Beiträge von Morse

    Wegen solch eklatanden Wissenslücken hat mein Kollege der ganzen Klasse im Halbjahrszeugnis die Note 6 gegeben und schreibt gerade fleißig an den Begründungen. Es gibt wirklich nicht eine 5. Er hatte auch schon das ganze Halbjahr über per eMail alle gewarnt (auch die SL), die haben diese Warnungen aber alle als Spaß abgetan. Und ich muß zugeben, daß er leider recht hat. Bei den Berufsabschlüssen geht es halt darum was die Schüler am Ende können und nicht wie toll die Methoden sind. Ein Systemintegrator, der keinen Drucker installieren kann, hat eindeutig seinen Beruf verfehlt.

    Hut ab!

    Ich hoffe er hat deshalb keinen Ärger von der Schulleitung bekommen.

    @MrsPace Gibt es überhaupt mehr Kandidaten als Sitze?


    Ich habe mich dieses Jahr aufstellen lassen und frage mich, warum die Kolleginnen und Kollegen einfach blind jemanden wählen sollen, von dem sie gar nicht wissen, warum er gerne ÖPR wäre bzw. was er als ÖPR "bewegen" möchte. Ich habe irgendwie das Bedürfnis, da was zusammenzuschreiben.

    Viele wollen diesen häufig undankbaren Job nicht machen und sind froh, wenn das jemand anderes übernimmt.

    "Unterrichtsausfall an Stuttgarter Schule
    Was tun, wenn sich ein Drittel der Lehrer krankmeldet
    [...]
    An Tagen mit extrem hohem Krankenstand sollen die Kinder, wenn es geht, klassenweise daheimbleiben: montags alle a-Klassen, dienstags alle b-Klassen, donnerstags alle c-Klassen und freitags alle d-klassen – mittwochs haben die Ganztagskinder schon um 12.15 Uhr frei. [...]

    Die [...] Vize-Elternbeiratsvorsitzende [...] sagt „Für die Kinder gibt es eine Schulpflicht. Aber das Land kommt seiner Unterrichtspflicht nicht nach“ [...]. „Und unsere Rektorin muss alles ausbaden.“

    https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.unterri…1a43160c9e.html


    ob man nun in Klasse 9 einen Informatikunterricht einführt (in Niedersachsen gibt es keinerlei Informatik als Pflichtfach) ist unabhängig davon, ob man elternfinanzierte Endgeräte einführt, denn Informatikunterricht kann man auch gut im Fachraum machen ("Computerraum").

    +1

    These: mobile Endgeräte sind ungeeignet um hier den "Grundstein für ein tiefes Verständnis" zu legen und der Grund, weshalb die smarte Generation weniger Computerkenntnisse hat, als die mit der Brotkiste.

    Mit dem Medienkonzept, wie es in Bayern durchgeführt wird, werden genau die Lehrer gefragt: Was würde ihr gerne machen? (Mediencurriculum), was braucht ihr dazu (Fortbildungs-, Ausstattungskonzept). Manche Schulen möchten Whiteboards, andere (meine) nicht. Dennoch der Tenor: Menno, warum müssen wir uns so einen Plan geben, warum legt das Kultusministerium nicht einfach alles fest? Anscheinend möchten gar nicht alle Lehrer immer gefragt werden.

    Das könnte schon so sein, dass Lehrer einfach gar nicht gefragt werden wollen.
    Vielleicht schmeckt ihnen aber auch die Art und Weise nicht, in der das KM "fragt".

    Für mich krankt die Diskussion um das Thema daran, dass zwei verschiedene Welten miteinander kollidieren.
    Auf der einen Seite diejenigen, für die "Digitalisierung" ein bloßes Mittel zum Zweck ist (Wählerstimmen, höhere Schülerzahlen) - auf der anderen Seite diejenigen, die dieses Mittel zum Zweck (oft unbezahlt) irgendwie ausgestalten müssen und oft nicht wissen wie.

