Beiträge von Dejana

    ...ich meine mich an umgebung frankfurt zu erinnern, oder? falls das wie hier ist, also wohlhabende gegend, und privatschule bilingual gs vermutlich eher mit hohem schulgeld operiert, dann sind da halt sehr viele sus, die funktionieren müssen, weil der wirtschaftliche status der eltern auch gefälligst bildungstechnisch vom filius gespiegelt zu werden hat, aber eigentlich ständig an oder über ihrem individuellen leistungslimit arbeiten.
    die bilingualen privaten gs nehmen hier kinder, die zuhause kein wort englisch reden, nur weil die kita auch bilingual war (aka eine erzieherin von sieben im offenen konzept war native speaker). die sollen dann neben dem eh schon anstrengenden schriftspracherwerb auf deutsch parallel das auch noch auf englisch hinbekommen, begleitet von viel erwartungsdruck der eltern und "gymnasium" (notfalls wieder privat) am horizont.

    Ich wuerde sagen, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Wir haben viele Kinder, die woanders entweder ueberfordert waren oder gebeten wurden, zu gehen.



    Generell: nein, so niedrig ist das niveau in 4 gs normalerweise eher nicht, außer vielleicht im brennpunkt. meine 5er können anfangs fast alle deutlich mehr, auch wenn viele eher leistungsschwach sind. der begriff "scheibplan" ist immer eingeführt und überarbeiten als konzept und praktik kommt ihnen ziemlich zu den ohren raus, machen sie oft und häufig.

    Danke. Das wollte ich nur wissen. In Mathe steigt unser Niveau inzwischen. Ueber Deutsch wollte ich nicht einfach meckern gehen (und den Unterricht darin etwas mehr...beeinflussen...), wenn wir damit auf dem richtigen Kurs gewesen waeren.
    Als ich anfing, wurde Mathe als Problem dargestellt und bei Deutsch wuerde alles laufen. Den Eindruck hatte ich nur nicht, aber war nicht sicher, ob ich damit falsch liege. Das mit dem "Hat noch nie einen eigenen Text verfasst..." habe ich erst vor kurzem erfahren und das hat dann doch schon sehr an mir geniggelt.
    Mag sein, dass meine Erwartungen in einigen Bereichen zu hoch sind, aber ich will eigentlich schon sicherstellen, dass unsere Schueler mit guten Grundlagen an die weiterfuehrenden Schulen wechseln und wir nicht den Ruf haben, unsere Kinder koennten ja trotz guter Noten nix.

    Du schreibst von englischsprachigen Schülern, davon dass der Unterricht auf englisch erfolgen soll, dann wieder von deutschsprachigen, die Englisch also als Fremdsprache erlernen, ab Klasse 1 oder 3, und erwartest dann Texte, die denen von Muttersprachlern in diesem Alter entsprechen, geht s nun also um bilingualen Unterricht oder nicht, um mehrsprachiges Aufwachsen oder nicht, um das vermitteln von Kenntnissen in einer Fremdsprache oder in der Muttersprache?

    Ich habe eine altersgemischte 1.-4. Klasse, daher sowohl 1. als auch 4. Klaessler. Im Matheunterricht habe ich zwischen 12 und 14 Kinder (als Vergleich, unsere staatliche Grundschule hier hat 18 Kinder pro Klasse).
    Es ist eine bilingualen Schule. Meine Kollegin unterrichtet und spricht den ganzen Tag auf Deutsch. Ich unterrichte und spreche den ganzen Tag auf Englisch.
    Ich erwarte von meinen Schuelern nicht, dass sie Texte wie in dem Beispiel auf Englisch schreiben sondern wenn sie an die weiterfuehrende Schule gehen ein aehnliches Niveau auf Deutsch haetten....oder zumindest mehr als das, was in den drei Saetzen stand.


