ich hatte sowas im Hinterkopf, aber wohl nicht richtig verstanden, wo das Problem liegt. Dann aber die Frage: wie kommst du auf eine Gesamtnote?
Bei einer Ordinalskala geht es darum, die in ihr enthaltenen Werte in eine Rangfolge zu bringen. Am Beispiel der Notenskala: Sehr gut ist besser als gut, gut besser als befriedigend usw. Es ist jedoch so, dass die Abstände zwischen den Werten der Skala nicht quantifizierbar sind. Deshalb ist es auch nicht möglich, mit diesen Werten zu rechnen. Bei der Notenskala ist es also nun so, dass die Notenstufen "sehr gut" ... "ungenügend" lauten. Wenn du nur diese Wörter betrachtest, würdest du ja intuitiv vermutlich nicht auf die Idee kommen, befriedigend + mangelhaft = ausreichend zu rechnen. In Deutschland ist es jetzt so, dass die Notenstufen neben ihrer eigentlichen Bedeutung auch als Zahlen kodiert sind, was den Eindruck erweckt, man könnte mit ihnen rechnen. Das kann mitunter ungerechte Folgen für Schüler haben. Als Beispiel sei hier einmal der Notenschlüssel der IHK angeführt:
- 100 - 92 Punkte: sehr gut
- <92 - 81 Punkte: gut
- <81 - 67 Punkte: befriedigend
- <67 - 50 Punkte: ausreichend
- <50 - 30 Punkte: mangelhaft
- <30 Punkte: ungenügend.
Wenn du jetzt zwei Schüler A und B hast, welche beide 2 Klassenarbeiten mit folgenden Noten geschrieben haben:
- A: sehr gut (100 Punkte); ausreichend (65 Punkte)
- B: gut (81 Punkte); gut (82 Punkte)
Dann würde, wenn man das arithmetische Mittel bilden würde,
- Schüler A: (1 + 4) / 2 = 2,5 die Note befriedigend bekommen
- Schüler B: (2 + 2) / 2 = 2 die Note gut.
Betrachtet man jetzt aber die insgesamt erreichten Punkte, dann ist das total unlogisch, weil
- Schüler A insgesamt 165 Punkte erreicht hat,
- Schüler B aber nur 163 Punkte
Das ist doch total ungerecht, oder?