Wo ein Mikrofon verbaut ist, wird via Spracherkennung eine Transkription alles Gesprochenen verschickt.
Aber nicht, wenn man seinen Aluhut dabei aufhat!
Wo ein Mikrofon verbaut ist, wird via Spracherkennung eine Transkription alles Gesprochenen verschickt.
Aber nicht, wenn man seinen Aluhut dabei aufhat!
Rein rechtlich sollte der Sache nichts im Wege stehen. Du müsstest dich halt in einem Vorstellungsgespräch im neuen BL darauf gefasst machen, dass die Nachfrage kommt, warum du eine ähnliche Ausbildung in einem anderen BL abgebrochen hast.
Mir stellt sich die Frage: Warum abbrechen?
Wenn es private Gründe sind okay, wenn es z.B. wegen der wirklich hohen Arbeitsbelastung ist:
Ich bin jetzt gut ein Jahr in der OBAS dabei und die letzten Wochen waren (arbeitsmäßig gesehen) die schlimmsten meines ganzen Lebens, da kommen selbst die ersten Semester Physikstudium nicht ran.
Allerdings hat das Ganze auch irgendwann ein Ende und wenn ich da die Kollegen sehe, die seit wenigen Jahren im Job sind, was die für Freiheiten haben, dann die Jobgarantie, die Bezahlung später (hängt natürlich davon ab, wo man leben möchte, A13 auf dem Land ist natürlich wesentlich attraktiver als A13 in der Kölner Innenstadt.).
Das sind so Dinge, die mich diese stressigen Phasen durchhalten lassen.
Du hast doch sicherlich schon einige UBs absolviert, die BiWi Prüfung etc.? Das alles verpuffen zu lassen ist doch wirklich schade.
Ich habe denen da 6 Monate lang die Hölle heiß gemacht, bis ich endlich die mir zustehende Stufe erhalten habe.
Etwas erneut einreichen musste ich natürlich nicht, die Unterlagen lagen schließlich vor.
Das ist meiner Meinung nach wirklich am Rande der Legalität was die da treiben, hab das schon von mehreren gehört, dass die pauschal erstmal in Stufe 1 einstufen und dann erstmal abwarten, wer sich beschwert.
Meine Freunde aus der Wirtschaft haben sich schlappgelacht und gesagt, die hättem nach 2 Wochen schon wieder gekündigt.
Muss man sich halt dran gewöhnen.
Man hat mit dem Verein Gott sei Dank nicht allzu häufig zutun.
Ich kann dir nur raten, ruf da an und mach denen freundlich aber entschlossen klar was dein Anliegen ist.
In den Mangelfächern wird jeder eingestellt, der nicht bei drei auf dem Baum ist.
Was ein Quatsch!
Um den Spieß mal umzudrehen: Wie viele völlig inkompetente Lehrer (mit Lehramtsstudium) unterrichten immer weiter, da sie schlicht nichts anderes machen können. Da fallen mir auch sofort einige ein..
Es gibt gute wie schlechte Seiteneinsteiger, genau so wie es gute und schlechte Lehrer gibt.
Wer ernsthaft glaubt, wegen ein paar (Theorie)Kursen an der Uni kompetenter zu sein kann das ja gerne tun.
Ich mache bereits seit einem Jahr die OBAS und was ich als jemand, der sich noch in der Ausbildung befindet, gemerkt habe ist, dass Erfahrung das Wichtigste ist. Und die hat ein Referendar genausowenig wie ein Seiteneinsteiger wenn er das erste mal vor einer Klasse steht. Da helfen auch Transaktionsanlysen und 4 Ohren Modelle nicht weiter.
Oft sind es Quereinsteiger, für die das Lehramt so eine Art "letzte Chance" ist
Interessant!
Hättest du dazu auch eine Quelle?
Die Ausbildung in diesem Fach könntest du an einer anderen Schule machen. So machen es einige bei uns im OBAS Seminar die das gleiche Problem haben!
Für mich erübrigt sich eine Frage nach gleicher Besoldung vor allem, wenn man schaut, was man den Schülern vermittelt. Da bestehen himmelweite Unterschiede.
