Beiträge von WillG

    aber nicht auf Lehramt studiert hat und im Anschluss an ihr Studium nur eine kurze Lehrerfortbildung (PGCE) gemacht hat. Diese beinhaltete lediglich ein zehnwöchiges Praktikum, so dass ihr offenbar sowohl Unterrichtserfahrung als auch Wissen um Methodik/Didaktik fehlt.

    Hm, das erscheint widersprüchlich. Das PGCE ist die Lehrerausbildung in den meisten Teilen des UK. Damit wäre sie eben doch ausgebildete Lehrerin. Allerdings dauert es länger als zehn Wochen.

    Äh, doch. Wenn die Verhandlung erfolgreich sein soll, muss sie das schon.

    Ja, klar. Wenn sie sich aber - aus welchen Gründen auch immer - entscheidet, dass ihr doch lieber ist, dass Herr WillG ofrt Fossi oder sonst wer nichts von den psychischen Problemen ihrer Tochter wissen soll und sie halt den früheren Nachschreibetermin in Kauf nimmt, ist damit aber trotzdem nicht wirklich gerechtfertigt, dem Mädchen auch noch absichtlich eine schwerere Arbeit zu erstellen, um sie abzustrafen. Wie gesagt, wir wissen halt nicht immer alle Hintergründe.

    Und nochmal: Mir geht es darum, absichtlich schwerere Arbeiten zu erstellen. Nicht um den Fall, dass man halt wirklich keine Aufgaben, Texte etc. auf dem gleichen Anspruchsniveau mehr zur Verfügung hat. Das kann natürlich immer mal vorkommen.

    maße ich mir das durchaus an

    Kannst du ja auch. Ich wollte nur eine alternative Sicht darauf bieten. Vielleicht gibt es ja einen Grund, warum die Mutter die 1-2 Wochen raushandeln möchte, den sie dir nicht nennen möchte. Muss sie ja auch nicht. Und natürlich ist es deine Sache, welche Entscheidung du auf dieser Basis triffst.

    Und dass es manchmal eben nicht anders geht, als dass die Nachschreibearbeit schwieriger ist, habe ich ja auch so geschrieben.

    Es ist dennoch ein Unterschied für mich, ob das Kind schon mehrfach bei schriftlichen Leistungserhebungen gefehlt hat und nur z.B. an dem Tag gefehlt hat, oder ob es tatsächlich ein o. zwei Wochen mit Fieber im Bett lag.

    Das ist eine gängige Sichtweise, mit der ich ein wenig meine Probleme habe. Ich möchte mir nicht anmaßen zu beurteilen, welcher Schüler "echt" krank war und wer nur strategisch die Arbeit geschwänzt hat. Nicht immer sieht man den Schülern krankheiten an, schon gar nicht psychische wie Depression oder Panikattacken etc. Natürlich gibt es Aufgaben, Texte etc., die als Arbeit auf meine Sequenz besser passen als andere. Und wenn die für den ursprünglichen Termin verbraucht sind, dann ist das so. Aber ich würde nie absichtlich die Nachschreibearbeit schwieriger machen, weil ich in den seltensten Fällen alle Hintergründe kenne. Zumal oft ja mehr als ein Schüler nachschreiben muss. Ich hol sie mir lieber sofort bei der ersten Möglichkeit zum Nachschreiben, zieh sie dafür zum Teil aus ihrem Unterricht, um den Vorteil gering zu halten. Diejenigen, die vorbereitet und "echt" krank waren, finden das gut, weil der Stoff noch frisch ist. Und die Blaumacher erwischt es so auch ohne extra schwierig gehaltener Arbeit.

    Ehrliche Frage: Würde man den Ausgleich gewährt bekommen? Hat jemand schon einmal von einem solchen Fall mitbekommen?

    Ja. An meiner Schule gab es vor ein paar Jahren mal so einen Fall. War relativ unproblematisch. Hängt aber vielleicht auch vom SL ab.

