Beiträge von Veronica Mars

    Ich fasse mal zusammen: du hast einen befristeten Vertrag von 10/16 bis 08/17 und würdest gerne zu 09/17 in ein anderes Bundesland wechseln? -> kein Problem, da im September keinerlei Vertragsverpflichtung mehr besteht. Du brauchst keinerlei Freigabe o.ä. weil der Ablauf der Befristung schon die "Freigabe" ist.


    Falls du vorher schon aus deinem Vertrag raus willst, dann wird es schwieriger. Da kommt es auf deine individuelle Vertragssituation an. Normalerweise liegt den Verträgen der TV-L (Tarifvertrag der Länder) zu Grunde. Laut diesem ist eine Kündigung bei Befristungen < 1 Jahr nicht möglich. Es können aber vertraglich andere Kündigungsmodalitäten vereinbart werden. Für alle Fragen rund um Verträge im öffentlichen Dienst kann ich die Seite http://www.oeffentlicher-dienst.info sehr gut empfehlen. Da gibt es (bei entsprechend höflich und fehlerfrei formulierten Anfragen) sehr kompetente User, die auch auf die speziellste Frage noch Antworten wissen.
    Allgemein würde ich erwarten, dass man für eine Planstelle auch aus "Kulanz" aus seinem Vertrag gelassen wird, aber es gibt bestimmt irgendwo einen Idioten, der nur die §§ sieht und nicht menschlich handelt.

    willst du das nebenbei, oder statt dessen machen?


    Auf den ersten Blick sieht das für mich wie freier Weiterbildungstäger aus. Ich hatte früher (bevor ich zurück an die Schule bin) einige Kollegen, die sowas freiberuflich genacht haben.


    Vorteile: keinerlei Aufsichtspflicht u.ä., meist motivierte Schüler, keine didaktischen Spielereien (sonder eher Vorlesungen), oft vorhandene Skripte, die abgearbeitet werden.


    Nachtei: freiberuflich, d.h. kein Unterricht => keine Kohle. Teilweise fragwürdige Stundensätze.

    Ganz ehrlich? Von einem Abiturienten kann mann ja wohl erwarten, dass er sich selbst informiert.
    Ich kenne von den oben genannten Studienrichtungen einige Leute, die mit guter/harter Arbeit weit gekommen sind. Jobs, bei denen man ohne Anstrengung ein lockeres Leben führen kann werden eben immer weniger.


    Als Berufsschullehrer finde ich die Berufswahl der Schüler aus Mittel- und Realschule teilweise schwieriger. Da informieren sich einige Schüler überhaupt nicht über die Anforderungen des Berufs und fallen aus allen Wolken, wenn man bei kaufmännischen Berufen erwartet, dass sie Prozentrechnung können.

    die fotografieren sich doch die Lösung. Da hilft kein Störsender.


    Ich gehe für Leistungsnachweise nach Möglichkeit in den Schulaufgabenraum (großer Raum mit Einzeltischen). Am Tisch erlaubt sind nur Stift und Taschenrechner. Handys, Taschen und Jacken bleiben im Klassenzimmer.
    Ist der Schulaufgabenraum belegt müssen die Handys vorne auf nem Tisch abgelegt werden. Ich kann so zwarnicht völlig ausschließen, dass die Schüler mit Handys spicken, aber ich tue mein möglichstes das zu vermeiden.

    mal ehrlich, ich finde 23 € ist ein guter Preis für 45 Minuten, die ich weder vorbereiten noch nachbereiten muss, weil ich das ansonsten eh schon unterrichte.
    Die VHS hat mich auch mal für einen Kurs angefragt, bei dem ich mich erst ins Thema hätte einlesen müssen, da hab ich dankend abgelehnt. 8)


    Und die ewigen Vergleiche mit Spitzenverdienern nerven. Wen die Honorarsätze stören, der muss ja nicht bei der VHS nebenbei arbeiten.

    Ich hatte vor ein paar Jahren mal die Möglichkeit im Cockpit mitzufliegen. Die Piloten haben während des Fluges einiges über ihren Job erzählt...


    Objektiv gesehen schauen die Piloten 90% der Zeit dem Autopilot beim Fliegen zu. Man sollte meinen, dass das 0 anstrengend ist.
    Aaaaaaber: Piloten müssen zu jeder Zeit mehrere Enrscheidungsalternativen parat haben für Situationen, die theoretisch passieren können, von denen aber keiner weiß ob und wann sie eintreten. Die rechnen also permanent, ob der Sprit für ein alternatives Ziel reicht, falls das Wetter umschlägt o.ä..


    Ich finde als Lehrer ist es ähnlich. Wenn der Unterricht perfekt läuft, dann ist es wenig anstrengend (man läuft quasi auf Autopilot). Trotzdem hat man ja immer ein paar Gedankengänge, was man macht, wenn dies und jenes eintritt.
    Aber nicht selten steht die Sternenkonstellation schlecht, oder was auch immer sonst den Unterricht torpediert. Und dann muss man in Sekundenschnelle Entscheidungen treffen und Alternativen abwägen. Das finde ich mega anstrengend.



