Beiträge von WillG

    @sam1976
    Ich bin ja nun kein Hesse, aber die Paragraphen, die du zitierst, würde ich mit meinem schurechtlichen Hintergrund nicht als relevant betrachten.
    Tage der offenen Tür gehören nun mal nicht zur Unterrichts- und Erziehungsarbeit. Schulfeste auch wohl eher auch nicht.
    Gefühlsmäßig fallen solche Dinge eben eher in den Kompetenzbereich der Schulkonferenz/des Schulforums.


    Generell liegt das Grundproblem in der Unterscheidung, die Meike anspricht: Ein großer Teil unserer Arbeitszeit findet außerhalb der Unterrichtsstunden statt, diese Arbeit wird aber durch den Begriff "Mehrarbeit" nicht erfasst, da dieser Begriff in Bezug auf Unterrichtsstunden definiert ist. Mit anderen Worten bleibt es immer Verhandlungssache, ob und wie viel Entlastung man beim Schulleiter herausschlagen kann. Eine handfeste gesetzliche Grundlage habe ich in Bayern bislang nicht gefunden und ich sehe sie auch nicht in den Rechtsquellen, die du zitierst.
    Alternativ kann man natürlich durch Reduktion des Engagement in anderen Bereichen selbst darauf achten, dass die Arbeitszeit nicht überschritten wird. Das übt aber wenig Druck aus, da es im stillen Kämmerchen geschieht. Als PR weisen wir den Schulleiter darauf hin, dass das passieren wird und dass wir die Kollegen auch dazu ermutigen, weil wir nicht wollen, dass immer so getan wird, als sei das alles kein Problem. Dann ist es zumindest mal ausgesprochen...

    Dann hast Du noch nie einen Blick auf die andere Seite des Zaunes geworfen.

    Ich kann Morses Antwort zu deiner Anmerkung nur unterschreiben. Es sagt ja keiner, dass Schulleitungen und Stundenplanmacher unfähig sind. Aber dass der kleine Lehrer an der "Front" die Mängel ausbaden muss, ist schon nervig. Und das darf man auch ruhig anprangern.
    Übrigens funktioniert genau so "Dienst nach Vorschrift": Das heißt nicht, dass man gar nichts mehr macht, sondern dass man alle Vorschriften genau einhält. Dadurch dass sie sich häufig so eklatant widersprechen, kommt dann die gesamte Behörde zum Erliegen.

    Ok, in der Regel ist es so, dass entsprechende Stellen öffentlich ausgeschrieben werden müssen, und zwar so, dass sich jeder Lehrer mit entsprechenden Erfahrungen darauf bewerben kann. In der Praxis haben Schulleiter aber meist einen bestimmten Kollegen im Auge, der die Stelle bekommen soll. Die Ausschreibung ist dann so formuliert, dass keine völlig abwegigen Qualifikationen gefordert werden, dass aber die spezifische Kombination aus Einzelqualifikationen rein zufällig (nur) auf den entsprechenden Kollegen zutrifft.
    Das ist nicht legal, aber gedudet.


    Im öffentlichen Dienst gibt es das Konzept des "Laufbahnvorteils". Das bedeutet, dass derjenige Bewerber die besseren Chancen hat, der bereits auf einer höheren Besoldungsstufe steht. Das heißt, dass du bei einer Bewerbung auf A15 mit A13 gegen einen Bewerber mit A14 immer einen Nachteil haben wirst. Es gibt durchaus auch Situationen, wo dieser Laufbahnvorteil durch entsprechend andere Qualifikationen aufgehoben werden kann, aber das ist sehr selten und erfordert das Wohlwollen und die Kooperation aller Entscheidungsträger. In der Regel haben diese Entscheidungsträger aber große Angst vor Widerspruchsklagen, die natürlich vor allem in so einem Fall durchaus erfolgsversprechend sein könnten, so dass das eben nicht so häufig vorkommt.


