Beiträge von Frechdachs

    Das liegt dann aber auch an euerer Schulleitung. Die müsste die entsprechenden Lehrkräfte dann sinnvoll einsetzen.

    Das ist nicht nur an meiner Schule so, sondern ein generelles Problem. Du hast Recht, diese Kollegen könnten die Betreuung der Kinder an der Schule übernehmen, sodass wir anderen Lehrer uns um das DL kümmern können und nicht zwischen DL und Betreuung hinundherpendeln müssen. Ich befürchte aber, dass dafür Vorgaben von oben nötig wären.

    Wir sind ja gerade wieder im Lockdown. Und wieder haben sich Kollegen in die Ferien verabschiedet (Werken, Kochen, Sport, Kunst,...). Zusätzlich erzählen diese Kollegen überall im Ort, wie toll sie es doch gerade haben und so viel Zeit haben. 🤢🤮🤮

    Und in den Kommentaren der Medien wird wieder über die Lehrer gehetzt.

    Was sind bei dir die üblichen Unterrichtszeiten? Bei uns ist spätestens 15 Uhr keiner mehr im Haus, weil wir alle zu Hause arbeiten. Zu welchen Urzeiten weiß ich nicht. Und zwischen den Stunden hat keiner Zeit, weil wir mit Aufsichten und dergleichen beschäftigt sind.


    Ich finde das Praktische an SMS, WhatsApp oder Mail, dass man sich aussuchen kann, ob und wann man antwortet. Auf dem Festnetz telefoniert doch heutzutage eh niemand mehr.


    Edit: Urzeiten ist zu hübsch, um es zu editieren:pirat:

    Unterrichtszeiten sind bei uns von 8 - 17.35 Uhr. Wir werden höchstens von 7.30 bis 18.00 Uhr dienstlich kontaktiert. Abends eher seltener, morgens kann schon mal passieren.

    Bei uns ist es so, dass wir außerhalb der üblichen Unterrichtszeiten (+ ca 30min vorher und nachher) dienstlich nichts hören. Vorgesetzte meinen sogar, dass dies nicht zulässig wäre. Einzige Ausnahme war bisher die Terrornacht und selbst da hat sich meine Vorgesetzte 1000x entschuldigt, dass sie mich kontaktiert hat (ca. gegen 22 Uhr).

    Und auch unter uns Kollegen ist es üblich, dass man vorher fragt, ob man außerhalb der Schulzeiten Kontakt aufnehmen darf. Wenn zum Beispiel eine Junglehrerin (Lehrerin im 1. Dienstjahr) ein bisschen mehr Beratung braucht und wir in Ruhe telefonieren möchten, dann sprechen wir das vorher ab.

    Ich verstehe daher O. Meier sehr gut. Wir haben auch ein Privatleben und ein Abschalten vom Schultag ist manchmal schwer genug.

    Sind die deutschen Grenzen aktuell eigentlich noch auf?

    Sie sind zwar offen, aber ich müsste mich registrieren und einen triftigen Grund angeben (z.B. Beerdigung eines Elternteils). Diese Gründe sind genau genannt (wie bei einem Visum). Hätte also rein theoretisch Einreiseverbot. Zusätzlich bräuchte ich einen negativen PCR-Test oder 10 Tage Quarantäne.

    Jetzt muss ich mal ganz blöd fragen, welche Methoden und Lerntechniken das sind?

    Hier in Österreich ist Unterricht noch wie in Deutschland vor 50 Jahren. Für mich ist offener Unterricht und Unterricht mit digitalen Medien eine Selbstverständlichkeit (wie für viele von euch). Bin ja in Deutschland ausgebildet. Mit meiner Klasse habe ich daher schon vor Corona eher mit modernen Methoden gearbeitet (soweit möglich). Hatte deshalb auch heftige Kritiker im Kollegium.


    Da ich fest mit einem weiteren Lockdown gerechnet habe, haben wir im Unterricht Homescooling geprobt.

    Ich habe zum Beispiel mit den Kindern geübt (mit meiner Klasse noch vertiefter, mit anderen von Beginn an), wie man mit Teams arbeitet, wie man mit Videos lernt, Experimente durchführt und dokumentiert, ...