    Lehrer werden nicht gefragt "Was braucht ihr?", sondern bekommen die Ansage "Hier! Ihr müsst das jetzt machen! Wie genau wissen wir auch nicht, aber ihr macht das schon irgendwie. Müsst ihr ja!".

    Dachte daran, anhand eines Webquests die Schüler/innen die wesentlichen Stationen des Ost-West-Konfliktes erarbeiten zu lassen und vielleicht eine Bildergalerie mit den Ikonen des Ost-West-Konfliktes erstellen zu lassen.

    Für mich klingt das wie eine der zehntausend TV-Dokus zu diesem Stoff, die gar keine Fragestellung hat, sondern einfach nur Pseudo-Objektiv aufzählt "was passiert ist".
    Falls die SuS nicht selbst eine Leitfrage entwickeln oder sich aus dem bisherigen Unterricht ein guter Anknüpfpunkt ergibt, sollte man diese m.E. vorgeben.

    Man muss aus dem Stoff ein Thema machen!

    Bezüge zu aktueller Weltpolitik gibt es ja genug. Ich persönlich hebe derlei Themen am Schluss gerne auf ein abstraktere Ebene mittels des Melierdialogs.

    Kann man die 2 Seelen ach in unsrer Brust nicht beide trösten? Es muss doch möglich sein, zu quatschen UND Grammatik zu lernen :gruebel:

    Ja.

    Dabei sollte man m.E. berücksichtigen:
    Das "Quatschen" sollte nicht völlig frei sein, sondern in einem an das Können der SuS eingeschränkten Rahmen, der eine Hilfestellung ist.
    - ein Schritt nach dem anderen
    - erst das Leichte, dann das Schwere
    - erst eine Kompetenz, dann mehrere auf einmal
    - erst erklären, dann üben
    - nicht üben, was nie erklärt/gelernt wurde
    usw.

    Kurz gesagt: Kompetenzen Stück für Stück aufbauen und nicht SuS überfordern, indem man sie ins kalte Wasser wirft und danach sagt "er hat zwei Minuten durchgehalten bevor er ertrunken ist - nicht übel!"

    Und nicht: "Macht ihr einfach mal alles auf einmal und wenn man fehlertolerant teilweise irgendwie noch erahnen kann was gemeint ist, reicht das doch für die Kommunikation".

    Diese Prinzipien sollten m.E. nicht nur für Sprechen gelten, sondern für Lernen generell.

    Kleine Schimpftirade:
    Mir scheinen die Lehrpläne manchmal wie ein Etikettenschwindel. Welche Kompetenzen die SuS dort alle "lernen"... Hauptsache im Portfolio steht alles drin. Was davon in der Realität beherrscht wird, bzw. nicht beherrscht wird, wird durch eine Notengebung verheimlicht, deren Deskriptoren mindestens zu "ausreichend" führen.
    Manch einer mag sagen, dass das doch irgendwie für alle Fächer gelte und das auch schon immer, aber bei Fächern, deren Stoff von Anfang an jahrelang aufeinander aufbaut, scheint mir das in besonderem Maße der Fall zu sein.

    Kopfschütteln der Älteren über diesen neumodischen Quatsch, früher ist es doch auch mit Lückentexten und Übersetzung gegangen ;)

    Man muss beim Urteil über die damaligen Methoden/Kollegen schon auch den zeitlichen Kontext berücksichtigen: damals haben ja noch viele Schüler privat Bücher gelesen (anstatt z.B. ohne Satzzeichen zu Whatsappen).
    Den meisten meiner Schüler mangelt es mittlerweile so sehr an Grammatik und Wortschatz, dass sie gar keine Übersetzung mehr können - nur noch Mediation. Diese eigentlich eigenständige und sinnvolle Übung wird meines Erachtens leider de facto als Übersetzung des Kleinen Mannes missbraucht.

