Beiträge von WillG

    Ich weiß gerade nicht, inwieweits Söders Versprechen am Sachverhalt etwas ändern, deshalb kann meine Aussage veraltet sein:
    Bisher war es so, dass ein freiwilliger Bundeslandwechsel eben ja keine Dienstanweisung war, weshalb Umzugskosten meines Wissens nicht erstattungsfähig war. Im Kontext des Konkurrenzkampfs der Länder um Lehrkräfte kann dies natürlich inzwischen anders sein.

    Hast du in deinem Versetzungsbescheid keinen Hinweis darauf bekommen, ob die Umzugskosten erstattet werden? In meinem stand damals explizit, dass dies nicht der Fall ist, meine ich.

    Nicht wirklich deine Frage, aber vielleicht eine Überlegung wert:
    Gibt es in NRW denn das Konzept des Laufbahnvorteils? Das hat ja mit der Bestenauslese zu tun und müsste entsprechend in allen Bundesländern gelten.

    Dann hättest du mit A15 (durch deine aktuelle Bewerbung) evtl. einen Vorteil bei der Bewerbung um die andere Stelle, sofern du bis dahin schon ernannt und nicht nur beauftragt bist.

    Also, ich sehe das in vielerlei Hinsicht anders als im Ausgangspost dargestellt. Ich habe jetzt vier der fünf Folgen mal angesehen.

    1.) Ich bin fest davon überzeugt, dass nicht nur die theatralischen "Tode" gescriptet sind, ich bin davon überzeugt, dass beinahe alles gescriptet ist. Die Charaktere sind einfach zu konstruiert, die Verhaltensweisen zu "narrativ" anregend und vor allem die "Testimonials" können in einer auch nur im Ansatz authentischen Abfolge der Ereignisse zeitlich nicht erfolgen.

    Damit gehört Squid Games - The Challenge in die gleiche Kategorie wie andere dystopisch angehauchte Narrative und ist dabei ein eher magerer Repräsentant des Genres. Damit finde ich es aber auch morlisch nicht mehr verwerflich, sich die Serie anzutun als wenn man bspw. "The Hunger Games" ansieht.

    Die fiktive Erkundung der Abgründe, zu denen sich Menschen in extremen Situationen hinreißen lassen, wurde von den antiken Tragödien bis hin zu modernen Romanreihen deutlich besser und ansprechender - und intellektuell anregender - dargestellt. Dort ist auch die Beantwortung der Frage, wie man sich selbst in ähnlichen Situationen verhalten würde, wohl besser aufgehoben.

    2.) Selbst wenn man annehmen würde, dass die Serie nur zum Teil gescriptet ist und dass viele der Entscheidungen der Teilnehmer authentisch und frei erfolgen, kann ich die moralische Problematik nur zum Teil nachvollziehen. Es handelt sich um ein Spiel mit festgelegten Regeln, auf die sich alle Teilnehmer im vollen Bewusstsein eingelassen haben. Ich meine, niemand stirbt ja wirklich, es geht nur darum, sich gegen die Mitspieler durchzusetzen wie bei jedem anderen Spiel (kooperative Spiele wie "Legenden von Andor" mal ausgenommen). Insgesamt werden hier nur Versatzstücke aus anderen Spielen genommen: Bei "Mensch ärgere dich nicht" wirft man die Mitspieler, so dass sie von vorne anfangen müssen, bei "Monopoly" nimmt man die Mitspieler so lange aus, bis sie bankrott sind, bei "Sieder von Catan" versucht man das Beste für sich rauszuholen und Mitspieler durch eigene Siedlungen oder Straßen zu blockieren. Oft werden hier die Spieler, die am Gewinnen sind, von den Mitspielern beim Handeln ignoriert oder verstärktn mit dem Räuber/Ritter überfallen, um sie davon abzhalten, die letzten Punkte zu machen. Sogar bei Uno gibt es diese "Kartenziehkarten" und jedes Kind freut sich diebisch, wenn nach einem Hin und Her mit diesen Karten jemand plötzlich eine große Anzahl Karten ziehen muss.

