Oberflächliches Googeln nach AfD-Plakaten:
"Neue Deutsche? Machen wir selber.
"Burka - ich steh' mehr auf Burgunder.
"Der Islam?" Passt nicht zu unserer Küche.
"Weniger [Ramadan-]Fasten? Dann ab in die Heimat!"
"Islamfreie Schulen!"
Das richtet sich nicht gegen Ausländer, nicht gegen alleinstehende jungen Männer - sondern gegen alles, was fremd scheint. Aus- oder Inländer spielt da keine Rolle.
Für Gebildete bzw. polyglotte Weltbürger tut dieser Rechtstitel (In- oder Ausländer) auch nichts zur Sache.
Für die Allgemeinheit sind die Begriffe "Ausländer" und "Fremde" synonym.
Wenn ein Nazi schreit "Ausländer raus!" weiß auch jeder in unserer Gesellschaft, wer gemeint ist.
Der meint keinen Schweizer mit deutschen Eltern. Und auch keinen Dänen mit dänischen Eltern.
Er meint in erster Linie Araber, Türken und Afrikaner bzw. die, die für ihn so aussehen - denn ob ein Mensch mit türkischen Eltern/"Migrationshintergrund" einen Deutschen Pass hat oder nicht, ist dem Nazi egal.
Meine These dazu ist, dass dieser Ausländerhass seine Wurzel im Nationalstaat hat, der ganz offiziell entscheidet, wer zu ihm gehört und wer nicht und dies aufgrund ökonomischer Berechnungen von denen letztlich sein von ihm selbst definiertes Volk abhängig ist.
(In diesem Kontext stehen z.B. auch die Forderungen von AfD/Pegida/NPD etc., dass sich die Regierung doch zuerst um "ihr (eigenes) Volk" kümmern sollte. Und diese Definition bzw. das "Volk" selbst ist eine Konstruktion des Staates selbst - und, das ist das entscheidende - keine einer bestimmten Partei. Dass die jeweiligen Parteien die Stellschrauben, wer dazu gehört, und wer nicht, anders einstellen würden, stimmt, aber die grundsätzliche gesetzliche Scheidung in In- und Ausländer, die Definition seines Volks, das ist der Nationalstaat per se (bzw. seinen historischen Vorläufern, allesamt aus materiellen Berechnungen).