    Zusaetzlich haben wir natuerlich auch Englisch als Fach ab Klasse 1. Dafuer hatte ich meine Planung da begonnen, wo ich sie in England mit Kindern im Alter von 4-6 (also zum Schulbeginn) ebenfalls begonnen haette. Zusaetzlich angepasst an die Tatsache, dass unsere Kinder noch nicht alle Englisch sprechen und ich vor allem bei unseren Kleinsten den Schriftspracherwerb und die Laute, die sie in Deutsch lernen, nicht durcheinander bringen moechte.
    Meine 1er und 2er kommen problemlos mit. Es sind eher die Grossen, bei denen es sehr viele Luecken gibt.



    Du nutzt Wörter, wie Gliederung, und setzt Kenntnisse voraus, die Kinder in der Grundschule nicht haben können, darum gehen sie zur Grundschule und erlernen Grundlagen. Was eine Textplanung ist, muss man ihnen nicht nur erläutern, man muss es ihnen beibringen, indem man in Schritten erarbeitet und übt und festigt, wie sowas geht und was man erwartet.

    Ich habe das Wort Gliederung uebersetzt. Sorry. Mit meinen 3./4.-Klaesslern habe ich in Englisch versucht zu ueben, wie man einen Text plant. Ich mach den Job schon ueber ein Jahrzehnt. Allerdings haette ich schon erwartet, dass sie sowas auch aus Deutsch koennen und ich nicht bei 0 anfangen muss.

    Ich kann nur auf die Erfahrungen zurueckgreifen, die ich bereits habe und da haben Kinder in dem Alter sowas bisher immer problemlos bewaeltigt. Kinder hier sind ja nicht duemmer.
    Aufgrund der Tatsache, dass ich hier aber nunmal keine Erfahrung mit Deutsch habe habe ich ja gefragt.

    Es ging mir eigentlich darum herauszufinden ob das bei uns normal ist, oder nicht. Sonst hab ich ja niemanden, den ich fragen kann.
    Wir arbeiten unabhaengig von anderen Schulen...und ja, es ist eine Privatschule.


    Den Lehrplan hatte ich mir zwar angeschaut, aber als ich das letzte Mal bei einer Konferenz erwaehnt hatte, dass da z.B. auch Lesen und Schreiben fuer Englisch mit drin stehen, sagten mir Grundschullehrer aus der Gegend das waere ja nur fuer uns, weil wir bilingual sind und staatliche Schulen muessten ja alles nur muendlich machen. Ist halt etwas verwirrend.


    Die anderen Lehrer bei uns sind entweder ausgebildete Sozialpaedagogen oder noch im Studium oder haben sonstwas studiert (Marketing, Kunstgeschichte). Es scheint sich jeder nur irgendwie so durch zu wurschteln.

    Weißt du denn, wie bei euch an der Schule im D-Unterricht gearbeitet wird bzw. hast du dich mal mit D-Kollegen deiner Schule über das Problem ausgetauscht? (falls ich das überlesen haben sollte: Entschuldigung!)

    Naja, so ein bissl. Sie hat die halbe Klasse fuer Deutsch, waehrend ich Mathe mache... Ich hab also noch nie Deutschunterricht bei uns gesehen.
    Sie arbeiten mit dem Elefantenbuch. Meine Kollegin versucht nun auch noch zusaetzlichen Sachen zu machen aber bevor wir beide die Klasse uebernommen haben war es wohl nur Arbeiten im Elefantenbuch.


    In Mathe hatten sie aber vorher auch nur wild irgendwas im Heft gemacht (Flex und Flo). Jeder fuer sich, wann sie wollten, was sie wollten...ohne irgendwelche Einfuehrungen oder Gruppengespraeche oder irgendwas. Das machen wir inzwischen anders. Hatten einiges an Stoff aufzuholen.


    Allerdings bin ich derzeit die einzige ausgebildete Lehrerin an der Schule.