    Der Unterschied zu Squid Games - The Challenge ist aus meiner Sicht nur, dass diese Versatzstücke auf etwas perfidere Art kombiniert werden und dass die Darstellung durch das sprachliche Framing und durch Gestaltung der Mis-en-Scene eher dazu geeignet ist, Beklemmung zu erzeugen. Im Grunde ist es aber doch eben nur ein Spiel. Ich würde entsprechend die Handlungen der Mitspieler moralisch nicht sehr viel höher hängen als bei den genannten Gesellschaftsspielen.

    3.) Die Überlegung, wie man sich selbst in Extremsituationen verhalten würde, ist sicherlich ein wesentlicher Teil der eigenen Persönlichkeitsentwicklung. Und natürlich sehe ich es so, dass Kunst und Literatur (im Sinne der erweitereten Definition) hier dazu beitragen kann. Squid Games - The Challenge sicherlich auch, aber da es sich aus meiner Sicht eher um einen qualitativ mäßigen Vertreter handelt, würde ich mir hier nicht allzu viel davon versprechen.

    Neben Kunst und Literatur finde ich hier vor allem auch echte psychologische Expermimente spannend, gerade in der Frage, wie ich mich verhalten hätte. Ich denke hier an solche Studien wie Zimbardos Standford Prison Experiment (auch in den entsprechenden Verfilumgen) oder das Milgram Experiment. Hier sind solche Gedankengänge deutlich zielführender.

    Insgesamt sehe ich den Unterschied zwischen Squid Games - The Challenge und dem Dschungelcamp oder DSDS nicht so. Mein Genre ist es nicht, ich finde es aber auch nicht schlimm, wenn andere es ansehen.

    Also, die Sachanalyse von ChatGPT ist zumindest unter literaturwissenschaftlich-mediaevistischen Gesichtspunkten unbrauchbar.

    Ich war nie so der große Mediaevist, aber wenn ich mich richtig erinnere, war das Kernmotiv, das in der Figur des Siegfrieds angelegt war, doch eine Vermischung aus Heldenepik und höfischem Roman, also zwei eigentlich grundsätzlich unterschiedlichen Gattungen. Siegfried wird in den ersten Aventuiren als höfischster aller Prinzen dargestellt, er vereint alle höfischen Tugenden etc. Gleichzeitig ist er aber auch der heldenhafteste aller Helden, auch durch die im Nibelungenlied nur angedeuteten Jungsiegfriedabenteuer. Das ist für die mhd. Literatur nicht üblich und in dieser Doppelrolle ist Siegfried eben sowohl das "perfect match" für Kriemhild, der höfischsten aller Prinzessinnen, also auch für Brunhild, der heldenhaftesten aller Kriegerinnen. Das wiederum bringt dann eben den Konflikt, der dazu führt, dass Hagen in seinen "truiwe" Verhältnis zu Gunther gar nicht anders kann als Siegfried zu töten. Das wiederum wird durch Kriemhilds Traum ganz am Anfang mit dem Falken (?) und dem Adler (?) vorweg genommen.
    Die Ambiguität in Siegfrieds Charakter wird auch durch Siegfrieds Eintreffen in Burgund aufgezeigt: Er kommt mit einer Armee, um Burgund einzunehmen, Gunther tritt ihm aber höfisch entgegen und sie kommen zu einer Vereinbarung unter rein höfischen Tugenden, denen sich Siegfried nicht entziehen kann.

    Das alles ohne Gewähr, ich hab mir das auf die Schnelle aus den tiefsten Abgründen meines Gedächtnisses herausgezogen und es kann sein, dass ich völlig falsch mit bestimmten Einzelheiten liege.

    Um diese ganz grundsätzlichen Zusammenhänge nachzuweisen, reicht dir vermutlich eine simple Einführung in das Nibelungenlied. Zu meiner Zeit vor 25 Jahren waren das diese dunkelblauen kleinen Monographien aus dem Metzler-Verlag. Für das Nibelungenlied gab es einen Experten mit "B", Bunkert oder so ähnlich, aber da gibt es sicher jetzt aktuelleres.

