Beiträge von Diokeles

    Einbahnstraßenregelung haben wir auch, aber im Grunde sind unsere Gänge zu eng. Wir Lehrer sind da auch hinterher....

    Bei uns ist das Lehrerzimmer ein richtiges Problem und bei einer möglichen Infektion ein echter Risikobereich. Der ist schon im normalen Betrieb eine Zumutung. Der Ort an dem sich teilweise 3 Lehrer einen normalen Tisch teilen müssen. An Abstandsregeln in den Raum ist nicht zu denken. Wenn da mal einer das Virus einschleppt, dann war es das....., dann machen wir den Laden dicht.

    Ich wunder mich hier wirklich und ich befürchte, dass uns das System in NRW irgendwann so richtig um die Ohren fliegt. Denkt bitte daran, dass wir erst seit 1 1/2 Wochen den Schulstart haben. Die Statistik vom RKI, dass Schulen kein Hotspot darstellen, ist für mich eine Lachnummer (Tschuldigung). Aber auf was beruft sich die Statistik? Auf die letzten zwei Wochen? Auf die Zeit davor (Sommerferien, vor den Sommerferien nur halbe Klassen, davor Schulen zu)? Die Statistik ist für die Politik.


    Es ist natürlich auch einfach zu sagen, mit Infektionen muss man im Schulbereich rechnen, bis der erste Kollege aus dem eigenen Kollegium ernsthaft erkrankt oder noch schlimmer, was Gott verhindern möge, sogar stirbt. Dann wird ganz schnell aus "wir müssen mit Infektionen rechnen" zu "warum haben wir das nicht verhindert". Ich halte auch nichts davon bei einem Infektionsgeschehen an einer Schule, nur die Sitznachbarn heraus zu nehmen. Die Schüler halten sich, sobald keine Aufsicht in der Nähe ist, nur bedingt an Abstands- und Maskenregeln (das mag natürlich nicht an allen Schulen so sein). Außerhalb der Schule haben wir dann überhaupt keinen Einfluss auf das Geschehen.


    Und es wird ja immer absurder, während AKK über eine Maskenpflicht auch in anderen Jobs nachdenkt, überlegen wir, ob die Maskenpflicht in zwei Wochen in Schulen fällt.


    https://www.zdf.de/nachrichten…cht-arbeitsplatz-100.html


    Abgesehen davon sind viele Schulen auch im Hinblick auf das Homeschooling nicht weiter als im Mai. Bei uns fehlen immer noch die Endgeräte für Lehrer und Schüler und die Planung geht in dieser Hinsicht auch nicht weiter. Ich denke aber auch, dass wir da nicht die einzige Schule sind, während andere Schulen mittlerweile sehr gut dafür gerüstet sind.


    Ich bin gespannt, was die nächsten Wochen bringen und wünsche hier allen Kollegen gesund zu bleiben.

    ist doch auch kein Wunder, wenn ich an meine Schule gucke, machen wir business as usual....nur mit Maske und Händewaschen. Vertretungspläne laufen wie gehabt, man wird quer durch alle Jahrgänge und Klassen geschickt, die man im "normalen" Stundenplan nicht zu sehen bekäme. 30 Schüler in engen Räumen, in den Pausen herrscht das "normale" Chaos und Gruppen werden lustig gemischt, Abstände nicht eingehalten, von Shake-Hands bis abklatschen bis hin zum "in den Schwitzkasten"nehmen. Als Lehrer ermahnt man, weist darauf hin, erklärt und macht und trotzdem sieht es in der nächsten Pause oder am nächsten Tag wieder genauso aus.

    Abgesehen davon geht das bunte Treiben auf dem "nach Hause Weg" doch weiter und da haben wir überhaupt kein Einfluss darauf.

    Infektionsketten sind so nicht mehr nachvollziehbar. Schließt man dann eine Klasse oder vielleicht ein Jahrgang aus, ist das Virus nicht vom Schulhof weg, weil der infizierte Schüler das Virus durchaus schon verteilt haben kann und die "lieben", kleinen wahrscheinlich auch keine Symptome zeigen.


    Ehrlich kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Wir sind doch weit weg von "wir haben das Ganze im Griff"...oder sehe ich das falsch?

    Ich hab mal eine Frage, was macht Ihr, wenn ihr merkt, dass das beschlossene Hygienekonzept so einfach nicht funktioniert. Sei es durch die baulichen Gegebenheiten oder auch das es an den Schülern scheitert. Maskenpflichten werden nicht eingehalten, Schüler stehen im Unterricht auf usw. Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr das Gefühl habt, dass so die Infektionsketten auf keinen Fall nachvollzogen werden können, da auf dem Schulhof eine komplette Durchmischung der Klassen stattfindet----


    Wie handhabt ihr das mit dem Vertretungsunterricht? Vertretet ihr wirklich jede ausgefallene Stunde oder dann doch lieber Stunden vorzuziehen und nach hinten heraus die Schüler lieber früher gehen zu lassen? Oder bleibt ihr wenigstens in der Vertretung in eure Klassen, die ihr sowieso unterrichtet?

