Beiträge von Morse

    Jetzt habe ich es verstanden! Ja nee das sind ja nur die Zeugnisbemerkungen. Die waren besonders auf der Hauptschule sehr differenziert und durchdacht. Im Gymnasium hatte ich im 10 Klasszeugnis, eine sehr kurze Textbausteinmäßige Bemerkung und ab der Oberstufe gar nichts mehr.

    Ja, das war wohl ein Mißverständnis wg. der Begriffe zu den "Kopfnoten" und des Föderalismus.
    In Baden-Württemberg ist "Mitarbeit" (wenn, dann Kopfnote) klar von der mündlichen Note, die mit der schriftlichen Note des Fachlehrers verrechnet wird, getrennt.
    (Manche Kollegen nehmen Mitarbeit aber trotzdem als Kriterium für ihre mündliche Note, oder erstellen neben der schriftlichen und mündlichen eine extra Mitarbeitsnote für das Fach, als juristisches Alibi.)
    Ob in Bayern die mündliche Note auch von der Mitarbeit getrennt ist, oder nicht, weiß ich nicht.

    Du bist zwar nicht aus Baden-Württemberg, aber wg. Deines Namens möchte ich Dir bzgl. der Berufsschule sagen, dass es im Ländle zwar, wie gesagt, keine Kopfnoten auf Abschlusszeugnissen gibt. aber davon abgesehen schon. Z.B. auf den Jahreszeugnissen. Nicht auf den Halbjahreszeugnissen! (In manchen Bundesländern ist es umgekehrt. Und in B.-W. bekommen Berufsschule im ersten Lehrjahr kein Halbjahreszeugnis, in Bayern gibt's ja die "Gefährdetenmitteilung" usw.)

    In Niedersachsen auch. Arbeits- und Sozialverhalten tauchen im Abschluss- und Jahreszeugnis auf, ggf. mit einer Erläuterung in den Bemerkungen (bei Ausreissern nach oben/unten).

    Ich bin zwar nicht aus Niedersachsen, aber dort steht in der Verordnung:

    "Zeugnisse enthalten in den Schuljahrgängen 1 bis 10 auch Informationen über den Stand des Arbeits- und Sozialverhaltens [...]; in der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe im dreizehnjährigen Bildungsgang können Zeugnisse entsprechende Angaben enthalten."
    http://www.nds-voris.de/jportal/?quell…d.psml&max=true


    Zu den Ausreißern nach unten:
    Zeugniserlass, Stand 3.5.2016:
    "6.6 Abschluss- und Abgangszeugnisse [...] dürfen unter "Bemerkungen" keine Eintragungen enthalten, die für [...] den Schüler nachteilig sein können."
    https://www.mk.niedersachsen.de/download/10739…nd_3.5.2016.pdf


    Off-topic - lustiger Beifang:

    Gut, dass das nochmal deutlich gesagt wird ;)

    Das sind halt Einzelfallentscheidungen. Aber die Praxis, dass der Amtsarzt jetzt per thumps down oder up entscheiden darf, ob jemand in 40 Jahren noch dienstfähig ist, das wurde geändert. Außerdem gibt es die Schwerbehinderung, bei der die Dienstfähigkeit nur 5 Jahre bescheinigt werden muss.
    Wenns mich beträfe, ich würde versuchen das durchzudrücken solange die fachärztliche Prognose gut aussieht. Was auf einen persönlich zukommt ist sowieso furchtbar genug, da verschenkt man doch nix.

    Z.B. hier: https://www.amsel.de/multiple-skler…uf-verbeamtung/

    Danke für die Links! Interessant!

    "Wie können Personen mit MS nun eine Verbeamtung durchsetzen?
    Personen mit einem leichten Verlauf ohne, bzw. mit nur geringen MS bedingten Einschränkungen und einer günstigen fachärztlichen Prognose hinsichtlich des weiteren Verlaufs ihrer Erkrankung können verbeamtet werden.
    Das Verwaltungsgericht Stuttgart geht in einem solchen Fall davon aus, dass zwar nicht mit absoluter Sicherheit, jedoch mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eine vorzeitige Dienstunfähigkeit ausgeschlossen werden kann."

    Aber der Satz:
    "Die Verbeamtung aus gesundheitlichen Gründen zu versagen geht heute kaum noch."
    scheint mir nicht richtig, denn hier geht es doch darum, dass eine individuelle Entscheidung des Amtsarztes angegriffen wird, und nicht generell, dass es diese Selektion gibt.

    Ich vermute, dass wenn das ein Trend ist, der sich fortsetzt, die Selektion ganz wegfallen wird oder durch andere Regelungen ersetzt wird.

    Randnotiz:
    Schon witzig...In meinem Jahrgang gab's einige, die überraschend z.B. wg. "Übergewicht" Probleme bekamen, wo man das nicht für möglich gehalten hätte. Die Beurteilung schien mir sehr streng.
    Bei meiner eigenen Gesundheitsprüfung hatte ich das Gefühl der Amtsarzt will mich gar nicht mehr gehen lassen, ohne irgendwas festzustellen.

