für mich beantworten würde. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass ich über die Jahre versucht habe, immer mehr schüler-zentriert / handlungsorientiert zu arbeiten und dass mich das entlastet, sowohl im Unterricht als auch bei der Planung. Natürlich muss ich mir dazu auch Aufgaben überlegen, aber gerade in den Fremdsprachen sind die natürlich immer sehr ähnlich und in den unteren Klassen sehr einfach, da sie zu einem bestimmten Punkt nur eine begrenzte Menge an Redemitteln zur Verfügung haben und wir in diesem Rahmen bleiben müssen. Ansonsten arbeite ich wegen der Texte natürlich viel mit den Lehrbüchern und den dazugehörigen Arbeitsheften, die ich meist recht gut finde. Für meine Fächer geht das in Unter-/Mittelstufe auch kaum anders.

    dass es in jedem anderen Beschäftigungsverhältnis überhaupt keine Zusatzzahlungen von Arbeitgeber für Kinder gibt.

    Es gibt auch in manchen anderen Beschäftigungsverhältnissen Zuschüsse anderer Art. Mein Mann ("freie Wirtschaft") hat z.B. Kinderbetreuungszuschüsse bekommen (60€ netto monatlich pro Kind bis zu einem best. Alter) und darüber hinaus job-bedingte Vergünstigungen, wovon die ganze Familie profitiert.

    Wenn ich plante, 3 Kinder zu haben, würde ich mich, rein finanziell, klar für den Beruf als verbeamteter Lehrer entscheiden.

    Das kann ich mir kaum vorstellen, dass das viele Leute tatsächlich so machen. In der Regel plant man seinen beruflichen Weg ja lang bevor man überhaupt an Kinder denkt oder den passenden Partner hat. Ich habe mich in der Oberstufe für den Lehrerberuf entschieden, das war fünf Jahre, bevor ich den Vater meiner Kinder kennengelernt habe und 10 Jahre bevor ich überhaupt das erste Kind hatte.

    Ich habe meine Versicherung im Rahmen der Öffnungsaktion bei der Debeka mit einem Risikozuschlag von 30% abgeschlossen. (Von einem geringeren Risikozuschlag habe ich noch nie gehört.) Ein paar Jahre später habe ich mal (schriftlich) nachgefragt, ob das denn jetzt so den Rest meines Lebens bleibt, da der Grund, wegen dem ich den Zuschlag bekommen hatte, nicht mehr vorhanden war. Da haben sie mir zwar erklärt, dass das eher unüblich sei, sie sich absichern müssen etc. - aber haben mir dann Recht gegeben und ihn dann weggenommen. Allerdings ist das viele Jahre her, wie sie das heute handhaben, weiß ich natürlich nicht.

    Bei uns gibt es ab der 8. Klasse die Möglichkeit, Tablets im Unterricht zu verwenden, freiwillig und nur, wenn die jeweilige Lehrerkraft einverstanden ist. Bisher waren es nur vereinzelte, die das genutzt haben, in meiner 8. Klasse nun ca. die Hälfte! Sie verwenden die Tablets auch hauptsächlich, um darauf ihre Hefteinträge zu machen (immerhin schreiben sie mit einem digitalen Stift) und mit der dig. Schulbuchlizenz ihr Buch darauf zu benutzen. Auch ein digitales Hausaufgabenheft haben manche.

    Mir erschließt sich dabei lediglich der Vorteil, dass man weniger tragen muss, alles kompakter ist und man in den digitalen Schulbüchern der Fremdsprachen die Texte und Hörübungen direkt antippen kann und nicht mit CD oder so rumhantieren muss, was eh kaum noch jemand macht. Das war es aber auch schon. Ansonsten stelle ich fest, dass sie ständig alles größer und kleiner ziehen und dabei nie den ganzen Text oder das Arbeitsblatt im Ganzen sehen, was ich als Nachteil empfinde wegen des fehlenden Überblicks (z.B. wenn Übungen aufeinander aufbauen oder darüber noch wichtige Anweisungen stehen oder was auch immer). Auch dauern Hefteinträge - so mein Eindruck - länger, was ich auch ungünstig finde.

    Insgesamt bin ich also weniger begeistert und das Lernen wird dadurch auf keinen Fall besser. Manchmal habe ich den Eindruck, es ist das Gegenteil...

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