    Welche Qualifikationen / Fortbildungen du brauchst, hängt in erster Linie vom angestrebten Amt ab. Ich würde mir deshalb ansehen, welche A15-Kollegen an deiner Schule zu einem passenden Zeitpunkt in Pension gehen (- nicht zu früh, denn du musst ja Qualifikationen sammeln), ob dafür schon "Nachrücker" in Position sind und welche Kompetenzen dieses Amt erfodert. Dann würde ich ein offenes Gespräch mit dem Schulleiter führen. Transparenz ist hier ganz wichtig. Du kannst auch anbieten, dem Kollegen gegen Anrechnungsstunden (oder umsonst) zu assistieren, um schon mal in das Amt reinzuschnuppern.
    Außerdem würde ich regelmäßig die Ausschreibungen für Funktionsstellen lesen, um zu sehen, welche Kompetenzen erwartet werden und dann entsprechende Fortbildungen besuchen.


    In meinem letzten Post habe ich von den Kollegen geschrieben, die bereit sind, entsprechend anzupacken. Damit meine ich nicht die, die dem Oberstufenkoordinator hinterherlaufen und sich sonst für alle "niederen" Tätigkeiten zu schade sind. Die Kollegen, die ich meine, schleppen auch Stühle für Theateraufführungen und führen Aufsichten bei Schulfesten etc. Sie bringen sich eben da ein, wo sie gebraucht werden, und machen sich damit unentbehrlich.

    Damit muss man eben als ausgebildeter Profi klar kommen. Und das ist auch richtig so.

    Das ist prinzipiell ja erstmal nicht falsch. Allerdings ist es schon ärgerlich, wenn in manchen Dienstordnungen explizit steht, dass die Lehrkraft zu Schuljahresbeginn eine Langzeitplanung vorliegen haben muss, gleichzeitig aber dann auf die Professionalität hingewiesen wird, wenn das gleiche System das unmöglich macht. Klar kann ich unterrichten, ohne eine explizite, schriftliche Langzeitplanung zu haben. Deshalb stresst es mich auch nicht, dass ich auch noch keine UV habe. Aber es ärgert mich dann doch irgendwie, wenn ich gleichzeitig dazu verpflichtet wäre.


    Zweitens darf man nicht unterschätzen, wie viel Stress es für einen Berufsanfänger bedeutet, zum ersten Mal einen GK oder einen LK zu unterrichten - oder eben einen Oberstufenkurs (GKs/LKs gibt es ja hier nicht mehr). Ja ja, man wächst mit seinen Aufgaben etc., aber zumindest ein Hinweis darauf, ob einen dieses Los eventuell/wahrscheinlich trifft, könnte der Schulleiter schon mal machen.

    Wobei möglicherweise sowohl Schulleitung als auch Kollegium in heiteres Gelächter ausbrechen, wenn "der Neue" sich mit diesen Wünschen vorstellt

    Weiß ich nicht... für heiteres Gelächter sorgen bei uns eher diejenigen, die seit Jahren Minderleister sind und plötzlich vehement ihre schulische Karriere einfordern. Junge Kollegen, die wissen wohin sie wollen und entsprechende Leistung bringen, werden bei uns eigentlich gut akzeptiert.

    Folglich könnte man auch verhandeln, dass ein Tag der offnen Tür mit entsprechendem Freizeitausgleich verrechnet wird. Wenn eine Schulleitung oder die Schulverwaltung das nicht billigt, stimmt entweder der Personalrat dagegen und / oder die Gesamtkonferenz lehnt mehrheitlich diese zusätzliche(n) Veranstaltung(en) ab. Mit Klassenfahrten kann man übrigens ähnlich verfahren, man muss schauen, dass die Grundsätze für die Fahrten von der Gesamtkonferenz abgelehnt werden. Für Hessische Lehrer ist da der § 133 des Hessischen Schulgesetzes sehr interessant.

    Ich bin ja nun kein Hesse, aber bist du dir sicher, dass das in den Aufgabenbereich der Gesamtkonferenz fällt? Eine kurze Recherche hat in dem Paragraphen, den du nennst, keine entsprechende Regelung gefunden. Wohl aber, dass die GeKo vor Entscheidungen der Schulkonferenz anzuhören ist. Und nach §129 (11) fällt die "Verteilung des Unterrichts auf sechs statt auf fünf Wochentage [...] unde die Durchführung besonderer Schulveranstaltungen" in den Aufgabenbereich der Schulkonferenz.
    Bei uns (Bayern) wäre das übrigens auch so, weshalb ich stutzig geworden bin. Nur hier heißt das Gremium Schulforum.