    Für die Mittelstufe würde ich aus nhd. Übersetzungen (oder in Prosa gehaltenenen Jugendbuchvarianten wie von Auguste Lechner) die Eigenschaften herausarbeiten, mit denen Kriemhild und Siegfried beschrieben werden und dann gegenüberstellen, dass sie einfach perfekt aufeinander passen und füreinander bestimmt sind. Ähnlich wie das ja bis heute in jedem Highschooldrama und jeder romantischen Komödie aufgegrifen wird, wo der Protagonist der falschen Person hinterherläuft, ohen zu sehen, dass eigentlich der perfekte Partner jemand anderes ist.

    Hm, diese Anfrage kommt mir suspekt vor.

    Hat von diesem User, "Kleiner Grüner Frosch" von euch schon mal jemand was gehört, oder ist das eine Neuanmeldung?

    Da kommt bestimmt als Nächstes ein Post mit einem komerziellen Link zu einer super günstigen Alternativlösung...

    Aber ernsthaft, in Bayern gibt es Mebis, jetzt wohl BayernCloudSchule, das eigentlich alles Schulen haben. Eher so eine Internetplattform, mit Lernplattform etc. Ich finde die ganz gut und hilfreich, wenn man sich mal eingefuchst hat und wenn sie stabil läuft. Ich glaube, Herr Rau kann aus berufenerem Mund dazu mehr sagen.

    Ja, das mag - je nach dem konkreten Job - schon der Fall sein, dem widerspreche ich ja gar nicht.

    Aber inwiefern widerspricht das dem Konzept einer Arbeitszeiterfassung für Lehrer? Wenn überhaupt wäre das ein Argument dafür, dass die Arbeitszeit bei Lehrkräften noch einfacher erfasst werden kann, wenn es weniger Leerlauf gibt.

    Ich lese eigentlich beide Erfahrungen so, dass das Argument, man könne die Arbeitszeit bei Lehrern aufgrund des komplexen Aufgabengebiets und der Überschneidung mit "privater" Zeit nicht richtig erfassen, in jedem Fall hinfällig ist.

    Offenbar ist es auch bei Bürojobs so, dass die Arbeitsbedingungen und die Art der Beschäftigung sehr unterschiedlich sein können und da kann die Arbeitszeit ja auch erfasst werden - was wenig überraschend ist.

    Wir fallen da also in keinster Weise aus dem Raster, wenn man Arbeitszeiterfassung denn ehrlich will.

    Zur Arbeitsverteilung generell:

    Ich fände es sinnvoll, ein allgemein verbindliches Modell zur besseren Austarierung von Belastungen im Kollegium zu haben.

    Vorschlag: Für jede Tätigkeit werden Punkte vergeben. Für eine fünfte Klasse im Fach Mathe bekommt man entsprechend weniger Punkte als für einen Abiturjahrgang Deutsch; für eine Physikklasse mit vielen Versuchsvorbereitungen weniger als für eine Reliklasse. Der IT-Betreuer bekommt eine entsprechende Punktzahl - ihr versteht das System.

    [...]


    (Ok, schimpft mich unrealistisch ^^ )

    So unrealistisch ist das nicht. Funktioniert das Arbeitszeitmodell in Hamburg nicht so ähnlich?

    Ich möchte mich Piksieben hier anschließen. Macht euch mit euren dienstrechtlichen Möglichkeiten vertraut, informiert euch über Mitbestimmungsrechte verschiedener Gremien, formiert euch und geht systematisch und gezielt dagegen vor.

    Zum Thema Überlastungsanzeigen:

    Man muss hier sehr genau aufpassen, dies "richtig" zu tun. Überlastungsanzeigen, die sich gegen Belastungen wenden, die sich direkt und konkret aus rechtlichen Vorgaben ergeben (Stundendeputat; Kursgrößen; Prüfungskorrekturen allgemein), sind formal gesehen keine Überlastungsanzeigen. Sie können also vom Dienstherrn ganz schnell auf Basis eine Formalie abgetan werden.

