Beiträge von WillG

    Ich finde es grundsätzlich nicht besonders intellektuell nach dem Prinzip "actio = reactio" zu handeln und auf einen schnippischen Kommentar einen noch schnippischeren zurückzugeben. Ja, hin und wieder lasse ich mich dazu auch hinreissen, was ich ebenso wenig intellektuell finde.

    Das mag richtig sein. Aber wenn mir auf einen (ganz offensichtlich) ironisch gemeinten Kommentar hin zwischen den Zeilen unterstellt würde, ich würde behaupten, dass Flüchtlinge wirklich die Arbeitsplätze wegnehmen, dann halte ich es schon für gerechtfertigt, darauf hinzuweisen, dass die Aussage ironisch gemeint war. Schnippisch oder nicht.
    Dass der andere User einen Beitrag später auch eingesteht, dass er durchaus verstanden habe, dass ich die Aussage nicht ernst gemeint habe, macht den vorherigen Kommentar umso zusammenhangsloser. Vor allem da dann noch der Zusatz kam, dass der Hinweis auf "Ironie" im Internet gerne als Ausrede verwendet wird. Ich lasse mich nicht gerne in die rechte Pegida/AfD-Ecke drängen.

    Ich kann nicht für die anderen sprechen, aber ich persönlich passe mein Kommunikationsverhalten an den Gegenüber an. Ich rede mit erwachsenen, studierten Menschen durchaus anders als mit Jugendlichen, die vor mir sitzen, um noch etwas zu lernen. Ich erwarte intellektuell auch mehr von einem Akademiker als von einem Schüler der achten Klasse.
    Ich erwarte im Übrigen auch von anderen, dass sie mit mir nicht so reden, wie sie vielleicht mit einem 14-Jährigen reden würden.
    Deshalb wirken solche Vergleiche ("Redet ihr auch mit euren Schülern so?") in einem Forum, das sich explizit an Erwachsene mit einem gewissen Bildungsstandard richtet, immer ein wenig seltsam auf mich.

    Ich bin nicht in deinem Bundesland.
    Aber als (bayerischer) PR würde ich dem Schulleiter klar machen, dass er sich sicherlich einen Gefallen tut, wenn er sich im Zweifelsfall eher zu deinen Gunsten irrt. Das bedeutet: Ich er soll dir ca.drei Klassen lassen (also ca.12 UR-Stunden) und dich im übrigen deinen Arbeitsaufwand selbst einschätzen lassen. Wenn du dann kommst und erklärst, dass du am Konferenztag leider deine fünf Stunden schon voll hast, dann ist das halt so...
    EDIT: Komisch, dass der Arzt keine Angabe zu Unterrichtsstunden gemacht hat. Das war bei einem ähnlichen Fall bei uns nämlich so.

    P.S.: ich wundere mich immer darüber, von was für Schulleitungen ich hier lese. So komische Erfahrungen habe ich bisher noch nie gemacht.

    Das geht mir auch so - auch, wenn man auf Fortbildungen oder so mit Kollegen anderer Schulen spricht. Ich bin dann immer sehr dankbar dafür, eine normale, sozial kompetente Schulleitung zu haben, die auch nicht mehr spinnt als jeder andere Kollege.

    Ich hätte ja auch dies verschweigen können u einfach mit wegen den Kindern krankmelden können.

    Ich verstehe das Problem, dieses Argument finde ich aber sehr schwierig. Im Prinzip ist es nämlich moralische Erpressung. Anders formuliert sagst du nämlich, dass du für eine Selbstverständlichkeit (nicht lügen; kein Dienstvergehen begehen) belohnt werden möchtest.
    Man könnte so ja auch in einem Geschäft argumentieren, dass man bitte weniger bezahlen möchte, denn immerhin hätte man ja den gewünschten Gegenstand auch direkt klauen können.
    Ich hoffe jedenfalls, dass sich eine einvernehmliche Lösung mit dem Schulleiter finden lässt. Zur Not bitte doch den PR zu vermitteln!

    lilly, du klingst furchtbar unglücklich und - vor allem - voller selbstmitleid. love it (nicht rumheulen, ändere deine einstellung), change it (geh z.b. in den personalrat und arbeite an veränderungen mit) or leave it (such dir einen job in der wundertollen industrie).

    für die anderen: was soll der stress? wer spaß dran hat, geht hin; wer keinen spaß dran hat, geht nicht hin, und wer mag, organisiert vielleicht danach/anderswo/anderswann was entspannteres oder formelleres (je nach geschmack). man kann sich die eigenen probleme auch backen, wenn man eigentlich keine hat. :)

    Das möchte ich gern noch 10x liken.

