Sonderurlaub für die Eingewöhnung des Kindes im Kindergarten

  • dito


    Dazu kam, dass das Berliner Modell aufgrund der Ausgangssituation gar nicht anwendbar war. Aber was will man mit Kindergärtnerinnen streiten...


    Was wissen wir Pädagogen schon, so mit Studium und überhaupt?

    Ich weiß, du meinst es nicht so, aber meine Pädagogik für Schüler hat mit Pädagogik für kleine Kinder ab sechs Monaten ungefähr gar nichts zu tun.


    Mein Elektriker kann Kabel auch besser verlegen als ich, obwohl ich mal was mit Elektrotechniker studiert habe :)


    Vermutlich ist das Problem eher die fehlende Flexibilität bei Abweichungen vom vorgegebenen Verfahren. War bei uns zum Glück anders. Beide Kinder haben vollkommen unterschiedlich lange Eingewöhnungszeit gehabt, die auch vollkommen flexibel gehandhabt wurden. Wir hatten jederzeit das Gefühl, dass dort das Wohl des Kindes im Mittelpunkt steht und nicht irgendein formaler Ablauf.

  • Das Konzept ist oft verbindlich - und manchmal so dogmatisch, dass es durchgezogen wird unabhängig vom Stand des Kindes. Meine drei Kinder hatten es verhältnismäßig leicht, weil sie vorher schon zwei bzw. ein Jahr bei Tagesmüttern waren. Da war das "Loslassen" und "Abgeben" schon eingeübt.

    Unser Jüngster brauchte sage und schreibe zwei Tage Eingewöhnung, da er den Kindergarten vom Mittleren schon kannte. Erster Tag zwei Stunden, dann abholen. Zweiter Tag bis zum Mittagessen. Ab dem dritten Tag volles Programm. Da war der Kindergarten aber auch flexibel - nicht zuletzt, weil wir uns ja gegenseitig schon sechs Jahre kannten.

    Ansonsten ist das für Alleinerziehende in der Tat Mist - gerade falls der Kindergarten da wenig kooperativ sein sollte - und das Kind muss natürlich auch noch "mitspielen".

    Ich bin alt - mein großer hat vor 21 Jahren einen Tag mal "geschnuppert" - in den Ferien noch bzw. kurz vor der Geburt des ganz kleinen Bruders und war dann ab 1.9. im Kiga (gut, da war er aber auch schon 3). Die anderen beiden hatten keine Eingewöhnung, sie kannten den Kiga ja schon vom Abholen.

  • Mein Sohn hatte in England damals 2 Tage (jeweils 3 Stunden) Eingewoehnung und fing dann drei Tage die Woche von 7.30 Uhr bis 17 Uhr an. Da war er 8 Monate.

    Bei der ersten Eingewoehnung hier in Deutschland war er 18 Monate alt und da musste mein Mann eben seine Stelle 2 Wochen spaeter erst anfangen und mir zur Eingewoehnung. Das war damals schon unsinnig.

    Beim letzten Wechsel war er 3 1/2 und es waren wieder 2 Wochen (obwohl es wohl auch haette laenger dauern koennen). Die haette er auch nicht gebraucht. Haben wir dann halt in den letzten zwei Sommerferienwochen gemacht und ich musste dann meine Praesenzzeiten irgendwie anpassen.

    Mein Sohn war aber bisher noch in keinem staatlichen Kindergarten in Deutschland. Die waren immer an meine Schule angeschlossen. Dahingehend war ein Entgegenkommen unumgaenglich, denn die wollten ja auch, das ich anfange. Geht nicht, wenn ich im Kindergarten rumsitze...

  • Mein Sohn hatte in England damals 2 Tage (jeweils 3 Stunden) Eingewoehnung und fing dann drei Tage die Woche von 7.30 Uhr bis 17 Uhr an. Da war er 8 Monate.

    Man muss aber auch nicht zur Regel erheben, was irgendwo mal gemacht wurde. In der DDR gab es Wochenkrippen und Landverschickung für chronisch kranke Zweijährige. Das haben zwar auch alle überlebt, es gibt aber heute Selbsthilfegruppen für Traumata durch diese Trennungserfahrung, die für Kleinstkinder nunmal nicht normal sind. Sicher auch wieder extrem, aber man sollte schon auch auf sein Gefühl hören, was man selbst für angemessen hält.

  • Ich hab nix zur Regel erhoben, sondern mein Sohn hatte bisher nunmal 3x Eingewoehnung. Ich finde die Eingewoehnungszeiten in Deutschland extrem lang, besonders wenn es um Kinder geht, die vorher schon in einer Krippe waren. Sowas sollte wesentlich flexibler sein. Diese lange Zeit brauchte mein Sohn nunmal einfach nicht. (Das hatten sogar die Erzieher in beiden Kindergaerten zu gegeben.)

    Mag ja sein, dass andere Kinder Wochen oder Monate brauchen um sich einzugewoehnen. Das ist aber nicht bei jedem so.


    Mein Sohn hat seine Erzieherin in der Krippe in England uebrigens sofort geliebt. Die beiden waren den gesamten Tag ueber unzertrennlich. War aber auch ein ganz anderes Setup als seine Krippe hier (nach Pikler), wo ich es als wesentlich weniger herzlich, liebevoll und fuersorglich empfunden habe. Ist halt ein Unterschied, ob ich drei Erzieher fuer 5 Babies oder 3 Erzieher fuer 12 habe. Die Krippe hier fand ich nicht so besonders. Kindergarten ist schon besser.

Werbung