Beiträge von WillG

    ich weiß. Aber in der Logik, dass die Fortbildungskosten nunmal zur Fortbildung sind, finde ich es nicht logisch, wenn Fortbildungen bezahlt werden, die zur Qualifikation zur Erlangung einer Planstelle gehören.

    Unabhängig davon, was die rechtlichen Regelungen sagen, finde ich es in der aktuellen Situation selbverständlich, dass wir Kollegen, die wir uns mit einer Planstelle bzw. mit Verbeamtung auf Lebenszeit in Sicherheit wiegen, alles tun, damit die jungen Kollegen eine Stelle bekommen können, statt sich mühsam von Vertretungsvertrag zu Vertretungsvertrag zu hangeln, bevor sie eiskalt abserviert werden, um sich nicht auf einen unbefristeten Vertrag einklagen zu können.

    Wenn das heißt, dass ich die FoBi zu irgendeinem Abiturthema nicht machen kann, dann ist das halt so. Ich werde es überleben.
    Nur so meine Meinung.

    Ich glaube nicht, dass ich die Fachkompetenz unterschätze. Und ich arbeite auch seit über 10 Jahren am Gymnasium, überwiegend in der Oberstufe, als ich weiß ich auch, dass man da eben fachlich fit sein muss.
    Zum Unterrichten gehört aber eben mehr als Fachwissen uns Sozialkompetenz. Auch am Gymnasium, auch in der SekII. Man braucht das notwendige Handwerkszeug. Das kann man nun gerne nachlernen und muss es nicht an der Uni mitgenommen haben, aber irgendwann muss man eben auch die methodischen, didaktischen, pädagogischen etc. Basics lernen. Dafür ist in Deutschland das Ref da. In vielen BLs läuft das übrigens auch so ab, dass die Refs erstmal in die Klassen geworfen werden und nebenbei betreut werden. Also widerspricht meine Aussage dem Vorgehen der Eidgenossen nicht wirklich, wenn man genau hinsieht.

    Ich finde immer, dass die Pauschalschelte "Seiteneinsteiger sind die, die in ihrem Beruf gescheitert sind!" sehr stark nach der Pauschalschelte "Lehreramtsstudenten sind die, die für ein richtiges Fachstudium zu schlecht sind!" klingt. Nur so mein Eindruck.

    Was den pädagoischen/psychologischen/didaktischen Teil des Studiums angeht: Das war sicherlich vom Umfang her recht überschaubar, aber in Bayern legt man zumindest auch Staatsexamensprüfungen in Psychologie, allg. Pädagogik, Schulpädagogik und in seinen Fachdidaktiken ab. Spätestens hier habe ich durchaus Dinge gelernt, die ich im Berufsalltag ab und an mal hervorzaubern kann. Das kann man sich aber alles sicherlich als Quer-/Seiteneinsteiger, der selbst einen Hochschulabschluss hat, auch recht schnell autodidaktisch aneignen. Das sollte nicht so sehr das Problem sein. Deswegen würde ich das Lehramtsstudium auch nicht so hoch hängen, solange noch ein Referendariat absolviert wird.

    Ich störe mich an den Fällen, in denen Fachkräfte direkt an die Schulen wechseln und nicht mal ein Referendariat machen müssen. Das finde ich dann doch etwas extrem. Das scheint ja dann auch in der Schweiz nicht so zu sein, wenn Wollsocken von der "Zusatzqualifikation Lehrer" schreibt.
    Ich muss aber auch sagen, dass ich von solchen Fällen bisher nur gelesen habe - und zwar v.a. hier im Forum. Selbst kenne ich keinen solchen Fall. Aus einem anderen Bundesland kenne ich eine Kollegin, die als Seiteneinsteiger ihr Ref berufsbegleitend noch mitgemacht hat. Das finde ich wiederum okay, wobei ich mich frage, wie man das zeitlich schaffen kann.