    Wenn man sich die hochgeladene Stundentafel ansieht, dann wird deutlich, dass berufliche Orientierung in der neunten Jgst. als Blockveranstaltung stattfindet und dass es in der Oberstufe einfach bei den P-Seminaren bleibt. Diese Seminare sind sehr praxis- und projektorientiert, die eigentliche "berufliche Bildung" ist davon nur ein kleiner Teil.

    "Dr Who Binge Watching"

    Also, die TARDIS würde sich auf unserem Lehrerparkplatz auch gut machen.



    Im Kollegium haben wir alles vom tiefer gelegten Sportwagen über so fette SUVs mit ner Elefanten- oder Büffelabfangstoßstange vorne dran - deren Verwendungszweck in Hessen mir bisher noch unklar ist -

    Dann frag mal den Edmund Stoiber, welcher Erfahrungen er mit Problembären gemacht hat! Und Hessen ist ja nun nicht sooo weit weg von Bayern!

    Jede Schulform hat doch gute und schlechte Seiten. Es kommt doch auf das Kind an, welche Schulform die Richtige ist. Meine Kinder waren/ sind an Hauptschule, Gesamtschule und Gymnasium. Da war ich mit der Gesamtschule am zufriedensten. Für meine älteste Tochter war die Hauptschule am Besten und sie hat dort den Realschulabschluss geschafft. Die Kinder an der Gesamtschule haben Abitur gemacht.

    Ja, das stimmt schon. Aber mein - sehr subjektiver und natürlich nicht wirklich maßgeblicher - Eindruck aus Gesprächen mit Kollegen aus Bundesländern, in denen es noch Gymnasien und Gesamtschulen parallel gibt, ist anders. Oftmals sprechen sich diese Kollegen in päd. Diskussionen vehement für die Gesamtschule aus, weil sowohl die begabteren als auch die weniger begabteren Schüler vom gemeinsamen Lernen profitieren. Das eigene Kind wird aber selbstverständlich auf ein Gymnasium geschickt, sofern die Noten dafür halbwegs passen.
    Diese kognitive Dissonanz fasziniert mich immer wieder.


    Persönlich bin ich nach wie vor der Ansicht, dass Kinder dann am meisten profitieren, wenn sie in einem Umfeld lernen, in dem man sich am besten auf ihre individuellen Bedürfnisse einstellen kann. Das erscheint mir im dreigliedrigen Schulsystem am ehesten gegeben. Das gilt auch für die Frage "Inklusion oder Förderschulen". Allerdings kann ich eine gewisse kognitive Dissonanz für mich selbst auch nicht ganz von der Hand weisen. Wenn ich jetzt ein Kind hätte, dass meinetwegen handwerklich sehr begabt wäre, sich aber in der Schule schwer täte, dann würde es mir evtl. auch nicht leicht fallen, dieses Kind auf eine Hauptschule im Münchner Hasenbergls zu schicken - zumindest hätte ich das Bedürfnis, mir die betreffende Schule genauer anzusehen. Auf dem oberbayerischen Land sähe die Sache schon wieder anders aus.


    Ich kann also für mich nicht so recht entscheiden, ob ich Inklusion und Gesamtschulsystem vielleicht ganz toll finden würde, wenn die Realität (Ressourcen; Ausstattung etc.) näher an das Ideal heranreichen würde. So wie ich eben das dreigliedrige Schulsystem jetzt favorisiere, obwohl es natürlich weit davon entfernt ist, perfekt zu sein.


    So habe ich meine Frage auch gemeint. Ich würde mich über noch mehr Rückmeldung von Eltern freuen, die diese Entscheidung aktiv getroffen haben, da ich das Thema sehr spannend finde.

    Habt ihr eigentlich schon gehört, dass Vanilleeis - Verkäufer weniger verdienen als Erdbeereis-Verkäufer. Es heißt, dass wäre so richtig, weil man als Erdbeereis-Verkäufer schließlich Die ganzen Rot-Töne unterscheiden muss und die Arbeit daher viel höhere fachliche Anforderungen besitzt.


