Beiträge von WillG

    Ich hab jetzt nicht alles gelesen, weil mich der eröffnete Nebenkriegsschauplatz zu sehr genervt hat. Aber zur Ausgangsfrage:

    Wir selbst haben solche Strukturen nicht. Ich erinnere mich aber, dass Meike. immer mal wieder berichtet hat, dass es zumindest in einem ihrer Fächer so ziemlich optimal läuft. Sie hat das damals so dargestellt, dass halt einfach mal jemand anfangen muss, im kleinen Kreis, so 2-3 Kollegen und dass die ihren gemeinsamen Materialpool öffnen müssen und vielleicht auch schon grundlegende Strukturen anlegen. Dann springen immer auch andere mit auf den Zug auf.

    Besonders wesentlich fand ich aber ihre Erkenntnis, dass man auch ertragen muss, dass einzelne sich bedienen, ohne selbst etwas beizutragen. Die Forderung, dass es ein ausgeglichenes Geben und Nehmen sein muss, ist bei aller Verständlichkeit der Niedergang von so einem Projekt. Manche können halt nicht, weil sie (noch) nichts beizutragen haben oder weil sie gerade beruflich, gesundheitlich oder privat überlastet sind. Andere wollen nicht und bedienen sich trotzdem. Das muss man dann wohl aushalten.

    Fand ich sehr interessant, wie sie das beschrieben hat, deshalb ist es mir so genau in Erinnerung geblieben.

    Ich kann aber eine Abordnungsstelle sehr empfehlen, um auch zu sehen: was stört(e) mich an Schule, was fehlt mir, wie ist so der Alltag / Rhythmus woanders (GANZ anders), aber auch wo sind meine Stärken, was kann woanders wertgeschätzt?

    Unbedingt. Seit meiner Abordnung weiß ich, dass eine Bürostelle mich in den Wahnsinn treiben würde und dass vieles von dem, was mich im Lehreralltag stresst, aber auch genau das ist, was ihn andererseits auch abwechlungsreich und interessant macht. Und ich habe gelernt, mich mit den Belastungsmomenten, die man gar nicht schönreden kann, so halbwegs zu arrangieren. Da hat die Abordnung echt sehr geholfen

    Mich macht das fassungslos und ich verstehe die Logik dahinter nicht :(

    Echt traurig, dass getätigte Leistung etc. nicht gewürdigt wird - wie soooooooo oft!!!

    Die Logik ist, dass Leistung als messbares Kriterium in einer so großen Gruppe definitiv normalverteilt ist und man gerne erkennen möchte, wer tatsächlich gut ist und ein durchschnittlicher Lehrer eben 3 Punkte erhält. Ist natürlich furchtbar gemein, wenn man sich doch so angestrengt hat und dann wird einem gesagt, dass man für diese Anstrengung bezahlt wird und dass das die meisten anderen Lehrer auch genauso machen. Witzig ist das, wenn überhaupt, nur aufgrund der Tatsache, dass bei den Schülernoten inzwischen recht oft linksseitig vor die Wand gefahren ("Inflation" beim 1,0er Abitur) und das auch so gewünscht ist...

    Die Logik bzw. die Sichtweise der Behörde ist auch, dass alle Lehrkräfte, zumindest diejenigen im gleichen Statusamt, nach den gleichen Kriterien bewertet werden sollen. Das heißt, dass die Bewertung eines jungen Studienrats für seine Lebenszeitverbeamtung und des arrivierten Studienrats mit 30 Dienstjahren, der sich doch noch aufrafft, sich auf eine Beförderungsstelle zu bewerben, nach den gleichen Kriterien abläuft. Dass der junge StR noch damit beschäftigt ist, seinen Unterricht mit voller Stelle irgendwie mit nur vier Nachtschichten pro Woche auf die Reihe zu bekommen, während der alte StR sich aus einem reichhaltigen Fundus bedient und alle Zeit der Welt hat, um in Gremien und Arbeitsgruppen zu sitzen - ich überspitze natürlich - spielt aus Sicht der Behörde für die Bewertung der Leistung keine Rolle.