    In Zeiten der zunehmenden Unfähigkeit, zielgerichtet zu kommunizieren, Texte und Subtexte so zu verstehen, so dass man nicht über den Tisch gezogen werden kann, in Zeiten von Querfronten und Chemtrailgläubigen und Menschen, die in keiner Zeitung mehr die Faktenlage von der bauchgefühlten Wahrnehmung trennen können und deshalb reflexartig mit "Lügenpresse!" reagieren, in Zeiten, wo Menschen glauben, dass Homsexualität eine durch Homöopathie heilbare Erkrankung sei, in Zeiten wo sich Reichsbürger selbst Pässe ausstellen, weil sie glaben, in einer Besatzungszone zu leben, wo man die gesammelte Rechte bei Friedensdemonstrationen findet, und irgendwelchen armen Friedenswilligen nichtmal merken, dass da nur ein geklautes Label draufsteht, und in Zeiten, wo Menschen glauben, dass die Kanzlerin einen Deal mit den arabischen Nationen gemacht hat, dass die Deutschen qua Immigration und Kinderkriegen "augetauscht" werden sollen und in Zeiten wo rassistische Herrenmenschen in grottigem Deutsch ekelhafteste Dinge wieder sagen und schreiben dürfen - in solchen Zeiten kann man die Geisteswissenschaften gar nicht hoch genug einschätzen. Nicht annähernd hoch genug.

    Powi, Geschichte, Ethik - und Deutsch sind demokratische Grundlagenfächer und sowas von notwendig.

    Ich denke, man muss hier vor allem trennen: Was ist die Bedeutung eines Faches für die schulische Bildung und was ist die Bedeutung entsprechender Fachwissenschaftler für die Gesellschaft. Das wird mir hier zu sehr vermischt.

    Beispiel: Jemand hat angesprochen, dass das Fach Deutsch so hoch gehängt wird. Als Deutschlehrer kann ich das nur gut finden, vor allem aus den Gründen, die Meike hier beschreibt. (Fast) jeder, egal was er später beruflich macht, wird später im Berufsleben aber auch im Privatleben mit Texten konfrontiert sein und Texte (Email etc.) selbst schreiben müssen. Das muss ordentlich gelernt werden. Dass man den Umgang mit Texten an klassischer Literatur und Gedichten etc. einübt, hängt dabei einerseits an einem gewissen Bildungsbegriff, andererseits aber auch, da man Mechanismen, wie Texte funktionieren, natürlich am besten auch da sehen kann, wo solche Mechanismen gezielt eingesetzt werden. Darüber hinaus sieht man sich natürlich auch im Deutschunterricht Sachtexte, Reden etc., also Texte aus dem "wirklichen Leben" (TM) an. Das macht ja auch Sinn.
    Deutsch ist also für eine allgemeinbildende Schule in der Tat sehr wichtig, wichtiger als viele andere Fächer, die vielleicht nicht so unmittelbar auf das Alltags- und allgemeine Berufsleben vorbereiten.

    Das heißt allerdings natürlich nicht, dass wir besonders viele studierte Germanisten brauchen. Es ist auch nicht Aufgabe des Deutschunterrichts, für ein Germanistikstudium zu werben. Hier, für diese "zweite" Aufgabe der Schule, nämlich das Hinführen der Schüler zu verschiedenen Themen und Fächern, die gesellschaftlich und wirtschaftlich relevant sind, trumpfen natürlich die MINT-Fächer, den wir brauchen sicher mehr Chemiker als Germanisten.

    So funktioniert das für mich. Deshalb finde ich Neles Ansatz auch sehr gelungen. Welche Konsequenzen diese Überlegung für Lehrpläne und Stundentafeln haben muss, wäre ein anderes spannendes Thema.

    also praktika machen, sich die arbeitsfelder dort ansehen etc.

    Daran scheitert es allerdings häufig schon bei den "echten" Magisterstudenten. Gerade in den Geisteswissenschaftens studieren die gerne vor sich hin, ohne mal den Blick über den Mensatellerrand zu erheben. Dann sind sie fertig und haben keine weiteren Qualifikationen.

    Das ist auch das, was mich - bei allem Verständnis und Mitgefühl - immer am meisten aufregt, wenn sich junge Lehrämtler über die schlechte Stellensituation beschweren: Dass sie wie mit Scheuklappen nur auf ein Berufsziel hin studiert haben, ohne zu wissen, ob sie eine Stelle bekommen oder ob der Job überhaupt etwas für sie ist. Das habe ich schon zu meiner Zeit nicht verstanden.
    In meinem direkten Umfeld haben wir uns alle noch Alternativqualifikationen, eben durch zusätzliche Abschlüsse, Praktika etc. gesucht. Und obwohl ich das Glück hatte, direkt eine Planstelle bekommen zu können und den Job zu mögen, war ich immer froh, zumindest gefühlt eine Alternative zu haben und bin jetzt noch froh über die anderen Erfahrungen, die ich dadurch gemacht habe.