    Na ja gut. Aber woher soll man das alles wissen? Also, ich meine den Hintergrund der TE.

    Mein Hintergrund hat mit der Frage ob generell die Ansprueche in Deutsch so niedrig sind aber nichts zu tun.
    Kann ja sein, dass Schueler in anderen Grundschulen mehr wissen. Schliesslich scheinen gewisse Sachen auch im Lehrplan zu stehen, nur werden sie bei uns irgendwie nicht gemacht.


    Ich haette ja auch sagen koennen, damals...als ich in der Grundschule war...da haben wir noch Aufsaetze und Geschichten und Briefe geschrieben...und Buecher gelesen. Ist das heute anders?

    Du schreibst, dass du an einer bilingualen Schule arbeitest, also an einer internationalen Schule? Ich frage, da dann vielleicht das Deutschniveau und entsprechend auch die Schreibkompetenz verständlicher wird. Ich habe vor einigen Jahren an einer internationalen Schule im Ausland gearbeitet und arbeite zurzeit an einer deutschen Schule im Ausland, auch bilingual. An der internationalen Schule hatte ich Schüler aus den verschiedensten Familienherkünften: deutsche Muttersprachler mit guten/schlechten Englischkenntnissen, bilinguale Kinder deren eigentliche Muttersprache Englisch war mit meist sehr geringen Deutschkenntnissen, Kinder bei denen eine Muttersprache nicht klar erkennbar war. Die Kinder, deren Deutschkenntnisse hierfür gut genug waren, haben teils sehr umfangreiche Texte und Geschichten geschrieben, auch abwechslungsreich mit anspruchsvollen Satzstrukturen. Ob die Kinder dies konnten, hing sehr deutlich vom eigentlichen Sprachvermögen und von dem Umfang des privaten Lesens/Vorlesens ab. Kinder, in deren Familien viel gelesen wurde, hatten natürlich ein ganz anderes Ausdrucksvermögen als andere Kinder. Und Texte gliedern können sie nur, wenn sie dies gelernt haben. Das scheint bei euch in Deutsch eher ein Problem zu sein. Normalerweise sollten sie dies aber in Klasse 5/6 können.

    Eine internationale Schule sind wir nicht. Ich habe 2 englische Muttersprachler in meiner Klasse, einen koreanischen Muttersprachler und der Rest hat Deutsch als Muttersprache.


    Allerdings hatte ich vor Kurzem eine aehnliche Schule besucht und die Schueler dort konnten diese Sachen. Sie waren auch auf Englisch wesentlich fitter. Deswegen hatte ich mich gefragt, ob es an unserer Schule liegt oder das Niveau generell niedriger ist als ich es gewohnt bin.


    Das mit dem Lesen ist auch so eine Sache bei uns...

    Meinst du jetzt Englisch? Oder Deutsch? In Englisch wirst du doch nicht ernsthaft Texte von Muttersprachlern gleichen Alters mit deutschen Schülern vergleichen wollen? Ehrlich, mir geht es wie lamaison. Ich verstehe dich nicht.

    Habe ich auch nicht. Ich wuerde aber ein aehnliches Niveau im Deutschen erwarten, wenn sie in SU was schreiben.
    Ich wuerde auch erwarten, dass Kinder in dem Alter wissen, wie man einen Text strukturiert und das man verschiedene Wortarten benutzt. Ob der dann auf Englisch oder Deutsch ist, ist doch nebensaechlich.

    Ehrlich gesagt, verstehe ich deinen Text auch nicht gut. Unterrichtest du jetzt Deutsch oder Englisch? Sollen die auf Deutsch schreiben oder auf Englisch? Und was bedeutet:


    in dem Zusammenhang? Warst du im Ausland?

    Ja. Ich habe vorher 14 Jahre an staatlichen Schulen in GB unterrichtet und bin jetzt an einer bilingualen Privatschule hier in Deutschland.
    In Mathe ist der Unterschied nicht so gross, wenn auch einige Sachen hier nicht im Lehrplan sind bzw. erst spaeter kommen.