    Vor diesem Hintergrund kann der junge StR quasi gar nicht so gut sein.

    So habe ich das damals gehört, als ich selbst in der Behörde war. Ich sage nicht, dass ich diese Sicht teile, gerade aus Sicht einer Lehrkraft, die ja auch je nach Leistungsstand bewertet, ist das eher befremdend. Aber so die Logik.

    Es gibt auch Ansprüche auf Familienzusammenführung/ Pflegefall usw.

    Einen Anspruch auf einen Bundeslandwechsel hast du nie.
    Das, was du hier beschreibst, sind Faktoren, die einen Antrag (!) begünstigen.

    Und das mit den Vorerkrankungen etc. sind ja immer Einzelfallentscheidungen. Solange du hier nicht konkreter wirst, wird es bei vagen Vermutungen und persönlichen Anekdoten bleiben.

    Beim planstellenneutralen Ländertauschverfahren? Krass.

    Ich hab jetzt nicht nochmal nachgesehen, aber ich hätte aus dem Bauch heraus gesagt, dass das der KMK Absprache widerspricht.

    Aber der Tipp, im Zielbundesland solche Dinge nochmal abzuklären, am besten schriftlich, ist in jedem Fall wertvoll.

    Genau so ist es.

    Im Prinzip hat man nichts zu verlieren. Das Ländertauschverfahren ist formal gesehen ein Versetzungsverfahren.

    Man wird versetzt - oder eben nicht. Wenn man nicht versetzt wird, ändert sich nichts.

    Wenn man versetzt wird, hat man halt eine neue Dienststelle - und in diesem Fall einen neuen Dienstherren - aber behält Erfahrungsstufen und Pensionsansprüche. Allerdings ist ein Teil des Formulars, dass man bereit ist, auf ein Beförderungsamt zu verzichten, das man schon hat, wenn ich mich recht erinnere. Aber ich weiß nicht mehr, ob man das automatisch ackzeptieren muss oder ob man das extra ankreuzen muss. In jedem Fall ist eine Versetzung mit bereits bestehender Beförderung schwieriger.

    Im Grunde müsste auch für Ü40/50-Jährige gelten, dass der Amtsarzt nur auf Erkrankungen achtet, die ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Dienst wahrscheinlich machen.

    Ich nehme aber an, dass er dies dann auch tut. Mit anderen Worten: Wenn jemand mit 50 wechselt und an Alterkurzsichtigkeit leidet, wird dies kein Hinderungsgrund sein. Wenn er hingegen Diabetes II aufweist, dann wird sich das Bundesland das schon überlegen, ob es den Kollegen mit seine Pensionsansprüchen - und um die geht es ja im Prinzip - übernehmen will.

    Eher unwahrscheinlich, dass die Schülerin [diverse berühmte, aber tote Autoren]

    persönlich kennt.

    Was genau mein Punkt war. Bei allen Autoren, die noch leben, ist es jetzt nicht gerade Hexenwerk, eine signierte Ausgabe zu beschaffen, so das dadurch kein Abhänigkeitsverhältnis entsteht. Bei toten Autoren ist der idelle oder sogar materielle Wert unter Umständen ungleich höher, so dass das eine ganz andere Geschichte wäre.

    Nach geltender Rechtssprechung muss der Amtsarzt feststellen - und nachweisen -, dass mit erhöhter Wahrscheinlichkeit das Pensionsalter nicht erreicht wird, damit die Verbeamtung verweigert werden kann.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Eingriff, wie du ihn hier beschreibst, auf eine physische oder psychische Beeinträchtigung hinweist, die ein Erreichen des Pensionsalters unwahrscheinlich macht.

    Ich glaube also, dass du dir keine Sorgen machen musst.

    "Für die von meiner verehrten Nachbarstochter heiß geliebten Deutschlehrerin Daniela Gabriela von ihrem geschätzten ..."