    In anderen Klassen, die ich erst seit kurzem habe, viel Grundlegenderes: Wie mache ich ein Bild von einer Heftseite, sodass die Schrift lesbar ist und nicht die Hälfte des Bildes durch irgendwelche Körperteile bedeckt ist. Dass man ein Video auch stoppen und wiederholt abspielen kann. Wie man eine Email richtig versendet. Informationen heraussucht, zusammenfasst und präsentiert. Und viele dieser Kleinigkeiten. Auch gezielteres konkreteres Nachfragen habe ich mit den Kindern geübt. Also nicht nur "Ich verstehe nix." Sondern zum Beispiel: "Ab der 3. Zeile verstehe ich den Rechenweg nicht mehr." Oder "Warum ist das Ergebnis negativ?"

    Nur das, was mir so spontan einfällt. Habe den letzten Lockdown gut reflektiert, auch dahingehend, was an positives aus dieser Zeit mitnehmen kann und habe es im Unterricht weiter einfließen lassen.

    Hier sind Schüler eher gewöhnt nur zuzuhören und von der Tafel abzuschreiben. Wobei man entschuldigend sagen muss, dass meine Kollegen nicht unsere Ausbildung genießen durften. So etwas wie das Ref gibt es hier nicht. Viele stehen zum ersten Mal vor der Klasse, wenn sie ihre erste Stelle antreten. Mittlerweile habe ich ein paar neugierige Kollegen, die sich meinen Unterricht anschauen wollen.

    Wir haben seit einigen Wochen einen Krankenstand von über 30%. Zu Beginn des Schuljahres war er noch sehr niedrig, da dachte ich noch, es wäre alles überstanden.

    Das Problem an der Schulschließung (online-Unterricht, daher offiziell keine Schließung) ist aber, dass in den Medien anderes verkündet wird, als in den Verordnungen und Gesetzen steht. Die sind aber letztlich maßgeblich. Zum Beispiel Tests und Klassenarbeiten (bei uns Schularbeiten). Laut Gesetz müssen sie trotzdem stattfinden, laut Medien werden sie verschoben oder gestrichen. Wir Lehrer müssen uns dann mit den Eltern auseinandersetzen 😥. Ich habe zum Glück, dass mir die Eltern meiner Klasse sehr vertrauen, aber manche Kollegen stehen heftig unter Beschuss.

    Mir hat Mathe an der Uni viel mehr Spaß gemacht als in der Schule. Meine Leistungen waren an der Uni sogar besser.

    So weit ich mich erinnern kann, hatten wir gerade in den ersten Semestern eine Durchfallquote von ca. 70%. Später fielen nicht mehr so viele durch.

    Ist Singen nicht verboten und SuS ans Klettergerüst hängen nicht sowieso?

    Wir hängen sie ja nicht am Hals auf und singen Tom Dooley 😉😂

    (haben auch gar keins).


    Wir dürfen momentan keine Geräte benutzen. Also nichts, das mehrere anfassen, ohne zwischendurch zu desinfizieren. Ein Ball ist ein Gerät. Singen dürfen wir nur draußen.

    Hi, will noch schildern, wie es heute gelaufen ist.

    Ich habe sehr viele Stunden in meiner Klasse bekommen. Es hat ca. ein Viertel der Klasse gefehlt.

    Zu Beginn der ersten Stunde waren die Schüler noch nicht gesprächsbereit und wollten normalen Unterricht. Ich erledigte dann übliches Klassenlehrerorganisatorisches, wofür ich mir aber Zeit lies. Die Kinder sollten spüren, dass ich Zeit für sie habe. Nach kurzer Zeit wollten die Kinder dann doch reden. Aber nicht über den Terror, sondern über die Coronamaßnahmen. Ok, redeten wir erst darüber. Auch das beschäftigt die Kinder. Erst ca. eine halbe Stunde später erwähnte ein Schüler den Terror. Dann sprudelte es aus den Kindern heraus. Es tat ihnen gut, den/die Täter als Arschloch zu benennen (Hat er einen Namen? Ja, Arschloch), aber auch über die Helden der Nacht wurde gesprochen. Die Kinder fragten sich dann, wie man zum Helden wird. Wir trennten dann noch in fakenews und gesicherte Fakten (Was habe ich nur von anderen gehört/gelesen und was habe ich selbst gesehen/gehört...?) Wir redeten dann noch über die Spaltung durch Religionen und, dass unterschiedlicher Glaube und/oder andere Rituale und Tabus nicht spalten müssen. Wir suchten Unterschiede und Gemeinsamkeiten und überlegen Projekte, die die verschiedenen Regionen gemeinsam verwirklichen könnten (z. B. ein Multireligionshaus). Die Kinder kamen dann aber auch selbst mit den österreichischen Werten (die Werte moderner aufgeschlossener Gesellschaften) , die man schützen muss und wie man das machen könnte? Ich brachte aber das Beispiel der Karikaturen und, dass diese zur Meinungsfreiheit gehören. Wir diskutierten darüber und was man tun kann, wenn einen eine Karikatur verletzt, ärgert,... (Leserbrief, Anzeige,...). Und noch weiteres.