    Überlastungsanzeigen sind auch per se kein Mittel des Arbeitskampfes, auch wenn sie oft dafür genutzt werden, um Öffentlichkeit zu erzeugen. Vielmehr sind sie dafür gedacht, konkrete Situationen anzuzeigen, in denen man für das eigene Wohlbefinden und für die eigene Arbeit aufgrund der Situation keine Veantwortung mehr übernehmen kann, um sich vor späteren disziplinarischen Maßnahmen zu schützen. Also ergibt sich eine Überlastungsanzeige grundsätzlich aus einer (oder mehreren) konkreten Situation(en) / Anweisung(en), die im konkreten Kontext zu einer momentanen Überlastung führen.

    Eine Überlastungsanzeige ist also wirkungslos, wenn man sich gegen eine dienstrechtliche Verwaltungsvorschrift wehrt, die dich dazu zwingt, bei Wegfall der Prüfungsklassen Vertretungen zu übernehmen. Sie kann aber Wirkung haben, wenn du aufzeigst, dass du im Schuljahr 2023/2024 unter Berücksichtigung deiner Teilzeit von 40% bei zwei Abschlussklassen, die XY Stunden deiner Arbeitszeit binden, nicht zudem noch Aufgaben X, Y und Z übernehmen kannst, ohne deine Arbeitszeit deutlich zu überschreiten. Entsprechend kannst du gemäß §15 und §16 Arbeitsschutzgesetz keine Verantwortung für die Qualität deiner Arbeit übernehmen und siehst die Fürsorgepflicht des Diensthernn gemäß §45 Beamtenstatusgesetz hier verletzt.

    Ich hatte es in einem anderen Thread (- glaube ich -) schon mal geschrieben: In vielen BLs kann sich de GeKo eine eigene Geschäftsordnung geben. Die könnte dann auch Grundsätze (!) für die Anzahl der Konferenzen oder die Dauer festlegen. Auch Redezeiten können limitiert werden.

    Außerdem kann es sinnvoll sein, darauf hinzuweisen, dass Konferenzen per se erstmal Entscheidungsgremien sind, wo also Beschlüsse gefasst werden. Zu reinem Geschwafel sind sie nicht da. Manchmal kann man durch gezielte Anträge zur Tagesordnung (Auslagerung eines TOPs in eine Email oder ViKo) hier Änderungen herbeiführen.

    Du verteidigst das hier, nicht ich.

    Wer lesen kann...

    Doch, ich habe die Kernaussage durchaus verstanden. Weil im akutellen System eine bestimme Gruppe durch das Raster fällt, nämlich diejenigen, die knapp über der Fördergrenze liegen und die damit diese Bildungschancen nicht oder nur unter großen Problemen nutzen können, möchtest du es dahingehend ändern, dass noch weniger Schüler diese Bildungschance nutzen können, indem jetzt zwei Gruppen durch das Raster fallen.

    Unter Bildungsgerechtigkeit stelle ich mir etwas anderes vor.

    Überhaupt ist diese Argumentation mit "Whataboutisms" und mit Strohmännern oder extremen Beispielen in keinster Weise zielführend.

    Ich glaube, dass Du die Kernaussage nicht verstanden hast.

    Doch, ich habe die Kernaussage durchaus verstanden. Weil im akutellen System eine bestimme Gruppe durch das Raster fällt, nämlich diejenigen, die knapp über der Fördergrenze liegen und die damit diese Bildungschancen nicht oder nur unter großen Problemen nutzen können, möchtest du es dahingehend ändern, dass noch weniger Schüler diese Bildungschance nutzen können, indem jetzt zwei Gruppen durch das Raster fallen.

    Unter Bildungsgerechtigkeit stelle ich mir etwas anderes vor.

    Überhaupt ist diese Argumentation mit "Whataboutisms" und mit Strohmännern oder extremen Beispielen in keinster Weise zielführend.