Ein Erzieher bringt einem Kind basale Alltagsdinge des Lebens bei, wird dementsprechend schlecht bezahlt. Ein Grundschullehrer bringt basale Kulturtechniken wie Lesen, Rechnen usw. bei und wird deshalb etwas besser bezahlt (A12). Ein Gymnasiallehrer bringt Kindern schon deutlich komplexere Dinge bei, wird dafür mit A13 + Zulage bezahlt. Ein Uniprofessor vermittelt nochmal sehr deutlich komplexere Dinge und wird (heute immer noch?) mit C4 besoldet.
Der Faktor was man vermittelt ist aus meiner Sicht der der entscheidende. Und damit verbunden ist natürlich auch die benötigte Qualifikation.
Um als Erzieher zu arbeiten muss ich nicht viel lernen, und als Grundschullehrer muss ich bei weitem nicht so tief in die Mathematik einsteigen, wie es ein Gymnasiallehrer muss, der in der Lage sein muss einen Leistungskurs zu führen. Dessen mathematische Kompetenz muss wiederrum nicht so groß sein wie die von jemandem, der auf Uni-Niveau unterrichtet.
Das sehe ich aber deutlich anders! (Bin am BK, die Argumentation geht aber sicherlich auch am Gy/Ge)
Je nachdem welche Klasse/Bildungsgang ich unterrichte, verschiebt sich der Fokus lediglich mehr vom fachlichen hin zum (fach)didaktischen. Ich für meinen Teil finde es z.B. einfacher, einem Abikurs "relativ" Komplexe Inhalte zu vermitteln, anstatt Schülern, die versuchen ihren Hauptschulabschluss nachzumachen, den Zahlenstrahl zu erklären.
Das relativ habe ich ganz bewusst in Anführungszeichen gesetzt, denn glauben bodenständig studierte Lehrer wirklich, dass sie fachlich in die Tiefe ausgebildet wurden? Ich höre diesen Mythos immer wieder, da wurden nach eigenen Aussagen quasi drei Vollzeistudiengänge (Fach 1 / Fach 2 und Pädagogik/Didaktik) studiert. Da muss doch jeder merken, dass so etwas nicht gehen kann.
Ich rege mich deshalb so sehr darüber auf, da ich in der Uni leider ausschließlich schlechte Erfahrungen mit Lehramtsstudenten gemacht habe (gilt natürlich nicht für alle Lehrämtler!). Dort wurde immer betont, man müsse das nicht genau verstehen, man sei ja nur Lehrämtler. Auch später als ich an der Uni angestellt war habe ich gemerkt, wie die Lehrämtler "durchgeschleift" wurden und andere Maßstäbe in Klausuren angelegt wurden. (Mehr Bonuspunkte für Lehramtsstudenten, 40% Bestehensgrenze etc.). Ganz besonders in Physik gab es spezielle Vorlesungen, damit nicht die "richtige" Theoretische Quantenmechanik mit seiner horrenden Durchfallquote gehört werden musste etc. Das mag allerdings auch von Uni zu Uni verschieden sein.
Und mal ganz ehrlich: Wenn der Zahlenstrahl bei 5% fachlicher Tiefe liegt, so liegt doch die Differentialrechnung kaum höher als bei 8-9%. (diese Werte haben keinen Anspruch auf Richtigkeit)
Fachlichen Anspruch sehe ich überhaupt nicht als Grund, Grundschullehrern beim mehr Wochenstunden auch noch weniger zu zahlen!
Die Erfahrungen von dererwin kann ich selbst und auch durch Freunde so bestätigen! Die Löhne und Arbeitsbedingungen sind wirklich eine Katastrophe momentan.. Ich bin selbst Seiteneinsteiger, habe mich gegen die Industrie entschieden und bin super happy mit der Entscheidung und würde es jederzeit wieder machen (So und jetzt gehe ich bei dem Wetter erstmal ein Eis essen, während einige meiner Freunde für 10k€ weniger Jahresbrutto bis 18:00 im Büro sitzen
, dafür muss ich dann aber heut abend nochmal ran..)
danke Panama, mir fällt hier echt fast der Kitt aus der Brille...
Ich bin auch gerade in der OBAS (BK) und kann dir gerade bei deinen genannten Beweggründen wirklich nur dazu raten den Weg des Seiteneinstiegs zu gehen!
