Kann man die 2 Seelen ach in unsrer Brust nicht beide trösten? Es muss doch möglich sein, zu quatschen UND Grammatik zu lernen 
Ja.
Dabei sollte man m.E. berücksichtigen:
Das "Quatschen" sollte nicht völlig frei sein, sondern in einem an das Können der SuS eingeschränkten Rahmen, der eine Hilfestellung ist.
- ein Schritt nach dem anderen
- erst das Leichte, dann das Schwere
- erst eine Kompetenz, dann mehrere auf einmal
- erst erklären, dann üben
- nicht üben, was nie erklärt/gelernt wurde
usw.
Kurz gesagt: Kompetenzen Stück für Stück aufbauen und nicht SuS überfordern, indem man sie ins kalte Wasser wirft und danach sagt "er hat zwei Minuten durchgehalten bevor er ertrunken ist - nicht übel!"
Und nicht: "Macht ihr einfach mal alles auf einmal und wenn man fehlertolerant teilweise irgendwie noch erahnen kann was gemeint ist, reicht das doch für die Kommunikation".
Diese Prinzipien sollten m.E. nicht nur für Sprechen gelten, sondern für Lernen generell.
Kleine Schimpftirade:
Mir scheinen die Lehrpläne manchmal wie ein Etikettenschwindel. Welche Kompetenzen die SuS dort alle "lernen"... Hauptsache im Portfolio steht alles drin. Was davon in der Realität beherrscht wird, bzw. nicht beherrscht wird, wird durch eine Notengebung verheimlicht, deren Deskriptoren mindestens zu "ausreichend" führen.
Manch einer mag sagen, dass das doch irgendwie für alle Fächer gelte und das auch schon immer, aber bei Fächern, deren Stoff von Anfang an jahrelang aufeinander aufbaut, scheint mir das in besonderem Maße der Fall zu sein.