Beiträge von Cat1970

    Die Idee, die Geschichte in Sinnabschnitte zu unterteilen, um den Inhalt Stück für Stück zu erfassen, finde ich gut. Die Vorstellung, das Ganze graphisch mit Pfeilen darzustellen, kann ich hingegen nicht nachvollziehen. Wenn man das Tafelbild sehen würde, könnte man es vermutlich besser verstehen. So kommt mir das etwas verwirrend vor. Der Junge bekommt doch durch das Gespräch mit dem Mann wieder Hoffnung. Aber wieso möchtest du dazu Pfeile aufzeichnen?

    Wenn du den Stimmungswandel darstellen möchtest, würde ich dazu Farben benutzen. In der Geschichte kommen ja auch Farben vor: Am Anfang blaurote Abendsonne, dann wird es ganz dunkel-schwarz, ... zum Schluss grün (Kaninchenfutter - Hoffnung). Das finde ich verständlicher.

    Ich würde das Thema Berufe im Hinblick z.B. auf Arbeitsbedingungen ruhig nochmal vertiefen. Die Schüler/innen kennen in der Regel recht wenig verschiedene Berufe, ich glaube etwa aus zehn bis 20 Berufen meine ich, wird oft ausgwählt. Dabei gibt es um die 350 verschiedene Ausbildungsberufe. Man könnte z.B. Eltern einladen, falls jemand zu den Unterrichtszeiten Zeit hätte, ihren Beruf vorzustellen. Vielleicht könnte man außerdem Berufe vorstellen, die nicht so bekannt sind, aber trotzdem interessant für die Schüler/innen sein könnten. Die Berufe auf das Thema Arbeitsbedingungen/Arbeitsschutz zu durchleuchten, finde ich ebenfalls recht sinnvoll: Wann arbeite ich? Abends? Am Wochenende? Wo arbeite ich? Muss ich viel stehen? Muss ich schwer tragen? Muss ich körperlich besonders fit sein? Ist es am Arbeitsplatz laut? etc. Dazu könnte man das Thema Arbeitsschutzgesetze mit einbeziehen oder mal unsere Arbeitsbedingungen in Deutschland mit denen in anderen Ländern vergleichen o.ä. - Da ich aus dem Ruhrgebiet komme, in Dortmund gibt es eine Ausstellung zum Arbeitsschutz, die man dazu ansehen könnte, da würde ich abschließend -falls machbar- im Laufe des Schuljahres hinfahren.

    Ich fand das Referendariat schon stressig, aber eher wegen der ganzen Schreibarbeit (Examensarbeit, Unterrichtsentwürfe, Ausarbeitungen fürs Studienseminar…) und der Prüfungsvorbereitungen. Wir mussten 12 Stunden pro Woche unterrichten, dazu kamen immer ein bis zwei Stunden pro Woche zusätzlich, die wir mit den Mentorinnen besprochen haben oder Vertretung gemacht haben oder mal so eine Stunde mehr Unterricht, damit man die Stunden für die Unterrichtsreihe alle hinbekam etc. An zwei Tagen verteilt lief das Studienseminar.Trotzdem habe ich in dieser Zeit einige Nachhilfeschüler aus Studentenzeiten weiter unterrichtet (das waren auch 4 Stunden pro Woche), bin einmal in der Woche zum Sport gegangen und habe mich weiter mit Freunden getroffen etc. Manchmal habe ich dann eben Nachtschichten eingelegt, wenn ich an anderen Tagen feiern war. Insofern wirst du ein Hobby bestimmt weiter machen können, auch wenn heute -glaube ich- zumindest in NRW wohl 14 Wochenstunden anstehen, oder?

    Wirklich gut finde ich auch aus dem Persen Verlag: "Den ZR bis 10 (bzw. 20, 100…) aktiv entdecken". Das nehme ich gern für Förderschüler Lernen, weil es schön langsam und systematisch aufgebaut ist.

    Wichtig ist natürlich, dass das Kind immer Anschauungsmaterial zur Verfügung hat. Ich arbeite gern mit den Montessori Materialien wie den Perlen, den Dienes Würfeln und Rechenschiebern. Am besten wäre es, sobald/falls das Kind jetzt eine Dyskalkulie-Therapie beginnt, dass du dich mit dem Therapeuten absprichst. Dann weißt du, wo du stofflich in Mathe bei dem Kind beginnen kannst und es kommen nicht zu viel verschiedene Anschauungsmaterialien zum Einsatz.