    Ich wäre im Leben nicht wieder bei meinen Eltern eingezogen.
    Ich hatte ein WG-Zimmer in einer WG mit anderen Refs/Junglehrern, das hat gepasst. Ich hatte ein Auto. Ich habe mir Klamotten gekauft. Ich habe auch (kürzere, innereuropäische) Reisen gemacht. Ich bin auch weggegangen und hatte Hobbies - sofern die Arbeitsbelastung das zuließ. Am Geld ist es jedenfalls nicht gescheitert.
    Ich habe nicht super verdient, es ging mir auch nicht sehr viel besser als im Studium und für die Arbeit, die ich leisten musste, war es deutlich zu wenig, aber dieses Gejammere, dass man an der Armutsgrenze lebt und alleine nicht überleben kann, ist albern. Außer vielleicht in teuren Ballungsräumen, da sehe ich es ein.

    Und als Volontär, als AIP (die es noch gab, als ich Ref gemacht habe), wenn man sich zum Therapeuten ausbilden lässt etc. etc. sieht es auch nicht besser aus. Ansonsten schließe ich mich Fossis Sichtweise auf die naturwissenschaftlichen Berufe an.

    Und dazu noch: Der Staat sichert die Jungebeamten nicht richtig ab, das stimmt. Das ist auch hochproblematisch und widerspricht der Fürsorgepflicht. Daraus aber ein pauschales "So gut geht es den Beamten auch nicht!" zu machen, ist schon witzig.

    Wenn ich ein Material habe (das ich natürlich zeitgleich mit einem Stundenziel im Kopf suche), denke ich über die Stunde kurz nach (was passt zum Material und Ziel)?, wenn es mehr als drei Arbeitsschritte sind, notiere ich viell. mal was auf nem Post-It. Oder auch nicht.
    Ganz bestimmt gebe ich keine Schülerantworten vor. Oder entwerfe vorher ein Tafelbild. Grauslig. [...]

    Ich plane Stunden auch IN der Stunde um. Wenn das zu besseren Ergebnissen führt.

    So sieht das bei mir auch aus. Ich unterrichte aber auch meist sehr viel Oberstufe. Tafelbilder werden höchstens der Grundstruktur nach und evtl. in Bezug auf ein Lernziel vorgedacht, aber nicht inhaltlich (und schon gar nicht sprachlich) vorformuliert.

    Eine Schwierigkeit bei diesem Vorgehen ist auch mit mittlerweile vielen Jahren Erfahrung, dass man oft sehr gute und intelligente Diskussionen moderiert, gleichzeitig aber immer den Druck des Zentralabiturs spürt, bei dem eben neben dem guten Grundverständnis für Themen/Literatur, das bei diesen Diskussionen sehr stark im Mittelpunkt steht, eben auch gewisse Inhalte bzw. Fakten wichtig sind. Und selbst, wenn diese dann in der Diskussion thematisiert werden, bleibt immer der nagende Zweifel, ob die "Schlüsselerkenntnisse" (im Sinne eines Lernplans oder von albernen Abiturvorgagen) auch ebi allen Schülern ankommen.
    Ich versuche das einerseits dadurch aufzufangen, dass ich die Schüler regelmäßig ermutige, eigenständig mitzuschreiben und gute,brauchbare Kommentare hervorhebe - auch mit Vermerk aufs Abi. Außerdem neige ich immer mehr dazu, in der Folgestunde die Eckpunkte und Haupterkenntnisse der Diskussion der Vorstunde nochmals auf den Punkt bringen zu lassen. Spätestens dann hat jeder die Chance, seine Notizen zu ergänzen. Leider ertappe ich mich auch dabei, dass ich dabei nicht immer konsequent genug bin.

    Aber das war jetzt fast ein wenig OT, weil es ja nicht mehr primär um Stundennotizen ging. Sorry.