    Die Kombi D/Ge ist schon seit den 80ern eine Todeskombi, auch (gerade?) auf dem Gym.

    Das stimmt nur zum Teil. Es gab dazwischen durchaus auch schon Phasen, in denen auch D/G-Lehrer in hohem Umfang eingestellt wurden. Leider, muss man fast sagen, da diese Phasen dann dazu geführt haben, dass wieder Hunderte diese Fächer gewählt haben mit der Illusion, dass es schon irgendwie klappen würde.

    Welcher Bayer will schon nach Berlin?

    Es ist in der Tat mein (subjektiver) Eindruck, dass der durchschnittliche Bayer sehr heimatverwurzelt ist und sein Bundesland nicht gerne verlässt - oder höchstens nach BaWü oder Hessen, was ja noch angrenzt.
    Außerdem stelle ich auch fest, dass viele junge Absolventen insgeheim immer noch hoffen, irgendwie an eine Planstelle zu kommen, auch wenn es eigentlich hoffnungslos ist. Da lockt Berlin mit Angestelltenverträgen nicht.

    Ich weiß ja nicht, wie ich in dieser Situation gehandelt hätte, möchte aber von mir selbst glauben, dass ich flexibel und spontan genug gewesen wäre, das Bundesland zu wechseln und auch einen Angestelltenvertrag in Berlin zu nehmen.

    Noch eine Idee: Viele Refs, die vielleicht an ländlichen Gymnasien waren haben eventuell Angst davor, den Umständen an berliner Großstadtschulen, wie sie in der Presse gerne dargestellt werden, gerecht werden zu können.

    Unterschreibe ich genau so. Wenn es auch hier keine Q3 gibt, sondern die Q12 ;)

    Erklär es mir bitte, weil ich es wirklich nicht verstehe:

    Wieso ist es ein Problem für katholische Eltern, wenn sie ihr Kind auf eine nicht-konfessionelle Schule schicken müssen, wenn sie doch die religiöse Erziehung ebenso selbst in die Hand nehmen bzw. in Zusammenarbeit mit der Kirche erledigen können?
    Als parallele Vorstellung:
    Wenn ich SPDler bin, dann kann ich mein Kind auf eine politisch neutrale Schule schicken und vermittle dann die sozialdemokratische Erziehunng zu Hause.
    Wenn ich CDUler oder politisch neutral bin, kann ich mein Kind nicht ohne Weiteres auf eine SPD-orientierte Schule schicken, weil es dann mit einer politischen Sichtweise konfrontiert wird, die ich ich nicht teile und mir für mein Kind nicht wünsche.
    Wenn ich SPDler bin und es in meinem Umfeld nur politisch neutrale Schulen gibt, dann ist das deswegen kein Problem.
    Wenn ich aber CDUler (oder politisch neutral) bin, dann ist es eben doch ein Problem, wenn es nur SPD-Schulen in meinem Umfeld gibt.

    So ist das eben auch mit der Religion:
    Wenn ich religiös bin, dann kann ich mein Kind auf eine konfessionslose Schule schicken und die religiöse Erziehung selbst übernehmen.
    Wenn ich aber konfessionslos bin oder eine andere Konfession bin, dann ist es eben ein Problem, wenn ich nur Schulen einer bestimmten Konfession um mich herum habe.

    Und wo genau ist hier jetzt deiner Meinung nach der Denkfehler? Ich würde es wirklich gerne verstehen.

    Das funktioniert dann so:

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    Wieso nicht einfach vorher den Schulleiter fragen, ob er da ein Problem sieht?

    Wer viel fragt, bekommt viele Antworten.
    Nachdem ich mich auch in anderen Bereichen gegen Micromanagement durch die Schulleitung wehre, würde ich das für mich selbst entscheiden - und dann entsprechend auch die Verantwortung für mein Handeln übernehmen.
    In diesem Fall würde ich wie geplant fliegen und im Zweifelfall mit dem mdl. Tadel oder der schriftlichen Missbilligung oder was auch immer leben müssen. Und mich natürlich entschuldigen, sowohl bei der Schulleitung als auch bei dem Kollegen, der mich dann vertreten musste.

