Beiträge von Moebius

    Aktueller Stand bei Astrazeneca:

    In England ist eine Notfallzulassung in den nächsten Tagen wahrscheinlich. In Europa hat die EMA gerade klar gestellt, dass eine Zulassung im Januar nicht zu erwarten ist, da AZ hier noch gar keinen Zulassungsantrag gestellt habe.

    Hintergrund:

    In Europa werden die Impfstoffe nicht per Notfallzulassung genehmigt, sondern mit einer so genannten begrenzten Zulassung, für die im Prinzip die vollen Standards gelten. AZ hat möglicherweise die Sorge, dass mit den aktuellen Daten der verpatzten Studie der Antrag auf begrenzte Zulassung scheitern könnte. Das wäre natürlich für alle Beteiligten ein PR-Desaster.

    Eine Infektionskrankheit komplett auszurotten ist in der Regel nicht das Ziel von Gesundheitspolitik.

    Genau so wenig, wie es das Ziel von Verkehrspolitik ist, jeden einzelnen Verkehrstoten zu verhindern.

    Bei Infektionskrankheiten würde es nur dann Sinn machen, wenn man die Krankheit hinterher auch wirklich global ausgerottet hätte und nach einer bestimmten Zeit die notwendigen Maßnahmen sparen könnte. Das ist aber in einer globalen Welt nicht zu erwarten, weder bei den Masern, noch bei Corona.

    Ansonsten muss sich Politik einer Realität stellen, die man als Einzelperson oft erfolgreich verdrängen kann: jeder Mensch stirbt. Es macht keinen Sinn, sich auf eine einzelne Todesursache zu fokussieren und alles daran zu setzen, diese zu verhindern, denn den Preis dafür zahlt man an anderer Stelle.

    Das finde ich extrem, dass du inzwischen mit denselben Argumenten kommst wie Coronaleugner. Fehlt nur noch die "Merkeldiktatur" und die "Lügenpresse".

    Das ist immer so, an den Rändern des Spektrums ist das Erregungspotential immer am größten, und in Fragen der verbalen Aufrüstung ähneln sich die beiden Extreme oft ebenso, wie in der glühenden Überzeugung auf der "richtigen Seite" zu stehen.

    Nur das die Spezies "Coronaleugner" in diesem Forum gar nicht existiert, das macht natürlich die Suche nach dem Feindbild schwierig, wenn man von der anderen Seite des Spektrums kommt.

    Oder wie Pippi Langstrumpf. Die braucht keine Plutimikation. :zahnluecke:

    Hör mir auf mit der. Das Buch ist ein einziger Skandal, ein Kind, dem die dringend nötige psychologische Unterstützung und richtige Medikation verwehrt wird, stattdessen wird die offensichtliche Symptomatik von ADHS und schizophrenen Tendenzen verniedlicht und Kollegin Prysselius - die trotz widriger Umstände auf rührende Art und Weise als einzige versucht dem Kind zu helfen - in den Schmutz gezogen.

    Auch da: unter 16jährige waren bisher kein Teil der Studie, alleine deshalb ist der Impfstoff für diese Gruppe noch nicht zugelassen.

    Ob die Dosierung für diese Gruppe anders sein müsste, unklar, das ist schließlich kein Aspirin.

    Impfdosen werden nicht abhängig von der Körpermasse dosiert, schließlich kriegen die Dicken ja auch keine doppelte Dosis.

    Fairerweise muss man aber sagen, dass sowieso noch nicht klar ist, ob der Biontech-Impfstoff denn jetzt wirklich auch die Übertragung des Virus verhindert.

    Dies ist noch nicht klar, weil diese Frage bisher überhaupt nicht Bestandteil der Studien gewesen ist, sie ist also vom rein wissenschaftlichen Standpunkt aus offen. Vom rein logischen Standpunkt aus basiert der Impfstoff auf der Blockierung des Spike-Proteins und der Verhinderung des Eindringen des Virus in die Zelle. Die Vermehrung des Virus im Körper wird dadurch verhindert oder mindestens stark reduziert. Es wäre schon eine erhebliche Überraschung, wenn dies nicht auch einen großen Einfluss auf die Möglichkeit der Infektion dritter haben sollte.

    Der Vergleich hinkt nicht nur irgendwo, sondern völlig und die Diskussion über eine allgemeine Impfpflicht ist völliger Unsinn, solang wir 40 Millionen Menschen in Deutschland haben, die sich sofort impfen lassen würden, das aber aktuell nicht können.

    Mir ging es lediglich um besonders exponierte Bereiche (Pflege).

    Hat jemand eigentlich etwas gefunden, wann mit einer Zulassung von Astra Zeneca in der EU zu rechnen ist? (Ja, ich weiß, dass der Wirkungsgrad deutlich niedriger ist)

    Zitat von n-tv

    +++ 13:24 "Gewinner-Formel gefunden": Astrazeneca hofft auf schnelle Zulassung +++

    Kurz vor der Entscheidung über die Zulassung des Corona-Impfstoffs des britischen Herstellers Astrazeneca im Vereinigten Königreich hat das Unternehmen nochmals die volle Zuverlässigkeit seines Produktes versichert. "Wir glauben, dass wir die Gewinner-Formel gefunden haben", sagte Unternehmenschef Pascal Soriot der "Sunday Times". Der Impfstoff von Astrazeneca könne einen "hundertprozentigen Schutz" gegen schwere Verlaufsformen einer Erkrankung mit dem Covid-19-Erreger bieten. Astrazeneca entwickelte seinen Impfstoff zusammen mit der Universität Oxford. Es sei inzwischen die Rezeptur gefunden worden, die mit zwei Dosen "genauso gut wirkt wie die anderen" bisher zugelassenen Impfstoffe, sagte Soriot. Er zeigte sich zudem zuversichtlich, dass der Astrazeneca-Impfstoff auch gegen die Corona-Mutation wirksam sei, die kürzlich in Großbritannien entdeckt wurde. Die Entscheidung der britischen Gesundheitsbehörde MHRA über die Marktzulassung des AstraZeneca-Vakzins wird in den kommenden Tagen erwartet, laut "Sunday Times" soll sie bereits am Montag fallen.