    Ich persönlich halte diese "fehlertolerante" Art zu lernen für prinzipiell falsch und sehr gefährlich.
    Ein Denkfehler liegt m.E. auch darin, dass in der Schule Spracherwerb statt Sprachenlernen stattfinden könnte.
    Was hier bei den Fremdsprachen stattfindet hat den selben Charakter wie andere schulpolitische Maßnahmen: Viel im Portfolio, wenig dahinter.

    Vielleicht besinnt man sich ja eines Tages wieder darauf, dass man am besten einen Schritt nach dem anderen macht und zuerst kleine Schritte und dann große.

    Semi-off-topic:


    Wenn ich in Vertretungsstunden in Januar in der 5. Klasse sehe, dass sie da an dem -s der 3. Person arbeiten, frage ich mich, was sie vorher drei Jahre lang gemacht haben.
    Zugegeben, wir haben Abiturienten, die das -s der 3. Person auch vergessen.

    Meines Erachtens liegen "He/She/It, das 's' muss mit"-Probleme daran, dass nie richtig Deutsch gelernt wurde bzw. was eine grammatische Person ist.


    Jetzt zu meiner Frage:
    Ist das Referendariat eine notwendige Vorraussetzung um Lehrer zu werden?
    Darf mich eine Schule auch einstellen, wenn ich das Referendariat nicht absolviere?
    Ich möchte aus privaten Gründen nicht verbeamtet werden als Lehrer.


    Falls Du vorhast mehr als 2-3 Jahre als Lehrer zu arbeiten (egal in welchem Bundesland) würde ich Dir zum Ref. raten.
    Bei exotischen Fächern im beruflichen Bereich sitzt Du auch ohne Ref. fest auf Deinem Posten, aber ich glaube Du würdest ohne mit Deinen Fächern ein sehr "flexibles" Dasein fristen müssen. BWL/VWL gibt's im allgemeinen Bereich in BW (noch) nicht, oder? Und im beruflichen Bereich bringt Dir Deine kleine Fakultas in Mathe nicht viel.

    Um Deine Fragen zu beantworten: es ist keine Vorraussetzung, die Schule darf Dich auch ohne einstellen. Aber Du wirst m.E. genutzt werden um Löcher zu stopfen, und schnell wieder entlassen/versetzt, sobald man Dich nicht mehr brauchen kann.

    Randnotiz (kleines "aber"):
    Ich kenne jmd., der hat direkt nach dem Studium (!) ein halbes Jahr Prüfungsklassen in Wirtschaft unterrichtet, weil Personalmangel war.
    Danach hat er das Ref. gemacht und keine Stelle gefunden (bis jetzt).
    Mit Ref. bist Du m.E. einfach ein "richtiger(er)" Lehrer und hast auch in der Zukunft und in anderen Bundesländern bessere Chancen. Ich halte das schon (noch) für ein Gütesiegel, das Dir einen Vorteil gegenüber anderen verschafft.

    Beispiel eines Nachteils der Schulverwaltungsprogramme:
    Bei einem Tippfehler in einer Vorlage muss man beim offiziellen Schulverwaltungsprogramm ewig warten, bis das gelöst ist. Die Macher des Programms oder deren Subunternehmer wenden sich an das KM, das KM hat keine Lust und spielt den Ball zurück usw. usw. und die Schule muss irgendwie ihre Zeugnisse erstellen. Tja!

    Mit einer Word/Libre Vorlage hat man alles selbst in der Hand!
    (Manche Schulen haben da richtige Meisterwerke an Vorlagen, mit Serienbriefen, Pull-Down Menüs in Excel/Calc usw.)

    Randnotiz: der Zweck der Schulverwaltungsprogramme ist auch ein anderer, als das Erstellen von Zeugnissen zu erleichtern - falls das jmd. gedacht hat.

    ach, weißte, solche sus haben m.e. meist andere probleme als zu schülerfreundliche lehrer. das ist auch ein problem, wenn dann noten nachgeworfen werden, aber das passiert nun ja nicht immer oder auch nur oft.

    Ja, das sollte auch nur eine selbstkritische Randnotiz sein und kein Schwarzer Peter.

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