    Auch die freiwillige 500-Euro Studienfahrt nach England in der 9. Klasse übernimmt das Amt problemlos, während viele berufstätige Eltern sich das nicht leisten können.

    Ja, das finde ich auch schlimm, dass Kinder aus armen Haushalten Bildungschancen über das Allernötigste hinaus bekommen sollen. Ich meine, lesen, schreiben und rechnen reicht doch. Obwohl, wenn ich so darüber nachdenke, gibt genug Jobs, die können sie auch ausüben, ohne lesen, schreiben oder rechnen zu können. Was da der Staat an solchen Bildungsschmarotzern nicht noch alles sparen könnte. Und dann muss ich mir aber darüber sorgen machen, dass meine Pension vielleicht gekürzt wird.

    Aber die Überlegungen der Kassiererin, die sich Gedanken über Maske tragende Kunden macht, halte ich für singulär. Auch die des Bankangestellten. der mit Sicherheit keine schlaflosen Nächte wegen der Zinsentwicklung hat - höchstens wegen der allgemeinen Entwicklung seines Berufsbildes und der Aussichten, den Job zu behalten.

    Ja, meinetwegen. Aber es geht ja generell darum, dass es eben Arbeitszeit gibt, die erfasst werden kann und bezahlt wird, und Privatleben. Und dass man mal während seines Privatlebens auch über berufliche Dinge nachdenkt, kann eben in allen möglichen Jobs vorkommen. Es ist auch eine Frage der Resilienz, hier Grenzen zu ziehen und dies eben nicht ständig nachts zwischen 2 und 3 Uhr zu machen, wenn man eigentlich schlafen will. Wenn man hingegen Nachtmensch ist und halt zwischen 2 und 3 Uhr auch mal Unterricht vorbereitet oder korrigiert, ist das etwas anderes. Dann ist es klar definierte Arbeitszeit.

    Die Betonung liegt hier übrigens auf "ständig". Wenn ich ständig nachts wach liege und über Schüler nachgrüble, hab ich vermutlich andere Probleme als exakte Arbeitszeiterfassung. Wenn das gelegentlich mal passiert, spielt es für korrekte Arbeitszeiterfassung keine Rolle, da man ja vielleicht auch in den 90 Minuten Freitstunden nicht durchgehend korrigiert hat, sondern auch mal kurz geplaudert hat. Das gleicht sich dann irgendwie schon im Großen und Ganzen aus.

    Doch gehört dazu auch, wenn ich nachts zwischen 2 und 3 Uhr darüber nachdenke, wie ich auf die Provokation von Jeanette-Marie vom Vortag reagieren soll - und welche Maßnahmen am effektivsten dazu führen, dass der nächste Vormittag konfliktfrei über die Bühne geht?

    Wie ist das denn bei anderen Berufstätigen, die Probleme haben, sich von ihrer Arbeit abzugrenzen?

    Wenn der Bankberater sich nachts zwischen 2 und 3 Uhr angesichts der geänderten Zinslage überlegt, was er seinen Kunden noch raten soll.

    Wenn der Anwalt sich nachts zwischen 2 und 3 Uhr überlegt, wie er mit einem besonders kniffligen Fall umgehen soll.

    Wenn die Kassiererin sich nachts zwischen 2 und 3 Uhr überlegt, wie sie während der Pandemie mit Kunden umgehen soll, die keine Maske tragen.

    Wenn der Dezernent sich nachts zwischen 2 und 3 Uhr wie er mit einer Schule mit besonders schwieriger SL umgehen soll?

    Ja, das sind Probleme bei der Arbeitszeiterfassung. Aber keine Probleme, die nur Lehrer betreffen. Wir müssen wirklich, wirklich aufhören so zu tun als wäre unser Beruf so sehr anders als alles andere, was es gibt. Er ist es nicht. Es ist ein Beruf. Wir sind Profis. Wir bekommen einen Betrag X für eine Arbeitszeit Y. Ja, wir arbeiten nicht mit Akten oder produzieren Gegenstände, wir unterrichten junge Menschen. Ärztre pflegen kranke Menschen, Psychothearapeuten behandeln Menschen, so viele andere Berufe behandeln Menschen und würden niemals in Frage stellen, dass sie klare Arbeitszeiten haben.