    Das mit der Benotung finde ich in NRW auch problematisch! Leider kassieren die Schüler/innen dann oft ihre 5 auf dem Zeugnis, da man die Note nicht aussetzen kann.

    Anja82 schon mal Danke für den Tipp.

    Der Schüler soll sich natürlich nicht anhand eines Buchs komplett alleine Englisch beibringen. Es geht nur darum, dass er auch etwas Sinnvolles zu tun hat, in der Zeit, in der die Mitschüler/innen im Englischunterricht etwas erarbeiten, was an ihm völlig vorbeigeht. Klar, könnte er etwas in einem ganz anderen Fach erarbeiten. Der Junge möchte aber gern Englisch lernen und spricht gut Deutsch.

    Er bekommt im Bildungsgang Lernen sowieso keine Noten, insofern kann er ganz entspannt und in seinem Tempo soviel Englisch lernen, wie er schaffen kann.

    Aussetzen kann man den Englischunterricht für ihn insofern nicht, da die Schule beschlossen hat, dass die Förderschüler Lernen am Englischunterricht teilnehmen. Da ich als Sonderschullehrerin in der Zeit des Englischunterrichts nicht vor Ort bin und es keine Doppelbesetzung gibt, kann er in der Zeit nicht anderweitig unterrichtet werden, sondern nimmt am Klassenunterricht teil (was er ohnehin möchte).

    Hallo,

    ich suche für einen Schüler mit Förderschwerpunkt Lernen (6. Klasse) ein Englischbuch, mit dem er sich im Unterricht zeitweise selbst beschäftigen kann.

    Leider ist jetzt erst nach der ersten Englischarbeit aufgefallen, dass der Schüler überhaupt kein Englisch kann. :pfeifen: Der Junge hat nicht gesagt, dass er bisher so gut wie keinen Englischunterricht hatte und wir sind davon ausgegangen, dass er ein bisschen Englisch kann -so wie die anderen Förderschüler Lernen. In den Unterlagen, die wir haben, steht nichts darüber. Da er als Seiteneinsteiger nach Deutschland gekommen ist, hat er offenbar in der Grundschule noch kein Englisch gehabt sondern DAZ (haben wir jetzt nach Telefonat mit der ehemaligen GS in Erfahrung bringen können). Dann bekam er den Förderstatus Lernen und kam in der Klasse 5 zur Förderschule Lernen, wo der Englischunterricht im letzten Jahr nur "auf dem Papier" stattfand (ebenfalls durch Kolleg(inne)n erfragt). Der Schüler ist in diesem Schuljahr von der Förderschule ins Gemeinsame Lernen an unsere Sekundarschule übergewechselt und hat daher jetzt Englischunterricht (auf Hauptschulniveau). Schriftliche Aufgaben für lernschwache Schüler/innen hat er wohl mit Hilfe der Sitznachbarn geschafft. Dem Englischlehrer war zumindest nichts aufgefallen. Hausaufgaben macht hier z.B. sowieso kaum ein Schüler…Nun ja, ich als Sonderschullehrerin bin in den Englischstunden nicht dabei. Die differenzierte Englischarbeit, die die anderen Förderschüler/innen ganz gut hinbekommen haben, konnte er überhaupt nicht bearbeiten. Daraufhin habe ich mit ihm gesprochen und in Erfahrung gebracht, auf welchem Lernstand er ist. Er muss ganz von vorne anfangen.


    Kennt ihr irgendein Übungsheft, dass kleinschrittig vorgeht und mit dem man eigenständig arbeiten kann? Es gibt von einigen Verlagen für die Grundschule und teilweise für die Klassen 5 und 6 z.B. in Mathe und Deutsch Übungshefte im DIN A 5 Format (z.B. Rechenstars), mit denen Kinder alleine üben können. Vielleicht sowas für Englisch? Es gibt so viele Übungshefte für Englisch, dass ich wie erschlagen bin und gar nicht weiß, was ich da bestellen könnte.

    Wenn ihr Tipps hättet, wäre ich dankbar.