    Die FOS scheint tatsächlich in etwa dasselbe zu sein wie in Bayern.

    Die GOS - die gymnasialen Oberstufen - sind reine Gymnasialen Oberstufen, wie der Name schon sagt, und ursprünglich für diejenigen gedacht, die
    aus anderen Schulformen weitergehen, um Abitur zu machen: Realschule, erweiterter Hauptschulabschluss, Mittelstufengymnasium, IGS ohne
    Oberstufe, usw. Oft wechseln aber auch Schüler durchgängiger Gymnasien auf die reinen Oberstufen, aus diversen Gründen: Neuanfang, konsequente
    Abiturorientierung, usw.

    DAS klingt richtig gut! Ich bin ja kein großer Verfechter der Gesamtschulen, das dreigliedrige Schulsystem macht für mich viel mehr Sinn. Ein Problem dabei ist in Bayern aber die große Selektion. Ich habe in meinem Leben noch keinen Förderplan schreiben müssen. Schüler, die es nicht packen, werden immer nur nach "unten" weitergeschoben. Im Sinne einer "Elitenförderung" am Gymnasium hat das durchaus auch seine Berechtigung, allerdings bleiben Spätentwickler und Schüler mit rein temporären Problemen gnadenlos auf der Strecke. Und das ist natürlich völlig indiskutabel.
    Die GOS scheint dafür genau die richtige Lösung zu sein. Die SuS gehen auf eine Schulform, die ihnen im Moment eher entgegenkommt, dafür haben sie nach dem mittleren Schulabschluss eine echte Möglichkeit, nochmal neu anzufangen und das Abi zu machen. Find ich super!
    Das brauchen wir in Bayern auch!

    Sooo viele Links wegen einem kleinen Tippfehler. Natürlich wollte ich schreiben:

    "Reine Oberstufen gibts in Bayern nicht."
    Was weiß ich denn, was ihr im hohen Norden so treibt ;)


    Sorry wegen des Missverständnisses. Bleibt aber trotzdem meine Frage (- die wahrscheinlich jetzt erst wirklich Sinn macht): Worin unterscheiden sich denn die Oberstufenschulen von den FOS? Oder gibt es die, also die FOS, in Hessen dann gar nicht?

    Ich bin für die Frauenquote in allen Bereichen, in denen Frauen benachteiligt werden. Und das sind sehr viele.
    Und die Formulierung, dass der Anteil von weiblichen Führungskräften erhöht werden soll und Frauen deshalb bevorzugt werden, findet sich (zurecht) in allen Ausschreibungen für Beförderungs- oder Funktionsstellen.

    In den (wenigen) Bereichen, in denen es wichtig wäre, mehr Männer einzustellen, sollte es dann aber durchaus auch eine solche Quote geben. Dann mit "Ich hab ein Glied, ich will eine Sonderbehandlung" zu argumentieren, ist polemisch und wenig zielführend.

    Ich kann das Problem durchaus nachvollziehen, denn mir geht das ähnlich. Ich halte viel davon, die Schüler in der Oberstufe zu siezen, nachdem ich aber im Regelfall alle Schüler von früher kenne und in der SekI eben duze, erscheint es mir in der SekII plötzlich gekünstelt und unnatürlich.
    Deshalb bleibe ich beim "du" bzw. frage die Klassen, was sie sollen. Die wünschen sich ohne Ausnahme das "du".

    Wenn ich jetzt an einer FOS wäre (reine Oberstufen gibt es in Hessen gar nicht - wo ist denn da der Unterschied zur FOS?), dann würde ich in jedem Fall das "Sie" konsequent durchziehen. Wie das dann mit Teilabordnungen an Mittelstufenschulen wäre (auch sowas, was es hier nicht gibt), weiß ich allerdings nicht, da dann ja das Problem wieder bestehen würde.

    Diese Diskussion ist völlig absurd, von beiden Seiten. Ich kann mittlerweile ehrlich nicht mehr mit Sicherheit sagen, welche Beiträge ernst gemeint und welche ironisch/sarkastisch sind.
    Absolut verrückt! In vier Tagen sind auch hier endlich Ferien, ich habe das Gefühl, dass die an allen Ecken nötig sind.

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