    Ich bin mir gar nicht sicher, ob von AZ in der EU überhaupt schon ein Zulassungsantrag vor liegt, ich meine nicht.

    Das ganze Vorgehen ist in meinen Augen zunehmend unseriös. Die Studie lässt eigentlich nur eine Zulassung des Dosierungsschemas mit 62% Wirksamkeit zu. Wenn jetzt etwas anderes zugelassen wird, dann geschieht das ganz klar ohne seriöse Wirksamkeitsstudie.

    Die Strategie bei AZ scheint zu sein, erst mal eine Notfallzulassung in GB zu bekommen (wo das Präparat den einzigen einheimischen Impfstoff darstellt) und dann - weil das natürlich Druck auf andere Staaten aufbaut, in denen die Leute auch geimpft werden wollen - dadurch leichter auch woanders die Zulassung zu bekommen.

    Ledige bekommen einen Familienzuschlag, wenn zB ein unterhaltspflichtiges Kind bei ihnen im Haushalt lebt.

    Sind beide Partner einer Lebensgemeinschaft Beamte, so kann man entscheiden, wer die Zulage erhält, was bei wechselnden Elternzeiten zu beachten ist, beantwortet Aurich rechtssicher, da würde ich mich nicht auf unverbindliche Auslegungen des Beamtenversorgungsgesetzte in einem Forum verlassen.

    Da möchte ich allerdings die Mitarbeiter mal kräftig schütteln:

    Die 101-jährige Edith Kwoizalla wurde geimpft, ebenso rund 40 der 59 Bewohnerinnen und Bewohner. Von den rund 40 Mitarbeitern wollten sich zehn impfen lassen.

    10 von 40 Mitarbeitern - in einem Hochrisikobereich.

    Das ist so, als ob sich nur 2 von 8 Köche in einem Restaurant nach dem Pinkeln die Hände waschen würden.

    Es ist übrigens seit Jahren ein Problem, dass die Impfquote bei Beschäftigten in der Alten- und Krankenpflege eher niedriger ist, als in der Gesamtbevölkerung, dort lassen sich auch nur ca. 20% gegen Grippe impfen, obwohl die jedes Jahr für reichlich Tote in den Pflegeeinrichtungen verantwortlich ist. Für mich absolut unverständlich, Impfung gegen alle relevanten Infektionskrankheiten sollte sort verpflichtend sein, schließlich müssen Lehrer inzwischen auch gegen Masern geimpft sein.

    Korrektur, da ist sie:

    https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2034577

    Edit: Interessant finde ich die Daten in Fig3.: ungefähr 14 Tage nach der 1. Dosis geht die Zunahme in der Versuchsgruppe in einen extrem flachen Anstieg im Vergleich zur Kontrollgruppe über, der sich auch nach der 2. Dosis praktisch überhaupt nicht mehr ändert.

    Demnach könnte man auch die 2. Dosis eigentlich verzichten, zumindest in der Perspektive des untersuchten Zeitraumes.

    Die vor dir gewünschte Unterscheidung nach Gruppen findet sich in Tab.3, allerdings wird ausschließlich nach Alter differenziert. Da scheint sich die Quote nach Alter praktisch überhaupt nicht zu ändern. (Was ein bemerkenswerter Erfolg wäre, denn zB bei der Grippeimpfung lässt die Wirksamkeit in den oberen Altersgruppen massiv nach.) Differenzierungen nach anderen Kriterien fehlen aber bisher.

    Die Statistik dahinter ist nicht sehr gut, das wird sicher auch noch weniger.

    Oder besser.

    Beide Studien (Moderna & Pfizer/Biontech) haben mit einer außergewöhnlich hohen Teilnehmerzahl gearbeitet und sind für ihre Qualität gelobt worden, zumindest soweit ich das wahrgenommen habe. Ich sähe jetzt erst mal keine Grund (sprich: Qualitätsmangel in der Studie) um eine Verschlechterung der Wirkung zu erwarten, zumindest in der Gruppe, die Teil der Studie war.

    Der einzig derzeit legitime Kritikpunkt ist, dass die Angabe eines Punktwerts für die Wirksamkeit natürlich eine Vereinfachung ist. Mit den Werten von Biontech (160 Infizierte in der Kontrollgruppe, 8 In der Impfgruppe, glaube ich zumindest, bin jetzt zu faul zum suchen) ergibt sich ein Konfidenzintervall für die Wirksamkeit von 91,6%-98,3% auf Signifikanz-Niveau, bzw 90,5%-99,4% auf Hochsignifikanz-Niveau.

    Finde ich gar nicht so schlimm. Ich denke alles, was besser als 50% ist, ist schon ein Fortschritt.

    Aber nur unter der Annahme, dass man hinterher noch mal mit einer besseren Impfung nachimpfen kann, wenn diese zur Verfügung steht. Das ist bisher nicht geklärt.

    Falls das als Veerträglichkeitsgründen nicht geht, wäre 50% tatsächlich schlechter als gar keine Impfung. Und der Vergleich mit der Grippe-Impfung ist eher suboptimal, schließlich werden wir die Grippe ja nicht los, sie kommt jedes Jahr mit Millionen Infizierter und Zehn- oder Hunderttausend Toten wieder. Da hoffe ich bei Corona doch auf besseres.

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