    Viele Grüße

    Cat1970

    Ich würde ihm als Aufgabe stellen, z.B. ein Fantasietier zu malen und dies entsprechend seinen Fähigkeiten zu beschreiben (Wie sieht das Fantasietier aus? Was kann das Fantasietier?). Er kann auch nur einzelne Wörter dazu schreiben.

    Du könnest ihm zudem Satzbeispiele als Hilfe in einem Wortspeicher vorgeben: Es hat … Haare/Fell. Es hat … Augen. Es kann (fliegen,…) Als zusätzliche Hilfe könntest du ihm ggf. Bilder von Fantasiegestalten zeigen, damit er besser versteht, was seine Aufgabe ist bzw. als Anregung, falls ihm nichts einfällt oder er Hilfe beim Malen braucht.

    Mich würde mal interessieren: Könntet ihr in Schleswig-Holstein auch ggf. gegen den Willen der Eltern Förderbedarf Lernen beantragen bzw. ein AO-SF mit Verdacht auf diesen Förderbedarf hin starten? In NRW hat man bei Förderbedarf Lernen in der Regel keine Aussicht auf Erfolg, wenn die Eltern dagegen sind. Dann bekommt man vom Schulamt den Antrag auf Eröffnung des Verfahrens zurück und es passiert nichts.

    In den ersten beiden Grundschuljahren kann in NRW auch kein AO-SF in Hinblick auf Förderbedarf Lernen oder Sprache von der Schule her gestartet werden.

    Da sind doch schon viele Anregungen zusammengekommen.
    Als Einstieg könntest du z.B. verschiedene Liebesgedichte aus den einzelnen Epochen nehmen, jedes Gedicht in verschiedene Teile zerschneiden und jede/r Schüler/in bekommt einen Abschnitt mit einem Gedichtteil. Die Schüler/innen sollen dann versuchen, die Gedichte zusammenzusetzen bzw. so evtl. gleichzeitig ihre Gruppenmitglieder finden (wenn du Zufallsgruppen möchtest).

    Kurz Erkenntnis zusammenfassen: Es war möglich, zu erkennen, welches Gedichtteile zusammengehören, weil die Sprache entsprechend prägnant ist. Doch verschiedene Zeiten/Epochen haben sich nicht nur durch die Sprache unterschieden. Den Begriff Epoche einführen. Zeitleiste aufhängen, im Gespräch klären, ob die Sch. Epochen kennen bzw. welche, die Epochen, um die es gehen soll z.B. auf Klebezetteln vorgeben, Sch. ordnen die Begriffe auf der Zeitleiste zu und anschließend ordnen sie die Gedichte den Epochen zu.

    Dann gruppenweise Bearbeitung der einzelnen Epochen, am Schluss eine Art Galleriegang an der Zeitleiste, wo jede Gruppe eine Epoche vorstellt.
    Viel Spaß!

    Als ich mal einer Mutter (sozialschwach, viele Kinder etc) schrieb, dass sie ihrem Kind kein Weißbrot mit Nutella in die Schule geben soll, antwortete sie mir "das entscheide immer noch ich". Und Recht hat sie. Wir haben das zwar das gesunde Frühstück als Schulregel, aber eine rechtliche Grundlage gibt es dafür nicht.

    Ich habe das mit dem Kind dann besprochen und langsam und sanft haben wir es hingekriegt.

    Ich oute mich mal: Ich esse auch gern und oft Weißbrot mit Nutella. Meine Kinder genauso (wir sind nicht dick, sondern eher untergewichtig und haben keine kaputten Zähne :D ) und ehrlich gesagt, finde ich das betont gesunde Frühstück bei uns in Deutschland oft übertrieben. In den ganzen Mittelmeerländern essen alle Weißbrot, es gibt dort gar kein anderes Brot. Frühstück ist da eher eine Nebensache. Bei mir ebenso. Ich frühstücke häufiger gar nicht, trinke nur ein Glas Milch und esse erst gegen 14 Uhr - Mittagessen eben. Ich finde es natürlich nicht richtig, wenn Kinder wirklich kein Frühstück mitbekommen, die gerne was essen würden! Meine Kinder bekommen Frühstück (ich sitze dabei und trinke ggf. nur was) und nehmen in die Schule was mit, wenn sie wollen auch ein Nutellabrot, dazu aber immer Obst und/oder Rohkost. Ja, und sie wissen, dass Nutella viele Kalorien hat, viel Zucker und Fett - genau wie die meisten Wurstsorten und viele Käsesorten.

