Beiträge von Lehrerin2007

    Wie kann das sein, und warum ist es so?

    Hier wurden die Anforderungen im Bereich der Notengebung zuletzt gesenkt und die Zeit für die Abiturklausur mehrfach verlängert. Für die Note 4-, also 4 Notenpunkte benötigt man in den mod. Fremdsprachen z.B. nur noch 40%. (Früher waren es mal 50%, meine ich.) Die Note 2 gibt es ab 70%, die 1 ab 85% - wobei sich das im Abitur vor allem auf den Teil Hörverstehen bezieht, die schriftlichen Aufgaben werden mit Teilnoten bewertet (mit Bewertungsrastern). Außerdem wurden die Bewertungsraster zugunsten der SuS geändert, im sprachlichen Bereich findet man z.B. für 9 Notenpunkte (also eine 3+) die Beschreibung: im Wesentlichen lexikalisch, grammatisch/syntaktisch und orthographisch korrekt, Verständlichkeit geringfügig eingeschränkt - teilweise eigenständige Formulierungen". (Bewertungsraster moderne Fremdsprachen, Oberstufe/Abitur). Wenn die Verständlichkeit bereits geringfügig (was natürlich auch wieder Interpretationssache ist) eingeschränkt ist, noch die Bewertung "voll befriedigend" zu geben, finde ich schon recht generös.

    Ich würde mal behaupten, dass es in den Sprachen leichter ist, im Mittelfeld des Notenbereichs zu landen, dafür wiederum sehr schwierig, die ganz hohen Punktzahlen zu erreichen.

    Ja, würde ich so unterschreiben. Noten unterhalb der 4 Punkte gebe ich in meinen Fächern extrem selten, einfach deshalb, weil man schon ein leeres Blatt abgeben müsste, um 0 Punkte zu bekommen. Wenn man irgendwas schreibt, bekommt man (trotz sog. Sperrklausel) immer noch ein paar wenige Punkte in einer Teilaufgabe, selbst, wenn man das Thema verfehlt.

    Den Luxus VZ-Verdiener/-in und Hausfrau/-mann kann sich kaum jemand mehr leisten.

    Das kann man natürlich so sehen, aber ich würde das nicht als "Luxus" bezeichnen. In 99% der Fälle ist die Frau ja die "Hausfrau" und für viele Frauen (wie mich z.B.) wäre das die absolute Horrorvorstellung. Ich sehe es als Errungenschaft für Frauen an, dass sie heute das gleiche Recht haben wie Männer, arbeiten zu gehen und zum Glück oft auch die Möglichkeit, dass sie nicht heiraten müssen oder in einer Ehe bleiben müssen, um versorgt zu sein. Und trotzdem ist hier noch viel zu tun (Stichwort Altersarmut bei Frauen).

    Ich verstehe nicht, dass immer nur gegen die Frauen gewettert wird, dass sie keinen Bock auf Arbeiten hätten und es ihre eigene Entscheidung sei, dass der Partner in die Care-Arbeit nicht mehr einbezogen wird. Sowas solle man gefälligst zu Beginn der Beziehung klären bzw. bevor man Kinder in die Welt setzt.


    Sicherlich mag es solche Frauen geben, jedoch gibt es auch genügend Männer, die sich noch beim 1. Kind voller Tatendrang um Nachwuchs, Familie und Haushalt kümmern und dabei feststellen, dass das nicht das Ihre ist. Stattdessen schieben sie nun gerne ihre Arbeit vor, die ja ach so wichtig ist und all ihr Engagement braucht. Zu Beginn kämpft die Frau noch um mehr häusliche Mitarbeit, später streiten sie deshalb viel und irgendwann gibt die Frau nach. Wenn außer dieses Themas die Beziehung in Ordnung ist, wird sie sich nicht trennen.

    Das sehe ich genauso. Mein Mann und ich haben zwar vorher grundlegend darüber gesprochen, und ich wollte auch in Elternzeit und zunächst in Teilzeit gehen, allerdings hat er auch ganz klar gesagt, dass er das nicht möchte (Teilzeit). Damit gab es jetzt auch nicht so viele andere Möglichkeiten, für die ersten Jahre war es also erstmal soweit klar. Wie es nach den ersten Jahren weitergeht, darüber haben wir (leider) nie gesprochen (bis jetzt).