    In Englisch sollen sie schon Englisch schreiben. Natuerlich ist das angepasst. Wir sind aber nunmal bilingual mit fast 50% auf Englisch. Das Niveau muesste also hoeher sein.


    In SU duerfe sie sowohl auf Englisch Al's auch auf Deutsch schreiben/lesen/reden/was auch immer.

    Vielleicht konnten sie mit dem Begriff "Gliederung" nichts anfangen. In den unteren Klassen (5-7) verwende ich auch eher den Begriff "Schreibplan" oder "Erzählplan".

    Nee, das hab ich dann ja erklaert (warum der Vertretungslehrer das anscheinend nicht gemacht hat, weiss ich nicht...). Sie haben keine Erfahrung damit ihr Geschreibsel in irgendeiner Form zu planen...oder gar zu ueberarbeiten. Hingerotzt und fertig... :autsch:

    musst es ihnen beibringen :D


    Im Ernst, du hast möglicherweise eine schwache Schülerschaft, das können wir nicht wissen. Aber im Leistungsdruckland Sachsen wird auch nicht mehr geschrieben. Es ist erschreckend, was die Kinder an Text nicht produzieren können. Da hilft wohl nur sukzessives Aufbauen von Textkompetenz. Dann musst du die sein, die statt Plakaten Schreiben übt, also die Böse ;)

    Das Problem ist, dass ich ja eigentlich auf Englisch unterrichten soll.
    Das mit den Texten hatte ich versucht, aber sie haben ja so gar keine Ahnung. Eigentlich muesste ich die gesamte Klasse (1.-4. gemischt) nochmal bei 0 anfangen lassen. Da waeren meine 1er wohl sogar staerker als einige Grosse.

    Warum nicht?????(und nein: das ist nicht "normal")

    Keine Ahnung. Keinen Bock??
    Ich hatte es mal als Aufgabe gestellt als meine Kollegin kurzfristig nicht da war und sie nen Vertretungslehrer hatten. Er hat ein Bild gemalt....eineinhalb Stunden lang.
    Die konnten mit der Anweisung "Erarbeite zuerst eine Gliederung." schon nichts anfangen.

    Hi zusammen,


    Ich haette mal eine Frage, bevor ich mich unnoetig auffrege. Nun unterrichte ich derzeit hauptsaechlich Mathe, Englisch und Sachunterricht. Fuer Deutsch ist meine Kollegin verantwortlich. Vom Lehrplan her ist Mathe bei der Umstellung auf das dt. System eigentlich kein Problem gewesen. Ist weniger drin, ist leichter und die Anforderungen sind geringer. Generell sind es aber immernoch die Grundzuege dessen, was ich auch vorher schon unterrichtet habe.
    Mit Deutsch habe ich nicht viel zu tun. Allerdings habe ich gemerkt, dass ich mit meinen Schuelern in Englisch nicht das machen kann, was ich eigentlich fuer Kinder im Alter von 4-6 (da allerdings Muttersprachler) geplant haette, weil sie die Haelfte nicht mal auf Deutsch koennen (fuer SU geht's dann natuerlich auch nicht). Sie kennen keine Textarten, benutzen kaum Adjektive oder Adverbien, Satzanfaenge sind oft gleich, Saetze sind sehr einfach, Vokabular ist nicht sehr gross, Satzzeichen sind unbekannt, Handschrift ist oft unleserlich. Jetzt mal ne bloede Frage, aber....ist das normal? Oder liegt das an meiner Schule? Sind die Anforderungen in Deutsch so gering?
    Einige meiner "neuen" 4. Klaessler bekommen kaum nen anstaendigen Satz zusammen, geschweige denn einen Text. Es wird sich gefreut, wenn sie es schaffen das Wort "und" im Satz unterzubringen. Wir haben gerade jemanden ans Gymnasium geschickt, der in seiner gesamten Schullaufbahn bisher noch keinen eigenen Text geschrieben hat.
    Als Vergleich mal der Text einer meiner ehemaligen Schueler. Waere hier Ende der 4. Klasse gewesen und so im Mittelfeld. Fuer mich waere das ungefaehr das Niveau, das ich erwarten wuerde. Was meine Schueler allerdings so auf Deutsch produzieren geht eher in die Richtung:
    Ich mag Fernsehen. Es ist lustig. Da ist einer vom Dach gefallen wegen sein Freund hat ihn getreten.