    Es gibt schon eine Unterschied zwischen persönlichem Engagement, das man dann auch entsprechend mit der eigenen Arbeitszeit verrechnen kann (Fortbildungen am Wochenende oder in den Ferien; Arbeit in Arbeitsgruppen; Exkursionen etc.) und von oben vorgeschriebener, also quasi institutionalisierter, Arbeitseinsatz in ungewöhnlichem Umfang oder zu unüblichen Zeiten (Wochenende etc.).
    Wenn das ganze Kollegium betroffen ist, dann hat der Chef bzw. Dienstherr dafür zu sorgen, dass es entsprechenden Ausgleich gibt. Das ist tatsächlich nicht zu viel verlangt und es ist Aufgabe der Personalvertretung, dies einzufordern.

    Wenn der Schulleiter sich nun konstant weigert, dann kann man natürlich immer noch die Notbremse ziehen und die Vorbereitung einschränken etc. Aber professionell ist das nicht. Und mit "unprofessionell" meine ich nicht die scheinbar schlechtere Vorbereitung, sondern die allzu hohe Bereitschaft, seine Arbeit ohne angemessene Vergütung zu erledigen.
    So würde ich solches Vehalten zumindest in Deutschland bzw. nach geltendem bayerischen Dienstrecht beurteilen. Das mag in anderen Bundesländern oder Ländern über Dienstbezüge oder andere Regelungen schon im Vorfeld anders vergütet sein.

    Und noch etwas: Weil irgendein User sich vorhin daürber lustig gemacht hat, wie viel Zeit darauf verschwendet wird, rechtliche Regelungen herauszusuchen. Ich neige auch dazu, in solchen Fällen im Gesetz nachzulesen. Dabei geht es mir aber nur in den seltensten Fällen um den aktuell anstehenden "Tag der offenen Tür" oder was auch immer, sondern ich finde es absolut notwendig für professionelles Arbeiten, dass man über die gesetzlichen Hintergründe seines Handelns informiert ist. Und deshalb nehme ich solche Fragestellungen gern zum Anlass, mich grundsätzlich über die Thematik zu informieren. Ob man dann im Einzelfall immer auf sein Recht pochen muss, ist eine andere Frage.

    Sind wir ehrlich, die Gymnasien wollen möglichst homogene Lerngruppen.

    Meine Sicht als Gymnasialleher: Natürlich wollen wir möglichst homogene Lerngruppen. Möglichst homogene Lerngruppen sind ein Grundkonzept des dreigliedrigen Schulsystem, das diese Homogenität durch externe Differenzierung möglich macht.
    Nun kann man bildungspolitisch zum dreigliedrigen Schulsystem stehen wie man will, solange man in diesem System unterrichtet, werden Gymnasien (und Realschulen und zu einem gewissen Grad auch die Hauptschulen) natürlich Kinder, denen sie mit ihren schulartentypischen Förderkonzepten nicht gerecht werden, an andere Schulen abgeben, die besser auf sie eingehen können.
    Ob das jetzt in diesem konkreten Fall gerade die Gesamtschule sein muss, kann ich nicht beurteilen. Das hängt vom Kind, vom Gymnaisum und seinem Förderkonzept und von den örtlichen Begebenheiten ab.
    Ab den Vorwurf, dass Gymnasien möglichst homogene Lerngruppen wollen, so zu formulieren als sei das ein schmutziges Geheimnis, wenn es doch der Kerngedanke dieser Schulform ist, ist schon ein wenig schräg.

    [Edit:] hanuta: Ich kann deinen Frust verstehen, finde aber diesen pauschalen Rundumschlag etwas übertrieben. Die Grundschulen an meinen bisherigen Schulorten haben zum überwiegenden Teil sehr gute Arbeit geleistet. Ausnahmen und Ausfälle gibt es immer, klar, aber das ist auch an anderen Schularten so. Das würde ich jetzt nicht generalisieren wollen.

    => Personalrat

    Kurzes OT:
    Diese gebetsmühlenartig wiederholten Verweise auf den Personalrat finde ich richtig und gut! Für solche Fragen sind die PRs nämlich da. Und nur wenn sie in solchen Angelegenheiten konsequent herangezogen und in die Pflicht genommen werden, ändert sich das Image vom Party- und Wohlfühlgremium und es lassen sich vielleicht auch endlich die Kollegen aufstellen, die zumindest die Bereitschaft haben, sich mit solchen Fragestellungen zu beschäftigen und sich in die Materie einzuarbeiten.