    Na ja, man kann natürlich alle möglichen Kontexte erfinden, um eine Abhängigkeit zu kreieren. Von so einer Widmung war im Ausgangspost nicht Rede und sie dürfte auch eher unwahrscheinlich sein.

    Im Zweifelsfall sagt man der Schülerin einfach im Vorfeld, welche Art von Widmung man möchte - oder dass man eben keine möchte.

    Es ist eigentlich alles nicht so schwer, wenn man es nicht kompliziert machen möchte. Und Kommunikation hilft.

    Aber mancher hat vielleicht auch Spaß daran, Dinge unnötig kompliziert zu machen, wie die Anekdote zeigt. Warum nicht gleich als Sportlehrer Juli Zehs "Spieltrieb" an die Lieblingsschülerin verschenken?

    Sehe ich anders als Websheriff. Signaturen von lebenden Schriftstellern, auch von solchen, die recht hohen Bekanntheitsgrad haben, sind nicht wirklich schwer zu bekommen. Die gibt es auf Lesungen, Buchmessen etc.

    Deswegen sehe ich da jetzt keine Abhängigkeit, wenn du das Buch kaufst, ihr gibst und sie bittest, es signieren zu lassen. Anders wäre es jetzt bei signierten Erstausgaben von Max Frisch oder Thomas Mann oder Ernest Hemingway.

    Im Zweifelsfall informiere schriftlich deinen Schulleiter, durch Transparenz im Handeln kann man spätere Unannehmlichkeiten ausschließen.

    Kann eigentlich auch jemand anders moderieren als der/die Schulleiter*in?

    Das kommt auf eure Konferenzordnung an. Viele Konferenzordnungen sehen es vor, dass sich die GeKo eine eigene Geschäftsordnung geben kann, die kann dann auch festlegen, wer moderiert. Wenn die Ausgestaltung der Geschäftsordnung in den Kompetenzbereich der GeKo fällt, kann dies ggf. auch gegen den Willen des Schulleiters erfolgen. Aber das ist natürlich vom Dienstrecht in deinem Bundesland abhängig. Und man muss für so etwas gut organisiert sein, was uns zum nächsten Punkt bring.

    Und wie könnte man etwas mehr Beteiligung erreichen?

    Du schreibst es selbst: Die SL ist gut vorbereitet, die Kollegen sehen die Konferenzen eher als lästige Zeitverschwendung. Perfekte Voraussetzungen, dass die SL durchdrücken kann, was sie will.

    Wir haben bei uns im Kollegium eine inoffizielle offene Vorbereitungsgruppe gebildet. Wir treffen uns ein paar Tage vor wichtigen Konferenzen und gehen die Tagesordnung durch, tauschen uns schon mal aus und positionieren uns. Dazu gehört auch, dass die Mitglieder dieser Gruppe durch uns als PR immer darüber informiert werden, welche Rechte die GeKo hat und wie man dienstrechtlich korrekt auch Veränderungen anstoßen und ggf. auch gegen die SL durchsetzen kann. Ja, das ist nochmal ein Termin mehr, aber die Selbstwirksamkeit, die die Mitglieder dieser inoffiziellen Gruppe dadurch erfahren, trägt viel zur Jobzufriedenheit bei. Also, man braucht Gleichgesinnte, man muss sich über die formalen und dienstrechtlichen Regelungen informieren, dann kommt es automatisch zu mehr Beteiligung. Und sei es nur, dass man einen Antrag zur Tagesordnung stellt, um wichtige TOPs, die "zufällig" ganz hinten auf der Tagesordnung stehen, wenn keiner mehr Lust auf kontroversen Austausch hat, vorzieht. Oder einen Antrag zur Geschäftsordnung, der eine Diskussion, die die SL abwürgen möchte, doch zulässt. Denn GeKos sind die wichtigsten Mitwirkungsgremien der Lehrkräfte, deshalb ist folgende Vorgehensweise auch natürlich am wenigsten produktiv und spielt einer Schulleitung mit Allmachtsallüren in die Karten:

