Beiträge von Cat1970

    Dürft ihr mit Schülern via WhatsApp kommunizieren? Das ist doch datenschutzrechtlich sehr heikel ...

    Ich mache das erst seit dem Lockdown. Unsere Schulleitung macht es auch. Von der Seite her habe ich daher keine Probleme.

    Ich passe insofern auf, dass ich WhatsApp über ein Tablet nutze, da sind nur die Kontakte drauf, mit denen ich schulisch zu tun habe, nur mit 16 -jährigen und älteren Schülern kommuniziere und keine Gruppen, sondern nur Einzelchats habe.

    Wir haben dienstliche Mailadressen, aber der Großteil der Eltern und Schüler/innen unserer Brennpunktschule ist nicht in der Lage -warum auch immer- Mails zu verschicken und haben keine Mailadressen. Darüber kann ich keinen einzigen meiner Förderschüler/innen und deren Eltern erreichen.

    Ich hab die Wahl, kommuniziere ich mit den Eltern und Förderschüler/innen auf den Wegen, die sie selbst nutzen, oder nicht. Ich rufe alle einmal pro Woche an, das mache ich meist von der Schule aus, wen ich nicht erreiche, rufe ich mit unterdrückter Nummer vom Handy zuhause aus an. Da ich zur Zeit nur ältere Schüler/innen unterrichte, die WhatsApp nutzen dürfen, bin ich froh, sie im Lockdown auch darüber erreichen zu können. Ich schicke ihnen Fotos von z.B. Arbeitsblättern, Links zu Erklärvideos und erinnere sie an Termine. Ich hab mir dazu WhatsApp auf ein älteres Tablet geladen, dass ich als Ebook-Reader benutze. Für mich ist das ganz praktisch so. Gruppen habe ich nicht eingerichtet, das soll kein Rumgequatsche sein, wo jeder seinen Senf zu einem Thema abgibt. Anrufen bei Fragen trauen sich die Schüler/innen nicht, aber Sprachnachrichten verschicken, tun sie bei Fragen. So bricht der Kontakt zu den Schüler/innen wenigstens nicht ab. Bisher habe ich damit keine schlechten Erfahrungen gemacht.

    Lieber wäre mir ein Diensthandy, ein Dienstlaptop und vor allem endlich Geräte für meine Schüler/innen. Aber hab ich leider alles nicht. Und meine Förderschüler/innen brauchen trotzdem etwas mehr Unterstützung im Distanzlernen, die sie zuhause leider nicht kriegen (können).

    Ich mache das auch so mrbiochem.

    Für WhatsApp habe ich auch eine spezielle Schülernummer auf einem Extra-Account und alle Töne und Benachrichtigungen ausgeschaltet. Anrufen tun die Schüler sehr ungern, schreiben oder Sprachnachrichten schicken tun sie.

    Wenn Schüler/innen Interesse an aktuellen Nachrichten zeigen, greife ich das auf. Je nachdem was anliegt, besprechen wir das kurz oder länger und z. T. bereite es vor. Z.B. mache ich Leseförderunterricht, da können wir jedes Thema nehmen. Sonst machen wir z.B. ein Brainstorming an der Tafel, was jeder zum Thema weiß bzw. eine Fragensammlung, was sie wissen möchten oder ein Plakat dazu.

    "Welche Aspekte einer Beobachtung sind am Wichtigsten und welche nicht?"

    Ich persönlich sitze seit mehreren Stunden an dieser Fragestellung. Ich bin der Auffassung, dass man es nur abwägen kann, da es individuell vom jeweiligen Kind abhängig ist, welches gerade beobachtet wird. Es gibt hierbei kein Aspekt, welches dem anderen überwiegt.

    Seit ihr andere Meinung?

    Seh ich auch so. Wichtig ist meiner Ansicht nach, dass notierte Beobachtungen so wenig wertend wie möglich und so objektiv beschreibend sind, wie es eben geht. Z.B. legt ein Schüler im Unterricht die Arme verschränkt auf den Tisch und seinen Kopf darauf ab, dann schreibe ich das so auf und nicht „wirkt müde“ oder „ist gelangweilt“ oder „scheint reizüberflutet“.

    In unserem Lokalteil der Zeitung lautet die Meldung heute: „Inzidenzwert steigt wieder in der Stadt

    Aber: es gibt keinen größeren Ausbruch“

    Also kein Superspreaderevent.

    Ergänzung: Dort steht dann sogar noch: 82 Neuinfektionen der letzten Woche sind Einzelfälle.

    Perspektiven aufzeigen, wenn die Situation durch die Mutationen unklar ist, finde ich unehrlich.

    Sehe ich genauso!

    In der Stadt, wo meine Schule ist, ist die 7-Tage-Inzidenz seit Tagen um die 140 und steigt. In der Stadt, wo ich wohne, ist die Inzidenz bei 94 und steigt seit einer Woche täglich. Ruhrgebiet. In der Tageszeitung steht auf der ersten Seite „Warnung vor dritter Welle“. Und da will man irgendwas lockern?

    Bei der ansteckenderen Mutation mache ich mir Sorgen, dass sich meine Kinder auf dem Schulweg oder in der Schule infizieren und dass ich mich selber anstecke, davor habe ich auch Schiss. Die Aussicht auf ggf. wirkungslosen AstraZeneca-Impfstoff macht es nicht besser.

    Wenn Schüler/innen sich so wenig anstecken, könnte man ja auch z.B. Clubs für Jüngere wieder öffnen mit der Option, dass dort auch nur junges Personal arbeitet oder die Ü80-jährigen Geimpften... :):autsch: Natürlich nicht ganz ernst gemeint.

