Man kann das alles an der Schule unterrichten. Aber nicht so, wie der Fadenersteller sich das vorstellt.
Rein fachlich sind Taylorreihen und vollständige Indutkion ja nicht völlig abgehoben. Taylorreihen waren in Niedersachsen so ca. 2007 mal Abiturthema, und zwar im Grundkurs! Vollständige Induktion war hier Anfang der Nullerjahre noch im Lehrplan drin.
Unterrichten kann man das auch heute noch, und zwar für die Schüler, die das gerne möchten: Als Vertiefungsthema, als AG, als Facharbeitsthema. Sehr gute Schüler haben im Matheunterricht oft unendlich viel Zeit, weil sie die vielen Übungen zu Standardinhalten nicht brauchen. Wenn man dann gute Materialien erstellt, mit denen solche Themen eigenständig erarbeitet werden. Natürlich darf man den durchschnittlichen Schüler nicht einfach abhängen und einem Kurs das Abitur versauen. Die guten Leute einfach auszubremsen ist aber auch keine Lösung. Ich hatte schon Facharbeiten, die erheblich tiefer gingen als eine Einführung in Taylorreihen. Das waren aber freiwillig gewählte Themen, wenn ich dem ganzen Seminarfach "meine Lieblingsthemen" aufzwingen würde, würde das sensationell schiefgehen.
Wir haben an unserer Schule eine Mathe-AG, wo noch ganz andere Sachen gemacht werden als vollständige Induktion. Und das tut den Schülern, die da begeistert mitmachen, unendlich gut und wirkt sich positiv auf deren ganzes Befinden aus.
Damit das alles funktioniert, braucht es aber nicht weniger, sondern mehr pädagogisches Geschick.