    Ich arbeite übrigens zwar stellenweise ziemlich viel, glaube aber nicht, dass ich im Schnitt über 40 Stunden komme, weil ich am Wochenende und in den Ferien kaum arbeite.

    wenn ich meinen Schülern meine E-Mail Adresse weise ich immer darauf hin, dass ich - so wie sie auch - am Wochenende nicht arbeite und daher am Wochenende sicher keine Antwort kommt. Außerdem weise ich darauf hin, dass ich während des Unterrichts keine Mails lesen/beantworten kann und es daher auch mal einen Tag dauern kann bis die Antwort kommt. Bisher haben das alle verstanden.
    Ich verstehe ehrlich die Diskussion nicht. Solche Sachen muss man doch nur diskutieren, wenn man ne miese Führungskraft hat, die einem bei möglichen Beschwerden in den Rücken fällt. Ansonsten ist die Kommunikation per Mail doch das einfachste der Welt.
    Rückrufwünsche über das Sekretariat nerven mich unglaublich, ich renne da aktuell schon 1 Woche einem Rückrufwunsch nach. Das hat mich mindestens schon 45 Minuten gekostet.

    Wenn Oberstufe gut geht, dann vielleicht mal über die Versetzung an eine FOS/BOS nachdenken?


    Alternativ: Erwachsenenbildung. Da gibt es allerdings gute und weniger gute Möglichkeiten. Nicht umsonst gibt es einen für allgemeinverbindlich erklärten Tarifvertrag in der Bildungsbranche. Wenn dich das interessiert einfach mal die ganzen Bildungsträger abklappern und gezielt nachfragen. Ich wüsste auf Anhieb ein paar, die einen, bei passenden Fächern, gerne (freiberuflich) nehmen würden.


    Wenn medizinisch durchsetzbar: Umschulung, z.B. für einen Büroarbeitsplatz. Aber da muss man unter Umständen dann Abstriche beim Gehalt in Kauf nehmen.

    Bei mir in der Schule laufen die E-Mail-Adressen über die Namenskürzel. Meine E-Mail wäre dann (angepasst an meinen Namen hier im Forum) MV@schulexyz.de daraus ist der Vorname nicht wirklich abzuleiten. Manche Kollegen hätten auch MA@schulexyz.de, wenn MV schon vergeben wäre.


    Vielleicht eine Möglichkeit zum Kompromiss?


    Ich finde die Kommunikation über E-Mail sehr komfortabel, kommt aber vielleicht auch, weil ich es seit Jahren aus meiner Tätigkeit in der "freine Wirtschaft" nicht anders kenne. (Und da stand meine E-Mail Adresse auch an sehr prominenter Stelle auf der Homepage :victory: )

    Vollkommen richtig, auch das sind ganz entscheidende pro Argumente für den Lehrerberuf. Man stelle sich nun aber vor wenn eine Schule in eine Ganztagsschule umgewandelt wird. Dann fällt dieser Vorteil weg und der Beruf wird von den Bedingungen noch einmal extrem unattraktiver.scaary schrieb:

    Ich arbeite an der Berufsschule. Ein Schultag geht an meiner Schule von 7:45 Uhr bis ca 16:00 Uhr. Das kann man wohl als Ganztagsschule bezeichnen. Das ist an Beruffsschulen ganz normal und war auch schon immer so.


    Ich finde das überhaupt nicht problematisch. Die abzuleistenden Stunden bleiben doch die gleichen. Ich fange also manchmal später an, oder höre früher auf. Manchmal habe ich auch Freistunden zwischendurch, aber auch die stören mich nicht, die tun mir sogar gut um kurz zu entspannen oder eben für den Folgetag zu kopieren. Und an dem einen Tag, an dem ich echt viele Freistunden habe (ich glaube insgesamt 4) da bereite ich den Nachmittagsunterricht des Tages erst am Vormittag vor und habe somit am Tag vorher Freizeit gewonnen.


    Ich sehe das Problem beim Ganztagsunterricht an allgemeinbildenden Schulen eigentlich nur darin, dass versucht wird Geld zu sparen und z.B. zusätzliche "Aufsichten" als Hausaufgabenbetreuung zu verkaufen, die nicht aufs Deputat angerechent wird o.ä. Und da wären wir wieder bei den Dingen im Schulbetrieb, die mich mit Kopfschütteln zurück lassen. Ein Arbeitgeber in der freien Wirtschaft würde auch nur sehr selten auf die Idee kommen, dass seine Mitarbeiter dauerhaft für umsonst Überstunden schieben müssen. Oder eben der Arbeitgeber würde das schon gerne versuchen, aber die Arbeitsgerichte schieben dem nen Riegel vor.



    Ähnliches Problem: wir arbeiten gerne mit Haftelementen, die könnte man ja schön im Moderationsbedarf kaufen, da kosten sie aber Geld. Also stehen wir Lehrer da und schneiden A4-Papier mit der Schneidemaschine ins richtige Format. In einem Unternehmen völlig unwirtschaftlich, da die Arbeitszeit der Mitarbeiter deutlich teurer ist, als die Moderationskarten von Neuland zu bestellen. Da die zusätzliche Arbeitszeit der Lehrer ja kostenlos ist müssen wir aber halt schneiden...