    Unsre Gesamtkonferenzen sind reine Infoveranstaltungen [...].
    Diskutieren tun wir in den "Stufenteams"

    Dass ihr Diskussionen in anderen Kontexten führt, relativiert natürlich meine Aussage von oben. Aber spontan stellt sich mir die Frage, ob denn die Entscheidungen, die von der GeKo getroffen werden müssen, auch wirklich von der GeKo getroffen wird, wenn der Austausch nur in Stufenteams stattfindet. Könnt ihr euch sicher sein, dass in den Sitzungen der Stufenleitungen auch wirklich im Sinne des Kollegiums entschieden wird? Und gibt es nicht auch Situationen, in denen man sich mal mit allen austauschen will?

    Zum Informieren und Nacherzählen von Unterlagen ist die Konferenzzeit zu schade. Wichtige / unterstützende Unterlagen sollten verschickt werden, und NICHT in der Konferenz noch mal erzählt werden.

    Hierzu volle Zustimmung!

    der Personalrat hat das Veto eingelegt, weil sie trotz Lehrermangel nur vollausgebildete Lehrer wollen

    Na gut, je nach konkreter Situation ist das möglicherweise auch eine nachvollziehbare Einstellung, hängt halt immer von den Gegebenheiten vor Ort ab.

    Das Schulamt hatte dann keine Lust sich gegen den PR zu stellen.

    Keine Ahnung, wie das in NRW läuft, aber so einfach ist es eben auch nicht, sich gegen das Votum des PRs zu stellen, wenn dieser in der Mitbestimmung ist und seine Ablehnung gemäß Personalvertretungsgesetz begründen kann. Das geht dann schnell in ein Stufenverfahren mit ungewissem Ausgang.

    Ich sehe hier spontan auch den §42 BeamtStG als relevant an, den du ja auch schon selbst gefunden hast.

    Interessant wäre noch, was du in Bezug auf Vorteilsnahme bei deiner Vereidigung unterschreiben musstest - also ob da eine Formulierung drinsteht, die etwas mehr Licht auf das Szenario wirft. Oder ob es in deinem Bundesland Erlasse gibt, die die Teilnahme an Wettbewerben regeln

    Kommt natürlich auf die konkrete Konstellation im Kollegium und auf die Wahlordnung in deinem Bundesland an, aber da in der Regel alle Gruppen (Beamte wie Angestellte; Männer wie Frauen) vertreten sein müssen, haben oftmals Minderheitengruppen eine ganz gute Chance, einen Vertreter ins Gremium zu bringen.

    Aber das ist natürlich jetzt total OT.

    Mir geht es ähnlich wie dir, ich habe auch nicht die eine feste Lösung, die seit Jahren funktioniert, habe aber mit zwei sehr unterschiedlichen Wegen jeweils relativ lange und anhaltend Erfolg gehabt - bevor dann irgendwas mich aus dem Rhythmus geworfen hat und alles dahin war:

    1. Ja, nach der Schule hat man erstmal keine Lust, aber dann nach dem Essen und Ausruhen noch weniger. Deswegen hat es für mich doch funktioniert, meine Sportsachen mit in die Schule zu gehen und von dort aus direkt in die Öffis zum Fitnessstudio einzusteigen. Wenn ich die Sachen erstmal mitgeschleppt hatte, war es wahrscheinlicher, dass ich mich dann auch aufgerafft habe. Ich bin sogar meistens an den Tagen gegangen, an denen ich lange Nachmittagsunterricht hatte, weil ich wusste, dass ich danach eh nicht mehr viel arbeiten kann und will - und nach dem Sport ja auch nicht mehr.

    2. Das genaue Gegenteil: Ich mache oft Mittagsschlaf, mit Wecker, und eine Weile hat das funktioniert, dass ich direkt nach dem Weckerklingeln die fertig gepackte Tasche genommen habe und zum Sport bin, sozusagen, bevor ich fit genug war, es mir anders zu überlegen. Damals hatte ich aber auch noch ein Auto, sonst wäre das wohl nicht gegangen.

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