Beiträge von MrsPace

    Um näher darauf einzugehen, müsste man dein 'Klientel' kennen!?!
    Wenn an diversen GMSen erfahrene, wie auch junge Kollegen an ihre Grenzen kommen, liegt das sicherlich nicht am Classroom Management.
    Oder wir können alle von dir lernen...

    Das Klientel das mit dem Messer in die Schule kommt und sich in der Pause mit dem Dealer trifft, der ihnen das Gras verkauft...

    Zum zweiten Punkt: Ich öffne meinen Unterricht regelmäßig für Kolleginnen und Kollegen und dieses Angebot wird auch rege genutzt.

    Ich unterrichte auch kein „einfaches Klientel“ und kann daher die Schwierigkeit durchaus nachvollziehen.

    Die allermeisten Schüler lassen sich durch Strafen, etc. heutzutage leider nicht mehr beeindrucken. Genauso wenig wie sie dir „Respekt“ entgegenbringen werden nur weil du „die Lehrerin“ bist.

    Fakt ist: So wie es jetzt läuft, kann es nicht weitergehen. Durch Jammern und „ich weiß auch nicht“ wird es nicht besser werden.

    Zu Beginn meiner Karriere hatte ich auch blöderweise laufend „schwierige“ Klassen... Mit zunehmender Erfahrung und nach schrittweisem Überdenken meines Classroom Managements und meines Unterrichts habe ich heute keine einzige „schwierige“ Klasse mehr. Sicher ein Zufall...

    Ich habe mal alle Pfandflaschen, die nach Unterrichtsende im Klassenzimmer stehen geblieben sind gesammelt. Am Ende des Schuljahres habe ich sie dann alle gesammelt abgegeben. Waren über 200€ Pfand. Mein Mann und ich sind dann davon im Edelrestaurant essen gegangen. Wurde alles durch Kopie und Fotos dokumentiert und diese Dokumentation dann im internen Schulforum veröffentlicht... Seither stehen zumindest keine Pfandflaschen mehr in der Gegend rum.

    @Pace: Das ref muss ganz, ganz sicher kein Spaziergang sein, im Vergleich zu dem was nacher kommt....Bei dem, was Du schreibst, könnten dann leicht in der 'Endabrechnung' Passivitätsvorwürfe kommen, mangelndes Engagement usw.

    Tja, generell kann man gar nichts sagen - es gibt auch Menschen für die eine völlige Fokussierung auf das Ref sinnvoll ist und Ablenkung eher nicht gut ist...

    Ich habe nichts davon geschrieben, dass man sich auf die faule Haut legen soll... Wieso sollte mir jemand vorwerfen, dass ich zu passiv bin, nur weil ich mich nicht besonders hervor tue und nirgends anecke?

    Aber stimmt, habe auch schon Referendare erlebt, die eben dies getan haben... Sich besonders hervor getan und gerne des Öfteren mal irgendwo angeeckt... Die hatten es definitiv nicht einfach...

    Allein wenn ich mir meinen Stundenplan aus dem Ref anschaue... Lächerlich... 12 Stunden Unterricht in der Woche... Alles natürlich keine Abschlussklassen und damit natürlich keine Prüfungsverantwortung. Da hatte man noch bequem Zeit für jede Stunde ein Arbeitsblatt zu erstellen... Da wurde sich noch für jede Stunde eine Verlaufsplanung geschrieben...

    Selbst die Lehrprobenphase... Ein einziges Mal kann ich mich erinnern, dass es stressig war... Bei meiner ersten Mathe-Lehrprobe... Ankündigung kam am Dienstag. Da hatte ich aber Unterricht bis 13 Uhr. Donnerstag wäre blöderweise noch Konferenz gewesen bis in den späten Nachmittag. Deswegen habe ich mir den Donnerstag dann einen Urlaubstag genommen... Aber die anderen Lehrproben hatte ich übers WE Zeit zur Vorbereitung.

    Naja, empfindet wohl jeder anders, aber für mich war das Ref definitiv keine Hochstressphase. Im Gegenteil.

    Wie viel Erfahrung mit Ganztagsschulen hast du denn? Soweit ich weiß, bist du in höheren Jahrgangsstufen unterwegs, in denen Ganztag nur eine untergeordnete Rolle spielt.

    Ich war viel im Ausland (auch längerfristig) unterwegs wo es in der Regel nur den Ganztag gibt. Zumindest an den Schulen an denen ich war. England, Finnland, Schweden, USA.

    Ich bin nun erst seit 2010 dabei aber ich mache meinen Job gerne. Was ich besonders toll finde, ist dass unser Job so vielfältig und flexibel ist. Man kann sich seine Arbeitszeit doch recht frei einteilen und hat mannigfaltige Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Also ja, ich würde diesen Beruf immer wieder wählen.

    Wie es mit der Zukunft ausschaut, wird keiner voraussehen können. Ich sehe da nicht ganz so schwarz. Außerdem könnte man auch mal überlegen, welche Entwicklungen denn unbedingt nötig wären in der Zukunft.

    Meiner Meinung nach müsste zu allererst sichergestellt werden, dass schulischer Erfolg nicht mehr damit zusammenhängt aus welchem Elternhaus man kommt. Flächendeckender, sinnvoller Ganztagesbetrieb. Die Abschaffung der dreigliedrigen Schulsystems wäre auch was. Kein Sitzenbleiben mehr. Klassenteiler auf 21 runter. Individuelle Förderung als Leitprinzip im Unterricht. Stärkung und Aufwertung der dualen Ausbildung; Abitur nur noch für die, die wirklich an die Hochschule MÜSSEN (Ärzte, Juristen, Lehrer, etc.), d.h. auch Abschaffung dieser ganzen Pseudo-Studiengänge, die aus dem Boden gestampft werden, weil alle studieren wollen.