    Muss ich meine Erwartungen einfach runter drehen? Wie macht man denn da SU, wenn die nix schreiben koennen? Kann denen doch nicht staendig Lueckentexte geben oder sie Poster machen lassen, bei denen sie Zeugs abschreiben und Bilder aufkleben.
    :staun:

    :lach:

    :weissnicht:
    Ich hatte gefragt, ob ich denn damit auch an ne Grundschule koennte und mir wurde gesagt, ich muesste mich ja mal entscheiden, ob ich Grund- oder Sekundarschule unterrichten wollte. Hatte ich eigentlich schon vor 10 Jahren entschieden. So ein Unsinn. Hab dann erklaert, dass mein Abschluss fuer Englisch (und ja, ich hab es als Erweiterungsfach auch fuer die Sekundarschule studiert aber dort bis auf ein paar Praktika nie unterrichtet) fuer Englisch als Muttersprache nicht als Fremdsprache ist. Geschichte hab ich fuer den Sekundarbereich weder studiert noch jemals dort unterrichtet. Das schien fuer die zustaendige Stelle verwirrend und als haetten sie das nicht bedacht. :staun:

    Ob es hilft, weiss ich nicht.
    Ich habe (offiziell) einen BA in Geschichte und ein PGCE fuer die Grundschule mit Hauptfach Englisch. Zusaetzlich noch Studienleistungen in DaF, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften und Spanisch. Dazu ueber 10 Jahre Unterrichtserfahrung als Grundschullehrerin in GB, mehrere Jahre Fachleitung fuer Naturwissenschaften und Mathematik.
    In Hessen hab ich nun die Anerkennung fuer Sek1 und 2 fuer Englisch und Geschichte erhalten. Die will ich aber nicht, denn ich bin nunmal Grundschullehrerin. Dafuer soll ich nun Mathe und Sachunterricht nachstudieren, denn obwohl beide Faecher Teil meines PGCE waren, kann mir meine alte Uni keine Detailbeschreibung der Inhalte geben. Was ich eingereicht habe ist denen hier nicht genug. Ich habe aber weder die Zeit noch das Verlangen mich jetzt nochmal mit frischgebackenen Abiturienten an die Uni zu begegeben.
    Stattdessen werde ich nun lieber an meiner Privatschule bleiben. Hier unterrichte ich Grundschule und bin auch Fachleiterin fuer Mathematik. Gleichzeitig werde ich meinen MEd machen (Fernstudium), mit Schwerpunkt Mathe. Naturwissenschaften sind 30 oder 60 CP, das laesst sich auch noch recht leicht ueber das Fernstudium machen.

    Welche Hefte benutzen sie denn bei Flex und Flo? Unsere Partnerklasse hat das eine Arbeitsheft und damit sind die meisten inzwischen durch.
    Meine Klasse hat die vier Arbeitshefte aber meine Unterrichtsplanung basiert auf MiniMax (Hessen). Geometrie ist vollkommen durch und sie hatten teilweise auch Zeugs aus dem Heft fuer die 4. Klasse (Wegeplaene, Vergroessern/Verkleinern, Flaecheninhalte berechnen, Geodreieck).
    Schriftliche Addition und Subtraktion mit Kommazahlen ist durch. Fuer Multiplikation und Division haben wir halbschriftliche Verfahren gemacht, sie kennen aber die schriftlichen auch ansatzweise, da es eine gemischte 1.-4. Klasse ist.
    Groessen und Sachrechnen ist auch durch, allerdings nicht im Arbeitsheft. Wahrscheinlichkeitsrechnung hatten wir Anfang des Schuljahres. Daten und Tabellen an sich muss ich jetzt noch irgendwie in die letzten 2 1/2 Wochen quetschen. Oder wir machen uns einfach keinen Stress und machen es in der 4.