    Es würde einem gesagt werden, man sei selber verantwortlich dafür für ausrechend Ausgleichs- und Erholungszeiten zu sorgen. Selbstverständlich darf aber kein Unterricht ausfallen und keine Konferenz verpasst werden. So läuft es immer und es würde mich wirklich zutiefst verwundern, wenn es anders wäre.

    Mh, da kommst du sofort mit einer stets pessimistischen Spekulation um die Ecke und direkt können drei Kollegen von echt erlebten Fällen berichten, die das Gegenteil darlegen. Entweder liegt das an deiner Schulleitung, dann solltest du dich versetzen lassen, oder es liegt an deiner generellen Attitüde, dann solltest du daran arbeiten. Zufriedenheit klingt jedenfalls anders.

    In den Ferien krankmelden? Wenn man sagt, man war länger als drei Tage krank braucht man eine Krankschreibung? Das würde ich wohl auch ignorieren...

    Kommt darauf an. Wenn sich die Krankheitstage in den Ferien so summieren, dass man am Ende nicht mehr auf die 30 zustehenden Tage Erholungsurlaub kommt, kann man evt. entsprechenden Ausgleich während der Unterrichtszeit einfordern.

    Bei manchen Kollegen, die stets passende Paraphrasierungen der Schulverordnungen zur Hand haben, denke ich immer an Lehrer, die mit allem höchst zufrieden sind und vor allem Freude daran empfinden, die Texte aus Verordnungen und Gesetzen zu paraphrasieren und zu erklären. Das Beamtenrecht als Parameter persönlicher Zufriedenheit.

    Oder so rum: Durch Kenntnisse des Dienstrechts kann man gezielt Veränderungsprozesse anstoßen, statt nur ziellos rumzujammern, z.B. indem man weiß, welche Gremien es umzustimmen und welche Regelungen es zu berücksichtigen gilt, wenn man das Fahrtenkonzept ändern oder ein tragfähiges Teilzeitkonzept erstellen will. Kann man alles so oder so sehen.

    Ich kann dein Argument nicht nachvollziehen. Nur weil ich weiß, dass es zum Job gehört, muss ich mich doch nicht ausbeuten lassen. Und ja, auch als VZ-Kollege kann ich natürlich dafür eintreten, dass ich an anderer Stelle entlastet werde, wenn ich wegen einer Klassenfahrt Überstunden abgeleistet habe.
    Ich weiß auch nicht, was da zu "Generation Y" gehört, wenn man als Profi darauf achtet, auch wie ein Profi behandelt und bezahlt zu werden. Und dein pädagogischer Ethos in allen Ehren, aber das ist dein Problem und das solltest du nicht zum Problem deiner Kollegen machen.

    Was die 49h-Rechnung (die ich in keinster Weise anzweifle) mit dem Thema zu tun hat, verstehe ich nicht.

    Vollzeitkräfte machen nicht automatisch all das, was andere nicht möchten. Es gibt auch hier eine Grenze.

    Dieses Rechnen... echt ätzend.


    Vollzeitkräfte sind auch nicht diejenigen, die alles auffangen können.

    Dann fahrt doch nach 66% oder 75% oder 88% der Klassemfahrt heim. Aber sorgt vorher für Betreuungsersatz (dann muss für die restliche Zeit jemand anderes kommen).

    Dieser Streit ist wirklich mühsam. Allerdings muss ich da als VZ-Kollege tatsächlich Partei für die TZ-Kollegen ergreifen. Es ist absolut selbstverständlich, dass die darauf achten, nicht über ihre anteilige Arbeitszeit zu kommen. Das geschieht in der Praxis IMHO noch viel zu selten.

    Und das heißt nicht, dass sie sich die angenehmen Tätigkeiten rauspicken und die VZ-KuK die ganzen Idiotentätigkeiten erfüllen müssen, aber das hat auch keiner hier gefordet.