    Kann es sein, dass die Fallzahlen in NRW an Schulen gerade steigen. Wohl auch eine Schule in Solingen betroffen. Langsam mache ich mir über die Entwicklung doch Gedanken, ob es wirklich so schlau ist, volle Klassen zu unterrichten....

    Seid ihr auch so durch? :hitze: Mein Unterrichtsraum liegt im 2. OG unterm Flachdach, Südseite. Gestern hatte ich mir vorgenommen die Maske durchgängig, wie die SuS, zu tragen. Ging heute nicht mehr. Hitze plus Entertainen plus keinerlei Pause ging einfach nicht. Ich wäre bereit Armin und Yvonne mal nen Tag mitzunehmen...

    Ich komme in der Schule nicht mehr aus dem Schwitzen raus. Die Räume haben bei uns schon morgens gut und gerne an die 30°, weil man die warme Luft nicht hinaus bekommt. Wenn man noch wie die Schüler nur sitzt, dann würde es noch gehen, aber rum laufen, an die Tafel schreiben, erklären usw...besser als jede Sauna. Ich bin für eine Maskenpflicht, einfach weil sie uns alle in der Schule in vollen Klassen schützt, aber bei den Temperaturen. Ich schließe mich Kiray an und würde Armin und Yvonne unter den Bedingungen auch mitnehmen.

    Weil Lehrer sowie Kinder mit Superkräften ausgestattet sind und uns das alles nichts ausmacht.

    Ehrlich, ich kriege durch die Maske kaum Luft (Krankheitsbedingt) und ich fange dann auch schon bei relativ normalen Temperaturen unter der Maske schnell an zu schwitzen. Ich frag mich, wie ich das ab morgen durchstehen soll. Klätschnass geschwitzt, nach Luft japsend und dabei noch unterrichten. Das wird ein Spaß.

    Abgesehen davon, wenn mich mein berufliches Leben eins gelehrt hat, glaube im öffentlichen Dienst nichts, so lange es nicht umgesetzt ist und vor dir auf dem Tisch liegt. In einer Pressekonferenz kann man viel sagen, aber das auch noch Umsetzen....das ist was anderes.

    Die schnelle Infektion überrascht mich nicht, da ich von Anfang an meinte, dass es rein aus wirtschaftlicher Sicht zwei optimale Lösungen gäbe: entweder knallharter, kurzer Lockdown oder gar keine Maßnahmen mit Ziel der möglichst schnellen Durchseuchung. Rein ethisch müssen wir halt damit leben, dass ein kleiner Teil der Gesellschaft als Kollateralschaden das Ganze nicht überleben wird, aber in Anbetracht dessen, dass es kein Heilmittel gibt, könnte man argumentieren "lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende".

    Ganz ehrlich, ich frag mich immer, ob man noch von "Kollateralschäden" oder ein "Ende mit Schrecken" spricht, wenn es auf einmal die eigen Frau erwischt oder man auf einmal selbst auf der Intensivstation liegt und befürchten, beatmet werden muss und befürchten muss, dass man in 2 - 3 Wochen evtl. nicht mehr lebt oder sein Leben lang mit Langzeitfolgen zu tun haben wird. Ich wunder mich hier wirklich manchmal über die Sichtweise der Dinge.


    https://www.derwesten.de/panor…n-gaeste-id229163400.html

    Nein, das stimmt nicht. Menschen mit Vorerkrankungen dürfen gar nicht mit SuS Kontakt haben und auch nicht freiwillig unterrichten.

    Ü-60 OHNE Vorerkrankungen hingegen können freiwillig kommen.

    Ich weiß nicht, ob es bei uns eine schulinterne Regelung ist, aber bei uns schrieb unser Schulleiter, dass auch die Ü-60 nicht am Präsenzunterricht teilnehmen dürfen, auch auf eigenen Wunsch nicht. Für diejenigen mit Vorerkrankungen gilt ein generelles Unterrichtsverbot (NRW). Damit ist bei uns im Kollegium auch über 1/3 raus. Ich glaube nicht, dass es ein Einzelfall ist, es ist dann wohl eher der Normalfall und die anderen bilden die Ausnahme oder verschweigen ihre Vorerkrankungen. Ob das so clever ist, weiß ich nicht. Andere Bundesländer regeln das aber auch anders.

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