    Es kommt immer aufs Gesamtpaket an. Wichtiger als einzelne Lebensmittel schlecht zu reden, finde ich persönlich, dass viel Obst und Gemüse gegessen wird. Wenn man die Regel beherzigt, jeden Tag 5 Hände voll Obst und Gemüse zu essen, kann man -glaube ich- gar nicht mehr übergewichtig werden. Um die Schüler auf den Geschmack zu bringen, bringe ich immer wieder mal Obst mit in die Schule (aus dem Garten oder z.B. im Winter Mandarinen).

    Was ich sagen wollte: Letztendlich kann ich verstehen, dass Eltern gereizt reagieren, wenn man ihnen in puncto Essen reinredet und auch sonst bei anderen Dingen. Wer hat das schon gern?

    Mir tut es auch leid, wenn ich höre, dass ein Geburtstag übergangen wird. Ich habe für Geburtstagskinder immer eine Karte und eine Kleinigkeit dabei (als Klassenlehrerin bzw. jetzt für die Schüler/innen meiner Fördergruppen) und wir feiern ein bisschen. Ich selber freu mich ja genauso wenn an meinen Geburtstag an mich gedacht wird. -Mein Vater hat früher oft erzählt, dass er nie so schöne Sachen geschenkt bekommen habe wie wir, oft gebrauchte Sachen seiner Geschwister. Er hatte vier Geschwister, mein Opa war Bergmann, meine Oma Hausfrau und man lebte auf zweieinhalb Zimmern mit Etagenklo und entsprechend wenig Geld. Trotzdem wurde Geburtstag gefeiert. Wenn Eltern den Geburtstag ihres Kindes nicht wichtig nehmen, ist das auf der anderen Seite kein "Verbrechen", ist dann in der Familie eben (wie ich finde leider) so.

    Ich selbst habe zwei Kinder und kann diese Dinge einfach nicht verstehen. Damit will ich mich nicht aufschwingen oder so.
    Aber als Eltern hat man einen Erziehungsauftrag und eine Fürsorgepflicht.
    Manchmal habe ich das Gefühl, einige kriegen Kinder und das wars dann mit Erziehung, Fürsorge und Fit machen für die Zukunft. :(
    Zu einer Kollegin sagte ich kürzlich, es wäre wie in einer Paralellwelt: Dort wo wir arbeiten und das eigene Familienleben. Sie gab mir da recht. Sicher machen alle Eltern hier und da Fehler. Aber einer gewissen Grundverantwortung muss sich doch jeder bewusst sein.

    Ich seh es genauso. Für mache Dinge habe ich kein Verständnis z.B. bei den Eltern, die ihr Kind nicht regelmäßig zur Schule schickten (Erstklässler). Das Kind war nicht eine einzige Woche am Stück anwesend. Das Jugendamt war schon in der Familie, trotzdem war es nicht möglich, das Kind in die Schule zu bekommen. Das Ganze zog sich über zwei Jahre hin und ging schließlich vor Gericht. Wie es ausgegangen ist, weiß ich nicht, da ich dann die Schule gewechselt habe.

    Verständnis habe ich auch nicht dafür, dass Eltern ihr Kind mit total verdreckter Kleidung rumlaufen lassen (und damit meine ich nicht, ein paar Flecke vom Mittagessen oder ein paar Matschflecken vom draußen Spielen, sondern total verdreckt), die zwischendurch schon mal nach Katzenpipi stank. "Die Katze hat in den Wäschekorb gepinkelt. Das macht sie manchmal. Der Papa wollte das nicht alles nochmal waschen." Ist klar, dann hängt man die vollgepinkelte Wäsche einfach so nochmal zum Trocknen auf. Betroffen waren außer meinem Schüler noch Geschwister aus weiteren Klassen. Bei meinem kleinen Schüler dachte ich anfangs, er hätte sich in die Hose gemacht…Nein,auch die Geschwister hatten die gleiche Geschichte erzählt.- Auch hier war das Jugendamt schon helfend tätig. Außer Wechselwäsche anbieten konnte ich leider nichts für das Kind tun. -Trotz dieser chaotischen Verhältnisse zuhause, haben sich diese Eltern in anderen Dingen um ihre Kinder bemüht. Am Wochenende haben sie gemeinsam was unternommen (oft Radtouren oder Schwimmen) etc.