    Gibt es irgendeine Schulart irgendeines Bundeslandes, in dem die Kopfnoten mehr sind als eine Info für Eltern und Betriebe, also z.B. im Abschlusszeugnis genannt werden oder in einen Schnitt einfließen?

    Am Boxplot finde ich so toll, dass man wirklich seine ganzen Daten auf einen Blick sieht und zusätzlich noch die Kennwerte (Quartile, Extremwerte). Da ich ihn in meinem Unterricht behandle, kann ich meinen Lernenden dann auch Boxplots ihrer Prüfungen zeigen, da sehen sie gleich den Nutzen ;)
    Wie liegen deinen Noten denn vor? Zehntelnoten? Gut, halbe oder ganze Noten sind vielleicht etwas grob…

    Edit: Zwei Streumaße kann man im Boxplot auch leicht ablesen, die Spannweite (Differenz zwischen Max und Min) und den Interquartilsabstand (Differenz zwischen 75%-Quartil und 25%-Quartil). Ob Excel das unterstützt, weiss ich gerade nicht, aber es hindert einen natürlich niemand daran, auch Mittelwert und Standardabweichung einzuzeichnen.

    Meine Noten liegen als "reelle" (?) Zahl vor - d.h. Calc rechnet mit "allen" Kommastellen, zeigt in der Notentabelle aber nur eine Dezimale an.
    Nur für Schaubilder werden diese Werte auf Ganze-, Halbe- Viertelsnoten gerundet.

    Ich hab mal ein paar Beispiel-Sätze gemacht von Histogrammen und Boxplots um das Lesen dieser Diagramme auszuprobieren/zu üben und freue mich über Verbesserungsvorschläge!

    Nimm als einfachen Beispiel mal eine faire Münze (die nie auf der Kante stehen bleibt). Zahl zählt als 0, Kopf als 1. Der Erwartungswert für den Münzwurf ist 0,5 und die Standardabweichung ist auch 0,5. Jetzt wirf mal eine Münze 40x (einmal für jede Schulwoche) und rechne Mittelwert und empirische Standardabweichung aus. Du hast alle Daten vorliegen, aber deine erhobenen Daten erfassen das zugrundeliegende Konstrukt nicht vollständig und sind daher nur eine Annäherung. Als Maß der Annäherung könntest du jetzt den Standardfehler berechnen.

    Ich weiß nicht, ob das eine philosophische Frage aufwirft, aber im Gegensatz zu einer fairen Münze gibt es doch bei den Noten einer Klassenarbeit kein "zugrundeliegendes Konstrukt" bzw. das konstruiert die Formel der Standardabweichung doch, ohne das es das wirklich gibt.
    Dem Zugrunde liegt doch der Gedanke, dass ich mit jedem Münzwurf näher an der "wahren" Wahrscheinlichkeit des Münzwurfs komme - und mit jeder Klassenarbeit näher an die "wahre" Note des Schülers. Ich weiß nicht, ob sich das so verhält...
    Wie Du schon formuliert hast erscheint mir das als Abschätzung aufgrund einer Stichprobe. Mir scheint das - blöd gesagt - als Phantasie-Wert, der vieleicht oft mit einer größeren Menge der Werte, von denen die Stichprobe ein Teil ist, gebracht hat - aber ich brauche das ja gar nicht.



    Die Standardabweichung bleibt bei gleicher Verteilung auch gleich, nur ist deine Verteilung nicht gleich, sondern lediglich der Mittelwert derselbe. Du bekommst dasselbe Problem, wenn du noch weitergehen möchtest und zum Beispiel Schiefe oder Wölbung deiner Daten berechnen möchtest (das wären, wenn es dir um die Verteilung geht ebenfalls wichtige Parameter).

    Stimmt, das leuchtet mir ein. Danke!
    Schiefe, Wölbung... auch alles noch nie gehört. Danke für die Inspiration! :)

    Die Formel für die empirische Standardabweichung findest du auf Wikipedia als: [Blockierte Grafik: https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/16c0ce2c9463957df0ec15a30c29f53149126ba2]
    Die Vorteile der Standardabweichung sind vor allem, dass sie in derselben Einheit angegeben wird, wie der Mittelwert und dass man mit ihr Prozentangaben über die Verteilung machen kann (im Bereich ±1 SD liegen zum Beispiel 68% der Probanden, im Bereich ±2 SD 95% der Probanden).

    Das ist mir undankbarerweise gar nicht aufgefallen! :) Stimmt, das ist wirklich sehr nützlich.


    Deine Beobachtung, der sich ändernden Standardabweichung ergibt sich daraus, dass die Abschätzung bei größerer Stichprobe besser wird.


    Genau das stört mich an der Standartabweichung! Ich will einen genauen Wert, der bei gleicher Verteilung auch gleich bleibt, und keine Wettervorhersage (sage ich mal ignorant u. forsch daher)!
    Für den Zusammenhang "Homogenität der Noten einer Klasse" finde ich meine Formel (s.o.) besser geeignet. Ich untersuche ja keine Stichprobe aufgrund derer ich eine Abschätzung vornehmen möchte, sondern habe ja alle Ergebnisse vorliegen. Die Standardabweichung scheint mir hier deshalb sogar nicht nur unpassender, sondern falsch zu sein. Irre ich mich?