    Kl. Gr. frosch

    Das ist wieder die typische Arroganz der Erdbeereisverkäufer. Wie wollen die denn einschätzen, wie aufwendig es ist, Vanilleeis zu verkaufen? Allein schon, zwischen den einzelnen Sorten zu differenzieren: Vanille-Bourbon, Vanille-Pecan etc. Und jeder Kunde möchte natürlich die Sorte, die am besten zu seinen Vorlieben passt. Manchen muss man erstmal erklären, was Pecan oder Bourbon eigentlich ist!
    Das ist doch die Höhe, dass sich die Erdbeereisverkäufer erdreisten, das bisschen Unterscheidung zwischen Rottönen hier als Vergleich heranzuziehen.


    Und dass die "Gewerkschaft für Eis in der Waffel" sowieso nur ihre eigenen ideologischen Zwecke verfolgt, ist ja klar. Da soll dann jeder das gleiche Eis schlecken, am besten geschmacklosen Frozen Yogurt. Für mich geht das eindeutig auf Kosten der anspruchsvolleren Geschmackssorten...


    Und im Übrigen: Wer so bescheuert ist, Wassereis zu essen oder zu verkaufen, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen. Die Schwester der Mutter meiner Ex-Freundin hat damit Erfahrung, ich weiß also, wovon ich spreche!

    Klingt so logisch. In der grauen Theorie so nachvollziehbar. Und im Alter von 6-10 setzt diese Logik bei 99% aller Eltern aus.
    Frag doch mal im Forum rum, wie viele der hier vertretenen, studierten Eltern sagen: "ja, mein Kind ist an einer Hauptschule. Es geht ihm dort gut, es ist in einer Klasse mit interessierten, höflichen Kindern, die lauter interessanten Hobbies nachgehen.


    Und das Wichtigste: es wird irgendwann mal ganz alleine entscheiden, wie es sein Leben gestaltet. Und wenn es dann Lust und Nerven hat, dann wird es abends neben der Arbeit noch das Abitur nachholen.

    Mich würde dazu auch noch interessieren, wie viele Kollegen hier im Forum ein Kind mit Gymnasialempfehlung haben, es aber gezielt auf eine Gesamtschule (meinetwegen mit Oberstufe) gegeben haben, da sie das Konzept/Format dieser Schulart als sinnvoll erachten.

    Also, die Änderungen finde ich nicht schlimm, wenn man nach dem ästhetischen Prinzip geht, sind sie sogar eine deutliche Verbesserung.
    Was ich mir hingegen wünschen würde, wären Vereinfachungen im Bereich der Groß- und Kleinschreibung sowie bei der Getrennt- und Zusammenschreibung. Wenn ich hier in höheren Klassen aus gegebenem Anlass die Regeln wiederholen möchte, muss ich ganz tief in die Grammatikkiste greifen (- wo bei den meisten Schülern nicht viel zu finden ist), da das häufig an Wortarten, Partizien etc. hängt.

    zudem ist das system sehr durchlässig und wird es immer mehr.

    Ich bin großer Verfechter des dreigliedrigen Schulsystems. Aber mein Hauptkritikpunkt ist, dass das System in Bayern nach wie vor nicht durchlässig genug ist. Jedes Jahr wird bei uns in Klassenkonferenzen die Empfehlung "Übertritt an die Realschule" ausgesprochen, aber wir bekommen so gut wie nie Schüler aus der Realschule. Im Prinzip wäre das auch wegen unterschiedlicher Stundentafeln und Lehrpläne nach der 7. Klasse auch kaum mehr möglich. Erst zur Oberstufe hin gibt es den nächsten brauchbaren "Einschnitt", auf den die Schüler der Realschule aber meiner Wahrnehmung nach nicht gut genug vorbereitet werden.
    Schulen mit Vorbereitungsklassen gibt es zwar, allerdings in der näheren Umgebung meiner Schule keine einzige (!). Die Schüler müssten bis zu 60min einfach pendeln, um an einer solchen Vorbereitungsklasse teilzunehmen. Ist das zumutbar? Vielleicht, aber wenn ich ein druchlässiges System (in beide Richtungen) haben möchte, dann muss ich solche überflüssigen Hindernisse aus dem Weg schaffen.
    Der zweite Punkt wurde schon angesprochen: Der "Wert" von Schulabschlüssen unterhalb des Abiturs in der öffentlichen Wahrnehmung. Hier muss sich dringend etwas ändern.
    Dann funktionieren auch das dreigliedrige Schulysystem und das bayerische Schulsystem.