    Das Unverständnis gegenüber manchen Verhältnissen darf man doch mal äußern. Ich mache es auf jeden Fall, weil es mich selbst entlastet. Sei es, dass ich mich mit Kolleg(inn)en austausche oder zuhause oder mit meiner Schwester (die als Erzieherin ähnliche Erfahrungen macht) über manche Dinge spreche.Und dann kann ich es innerlich wieder beiseite schieben.

    Wenn man alle Hilfsmöglichkeiten ausgeschöpft hat (Gespräche, außerschulische Möglichkeiten, wo Kinder einen Teil ihrer Freizeit verbringen können, ausfindig machen, Jugendamt einschalten etc.), muss man manchmal akzeptieren, dass man selbst die Verhältnisse nicht weiter ändern kann und sich darauf beschränken, in der Zeit in der man selbst mit den Kindern zusammen ist, verlässlich zu sein, Strukturen zu bieten und einfach freundlich zu sein.

    Hallo,

    ich habe einen Schüler, der unter selektiven Mutismus leidet. Seit er beim Logopäden in Behandlung ist, macht er Riesenfortschritte. In der Schule drängen wir ihn nicht, machen keinen "Aufstand", wenn er sich meldet, sondern loben nur soviel, wie wir es bei jedem Schüler machen würden. Allerdings darf man bei ihm darauf bestehen, wenn z.B. längere Zeit "Ja." und "Nein." gesprochen wurde, dass diese Wörter nicht wieder durch Nicken und Kopfschütteln ersetzt werden, das wäre ja ein Rückschritt. Hier ist eben Fingerspitzengefühl gefragt, in der Regel gilt aber: Das Schweigen erstmal akzeptieren, doch nicht als Dauerzustand hinnehmen. - Der Schüler, den ich unterrichte, spricht mittlerweile meistens in ganzen Sätzen und meldet sich jetzt. Vorlesen macht er ebenfalls. Er ist erst seit einem halben Jahr bei der Logopädie und hat vorher nur Floskeln wie "Guten Morgen" ,"bitte" ,"Danke" oder einzelne Wörter wie "gut" gesagt, wenn man ihn direkt angesprochen hat oder er hat geschwiegen.

    Frage erstmal die Kollegen, ob der Schüler bei ihnen im Unterricht spricht. Vielleicht spricht er nur bei dir nicht? Das muss ja nicht an dir persönlich liegen, sondern könnte an dem jeweiligen Unterrichtsfach liegen oder andere Gründe haben. Dann solltest du herausbekommen, wie es zuhause aussieht: Spricht er nach Beobachtungen der Eltern mit jedem? Oder ist ihnen vielleicht schon aufgefallen, dass er mit "Fremden", selbst wenn sie dabei sind, nicht spricht etc.

    Guck mal unter:

    http://www.mutismus.de

    und unter

    http://www.boris-harmann.de
    Auf dieser Seite findest du auch Diagnosebögen zum Ankreuzen.

    Wenn du und andere Lehrer nach Rücksprache mit den Eltern meinen, dass es Mutismus sein könnte, wäre der erste Ansprechpartner der Kinderarzt/Hausarzt, der ein Rezept für Logopädie ausstellen kann. In der Regel sind die Eltern viel eher bereit zum Logopäden zu gehen als zum Kinderpsychologen, der ebenfalls eine Mutismustherapie anbieten kann. Sie bekommen beim Logopäden meist schneller einen Termin, was ebenfalls von Vorteil ist. Allerdings sollte es ein Logopäde sein, der sich mit dieser Therapieform auskennt.

    Wie wäre es mit einem "Ich-Heft" und/oder einer Ich-bin-ich-Kiste. In der Kiste sammeln die Kinder Dinge, die sie mögen und die ihnen wichtig sind: Fotos, selbstgemalte Bilder (mein Zuhause…), ausgeschnittene Bilder/Fotos/Postkarten z.B. vom Lieblingstier (das könnte man stattdessen auch in ein Ich-Heft kleben) Spielzeug, Fundsachen z.B. einen schönen Stein etc.

