diese sätze sind aber wahr, sobald man klasse drei bis vier hinter sich lässt, vielleicht auch schon vorher. teenager haben eine sehr niedrige toleranz für anderssein, gleichzeitg sind die behinderten kinder (vs. beliebige mobbing-opfer) objektiv gesehen anders, und dann wollen sie auch noch dazugehören, weil sie ja nun mal auch grad in der pubertät sind, wo die gruppe alles ist, und die erwachsenen nichts sind. dann läuft da noch ein schulbegleiter hinterher und spätestens dann ist mehr als freundliche toleranz im schulalltag durch die "normalen" nimmer drin. da werden sich keine tiefgreifenden privaten freundschaften und vor allem für das besondere kind wird sich kein austausch auf augenhöhe mit wem auch immer ergeben, solange da kognitiv nicht genug vorhanden/die sozial-emotionalen probleme des kindes und damit sein abweichendes verhalten zu groß sind. körperbehinderte ohne kognitive defizite (ja, ich hab' defizite gesagt...) sind was anderes, das ist mit entsprechender liegend-anfahrt, aufzügen, kinderpflegerin oder -krankenschwester, ruheraum etc. gut zu machen. wird auch schon gemacht, immer schon, auch in bayern (gibt's eigene gymnasium für). aber kinder mit lb oder gar gb - die macht man meiner meinung nach nicht glücklich, wenn man sie einzeln zu "integrieren" versucht. austausch auf augenhöhe, echte freundschaft mit mir ähnlichen, ist eine ganz, ganz wichtige erfahrung, und die macht man halt eher nicht, wenn man der einzige ist, auch wenn man sich das immer so sehr wünscht, weil's ja so schön wäre, wenn's ginge.
ich meine, wer von uns akademikern hier hat einen geistig behinderten besten freund oder beste freundin? keiner. warum nicht? nicht, weil wir behinderte nicht inkludieren wollen, sondern weil da einfach ein austausch voll auf augenhöhe in beide (!) richtungen nicht möglich ist. mir sind andere dinge wichtig als dem behinderten, und umgelehrt gilt dasselbe. und das wird sich nicht ändern, da kann man noch so von integration schwärmen oder "menschenrecht" draufkleben.
vielleicht ist das anders in einem ganz anderen inklusiven schulsystem in einer anderen galaxie, weiß ich nicht. aber hier, heute, in unserer gesellschaft, befriedigt das gut gemeinte projekt "inklusion" einzig und allein den spartrieb einiger minister und eventuell das ego mancher eltern. auf der kosten-seite haben wir dafür regelklasse, regellehrer, sonderpädagogen im dauerstress und vor allem behinderte kinder, die alle vor die hunde gehen/suboptimal versorgt werden.