Das bezog sich darauf, wenn man davon noch die Wohnung bezahlen muss. Weil ich der Meinung bin, dass man als hochqualifizierte Person keine Jobs für unter Wert verrichten muss bzw. dieses Unternehmen vermutlich auch deutlich mehr Gehalt bieten würde, wenn es nicht genügend findet, die das für einen Hungerlohn machen.
Nur mal als Beispiel: Volkswagen sucht für sein Werk in Shanghai Ingenieure, die im Master sind. Tätigkeit eines Ingenieurs. Lohn 690 EUR. Da würde denen doch auch jeder den Vogel zeigen.Das sehe ich anders, das ist eine Investition, weil Menschen mit einer Promotion durchschnittlich DEUTLICH mehr Geld verdienen als sie durch die Promotionszeit verlieren.
Da das Angebot explizit auch STUDENTEN anspricht, finde ich nicht, das es ein Hungerlohn ist, denn als Student ist man noch nicht fertig ausgebildet und daher recht "wenig wert" im Vergleich zu jemanden mit einem Hochschulabschluss.
Und einen international agierenden Großkonzern mit einer kleinen Firma zu vergleichen find ich schon ein starkes Stück. Lustigerweise habe ich einen Bekannten der als Ingenieur für VW arbeitet in China, kleiner Tipp: mit 690 € geht der nicht nach Hause. Gehalthöhe ist dem in Deutschland für seine 2 Jahre Aufenthalt dort angeglichen. Er hat dafür aber auch ganz bewusst die Entscheidung gefällt nach dem Abi in die freie Wirtschaft zu gehen und nicht in den Bildungssektor. Sein Risiko gekündigt zu werden ist dadurch zwar höher, finanziell ist er aber besser gestellt als ein Lehrer.
Ähnliches gilt für meinen Bruder der im Ausland für eine amerikanische Firma arbeitet. Der geht mit rund 9000€ Netto im Monat raus, ohne Studium, ohne Abitur. Dafür hat er aber auch lange gerackert und sich am Anfang auch mit weit weniger zufrieden geben müssen.
Das durchschnittliche Lehrergehalt in China liegt (zumindest nach Aussagen eines chin. Bekannten der in Shanghai unterrichtet bei knapp 400 € im Monat. Wenn ein Student aus Deutschland dann mehr verdient, finde ich das alles andere als "Ausbeutung und Hungerlohn", denn in China sind die Lebenshaltungskosten auch um einiges niedriger.
Auch bei der Promotion kommt es drauf an, in welchem Bereich man promoviert, frag mal promovierte Kunsthistoriker...