    Heterogenität: In vielen Fällen sollte das Varianz oder Standardabweichung sein...

    Mit beidem hatte ich bisher noch nie zu tun. (Bitte daher um Nachsicht ;-))
    Ich habe mal kurz die Standardabweichung mit meiner vorgeschlagenen Formel verglichen:

    Bei gleichbleibenden Anteilen bestimmter Noten (z.B. 1/3 der Schüler hat Note 1; 2/3 der Schüler hat Note 3) ändert sich die Standartabweichung bei unterschiedlicher Schülerzahl - bei meinem Vorschlag bleibt der Abweichungswert gleich.

    Welchen Zweck hat das bei der Standartabweichung? Eine höhere Wiederholung des gleichen Musters bringt eine niedrigeren Wert. Soll damit berücksichtigt werden wie "valide" eine Stichprobe ist?

    Abgesehen von Durchschnittswerten und Histogramm:

    Was kann man noch alles in die Tabellenkalkulation einer Klasse einbauen, das entweder hilfreich oder eine schöne Spielerei ist?

    Z.B.:
    Wie würdet Ihr einen Vergleichswert für die Heterogenität einer Klasse berechnen? Die Summe der Differenzen jedes einzelnen Schülers zum Klassendurchschnitt unter Berücksichtigung der Anzahl der Schüler?


    Ich habe noch Platz auf meinen Blättern! :zahnluecke:

    Allerdings werde ich mich nicht mehr zur Arbeit schleppen, wenn ich vor Schmerzen die ganz Nacht kein Auge mehr zubekommen habe oder vor Verkrampfungen nicht richtig sehen kann.

    :top:


    Vielleicht kannst Du die SL-Stellvertretung der anderen Schule und den Quereinsteiger mit Dir zusammen in ein Boot holen und gemeinsam überlegen, wo ihr anklopfen könnt - evt. bei Deinem aktuellen SL - und auf jeden Fall beim RP.

    Ich sehe da leider eher schwarz. Dass eine SL einen Mangelfachlehrer gehen lässt ohne Ersatz kann ich mir nicht vorstellen.

    Zu versuchen der SL direkt oder indirekt durch ein bestimmtes Verhalten zu Drohen, halte ich für sehr riskant. Und ob der Unterricht häufiger ausfällt oder total mies ist, interessiert viele SL gar nicht.

    Das hier:
    "Nun ergab die Nachfrage beim SL einer anderen Schule [..,], dass dort wohl Bedarf für eines meiner Fächer ist. Ich möge bitte nach den Ferien dort am Ball bleiben und erneut vorstellig werden."

    klingt für mich auch nicht überzeugend. Die wissen ja noch nicht mal, ob sie Dich überhaupt brauchen.

    Viel Glück!

    Echt? Ich habe eher den Eindruck, dass viele nicht auf dem Land wohnen wollen, aber arbeiten würde ich so nicht unterschreiben. Ich wohne in der Stadt, fahre morgens auf recht leeren Straßen aus der Stadt raus. Die meisten unserer SuS wohnen auf dem Land und sind recht handzahm. Zwei nicht zu verachtende Vorteile.

    In B.-W. sind die Stellenausschreibungsrunden nach dem Ref. so strukturiert, dass man Bewerber für das ländlichen Raum bekommen möchte.
    Ansonsten steht das zumindest oft in der Zeitung, z.B. gestern:

    "Da sich viele der noch unbesetzten Lehrerstellen „weit überwiegend im ländlichen Raum befinden und die Bewerber häufig genau jene Stellen nicht annehmen wollen"
    https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.arbeits…31954b7771.html

    Also zumindest in B.-W. scheint das so zu sein. Urbanisierung ist ja aber ein allgemeiner Trend, auch in Deutschland, wo 'sogar' Familien mit Kindern in die Städte abwandern.


    Es war für mich, der nur sein behütetes Dorfgymnasium kannte, ein Schock. Dort würde ich niemals arbeiten wollen.

    Viele wollen gerade nicht auf dem Land arbeiten - vielleicht bietet Dir das die Möglichkeit an ein "behütetes Dorfgymnasium" zu kommen.


    Off-topic:


    Ich wollte Lehrer werden, weil ich zum einen gerne einen Beruf ausüben möchte, der einen "Sinn" hat, also einen gesellschaftlichen Nutzen (Ich könnte zB niemals etwas machen, bei dem es rein um irgendwelche wirtschaftlichen Interessen geht).

    Ich sehe keinen Unterschied vom Lehrerberuf zu anderen in dieser Hinsicht. Den genannten "gesellschaftlichen Nutzen" halte ich für ein wirtschaftliches Interesse aus der Perspektive des Staats (Standortkonkurrenz etc.).

    Randnotiz: während des Refs. hatte ich mal eine schöne Diskussion mit einem Fachleiter darüber, ob Unterricht ein Mittel zum Zweck sein muß, oder auch Selbstzweck sein darf. :)

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