    In dem Ich-Heft können mehrere Seiten ausgefüllt werden: ein Steckbrief zu sich selbst mit Größe, Gewicht, Augenfarbe, Haarfarbe…Sowas hatte ich früher mal als Kopiervorlage gekauft für Nicht-Leser. - Eine Seite mit einem Handabdruck (z.B. Fingerfarbe) kann dort rein, eine Seite mit einem abgemalten Fußumriss.... Am Ende der Grundschulzeit ist es für die Kinder dann schön zu sehen, wie sehr sie gewachsen sind…Mein Lieblingsessen, Mein Lieblingshobby…

    Mit den Handabdrücken kann man außerdem ein schönes Plakat für die Klasse machen, wenn man schon dabei ist, von jedem Kind eine Hand, dadrunter den eigenen Namen schreiben und dazu als Lehrer in gropen Buchstaben schreiben "Wir sind die Klasse …" Die Kinder können die Buchstaben auf dem Plakat gemeinsam bunt ausmalen oder jeder schneidet einen Buchstaben dazu aus (müsste man als Lehrerin auf Tonpapier vorgezeichnet haben) und man klebt es gemeinsam auf.

    Wenn die Kinder sich diese Heft/Kisten gegenseitig vorstellen, lernen sie sich dadurch besser kennen, sie merken, dass sich andere für sie interessieren, entdecken Gemeinsamkeiten etc.

    Ich habe mit meiner Klasse dazu das kleine Ich-bin-Ich gelesen, das passte vom Thema her.

    Als Lieder fallen mir ein: Das Lied über mich oder Ich bin anders als du bist anders als...

    Vielleicht kannst du in Deutsch ein Thema finden, zu dem du eine Werkstatt anbietest z.B. Märchenwerkstatt. Den Einstieg in die Stunde könnte man z.B. gemeinsam machen, indem du vielleicht ein Märchen erzählst und anschließend arbeiten die Kinder an ihren individuellen Aufgaben zu diesem Märchen weiter. Für jeden Jahrgang stellst du eigene Aufgaben zur Verfügung und ggf. für die Inklusionskinder andere Aufgaben oder besondere Hilfen (ich weiß ja nicht, ob sie zielgleich oder zieldifferent unterrichtet werden etc.). Durch Hilfekarten/-stationen kannst du leistungsschwächere Kinder bei ihren Aufgaben unterstützen und Extraaufgaben für die schnelleren/leistungsstärkeren anbieten.

    Ich habe an der Förderschule Lernen auch die Jahrgänge 1-3 und auch 1-4 in einer Klasse sitzen gehabt. Da bin ich immer so vorgegangen, dass wir einen gemeinsamen Einstieg hatten. In Mathe z.B. Kopfrechnen und dann Arbeit am Wochenplan bzw. Tagesplan. In Deutsch war es oft schwieriger etwas Gemeinsames zu finden, aber Leseübungen als Anfang, Erzählen zu Bildern, ein Rätsel…irgendetwas habe ich möglichst genommen. Sonst arbeitet jeder nur noch alleine vor sich hin, das finde ich auch nicht gut.

    Die größte Schwierigkeit bestand bei mir darin, dass die Kinder nicht immer so selbständig gearbeitet haben, dass sie alleine arbeiten konnten, während ich einer anderen Gruppe etwas Neues erklärt habe. Gerade an der Förderschule Lernen sitzen ja vermehrt Kinder, die ablenkungsbereit, unkonzentriert, unsicher und nicht so selbständig sind und die eben viel Zuspruch brauchen. Zwei Kinder mit ADHS aus der Klasse haben z.B. nie gearbeitet, wenn ich einer anderen Gruppe etwas erklärt habe. Der eine hat dann vor sich hingeträumt oder gemalt, der andere (ein Erstklässler) saß fast bei mir auf dem Schoß… Na ja. Die Arbeitsmethoden hatten die Schüler/innen dagegen gut drauf. Es wusste schon jeder, was zu tun war. Am besten lief es, wenn ich keiner Gruppe speziell etwas erklären musste, sondern alle an ihren Aufgaben saßen.