    Die Digitalisierung sehe ich nicht als "Feind". Man nimmt sich das raus, was man für sinnvoll hält, den Rest lässt man halt. In ein paar Jahren wird es einen neuen Trend geben. Gerade sind es Tablets. In ein paar Jahren vielleicht wieder was Anderes. Wer weiß das schon.

    Automatisierung und AI, naja, sehe ich jetzt auch nicht so als Gefahr. Automatisierung gibt es seit der Industriellen Revolution. Trotzdem entstanden immer wieder neue Jobs und die Menschen sind in Arbeit. Wüsste nicht, wieso sich das ändern sollte. Was natürlich definitiv der Fall sein wird, ist dass man einen episodischen Karriereweg (sagt man das so? episodic career) haben wird und nicht mehr sein ganzes Leben lang einen Job macht. Was ich persönlich aber sowieso nicht für erstrebenswert halte.

    Dass wir Lehrer durch AI ersetzt werden... Never. Empathie, emotionale Intelligenz, Kommunikationsfähigkeit, flexibles Denken, das kann keine AI leisten, zumindest nicht zufriedenstellend.

    Meines Wissens muss der Zyklus nach spätestens acht Jahren abgeschlossen sein. D.h. wenn du das 4/5 Modell machst: 1. Jahr, 2. Jahr, 3. Jahr, 4. Jahr Ansparen. 5. Jahr, 6. Jahr, 7. Jahr Schieben. 8. Jahr Freistellung. Also könntest du hier maximal drei Jahre Schieben.

    Ob das halbjährlich geht, weiß ich nicht. Wundern würde es mich nicht, wenn es geht...

    @Susannea

    Man kann gewisse Dinge einfach nicht vorhersehen. Das ist einfach so im Leben. Der TE war bei Zusage der Fahrt nicht bekannt, dass sie wegen ihrer Tochter nicht fahren können wird.

    Außerdem ist es ja nicht so, dass die TE irgendwie "unersetzlich" ist. Ich nehme mal an, die Fahrt bleibt in Deutschland und ob nun da Herr Maier oder Frau Müller mit dem Gruppenticket der Bahn fährt (oder mit dem gemieteten Bus) ist doch eigentlich egal.

    Bei meinem Mann stand mal kurz vor Abreise ein ziemlich gravierendes medizinisches Problem im Raum, das (hätte es sich bewahrheitet) eine unverzügliche Operation unvermeidbar gemacht hätte... Meinst du, da hätte ich mich in den Flieger nach Rom gesetzt?! Sicher nicht.

    (Ich schließe für solche Fälle immer eine Lehrerausfallversicherung ab.)

    Ich denke aber eine Kur oder eine Klassenfahrtsvertretung, weil evtl. und vielleicht das dem Kind nicht gut bekommt ist doch ein deutlicher Unterschied! Ich sehe das auch so, ich würde mich mit der Begründung und dem Alter des Kindes bedanken, denn das hätte man sich früher überlegen können.

    Es ist vollkommen egal, warum man nicht auf Klassenfahrt gehen kann. Wenn es nicht geht, geht es nicht! Das hat die SL meines Erachtens auch gar nicht zu interessieren... Als ich anfing hatten wir an der Schule noch einen Kollegen, der aus Prinzip einfach nicht auf Klassenfahrt ging. Ohne große Begründung. Seine Klasse blieb da, alle anderen Parallelklassen fuhren. Pech gehabt.

    Ungeschickt ist es natürlich, wenn man sich eine Klassenleitung "wünscht" und dann nicht fahren kann. Andererseits ist man nun auch kein Hellseher und hätte die Situation mit der Tochter voraussehen können.

    Ich gehe sehr gerne auf Klassenfahrt und biete jedes Jahr eine Studienfahrt an. Solange unsere Hunde jung und fit sind, mache ich das gerne. Da schaut mein Mann ob er die Woche mehr Home Office machen kann oder ähnliches. Der erwachsene Hund war als auch schon in Betreuung... Aber wenn die Hunde mal alt (und vielleicht krank) sind, da fahre ich nicht in aller Seelenruhe eine Woche auf Klassenfahrt. Was die Kollegen davon halten, ist mir Schnurz. Ich mache das vor der Schulleitung immer ganz deutlich, was ich bereit bin zu leisten und was nicht und bisher gab es da nie ein Problem. Klassenleitung prinzipiell gerne, nur halt dann ohne Klassenfahrt. Wenn sie mir dann doch eine Klassenleitung geben, wissen sie Bescheid.

    Hm, ist immer ganz toll, wenn bei sowas dann die Kollegen einspringen müssen. Würde ich mich auch bedanken.

    Ja, meine Güte, ist dann halt so. Es wird auch Zeiten geben wo die TE dann mal für einen Kollegen/eine Kollegin einspringen muss.

    Ein Kollege von mir, meint im Februar auf Kur gehen zu müssen. Finde es auch ganz klasse, dass ich seinen Unterricht in der Abschlusslklasse solange übernehmen "darf". Nicht! Ist aber halt so. Und es gab wie gesagt auch schon einmal Fälle wo man für mich einspringen musste... Irgendwann gleicht sich das doch wieder aus.

    Man darf halt nur nicht anfangen den heiligen Samariter zu spielen und sich ausnutzen lassen...

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