    Alternativ würde man eben sehr langsam arbeiten, aber dann schafft man seine Arbeit nicht - und der/die Leidtragende ist man früher oder später selbst.

    Ich weiß, was du meinst, aber letztendlich hängt das auch vom persönlichen Anspruch ab.

    Im Prinzip müsste man es theoretisch nur aushalten, wenn die Qualität der Arbeit leidet und wenn Dinge halt eben nicht funktionieren.

    Eine Arbeit ist nicht nach zwei oder drei Wochen fertig? Dann dauert sie halt sechs Wochen, meine Arbeitszeit hat es nicht anders hergegeben.

    Nach fünf Wochen steht schon die nächste Arbeit an? Dann muss die halt verschoben werden, meine Arbeitszeit hat es nicht anders hergegeben. Oder der Dienstherr schafft mir Erleichertung an anderer Stelle, damit ich den Termin einhalten kann.

    Die Arbeitszeit reicht zum Ende des Monats nicht mehr für die Konferenz / den Elternsprechtag / die Exkursion? Der Dienstherr muss einen Weg finden, dass dies in meiner Arbeitszeit bleibt.

    Ich übertreibe, aber nicht mal so besonders viel. So habe ich das durchaus damals im Rahmen meiner Abordnung ins Amt erlebt. Dinge bleiben liegen, Leute warten länger und wenn etwas wirklich wichtig ist, wird das priorisiert. Manchmal kommt es vor, dass man Überstunden macht, um die Prios rechtzeitig abzuarbeiten, was dann dazu führt, dass man diese an anderer Stelle abhängt, wodurch nicht-priorisierte Aufgaben eben nochmal länger brauchen.

    Im Amt war das, zumindest in meinem Aufgabenbereich, immer gefühlt nicht so schlimm, da die meisten "Fälle" doch eher anonyme Akten waren. In der Schule fühlt sich das anders an, da man die "Fälle" persönlich kennt und auch eine Beziehung zu ihnen hat. Aber das ist ein scheinbarer Unterschied - hinter den Akten haben ja auch Personen mit Bedürfnissen und echten Problemen gesteckt.

    chilipaprika

    Also, ich sehe es so: Ein gesetzlicher Feiertag ist erstmal ein gesetzlicher Feiertag. Niemand kann allein durch ungeschickte (oder absichtlich schlechte) Terminierung von Fahrten einen Anspruch auf diesen Feiertag aushebeln. Wenn nun also ein dienstlicher Termin so liegt, dass dieser Feiertag darin liegt, ich also per Dienstanweisung gezwungen werde, an diesem Tag zu arbeiten, dann muss der Dienstherr entsprechenden Ausgleich schaffen.

    Ich würde mir so eine Anweisung schriftlich geben lassen, evtl. würde ich mit einem vorfomulierten Schreiben schon auftreten: "Ich erteile Frau Chilipaprika die dienstliche Anweisung eine Studienfahrt vom 31. Februar bis zum 35. Mai zu begleiten. Ich weise sie darüber hinaus an, ihren dienstlichen Aufgaben im Zusammenhang mit der Studienfahrt auch an dem gesetzlichen Feiertag, der in diesen Zeitraum fällt, den Sanktnimmerleinstag am 31. April. uneingeschränkt nachzukommen."

    Das soll er dann unterschreiben und mit Schulstempel versehen. Vielleicht wird ihm dann bewusst, was er eigentlich einfordert, wenn er Klassenfahrten so teriminiert. Im nächsten Schritt könnte man dann über den Freizeitausgleich reden.

    Aber, natürlich ist es ätzend, über solche Selbstverständlichkeiten streiten zu müssen.

    Djino

    Das Ziel soll ja eben nicht in erster Linie der Freizeitausgleich sein, sondern die Unart, Fahrten einfach so übers Wochenende oder über Feiertage einzudämmen.

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