    Wenn du z.B. eine Geschichte wählst, könntest du anhand des "Umgangs mit Texten" auch gemeinsam beginnen und dann bekommt jeder eine andere Aufgabe: Die Erstklässler ordnen Bilder, die Zweitklässler ordnen Bilder mit kurzen Lesetexten, die Drittklässler ordnen Lesetexte. Zum Schluss der Stunde kommt man wieder zusammen. -Das ist jetzt nicht besonders originell, aber fiel mir einfach als schnelles Beispiel ein.

    Ich finde, dass die Kinder erkennen, wir haben Gemeinsamkeiten und es gibt bestimmte Unterschiede, reicht in diesem Alter (3. Klasse) als Ziel völlig.

    Du könntest die Kinder evtl. während sie durch die Ausstellung gehen, einen Fragebogen ausfüllen lassen, in dem alle Oberthemen erwähnt werden: In welchem Land wärst du am liebsten Schüler/in? Warum? Wann geht dort die Schule los und wie lange dauert sie? Mit wieviel Jahren wird man eingeschult?...Was ist dein Lieblingsessen von den ganzen vorgestellten typischen Landesspezialitäten und aus welchem Land kommt dieses Essen(muss man natürlich noch besser formulieren)? Welchen Brauch findest du besonders gut/interessant? Aus welchem Land kommt dieser Brauch? Welches Spielzeug hättest du gern? Aus welchem Land kommt es? usw. So stellen die Kinder vielleicht fest, dass ein Kind am liebsten in z.B. Italien zur Schule gehen würden, weil dort die Sommerferien länger dauern (nur ein Beispiel, ich weiß gar nicht ob das stimmt), das türkische Essen besonders lecker finden und ihnen ein Spielzeug aus Polen am besten gefällt. Ein anderes Kind sieht das aber anders, weil es andere Vorlieben hat, und schon ist man im Gespräch.

    Um sich mit der ganzen Klasse auszutauschen, könnten die Kinder sich Schilder umhängen, auf denen ihr Landesname steht und die Flagge zu sehen ist. Man setzt sich in den Kreis und wandelt das Spiel "Mein rechter rechter Platz ist frei" ab. Z.B. Thema Essen: Mein rechter rechter Platz ist frei, und zum Essen wünsche ich mir etwas aus Russland herbei. Dann darf ein Kind aus dieser Ländergruppe ausgesucht werden und wechselt den Platz. Es nennt ein Gericht, das es in diesem Land gibt. Der nächste ist dran usw. Die Oberthemen wechseln nach einer Weile (vielleicht macht man einen Würfel mit 6 Oberthemen oder zieht Karten mit den Oberthemen oder macht eine Zeitvorgabe...).

    Ich schließe mich sillaine und Conni an. Ich habe mit meinen Förderschulkindern als Klassenlehrerin jeden Tag eine Stunde Mathe gemacht, um den wesentlichen Stoff durchzukriegen. Knobelaufgaben gab es in der "Ich-bin-fertig-Kiste" und im Rahmen des Wochenplans/Tagesplans gab es Knobelaufgaben, Fermi-Aufgaben etc. oder auch als eigenes Unterrichtsvorhaben - gerne vor den Ferien. Gerade bei den Förderschüler/innen Lernen musste ich immerzu wiederholen, damit nicht alles wieder vergessen wurde, was man gerade erarbeitet hatte ;)

    Den Computerraum regelmäßig zu nutzen, könnte ich mir hingegen gut vorstellen, wenn tatsächlich für jedes Kind ein Computer zur Verfügung steht. Es gibt zu den Mathebüchern passend die Übungs-CD´s, mit denen kann doch passend zum Thema geübt werden, ansonsten Kopfrechentraining zur Addition und Subtraktion, Einmaleins-Übungsaufgaben, Wiederholung bestimmter Themen etc. Allerdings würde ich das bei einer Grundschulklasse aufgrund der Anzahl der Kinder nicht als einzige Lehrkraft machen wollen (So schnell kann man nicht gleichzeitig an 30 PC´s sein...), sondern nur, wenn ich z.B. das Glück hätte, eine Referendarin mitnehmen zu können oder mir ein paar fitte Mütter mit dazuholen.