Die OBAS ist hart, allerdings "nur" was das Arbeitspensum betrifft (Die vorher genannten 60h Wochen sind Realität). ABER: Die Tätigkeit macht Spaß und ist meiner bescheidenen Meinung nach auch nicht sehr anstrengend, da man die meiste Zeit zuhause verbringt und den Unterricht plant oder im Seminar bunte Bildchen malt (etwas überspitzt ausgedrückt). Das Niveau dort ist wirklich sehr überschauber und in keinster weise nicht mit einem ingenieurs- oder naturwissenschaftlichen Studium zu vergleichen (lediglich meine Meinung, vielleicht gibt es anspruchsvollere Seminare).
Die Zeit in der Schule kann je nach den Klassen in denen du eingesetzt bist schon nervraubend sein, allerdings sind das nur 19*0,75h = 14,25 Zeitstunden, also nicht mal 1/4 des wöchentlichen Zeitaufwandes, von daher gibt es genügend Zeit sich zwischendurch zu regenerieren.
Vielen Dank auch von mir, dass du mit dem Mythos der Ingenieursgehälter aufräumst. Auch ich kann das ständige Gejammer einfach nicht mehr hören. Selbst nach einem Jahr unterrichten merke ich schon wie stark doch bereits vorbereitetes Material den Vorbereitungsaufwand minimiert. Ich kann dir nur raten von Tag 1 an alles sorgfältig digital abzulegen und dir irgendein System zu überlegen mit dem du zurechtkommst. Ich habe von Kollegen anfangs Material bekommen, dass war ein Ordner und da war einfach jede Datei drin die sie besitzen, kein Wunder, dass man da ein Burnout bekommt, das hab ich auch fast als ich das gesehen habe...
Mein Résumé nach einem knappen Jahr: 80% ist reine Selbstorganisation und Zeitmanagement.
Übrigens: Auch ich bin in der FFW, von daher kann ich deine Beweggründe nur allzugut verstehen, lass dir da nichts anderes einreden!
nach 4 Jahren 2. Staatsexamen und volle Stelle mit 5-10 Jahren verpflichtet an der Schule
Da kann ich direkt mal einhaken und sagen, dass diese Verpflichtung wohl nicht mehr so scharf formuliert ist wie es wohl einmal war. Ich hab von einem Fall gehört, da hat ein OBASler die Planstelle nicht angetreten und hat nach dem 2. StEx zum 1.11 an eine andere Schule gewechselt. Auch ich bin aktuell in der OBAS und in meinem Vertrag steht lediglich, dass ich bei erfolgreicher Prüfung eine Stelle angeboten bekomme. Man kann also auch direkt wechseln (was in der Regel aber zu Unmut an der Schule führen wird).
Da hat sich also anscheinend was geändert..
Ich würde mich an deiner Stelle nicht so sehr darauf verlassen "was du kannst", sondern was du angerechnet bekommst, denn nur darum geht es (zumindest um formell in die OBAS zu kommen).
Kannst du wirklich >= 33 CP Mathe nachweisen als Geologe? Das müssen schon eindeutige Mathevorlesungen sein, also eine Argumentation ala: "Naja eigentlich hab ich einen Kurs zur Diffusion von Wasserstoff an Korngrenzen belegt, aber da mussten wir die Diffusionsgleichung lösen, also zählt das zu Mathe" wird glaub ich nicht durchkommen. Da könntest du mit Physik schon eher Glück haben. Wenn du z.B. zwei bodenständige Physikvorlesungen am Anfang des Studiums hattest kannst du Glück haben, die restlichen fehlenden CP mit sowas wie Fluiddynamik vollzumachen. Hast du nur solche "Exoten" könnte es aber auch da schwer werden.
Ich kann dir nur empfehlen es zu versuchen, es scheint vieles von der Tagesform des Sachbearbeiters abzuhängen und nur weil die BezReg Münster Fluiddynamik nicht für Physik akzeptiert heißt das noch lange nicht, dass die BezReg Arnsberg das genauso sieht..
Also probiere es aus.
Und zu der rein fachlichen Seite, die du bei deiner Argumentation ja stark in den Vordergrund stellst: Mach dir da mal keine Sorgen, ich selbst habe als Physiker viel mit Geologen zusammengearbeitet und denen würd ich Mathe, Physik und Chemie locker zutrauen
Erdkunde kann ich aber nicht beurteilen, das hat meiner Meinung nach als Schulfach nicht sehr viel mit Geologie gemein (Da ist die größte Gemeinsamkeit wahrscheinlich das Präfix "Geo"!)