    Was wir allerdings nicht wussten, war, was uns da erwartet (und keiner kann mir erzählen, dass er/sie das vorher genau wusste!) und wie es ist, Job und Familie unter einen Hut zu bringen, dass es nicht so einfach ist, einen Kitaplatz zu bekommen, war mir auch klar, aber dass man so dermaßen abhängig ist und überhaupt keine Handhabe hat darüber, wann man einen Platz bekommt (hier: völlig intransparent, wer wann unter welchen Umständen und für welche Buchungszeiten einen bekommt), wie man sich selbst in der neuen Rolle entwickelt oder darin aufgeht (oder auch nicht), wie die Beziehung sich entwickelt mit einem, zwei oder mehr kleinen Kindern, wie sich der eigene Job entwickelt und welche Möglichkeiten sich da ggf. anbieten - ganz viele Dinge kann man vorher einfach überhaupt nicht absehen.

    Auch bei uns hat sich dieser Fehler eingeschlichen, dass ich, "weil ich ja (eher) zu Hause bin" viel mehr Hausarbeit gemacht habe, obwohl ich ja für die Kinder in Teilzeit gegangen bin, nicht, um seine Aufgaben im Haushalt zu übernehmen. Das ist mir zum Glück irgendwann bewusst geworden (nach jahrelangem Frust) und wir hatten einen langen Weg (und der geht noch weiter), dass es wirklich gleichberechtigt ist, denn ich hätte seit Jahren mehr arbeiten wollen und weniger Haus-/Carearbeit machen wollen. Ziel ist es, alles 50/50 aufzuteilen (aktuell sind wir vielleicht bei 40 (m)/60 (w)), jetzt, wo die Kinder viel größer sind und selbst 8 Stunden täglich mit Schulischem beschäftigt sind, möchte ich auch bald wieder auf Vollzeit gehen. Er arbeitet Vollzeit auch nur ein paar Stunden mehr als ich in Teilzeit und vor allem nicht am Wochenende. Für uns war das ein langer Weg und hat auch zu ein paar größeren Krisen geführt... Heute weiß ich vieles besser, das wusste ich aber vor 14 Jahren eben nicht bzw. hatte einfach keine Vorstellung.

    Ich wüsste nicht, wenn ich als TZ-Lehrkraft weniger Termine am Elternsprechtag anbiete, weil ich z.B. nur 2 statt 3 Stunden da bin, dass dann die Eltern vermehrt bei VZ-Lehrkräften auftauchen?


    Bei uns ist eine bestimmte Zahl von Vertretungsstunden "inklusive" und jede Lehrkraft hat eine gewisse Zahl an Bereitschaftsstunden im Stundenplan stehen, die Vollzeitler meist 5, ich habe 4 (bei 78%), andere, die noch weniger Deputatsstunden haben, eben nur 2-3. Ich wäre als VZ-Lehrerin aber nie auf die Idee gekommen, dass ich da jetzt nur mehr machen muss, weil die Teilzeitler weniger haben, denn das ist ja selbstredend.


    Da das Gros an Aufgaben im Lehrerberuf nicht teilbar ist, haben TZ-Lehrkräfte im Verhältnis zu ihrem Deputat oft sogar mehr Mehrarbeit als VZ-Lehrkräfte. Nur, wenn das durch Entlastungen an anderer Stelle ausgeglichen wird, vielleicht nicht, aber das höre ich äußerst selten, dass eine Schule das macht (meine nicht).


    Zumindest an meiner Schule sehe ich, dass Teilzeit-Lehrkräfte oft mehr Extraaufgaben (Beauftragte für xyz) haben als Vollzeitler. Oft werden die eher an diese herangetragen, "weil die ja noch Zeit haben" und die Vollzeit-Lehrkräfte ja mit ihrem Deputat schon voll ausgelastet sind. Das führt die Teilzeit ad absurdum!

    In der Unterstufe habe ich so eine kleine "Rezeptionsglocke" am Pult stehen; die nutze ich auch als Signal, wenn z.B. eine Partner-/Gruppenarbeitsphase vorbei ist, aber eben auch, um die Stunde zu beginnen, klappt eigentlich immer gut. In der Mittelstufe finde ich es ehrlich gesagt fast am schwierigsten, weil die gern mal die Lehrkraft im Raum ignorieren oder den Gong zu Stundenbeginn, da sag ich dann meist recht laut GOOD MORNING EVERYBODY und spreche im Zweifel nochmal einzelne an, die so tun, als hätten sie mich noch nicht bemerkt und sage ihnen direkt nochmal "Good Morning, xyz", das reicht dann und sie werden still (bzw. antworten mir sogar). In der Oberstufe beginne ich den Unterricht meist mit einem sog. "Redeanlass" (Cartoon, Artikelüberschrift, Zitat, das ich an die Wand werfe), d.h. sie dürfen sogar quatschen, aber eben in der Fremdsprache und schon sind wir mittendrin im Unterrichtsgeschehen.