    An der GS, die meine Kinder besucht haben, haben z.B. zwei Mütter die Stunde im Computerraum das ganze Schuljahr mit begleitet (es war allerdings nicht nur "Matheunterricht " am PC). Zudem war nur jeweils die Hälfte der Klasse im Computerraum, da sonst nicht alle an die PC´s konnten, die anderen waren solange mit der Lehrerin im Klassenraum und in der nächsten Stunde wurde gewechselt. Das war schon gut, ist aber sicher nicht überall möglich. An meiner jetzigen Schule würde ich wohl keine zwei Mütter finden, die unterstützen könnten, davon ab, gibt es hier leider gar keinen eigenen Computerraum (nur einen in der Nachbarschule, den wir mitbenutzen dürfen -recht umständlich) und auch keine PC´s in den Klassen. So muss ich mir über den Einsatz dieser Medien zumindest keine Gedanken machen ;)

    Die Frage ist, was könnte man denn überhaupt machen? Wenn der Kollege dich mit irgendwelchen Beschimpfungen belegt hätte, könntest du ihn wegen Beleidigung anzeigen. Wenn er in dieser Ansprache deine fachliche Kompetenz in Frage gestellt hat und deine beruflichen Leistungen kritisiert hat, ist das unverschämt und menschlich absolut daneben! Nur rechtlich gesehen würde ich -als Nichtjurist- meinen, kannst du dagegen nichts tun, oder? Ich glaube, da müsstest du schon einen Fachmann befragen…Wenn da was möglich ist, kannst du reagieren.

    Vielleicht kannst du ihm schriftlich kurz mitteilen, dass von deiner Seite her nicht erwünscht ist und war, dass er als Kollege eine Beurteilung deiner beruflichen Leistungen vornimmt.

    Sieh das Positive: Schulleitung, Lehrerrat und viele Kollegen stehen auf deiner Seite! Du wechselst die Schule! Und das Wichtigste: Du hast geheiratet! Herzlichen Glückwunsch und alles Gute dazu! Lass dir also von so einem Idioten nicht das Schöne vermiesen!

    Hallo,

    ich kann dir nur sagen, dass die Unterrichtsfächer -sobald du im Schuldienst bist- keinen mehr interessieren. Ich habe schon fast alle Fächer unterrichtet. Selbst die Fachrichtungen interessieren ja keinen mehr.

    Wenn du als Sonderpädagoge in einer Regelschule im Rahmen des Gemeinsamen Lernens unterrichtest, kannst du in jedem Fall alle Fächer unterrichten, egal ob du ein Fach überhaupt studiert hast, mal abgesehen von Religion, Schwimmen und Technik.

    Studier die Fächer, die dir liegen und schließ mit einer möglichst guten Note ab, die ist bei Sonderpädagogik bei der Einstellung wichtiger als das Unterrichtsfach. Ich kenne keinen mit dem ich studiert habe, bei dem jemals das Unterrichtsfach besonders interessiert hätte.

    Hallo,

    ich würde auf jeden Fall eine Rahmengeschichte wählen. Entweder etwas mit irgendeinem Bezug zur Klasse/Schule oder du denkst dir etwas aus z.B. eine Familie, die in den Ferien verschiedene Probleme hatte (Zahlenschloss des Koffers konnten sie nicht öffnen, weil sie eine Zahl vergessen hatten, wie kann man die mitgebrachten Kleidungsstücke aus dem Koffer miteinander kombinieren, welche Möglichkeiten hat man, sich ein Eis zusammenzustellen, wenn man aus vier Sorten wählen darf…).

    Die Kinder könnten im Rahmen der Unterrichtsreihe auch z.B. Kombiniermeister werden, indem sie immer mehr Probleme lösen. Am Ende der Reihe bekommt jeder dann eine Urkunde als Kombiniermeister oder so.

    Ein Baumdiagramm finde ich für die zweite Klasse nicht zu schwierig, wenn du es handelnd vorbereitest.

    Statt Magnettafeln kannst du auch mit Easy Flip Folie arbeiten: Einfach an die Tafel/Wand/Fenster hängen (haftet durch Aufladung "von alleine") und dann bleiben dort wiederum ganz normale Zettel haften.

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