    Da muss der PR mal ein paar grundsätzliche Worte mit dem Schulleiter über den Umgangston und über den Begriff "Fürsorgepflicht" sprechen.
    Das Verhalten des Schulleiters ist im höchsten Maße unprofessionell und sogar kindisch. In der Probezeit hast du da aber tatsächlich wenige Chancen.
    Ich würde den Kontakt zum Schulleiter weitestgehend vermeiden. Vorschläge/Ideen würde ich nur noch im öffentlichen Rahmen (GeKo etc.) einbringen, so dass auch im Protokoll steht, von wem sie kommen.
    Und über Psychspielchen wie das mit dem Stuhl oder das "nicht grüßen", würde ich mich amüsieren. In meine Situation sichtbar, so dass er es merkt (mit Grinsen oder Kommentar), in deiner Situation wohl eher verdeckt.
    Und macht mal den PR mobil!

    Hier gehts nicht um die Personalvertretung sondern um diejenigen, die in der Schulkonferenz zusammen mit Eltern- und Schülersprechern alles absegnen, was gerade in der Lehrerkonferenz bereits abgesegnet wurde.

    Aber das macht doch keinen Unterschied? Wenn es ein Wahlamt ist, dann kann man es doch ablehnen. Oder gibt es bei euch eine schulrechtliche Regelung, die den Lehrer dazu verpflichtet, so eine Wahl anzunehmen?


    Anders ist es bei Aufgaben/Ämter, für die man nicht gewählt wird. Die kann ein Schulleiter auch qua Dienstanweisung vergeben.

    Teil der Bewertung ist die Auswahl der Quellen, die Umsetzung der Quellen und die richtige Zitierweise (inkl. Bibliographie) am Ende. Wenn man ohnehin schon am Rechner arbeiten lässt, könnte man unter Umständen auch noch Layout mitbewerten (bspw. wenn die Aufgabenstellung nicht einfach nur eine Erörterung ist, sondern ein Zeitungsartikel).

    Wenn so vorgegangen wird, dann können die Schüler so viel nach "Argumente für xy" suchen wie sie wollen, weil dann nämlich Seiten wie "hausaufgaben.de" oder so einfach nicht adequat sind. Meine Güte, die meisten Hausarbeitsthemen der Proseminare in den ersten beiden Semestern sind auch total ausgelutscht. Da könnte man auch einfach nach "American Dream in Great Gatsby" oder so. Trotzdem funktioniert das, weil eben die Auswahl der Quellen und die Arbeit mit den Quellen eine wichtige Rolle spielt. Warum sollte das denn auch bei einfachen Erörterungen funktionieren. Außerdem behaupte ich, dass man durchaus Themen finden kann, die nicht 1:1 im Internet aufrufbar sind.

    Schüler sollen im Internet nach Argumenten suchen für ihre Erörterung. Ich sehe schon die Googlesuche" Pro und Contra für xy" oder "Argumente für xy". Das Internet liefert zu allem ausreichend Informationen.

    Ich halte von Internetzugang während Prüfungen auch ncihts, selbst in Mathe kann man gewisse Dinge während einer im Internet herausfinden.


    Ich sehe da auch keinen großen Vorteil, warum sollten die Schüler ins Internet gehen während einer Klausur?

    Aber das ist doch genau der Punkt. Wenn ich eine Klausur mit Internetzugang schreiben würde, dann sollten die Schüler ja gerade gewisse Dinge im Internet herausfinden. Beispiel Erörterung: Man gibt ein Thema, das eben nicht schon fertig aufbereitet im Internet steht. Dann ist es eben Teil der Aufgabenstellung, dass die Schüler gezielt nach Informationen suchen, die sie für ihre Argumentation nutzen können, ohne dabei zu voel Zeit zu verlieren. Teil der Bewertung ist die Auswahl der Quellen, die Umsetzung der Quellen und die richtige Zitierweise (inkl. Bibliographie) am Ende. Wenn man ohnehin schon am Rechner arbeiten lässt, könnte man unter Umständen auch noch Layout mitbewerten (bspw. wenn die Aufgabenstellung nicht einfach nur eine Erörterung ist, sondern ein Zeitungsartikel).
    Das würde der Lebenswelt entsprechen und ganz neue Kompetenzen abprüfen, die einfach sehr wichtig geworden sind. Klar kann/könnte man solche Kompetenzen auch ohne Klausur im Deutschunterricht vermitteln, aber machen wir uns doch nichts vor: Inhalte bekommen deutlich mehr Gewicht bei den Schülern (und auch in der Unterrichtsplanung der Lehrer), wenn sie zu einer Klausur führen.
    Ich bin mir sicher, auch in anderen Fächern könnte man entsprechende Beispiele finden, wo das Sinn machen würde. Wenn auch vielleicht nicht in allen.
    Und nochmal: Man müsste ja nicht gleich alle Klausuren mit Internetzugang schreiben lassen. Aber die eine oder andere wäre sicher nicht uninteressant.