An einem bestimmten Punkt jeder beliebigen Diskussion kommt ein Seiteneinsteiger und erzählt denjenigen, die leider nur Lehrer gelernt haben, dass sie vom wahren Berufsleben keine Ahnung und damit keinerlei Berechtigung haben, sich über irgendeinen Aspekt ihrer Arbeit zu beklagen...
Wo habe ich gesagt, dass die Schule nicht "das wahre Berufsleben" ist? Und wo schreibe ich, dass jemand "leider nur Lehrer" gelernt hat?
eder Facharbeiter in der Automobilindustrie kann mit uns Lehrern LOCKER mithalten
Wie viele Leute haben denn das Glück in den von dir genannten Betrieben (die übrigens momentan sehr gut darstehen, das sah vor einem Jahr bei VW z.B. ganz anders aus) beschäftigt zu sein?
Mitarbeiter eines Discounters oberhalb Filialleiter
Macht ein guter Freund von mir: Viel Kohle, fetter Firmenwagen. Ist seit 8 Jahren verzweifelt Single und hat nichtmal Zeit Leute kennenzulernen. Würde niemals tauschen wollen.
Nein, wir verdienen nicht zu wenig, vor allem, wenn man so ehrlich ist und zugibt, dass man nicht nur sechs Wochen Urlaub hat
Tja ich hab immer nur das Gefühl, dass das niemand so recht zugeben und alle immer nur mosern. Zumindest "nach Außen". Vielleicht als eine Schutzreaktion, da Lehrer leider nicht den besten Ruf haben?
ABER: Die immens hohe Rate von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen bei Lehrern hat ihre Gründe. Und die liegen nicht in der Bezahlung und nicht in einer speziellen, irgendwie defizitären Persönlichkeitsstruktur von Lehrern.
Da stimme ich dir 100% zu, aber darum ging es mir gar nicht.
Was mir nur besonders seit der Zeit in der Schule auffällt: Gesellschaft meckert über Lehrer -> Lehrer jammern wie schlecht es ihnen geht --> Gesellschaft meckert weiter --> Lehrer jammern weiter.
Das ist ein Teufelskreis der sich so schon seit Jahrzehnten abspielt und es ist echt traurig, welchen geringen Stellenwert (bei vielen Leuten) unser Beruf hat.
Und durch das stetige Gejammere wird das echt nicht besser.
Alles anzeigenJa, das ist eines der vielen Dinge, die man einfach mit anderen Jobs nicht vergleichen kann. Und da hilft reine Arbeitszeit aufschreiben eben nicht mehr weiter.
Ich glaube, noch deutlicher ist der Unterschied in der Belastung, wenn man nicht nach Arbeitszeit, sondern Arbeitsintensität geht.
Da bewegen wir uns dann aber in einem Bereich, der gar nicht mehr verifizierbar, der aber - so glaube ich - gesundheitlich das eigentlich Entscheidende ist.Ich rede mal von mir, auch wenn ich weiß, dass ich da mitnichten die Einzige bin:
Ich habe derzeit ein Tätigkeitsfeld, bei dem etwa ein Drittel/Hälfte meines Jobs Büroarbeit ist, und zwar anspruchsvolle Arbeit, auch mit hoher Verantwortung (Verhandlungen mit Amtsleitung und Dezernenten), und Verwaltungsarbeit.
Der andere Teil ist Unterricht in diszplinproblemfreien Oberstufenklassen.Bis auf Sitzungsleitung und kitzlige Dienstgespräche ist Unterricht bzw. das Tätigkeitsfeld in der Schule immer anstrengender obwohl es zeitlich insgesamt nicht mehr ist, es ist auch was die Verantwortung angeht nicht mehr, aber es strengt mehr an. Obwohl ich nullgarkeine Diszplinprobleme und nur liebe Kurse habe. Die ich mag. Die mich mögen. Mit denen ich fachlich gut vorankomme. In einer Schule, an der ich gerne bin. Fachlich breche ich mir auch keine Zacken aus der Krone, da bin ich fit. Trotzdem: Es schlaucht deutlich, deutlich mehr.
Ich habe mich, als ich das feststelle, gefragt, warum - ?