    Bei uns gibt es pädagogische Noten.


    Oder anders ausgedrückt, im Seminar vor 30 Jahren hieß es, Sie entscheiden zwischen x,3 und x,7.


    Ich entscheide also am Ende des Schuljahres, ob ein Kind gut oder befriedigend ist (ich erkläre es meinen Kleinen so, dass ein Kind, dass nacheinander 1, 2, 3 und 4 geschrieben hat vermutlich eine schlechtere Zeugnisnote erhält als ein Kind mit 4, 3, 2 und 1). Zum Halbjahr gibt es bei uns "Trendnoten". Ein Kind, dass evtl. auf 5 sinkt, erhält evtl. bereits 4 minus, auch wenn es aktuell noch glatt 4 steht. Dafür gibt es keine "blauen Briefe".

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich das zu 100% verstanden habe. Wir haben bei den Noten aber auch einen pädagogischen Spielraum. Wenn ein Kind sich z.B. im Laufe des Jahres verbessert hat ("aufsteigende Tendenz", ggf. mehrere Noten mit +), aber nicht ganz die bessere Gesamt-Note erreicht, sondern z.B. 2,57 (was eigentlich eine Note 3 auf dem Zeugnis wäre; bei uns geht dieser Spielraum bis x,59), kann man gemeinsam mit der Klassenkonferenz beschließen, dass es noch eine Note 2 auf dem Zeugnis bekommen soll. Umgekehrt ("absteigende Tendenz") geht das auch. Also auch hier ist die Nachkommazahl nicht unbedingt immer in Stein gemeißelt.

    Die TE? Für mich war gefrorener Joghurt ein er ^^


    Ja, die Respizienz finde ich auch nervig, insbesondere weil seit ein paar Jahren auch die Fachleitungen von "Normalos" respiziert werden müssen. Es ist eine lästige Aufgabe - aber so schlimm nun auch wieder nicht.


    Ansonsten wüsste ich auch gern, was es sonst noch an "Überwachung" gibt? Dienstliche Beurteilungen gibt es nicht (mehr) in allen Bundesländern? Unterrichtsbesuche?


    Und was meint ihr mit Noten mit zwei Nachkommastellen ausrechnen (hab ich neulich schonmal irgendwo hier gelesen)? Ja, im Notensystem stehen sie so drin, aber doch nicht auf dem Zeugnis?


    Da ich nur hier als Referendarin/Lehrerin unterrichtet habe, habe ich natürlich keinen direkten Vergleich. Eine Kollegin aus Ba-Wü meinte neulich aber auch, dass es dort etwas "lockerer" abläuft, auch was z.B. die Gestaltung von Klassenarbeiten angeht.

    Wolltest du nicht eigentlich mal nach Berlin gehen?


    - Wie "offen" ist man in Bayern gegenüber Kollegen aus anderen Bundesländern eingestellt? Angeblich ist man gegenüber NRWlern, Bremern und Berlinern recht voreingenommen (was ich zum Teil verstehen kann!). Ich habe hier etwas Angst, dass sich das evtl. auf die dienstliche Beurteilung auswirken könnte

    Nein, das empfinde ich nicht so. Ich bin auch aus einem anderen BL, kürzlich haben wir eine neue Kollegin aus NRW bekommen, was überhaupt kein Problem ist. Wir haben auch Kolleg*innen aus BaWü und Berlin. Allerdings kann ich natürlich nur für meine Schule sprechen, ich weiß nicht, ob es woanders anders ist. In der Regel sind alle froh, wenn die Unterrichtsversorgung stimmt.

    - Welche Traditionen, Rituale etc. erwarten mich dort im Schulalltag ? Mir wurde bspw. erzählt, dass es vollkommen üblich ist, einzelne Schüler aufstehen zu lassen und diese coram publico auszufragen. Das ist zumindest meiner Meinung nach hier in NRW nicht mehr gängig.

    Jein. Also, das ist dir völlig selbst überlassen. Die meisten Lehrkräfte, die ich kenne, "fragen aus", was aber abhängig vom Fach ist. In einem anderen Thread wurde das schonmal ausführlich diskutiert, da habe ich auch geschrieben, wie ich das mache.

    Es gibt aber keinen "Zwang" zur Ausfrage oder zu Stegreifaufgaben.

    - Welche Städte außer München führen ihr eigenes Lehrereinstellungsverfahren durch? Hier blicke ich noch nicht richtig durch.

    Soweit ich weiß, gibt es noch in Nürnberg und Augsburg und ich glaube auch Erlangen städtische Gymnasien. Das lässt sich sicherlich recherchieren.

    dein Arbeitgeber bezahlt dir das Kinderhaben sehr wohl.