    Ich habe für micht die Konsequenz beschlossen, dass ich mich bei manchen Dingen eben nach Möglichkeit zurückhalte. Ich werde also eben nicht so oft Moderationskarten verwenden und auch nicht sofort "hier" schreien, wenn es um Klassenfahrten geht.


    Trotzdem finde ich mich im Vergleich zur "freien Wirtschaft" gut bezahlt (aber ich fühle auch nur meine Arbeitsleistung bezhalt, dafür ist mein Gehalt da. nicht für Bastelmaterial und Ähnliches). Aber in München würde das dann doch ganz anders aussehen. Die Kollegen dort kann ich schon verstehen, wenn sie jammern.


    Mein Jahresbrutto liegt aber auch über dem oben genannten Durchschnittsgehalt der Lehrer. (Und das als Berufseinsteiger)

    Ich habe schon in der freien Wirtschaft gearbeitet. In Vollzeit ca 8,5 Jahre, während des Studiums in Teilzeit (20 h/Wo) nochmal ca 5 Jahre.
    Viele Dinge im Schulsystem lassen mich verwundert zurück, z.B. die Sache mit den nicht bezahlen Reisekosten bei Klassenfahrten. Das ist echt unter aller Sau, was da abgeht. Oder die Nichtbeachtung von Arbeitszeitvorschriften bei Veranstaltungen und Konferenzen.
    Trotzdem bin ich gern Lehrer. Und für mich passt auch die Bezahlung. Ich hatte vor dem Referendariat zumindest deutlich weniger verdient. Und das obwohl ich Wirtschaft studiert hab, also ein im Unternehmen verwertbares Fach...

    Ich nutze manchmal das Raabits Deutsch für berufliche Schulen und finde es ganz gut. Etwas kleinschrittig und eher für schwächere Klassen geeignet. Da ich Deutsch fachfremd unterricht finde ich das ganz hilfreich. Die Unterlagen für Sozialkunde/Wirtschaft von Raabits finde ich teilweise etwas komisch strukturiert. Da bin ich aber auch fachlich tiefer in der Materie.


    Meist sind das schon ganze Reihen für mehrere Stunden.

    Ich fände Beamer + fest installierter Rechner + Dokumentenkamera eine sehr gute Grundausstattung.


    Über einen Umschalter kann dann jeder nach Wunsch auch sein eigenes Gerät dranhängen, mit dem fest installierten Rechner kann man dann aber auch ohne eigenen Rechner z.B. Filme zeigen, mal ein Bild anbeamen oder die Dokumentenkamera verwenden (hier wäre es natürlich ein nettes Plus, wenn die auch ganz ohne Rechner geht, was ja bei teureren Modellen der Fall ist).

    Genau so haben wir das bei mir an der Schule. Zusätzlich haben viele der Beamer eine "einfache Smartboardfunktion", soll heißen, dass man mit den speziellen Stifen an der weißen Wand zusätzliche Anmerkungen aufschreiben kann, es gibt aber keine Speichermöglichkeit für die Anmerkungen.


    Eigentlich würde ich mich als technikaffin bezeichnen. Trotzdem verwende ich im Unterricht keine besondere Technik (neben den Visualizern). Ich sehe einfach keinen Mehrwert. Ab und zu zeige ich Youtube Viedeos, aber eigentlich ist das doch auch nur Frontalunterricht in "bunt".


    Ich habe schon mit den "echten" Smartboards und der Smart-Software gearbeitet. Das war so aufwändig und so störungsanfällig, das macht für normalen Unterricht echt keinen Sinn. Das einzig Schöne war, dass man die Tafelbilder für die nächste Stunde speichern konnte. Dafür hat man dann nur ne mini Tafel, weil die Smartboards doch erheblich kleiner sind, als die alten Tafeln (da wurde halt Geld gespart)


    Außerdem habe ich schon mit E-Learning gearbeitet (auch selbst erstellt) aber auch da rechtfertigt in meinen Augen der Nutzen den ganzen Aufwand nicht.

    Ich bin im Verband der Berufsschullehrer und fühle mich und meine Interessen durch ihn sehr gut vertreten. Auch wenn dieser Verband eher wirtschaftsliberal eingestellt ist stellt er realistische Forderungen und ich habe das Gefühl, dass wirklich was bewegt wird.


    Die GEW käme für mich niemals in Betracht, da man das Gefühl hat, dass Berufsschulen in ihrer Wahrnehmung einfach nicht existieren. Trotzdem zeigen sie einen Teil der in dtl. vorhandenen Meinung. Wichtig ist halt, dass andere Meinungen auch zu Wort kommen.


    Gerade erst habe ich eine Reihe über Gewerkschaften und Tarifverträge unterrichtet. Ich finde, dass sich mehr Menschen gewerkschaftlich organisieren sollten. Gerade die Meckerer sollten was tun, statt nur zu meckern.

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