    Allerdings hatte ich eine Klasse uebernommen, die in Mathe (und generell) sehr hinterhehr war. Sie haben inzwischen aufgeholt. An sich sind sie naemlich sehr gut in Mathe, hatten nur keinen Unterricht.

    Eine Grundschule mit schwieriger Klientel ist überfordert. Einige Kolleginnen sind langzeitkrank, Quereinsteiger und Vertretungskräfte decken Bedarf an Fachunterricht. Sätze, wie der obige oder "ich verdiene hier mein Geld, mir ist es egal, was ihr macht" fallen vor Achtjährigen. Im Treppenhaus wird so geschubst, dass Kinder blaue Flecken davontragen.


    Was jetzt?

    Gut, es laeuft einiges schief und es muss sich was aendern. Was macht die Schule denn bisher? Augen zu und durch wird es nicht bringen.
    Wir sind auch eine Grundschule mit "schwieriger Klientel", allerdings anders als wohl hier angedacht. Bei uns landen mehrheitlich die, die an anderen Schulen gescheitert sind oder scheitern wuerden...aus welchem Grund auch immer.
    Ich habe letztes Jahr dort angefangen. Viele der Strukturen, die ich aus meinen Schulen in England kannte, hab ich hier vermisst. Meine Klasse ging damals buchstaeblich ueber Tische und Baenke. Inzwischen haben sie sich beruhigt. Unterrichtsstoerungen sind selten. Wenn sie doch vorkommen, schicken wir Kinder raus. Es ist dem Rest der Klasse gegenueber nicht fair wenn man ihren Unterricht stoert. Und ja, dann sitzt das Kind halt draussen...oder musste raus getragen werden. Das passiert bei den meisten auch nur einmal. Eltern muessen sie abholen kommen, denn so ist Unterricht nicht machbar und lernen wuerden sie sowieso nix.
    Ja, wir haben viele Schueler, bei denen es eine Erklaerung fuer ihr Verhalten gibt. Eine Entschuldigung ist es dafuer noch lange nicht und dulden muss man es auch nicht. Dabei sind wir nicht unhoeflich unseren Schuelern gegenueber. Respekt geht in beide Richtungen. Allerdings ist es die Konsequenz im Umgang mit unakzeptablen Verhalten an dem wir das letzte Jahr hart gearbeitet haben.
    Es gab vorher viele Beschwerden, die Lehrer wuerden ja nix machen, wegschauen, minimalisieren. Dem ist nun nicht mehr so, denn wir beziehen recht klar Stellung.
    Dafuer benoetigt man aber die Unterstuetzung der Schulleitung und der Eltern. Die Kinder ziehen meist von alleine mit, denn die wollen eigentlich auch nicht nervenaufreibenden Unterricht ueber sich ergehen lassen muessen.
    Wenn dann aber schon die Eltern aufgegeben haben, wie soll denn da ne Schulleitung oder gar die einzelnen Klassenlehrer noch was machen? Erziehung faengt zu Hause an...

    Wir haben seit ein paar Wochen ein neues Putzteam. Seitdem werden Böden taeglich gereinigt, Muelleimer entleert, Toiletten geputzt.
    Das Putzteam davor hat meinen Klassenraum zwischen den Sommerferien und Dezember nicht einmal gefegt oder gar gewischt.

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