    Am Nachmittag durften sie malen, basteln und Musik hören.


    Es war nicht schlecht gelaufen und es waren sehr gute Gespräche und Ideen dabei. Zwischendurch durften sie auch ein bisschen Mathe machen (war ihr Wunsch - wahrscheinlich nach Normalität).


    Ihr habt mir gestern echt gutgetan - Danke euch :rose:


    Liebe Grüße

    Frechdachs

    Einer der beiden ist Psychologe. Ich habe mittlerweile eine Handreichung für das Krisengespräch erhalten, die ich aber nach CDL's Anregungen etwas überarbeitet habe und an meine Klasse angepasst habe. Für den Fall, dass Schüler nicht reden wollen, habe ich kreative Lösungen vom Psychologen bekommen 👍.

    Momentan ist es noch ein Schockgefühl, so eine seltsame Leere im Kopf. Ich versuche mich zu sammeln, das wird schon gehen. Meine Kinder haben Angst.


    Deine Vorschläge hören sich super an, fühl dich geknuddelt - Danke dir :rose:.

    Ein Teil der Ereignisse hat sich im Wohnumfeld einiger Schüler abgespielt, nur wenige Minuten von der Schule entfernt. Es gibt daher Kinder, die schon einiges mitbekamen 😥. Mittlerweile weiß ich, dass morgen jemand mit therapeutischer Ausbildung und ein Sozialarbeiter in der Schule sind. Sie werden zwar nicht in jede Klasse kommen können, aber ich darf Schüler zu beiden schicken. Zunächst den Schülern zuhören und auf Fragen eingehen ist, denke ich, wirklich ein sehr guter Ansatz. Morgen habe ich vielleicht auch ein paar mehr Stunden geschlafen :)


    Die Religionslehrer sind auch ein sehr guter Tipp, zumal ich damit normalerweise sehr wenig zu tun habe. Die werde ich mal direkt kontaktieren.


    Liebe Grüße

    Wir in Wien erlebten eine heftige Terrornacht. Ein paar meiner Schüler haben für ein Kind zu viel gesehen und erlebt. Da noch nicht alle Terroristen gefunden wurden, hatten wir heute keinen Unterricht, sondern nur eine Notfallbetreuung, zu der niemand kam. Wir sind alle völlig fertig.


    Morgen werde ich mit meiner Klasse darüber reden müssen. Die Schüler sind zwischen 12 und 14 Jahre alt (7. Klasse).

    Hat jemand Tipps für mich?

    Warum genau bräuchte sie ein Attest?

    Bitte verzeih, dass ich erst jetzt antworte. Bei uns in Wien ist die Hölle los.


    Ich bin der Meinung, dass die Schülerin (mit Herzerkrankung und Asthma) ein Attest bräuchte, da sie ständig keine Luft bekommt und ihr schwindelig wird. Wir hatten die ganze Zeit nur in den Pausen Maskenpflicht. Diese kurze Zeit hat schon gereicht, dass sie Probleme bekam. Jetzt haben wir auch im Unterricht Maskenpflicht und ich mache mir ernsthaft Sorgen. Bin aber kein Arzt, aber dass gerade sie kein Attest hat, verstehe ich nicht. Meine Lösung: Sie darf dann in einen Nebenraum, wo sie die Maske abnehmen darf.

Werbung