    1) ich stand zur Wahl aber das tut wirklich nicht zur Sache

    Na ja, tut es schon:


    Das ist eh wie immer persönlichkeitsabhängig und hängt auch von der Schulkultur ab. Unser LR gibt sich schon Mühe, vom Grill-Orgateam-Image rauszukommen, da aber die meisten in der Schule es auch nicht anders wollen, gibt es da noch (!) nicht soviel Bewegung.

    Jede Schule bekommt den PR, den sie verdient. Ich nehme dich aus deinen Forenbeiträgen als informiert und engagiert wahr. Gute Voraussetzungen für einen PR. Wenn dein Auftreten in deiner Schule auch so ist, das Kollegium aber doch einen PR wählt, der nicht eigenständig aktiv wird, dann wollen sie das wohl so. Wir versuchen auch - oft vergeblich - das Kollegium zu aktivieren. Wenn dann nichts kommt, kann ich es nicht ändern. Dann darf sich aber auch keiner über die Stunde aufregen, die ich bekomme.

    Wenn man die Institution Kirche und die Religion voneinander trennt, dann geht das durchaus. Religionsunterricht im Sinne einer Werteerziehung kann vor diesem Hintergrund sachlich-argumentativ begründet werden.

    Das geht aber an der Fragestellung vorbei. Dogmatisch ist hier eher, wie Argumente immer und immer wieder ignoriert werden.
    Also nochmal:
    Du willst Institution Kirche und Religion trennen. Super, bin ich ganz bei dir.
    Daraus folgt für dich, dass konfessioneller Religionsunterricht gut begründet werden kann.

    • Dann kann aber die Kirche kein Mitspracherecht mehr bei Lehrplangestaltung und Einsatz von Lehrkräften (durch Missio / Vocatio) mehr habem, da ja Institution und Inhalte getrennt sein sollen. Und genau diese Einmischung ist Thema des Threads und mein Hauptkritikpunkt. DAFÜR suche ich sachliche und vor allem inhaltliche Argumente, die nicht rein historisch bedingt sind. Wenn du welche hast, wäre ich ernsthaft daran
    • Ich habe bereits mehrfach geschrieben, dass ein nicht-konfssioneller Ethikunterricht in Deutschland durchaus einen gewissen Schwerpunkt auf das christliche Kulturgut als Hintergrund für unsere abendländische Kultur legen muss. Das muss auch im Lehrplan so verankert sein. Gerade als Philologe sehe ich ja auch, wie dieses Sachwissen für andere Fächer und für die Lebenswelt der Schüler wichtig ist. Aber auch hier frage ich mich, warum dafür ein konfessioneller Religionsunterricht notwendig ist.
    • Selbstverständlich steht es jeder Lehrkraft frei, auch religiöse Texte/Inhalte sachangemessen in seinen Unterricht aufzunehmen, wenn es für die Inhalte relevant ist. Im Deutschunterricht das Buch Hiob beim Faust oder die Genisis beim Erdbeben in Chili etc. Meinetwegen nutzt der Grundschullehrer auch Bibelgleichnisse zur Werteeziehung, wenn er das für sinnvoll und zielführend erachtet. Das fällt unter die pädagogische Freiheit. Aber warum muss dazu die Kirche als Institution mitreden dürfen? Was ist hier der Unterschied zu allen anderen Fächern im Fächerkanon?

    keks: Klar sind das first world problems. Aber die kann man auch mal diskutieren... ;)

Werbung