Ich habe keine eindeutigen Antworten gefunden, außer, dass ich (und alle Mit-GPRen und ex-Lehrer-Verwaltungsbeamte im SSA und an Schulen, die ich kenne) dasselbe sagen: nichts ist so anstregend wie "an der Front". Auch wenn's gut läuft und Befriedigung bringt (und wenn dem nicht so ist, ist es die gesundheitsgefährdende Hölle schlechthin, aber das ist ein anderes Thema).Und wieso ist das so?
Vielleicht ist es das hier:
- Dauerpräsenz: 40-60 Augen sind ständig auf einen grichtet. Man kann sich keine Sekunde Schwäche erlauben. Bzw man könnte vielleicht schon..? Aber man tut es nicht. Kein kurzes Wegschalten (kann ich im Büro), kein Nasebohren (würde ich NIE tun im Büro ), keine Dehnübung für die Nackenmuskulatur oder kurzes Augenschließen, keine Chance, diese email zwei- oder dreimal zu lesen, wenn die Konzentration nicht gut ist (Schülerbeiträge müssen beim ersten Mal verstanden und eingeordnet und darauf reagiert, gewertschätzt, verwendet werden), Reaktionen müssen sofort erfolgen, es gibt keine Ablage (!!) für Schülerfragen/verhalten. usw. Ihr versteht, was ich meine?- Entscheidungsdichte: Im Klassenraum werden seriell Entscheidungen getroffen. In wuseligen Klassen jede paar Sekunden eine, bei mir in der Oberstufe nicht so, ich kann auch bei ner Stillarbeit mal rumgehen und grad mal nix entscheiden, aber ich muss es jede Sekunde können. Planänderung, Gesprächsformänderung, Reaktion auf dies oder jenes, Medienänderung so oder so, kürzen, straffen, dehnen, wiederholen, rephrasieren, antworten, offen lassen, Lockerung durch Witzchen, Unterbrechen und Ansprache halten, mahnen, durchwinken, auf etwas fokussieren, einordnen, nicht einordnen und so stehen lassen, ablenken, vertiefen jetzt oder später, zurückführen, Kreise schließen, loben, anerkennen, weiterverweisen, usw., usf. Und: jede falsch getroffene Entscheidung im Untericht hat sofort Konsequenzen. Das ist bei anderer Arbeit auch nicht so: dann überarbeiteste es halt nochmal. Machst es neu. Anders.
- Unmittelbarkeit: Im Büro gibt es Anfragen oder Aufträge, die leg ich weg. "Erstmal die Rechtsstelle fragen um sicher zu gehen" oder "Les ich morgen genauer, kapier ich heute nicht auf Anhieb" oder "Nervt mich jetzt, mach ich später" ... Das ist meine Entscheidung. Selbstbestimmt. Im Unterricht ist man fremdbestimmter, finde ich. Es muss JETZT passieren und es muss kompetent, konsequent sein und es muss sitzen. Und: "Da frag ich die anderen, hab ich jetzt keine Meinung zu": es gibt im Unterricht kein Team, kein Netz wie bei den meisten Jobs mit Verantwortung: ich treffe meine Entscheiungen alleine. Und trage die Konsequenzen allein und sofort. (Jeder Dezernet oder Sachbearbeiter im Amt kann den Juristen fragen. Ich im Büro auch. Oder meine Gewerkschaft, mein Gremium, die Gremien anderer Bezirke. Ich habe Backup).
- Dauerarbeit: Ich habe in der Schule keine Pausen. Lehrerzimmer ist keine Pause. Außer ich geh in einen leeren Klassenraum. Was irgendwie keiner macht. Und wenn doch: dann gibt es da dann so viel Ruhe, dass man ja andlich mal gescheit was arbeiten könnte? Im Büro geh ich runter in die Cafta und da GIBT es nichts zu tun. Und es redet auch keiner über die Arbeit mit mir. Die wissen ja gar nicht,w as ich da so mach
Feierabend gibt es schulisch auch nicht. Ich bin nie fertig. Aus dem Büro darf ich aus Datenschutzgründen nichts mitnehmen an Daten. Was nicht fertig ist, bleibt da. Ich darf nicht mal ne automatische Weiterleitung von mails machen. Erst hat mich das geärgert, mittlerweile bin ich mir nicht ehr so sicher. Ich bin, wenn ich mir nicht Sachen auf den Kopierer lege und sie mit heim trage, fertig, wenn ich die Tür rausgehe. Ich trage zwar oft was heim, aber das ist eine Menge, die dann "fertig gemacht" werden kann. Also endlich. Schulisch nicht. Ich könnte immer was machen. Es gibt kaum abgeschlossene Arbeiten, das Schuljahr kann man ja nach oben offen beliebig genau planen, Klausuren optimieren, Material erstellen, überarbeiten, erneuern...Ich weiß nicht, ob das als Erklärung reicht. Irgendwie reicht's mir noch nicht. Aber das ändert nichts daran: nichts ist so anstrengend wie Schule.