    In NRW kannst du auf jeden Fall wenn Lese-Rechtschreibschwächen vorliegen, die Note für Lesen und Rechtschreiben aussetzen. Da kannst du dich auf den LRS-Erlass beziehen.

    Tandemlesen würde ich dringend anraten. Das könnte ggf. jeden Tag 5 Minuten stattfinden. Ich mache das mit leseschwachen Schüler/innen in Absprache mit den Klassenlehrer/innen so, dass wir uns jeden Tag im Stundenplan ein Fach raussuchen, in dem die Schüler/innen 5 Minuten mit einem Partner üben. Da nehmen wir verschiedene Fachlehrer/innen ggf. mit ins Boot. Die Mappe mit den Leseübungen hat der Schüler in seinem Fach im Klassenraum. Die Lesepartner haken jeden Tag auf einem Plan in der Mappe ab, wenn sie zusammen gelesen haben.

    Zusätzlich würde ich -falls die Schüler es nicht schon haben- außerschulisch unbedingt Termine bei der Logopädin empfehlen.

    Hab jetzt eine Antwort gesehen,...also an den Förderschulen (Lernen) die ich kenne, haben und hatten wir vollere Klassen mit etwa 19 im Schnitt. Die Räume sind entsprechend klein. Daher ist nichts mit mehr Abstand machbar.

    Meine eigenen Kinder waren und sind in Klassen bzw. Kursen mit durchschnittlich 30 und an der Schule, wo ich arbeite sind die Klassen auch vollgestopft mit 28 bis 30.

    Da nie jemand eine Hochbegabung in Erwägung zog, dachte ich, es liegt ein seinem sensiblen Wesen und dem Übergang in die Grundschule.

    ...

    Und nein, mein Kind ist leider nicht glücklich, wenn es schnell fertig ist. Es ist schon unglücklich, wenn es sieht dass es am dritten Homeschoolingtag hintereinander schon wieder einen Text abschreiben soll, in dem man Nomen gegen Pronomen austauschen muss. Einmal geht hier problemlos, danach wird es schwierig. Als ich eine Aufgabe mit 3 Pronomenarten hinlegte, bearbeitete er diese viel länger dauernde Aufgabe mit großer Motivation ab.

    Und genau hier stecke ich als Mama. Momentan können wir wählen zwischen Anpassung und unglücklich sein oder Vertiefung und Zufriedenheit.

    Dass dein Sohn beim Abgeben geweint hat und sich schlecht hat trennen konnte, finde ich völlig normal. Er hatte schon einige Wechsel zu verarbeiten: Tagesmutter, Kinderkrippe, Kiga 1, Kiga 2, GS 1, GS 2 - Ich kenne im Freundes- und Bekanntenkreis viele Kinder, die nicht gerne in den Kiga etc. gehen bzw. gegangen sind und die sicher auch damit Probleme gehabt hätten. Meine Nichte z.B. hat in 5 Jahren Kita dort aus Protest nie geschlafen und nicht gegessen. Der Sohn meiner Freundin war zufrieden bei seiner Tagesmutter, aber als die ihn dann in den Kiga bringen sollte und nachher wieder abholen, war er todunglücklich. Das war ihm zuviel. Ich selber hatte -für meine Generation ungewöhnlich- als Kind zwei Vollzeit arbeitende Eltern. Ich war zwar einerseits stolz, dass meine Mama keine Vollzeithausfrau war, aber damit auch nicht glücklich immer die Erste morgens im Kiga zu sein und als letzte abgeholt zu werden, meist von der Kinderfrau. Letztendlich sind eben alle Kinder verschieden, manche kommen leichter mit wechselnden Bezugspersonen/ Umfeld zurecht als andere. Ob mit oder ohne Hochbegabung. Du schreibst ja selbst, dass dein Sohn Strukturen braucht und mag, jeder Wechsel bedeutet aber neue Strukturen und Umstellungen.

    Vor dem Hintergrund würde ich ihn in der Klasse lassen. Wenn er dort Freunde hat, ist das meiner Meinung nach wichtiger als Langeweile im Unterricht.

    Als völlig durchschnittlich Begabte fand ich Schule übrigens auch oft sehr langweilig. Je länger ich zur Schule ging, desto weniger gern bin ich hingegangen. Und in vielen Fächern habe ich noch heute das Gefühl, es war reine Zeitverschwendung. Meine eigenen Kinder gehen nur aus 2 Gründen zur Schule, weil sie einen (guten) Abschluss möchten und weil sie dort ihre Freunde treffen. Dass sie dort etwas Lernen könnten, der Antrieb ist nur in wenigen Fächern gegeben.

    In der Grundschule haben aber die meisten Kinder den Wunsch zu lernen, daher solltest du natürlich überlegen, wie du Lernfreude bewahren kannst. Kann man denn mit der GS-Lehrerin keinen Kompromiss finden, dass er z.B. einen Text schreibt, in dem Nomen gegen Pronomen ausgetauscht werden und dann eben zusätzlich schwierigere Aufgaben erledigt. Wenn ich als KL-Lehrerin das nicht hinkriege, ihm immer schwierigere Aufgaben zu geben, sollte ich mich an ihrer Stelle doch freuen, wenn du ihm z.B. eine alternative Aufgabe raussuchst, die er dann macht. - Vielleicht könntest du mit der Lehrerin zusammen überlegen, welches Material sich eignen würde, um ihn zu „füttern“.

Werbung