    Ja wenn man so will, bezahlt der Staat das Kinderhaben auch, sogar unabhängig von Voll-/Teilzeit oder überhaupt Arbeit. Was ich aber eigentlich meinte, ist, dass man quasi zwei Jobs hat und es sich auch so anfühlt; ich wollte den Unterschied darstellen, dass, wenn man zum "bezahlten" (also eigentlichen) Job kommt, man vorher schon den anderen z.T. erledigt hat und nicht etwa ausgeschlafen. Ich glaube schon, dass das verständlich genug war.

    Und wenn man keine hat, kann man es sich einfach nicht vorstellen.

    So ist es! Mir war mein Stundenplan ohne Kinder mehr oder weniger egal, weil ich mich ja nur um meine Arbeit kümmern musste (und Essen z.B. gab es eben erst dann, wenn ich fertig war), das hat wenig Unterschied gemacht. Als wir Kinder hatten, stand und fiel die gesamte Familien-Orga mit meinem Stundenplan, dass wir beide Anfang September schon total nervös wurden, wie denn der Stundenplan werden würde... bis auf ein einziges Jahr hatte ich total Glück mit meinen Plänen. Jetzt sind wir - Gott sei Dank!! - aus dem Betreuungsalter raus und ich beneide die Neu-Eltern in der immer schwieriger werdenden Betreuungsmisere nicht. Sie tun mir wirklich Leid...!

    Ich bin grundsätzlich für das Impfen und da durch den Klimawandel durchaus verschiedene andere, üblicherweise eher "tropische" Krankheiten auch vermehrt zu uns kommen können, hoffe ich, dass entsprechend an Impfstoffen geforscht wird und es rechtzeitig welche gibt, bevor die Krankheiten zum Problem werden.

    Der kinderlose Pöbel ohne Familien Zuschlag kann ja schauen, dass er früh aufsteht

    Ach so, du glaubst, mit Kindern und einem teilzeit-gerechten Stundenplan kann man schön ausschlafen und hat ein entspanntes Leben? Hast du schonmal probiert, zwei (Klein-)kinder für die Kita fertig zu machen? Kannst du dir vorstellen, dass allein der ARBEITSWEG (egal ob mit Fahrrad oder Auto oder Bahn) dagegen total entspannt wirkt und man erstmal kurz durchatmet bevor der (bezahlte) Job beginnt? Da man sich Kitas und Öffnungszeiten leider nicht aussuchen kann (und die Situation immer schlimmer wird; meine Nachbarin hat kürzlich nur einen privaten Kitaplatz für 1000 € / mtl. bekommen, die Stadt hat sich nicht einmal gemeldet...), ist es für manche Eltern schlicht unmöglich, mit kleinen Kindern zur 1. Stunde zu erscheinen oder länger als 15 Uhr zu unterrichten. Deshalb gehen sie ja auf Teilzeit, sonst macht das ja keinen Sinn!


    Neulich sagte ich zu einem Kollegen, dass ich Vollzeit ohne Kinder entspannter fand als Teilzeit mit Kindern. Konnte er mir kaum glauben. Er wird bald Vater, ich bin gespannt...

    Wo steht denn das, dass die Noten nicht vorn auf den Arbeiten vermerkt werden dürfen? Ich kenne das ehrlich gesagt nur so...


    Allerdings teile ich Arbeiten umgedreht aus, damit nicht gleich jeder drauf starrt und es jeder selbst entscheiden kann, ob er seine Note "preisgibt".


    Diese Worturteile mit Tendenzen "voll (sehr) gut" etc. kenne ich nur vom Abitur, weil man das hier so auf dem Mantelbogen vermerken muss. Dafür gibt es keine Alternativen. Die Negativtendenz mit "noch [gut]" ist ja auch eindeutig.


    "besonders","in besonderem Maße", "uneingeschränkt" oder "ziemlich"...? (Find ich aber alle nicht so toll).

    sie habe die Bahn verpasst,

    Der Zug war ausgefallen. Dies bestätigte die nachträgliche Bescheinigung.

    Im Eingangspost stand eben, dass sie Bahn verpasst habe. Ich war jetzt die meiste Zeit ausgegangen, dass es quasi ihr Verschulden war, weil sie zu spät dran war. Wenn die Bahn tatsächlich ausgefallen ist (dann macht die Bescheinigung auch Sinn), sehe ich es genau wie die anderen, dass die "Lernerin" ein Recht aufs Nachschreiben hat. Ich würde einen Termin festlegen und ihr mitteilen. Wenn sie nicht erscheint, gehst du mit dem Sachverhalt am besten zur Schulleitung.

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