Zumindest kein Verwaltungsbürojob, auch nicht die spannenden und verantwortlichen, die auch anstregend sind wie meiner: da ist auch hohe Konzentration angesagt. extreme Genauigkeit, Sachkenntnis, Verwaltungskenntnisse, Rechtskenntnisse, auch Empathie und Diplomatie und alles mögliche andere - aber es schlaucht einfach nicht so. Sagen alle, die ähnlich arbeiten.Und daher glaube ich zunehmend: in der Schule ist die Crux die Arbeitsintensität, neben der Arbeitszeit. Und wie man die erheben, beschreiben, evaluieren könnte, da bin ich überfragt. Interessiert mich aber.
Ist Arbeitsintensität eigentlich jemals untersucht worden? Kennt da einer was?
Witzig, was ich bis jetzt als Seiteneinsteiger erlebt habe widerspricht in vielen Punkten deinen Ausführungen. Punkte wie Dauerpräsenz sind aber natürlich klar, das ist wirklich stark ausgeprägt im Lehrerberuf. Allerdings finde ich sowas wie Entscheidungsdichte einfach nicht aussagekräftig. In anderen Berufen in denen (auch) mit "Kunden" umgegangen wird trifft das auch alles zu, nur ist die Tragweite der Entscheidung eine andere bzw. anders zu bemessen.
Ich finde diesen ständigen Vergleich mit einem 08/15 Bürojob auch nicht sehr zielführend, hier wird zum Großteil A13 eingestrichen, was wohl kaum mit einem normalen Bürojob zu erreichen ist. Bei dem Verdienst müsste man das eher mit Entwicklungsingenieuren o.ä. vergleichen und da sieht die Arbeitsbelastung ganz!!! anders aus. Und dann treffen auf einmal auch 80% der Punkte zu. Ich finde diesen Tenor "Uns gehts allen so schlecht und wir arbeiten alle so viel" wirklich störend in der Schule, das ist das was mich persönlich am meisten stresst. Das einfach niemand mehr in der Lage ist einfach mal mit dem zufrieden zu sein, was er hat ![]()
So, ich will ja auch nicht alles schlechtreden
Aber in anderen so hochbezahlten Berufen müssen die Leute auch arbeiten, das wollte ich damit nur einmal zum Ausdruck bringen!
Möglich. Aber vielleicht liegt es auch einfach daran, dass der Lehrerberuf einfach anspruchsvoller, da deutlich komplexer, ist, als der durchschnittliche Ingenieurberuf. Als Ingenieur kommt man vielleicht auch als Fachidiot durchs Leben, also Lehrer würde man in so einem Fall grandios scheitern.
Auch wenn ich hier oft nur still mitlese, hier muss ich als Seiteneinsteiger und studierter Physiker sagen: Nein, einfach nur nein... Genau das Gegenteil ist meiner bisherigen Erfahrung nach der Fall!!!
Vielleicht sollten einige hier aufhören ihre Rolle für wichtiger zu nehmen als sie ist.
Ich kenne übrigens auch viele ehemalige Kommilitonen, die <50k€ in der tollen freien Wirtschaft verdienen. Und mit deren Arbeitssituation will ich keinesfalls tauschen.
Liebe Grüße und nicht immer so viel moppern ![]()
Ich für meinen Teil bin absolut glücklich mit der Entscheidung gegen die freie Wirtschaft und mein Hobby dankt es mir auch jeden Tag! ![]()
Naja zunächst mal geht es hier nicht um A13 sondern E13, was doch ein erheblicher Unterschied ist. Zum anderen kann ich Leute einfach nicht verstehen, die sich vom Arbeitgeber (egal ob Industrie oder öD) so ausnehmen lassen.