    Es ist Aufgabe der Schulleitung, hier die berechtigten Ansprüche der TZ-Kollegen zu berücksichtigen, ohne die VZ-Kollegen übermäßig zu belasten. Und ja, das funktioniert, wenn man halt mal wirklich ernsthaft hinsieht, welche Fahrten, welche Projekte, welche Schulfeste etc. wirklich notwendig oder wenigstens leistbar sind. Da ist oft viel Spielraum.

    Entsprechend ist es natürlich auch NICHT Aufgabe, der TZ-Kraft, für einen Betreuungsersatz zu sorgen. Das muss schon die SL machen.

    Ein bißchen durch ein Dorf in Frankreich laufen und französisch sprechen erzeugt doch keinen wirklichen Lerneffekt. Klassenfahrten (und deswegen mag ich sie auch nicht) sind reine Spaßveranstaltungen unter dem Deckmantel von Lernzuwachs.

    Das halte ich für zu pauschal. Sicherlich gibt es (zu) viele Spaßfahrten. Aber der Mehrwert einer Auslandsfahrt besteht nicht allein aus den fünf Sätzen, die die Schüler in so einer Woche in der Fremdsprache sprechen, auch nicht allein im Kontakt mit der Zielkultur (obwohl das schon eine Rolle spielt). Es geht auch darum, den Schülern, vor allem denjenigen, die mit ihren Familien sonst nie rauskommen, beizubringen, wie man mit fremden Kulturen allgemein umgeht, wie man sich ihnen nähert etc. Weltoffenheit.

    Ich arbeite an einer kleinen Landschule. Unsere Landeier kennen in der Regel außer den größeren Städten jeweils westlich und südlich vom Kaff nicht viel von der Welt. Dass wir in der 10. Klasse nach Berlin und in der 12. Klasse ins Ausland fahren, bringt sie der großen weiten Welt schon deutlich näher, auch wenn wir nicht den Aufwand betreiben, den Kapa dargestellt hat.

    Trotzdem hat auch Nele zu 100% mit seinem Statement recht:

    Ob der angenommene Mehrwert tatsächlich auch nur ansatzweise in einem vernünftigen Verhältnis zu Kosten, Aufwand und Mehrarbeit zu sehen ist, wage ich zu bezweifeln.

    Ich habe nicht den PR, den ich verdiene und ich habe ihn auch nicht gewählt.

    Oder habe ich auch den AfD-Anteil in der Landesregierung, den ich verdiene?

    Du persönlich nicht, aber die Gesamtbevölkerung schon.

    Ich hab ja von "jede[m] Kollegium" geschrieben, nicht von "jedem Kollegen". Im Zweifelsfall nimm den PR immer und immer wieder mit dem Schulgesetz und dem Personalvertretungsgesetz in die Pflicht. Und lass dich selbst zur nächsten Wahl aufstellen.

    Ach Firelilly, mit dem schlimmen, schlimmen Schicksal der NaWi-Lehrerin. Das ist so ein Beispiel dafür, wie sich Kollegen gerne die Ohren vollheulen, wie sehr sie doch im Gegensatz zu anderen Kollegen belastet sind.

    Soll ich jetzt damit anfangen, dass alle Schüler in Bayern Deutsch verpflichtend als schriftliches Abiturfach haben, während Chemie so gut wie nie gewählt wird? Wie Fremdsprachenlehrer in Bayern, wenn die Schüler die Fremdsprache als schriftliches Fach wählen, diese Prüflinge zusätzlich auch noch mündlich prüfen müssen - was es in NaWi in dieser Form nicht geben dürfte? Wie es für Chemie und Bio keine Vera-Arbeiten gibt? Wie vor vielen Klassenarbeiten, die als Aufsatz geschrieben werden zusätzlich verbindlich Übungsaufsätze geschrienen und korrigiert werden müssen, eine Verpflichtung, die es weder für Chemie noch Bio gibt, usw. usw. usw.

    Oder wollen wir uns vielleicht nicht doch lieber darauf verständigen, dass jedes Fach seine eigenen Belastungen hat und diese vorstellen, ohne andere Fächer zu bashen?

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