    Sehe ich kein Problem drin, zu begründen, warum ein Tag der offenen Tür am Sonnaband stattfinden sollte.

    Und ich sehe kein Problem darin, den Tag der offenen Tür auf den späten Nachmittag/Abend zu legen und dafür zumindest (!) den Nachmittagsunterricht ausfallen zu lassen. Der Vormittag kann zur Vorbereitung/zum Aufbau genutzt werden, um das Kollegium hier ein wenig für die - durchaus notwendige - Mehrarbeit zu entlasten.
    Alternativ gerne den Tag der offenen Tür am Samstag, dafür dann mit Freizeitausgleich am folgenden Montag.

    Schade, dass du dir einen Spaß daraus machst, den Unterschied zwischen Öffentlichkeit und Privatleben unter den Tisch fallen zu lassen. Viel Spaß beim Korrigieren!

    Na ja, denn Zusammenhang zwischen Konzentration und Kleidung hat ein anderer hergestellt. Was es mit Öffentlichkeit zu tun haben soll, ob ich mich in Jogginghosen konzentrieren kann oder nicht, weiß ich auch nicht. Wenn es darum geht, eine Einstellung zum Arbeiten durch Kleidung auszudrücken, dann würde ich zustimmen, dass es einen Unterschied zwischen Öffentlichkeit und privater Umgebung gibt. Keine Frage!

    den Schülern einen Begriff davon zu vermitteln, was konzentriertes Arbeiten - und damit verbunden eine entsprechende Arbeitshaltung ist, die sich auch in einem gewissen Kleidungsstil spiegelt, das können wir leisten

    vielleicht ist das Leid einfach fassbarer und die Beweggründe umso unfassbarer als wenn in das in Beirut oder sonst wo im Nahen Osten geschieht?

    Halte ich für naheliegender als die Problematik auf Scheinheiligkeit zu reduzieren. Hinzu kommt, dass es nicht nur geographisch und emotional naheliegender ist, sondern dass die Situation auch eine ist, die man im Alltag erlebt:
    Mit dem Passagierflugzeug sind fast alle schon geflogen, auf Konzerte geht fast jeder mal, ebenso ins Fußballstadion. Von den betroffenen Cafes und Restaurants gar nicht zu reden. Da ist der Terror deutlich näher an der eigenen Erfahrungswelt. Das finde ich nicht scheinheilig, sondern nur menschlich. Auch wenn diese Form der Egozentrik natürlich nicht schön ist.

    Also, ich weiß ja nicht wie oder warum, aber ich installiere prinzipiell keine Toolbars (schon gar nicht bei einem Account, den ich nur als Zweitaccount nutze) und habe trotzdem die 1GB. Vielleicht ein Glitch oder so. Oder web.de nimmt die eigenen Regeln nicht so genau. Jedenfalls läuft das.

    Zumal - nach meiner Erfahrung - besonders die Kollegen mit web.de-Accounts unnerreichbar sind, weil nach 2-3 PDF-Dateien das Quota von 10MB ausgeschöpft ist.

    Ach Quatsch, web.de hat die (kostenlose) Quota längst auf 1 GB erweitert. Die einzige Einschränkung liegt jetzt noch darin, dass man selbst keine Anhänge mit mehr als 4 MB verschicken kann. Dafür ist ja email aber auch gar nicht gedacht.
    Wenn ich nicht vorher längst auf gmail gewechselt hätte und meinen web.de account nur noch als Zweitaccount nutze, hätte ich jetzt keinen Grund mehr zu wechseln.

    EDIT: Abgesehen davon ist es eigentlich fast egal, wer zu was verpflichtet ist. Professionelles Arbeiten erfordert aus meiner Sicht dienstliche Emailadressen. Eigentlich unglaublich, dass das nicht Standard ist.

    Meikes Einwendungen von PR-Sicht sind dabei allerdings hochinteressant. Das werde ich mir mal vormerken, für den Fall, dass wir auch mal dienstliche Adressen bekommen. Und unser digitales schwarzes Brett werde ich mir mal ganz genau ansehen müssen!

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