Ich für meinen Teil besitze einen überdurchschnittlichen Abschluss in einem Fach, mit dem man sowohl in der Industrie sehr gut unterkommen kann (und deutlich mehr verdienen würde als in der Schule, was aber nicht oberste Priorität für mich hat), als auch an der Schule gefragt ist. Ich habe mich bewusst gegen die Wirtschaft und das daraus wahrscheinlich höher zu erwartende Gehalt entschieden und bin jeden Tag glücklicher mit meiner Entscheidung!
Dennoch versuche ich für das zu "kämpfen", was mir (eventuell) zusteht. Verstehe mich bitte nicht falsch, aber was hast du denn gedacht was man mit einem Pädagogikstudium später machen kann?
Ich garantiere dir: Würden hier Seiteneinsteiger mit E8 abgekanzelt werden, würde niemand in den Mangelfächern (das sind Mathe, Physik, Elektrotechnik...) den Seiteneinstieg machen, da Gehalt und Arbeitsaufwand in keinerlei Verhältnis stünden. (Das ist selbst bei E13/1 traurig was da für ein Stundenlohn rauskommt bei einer 60h Woche). Sicherlich kann man davon leben, aber für einen berufserfahrenden Akademiker mit dem fachlichen Background aus einem dieser Fächer ist dies doch weit unter Durchschnitt. Deshalb nochmal: Ich verlange lediglich, was mir meiner Meinung nach zusteht, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Wirklich sehr schade.
Da wird eben der Unterschied zur freien Wirtschaft sehr deutlich. Denn dort wird um wirklich gesuchte Leute geworben und diese werden auch umworben. Im öffentlichen Dienst ist halt niemand so wirklich verantwortlich und es hat auch keine Konsequenzen, da der Sachbearbeiter diese ja niemals mitbekommt.
Ich hab mich im Bewerbungsprozess schon manchmal gefragt, ob wirklich Mangel in meinen Fächern herrscht so wie ich teilweise behandelt wurde. Man kam sich teilweise wirklich wie ein Bittsteller vor..
Ich habe jetzt wochenlang versucht jemanden bei der Bez.-Reg zu erreichen, letzte Woche war es dann endlich soweit und ich soll mich morgen nochmal melden. Werde berichten! Wenn die Erklärung mir dann nicht ausreicht werde ich Kontakt zum Personalrat aufnehmen. Vielleicht rudern sie ja jetzt auch zurück, wer weiss...
Kurze Info um das Thema zu beenden.
Nach mehreren Telefonaten mit den zuständigen Sachbearbeitern folgendes Ergebnis:
Für mich beendet diese Info das Thema leider nicht, da es mir um eine anteilige Anrechnung geht. Ich habe 1 Jahr und 10 Monate Berufserfahrung bei Einstieg nach den Sommerferien gehabt. Und mir geht es darum, dass diese Zeit nicht verfällt, sondern anteilig angerechnet wird.
Doch, bei uns eben schon. Das liegt aber am komplizierten System mit den DDR-Ausbildungen, die nicht richtig anerkannt werden. Oder wenn Leute nur eine sonderpädagogische Fachrichtung studiert haben, dann erhalten sie z.B. E11, statt E13, wie die mit 2 Fachrichtungen. Viele ältere KollegInnen, die schon seit Jahrzehnten im Schuldienst sind, erhalten also deutlich weniger, als der studierte Philosoph, bei dem die Kinder durchs Schulhaus toben. Das ist natürlich nicht die Schuld des Philosophen, aber wenn dann noch die Frage kommt: "Was mache ich denn mal heute mit denen" und sie sollen dann 5 vor um die Materialien herauskramen, weil z.B. "Lernziel", "Lehrplan", "Didaktik" und "Methodik" Fremdwörter sind, dann ärger ich mich für die KollegInnen gleich mit. Ja, das sind eigene Erfahrungen, aber das hat auch was mit Wertschätzung des Berufes durch das Ministerium zu tun. Wenn jeder den Job machen kann, ist es bald so, wie in Polen früher
Oha, das war mir so überhaupt nicht klar, sorry. Das geht natürlich überhaupt nicht, dass jemand der den Beruf nicht gelernt hat tatsächlich mehr bekommt als ein grundständiger Lehrer!
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