Beiträge von Juditte

    Ich hab zwar keinen Seiteneinstieg, sondern das Ref mit sehr kleinem Kleinkind gemacht, aber ich kann Sissymaus nur zustimmen.
    Es ist wahnsinnig anstrengend. Und ganz egal, wie gut die Organisation ist: Ich hatte irgendwann wirklich die Nase voll davon, ständig zu organisieren, dass sich jemand anderes um mein Kind kümmert. Es kam mir auch wirklich falsch vor. Ich hatte sehr oft ein wirklich schlechtes Gewissen.
    Ich wusste aber, dass es nur 18 Monate sind. Bei mehreren Jahren hätte ich das nicht durchgehalten, dafür hätte ich zu oft das Gefühl gehabt, meinem Kind nicht mehr gerecht zu werden.

    Ich habe ja geschrieben, dass das jedes Paar für sich selbst entscheiden muss. Wenn ihr damit glücklich seid, ist für euch doch alles ok.
    Ich fand es total wichtig, dass beide mal allein zu Hause sind. Es schafft auch als Paar ein anderes Bewusstsein. Ich habe es wirklich als Bereicherung empfunden, beide Seiten zu erleben.

    @Susannea
    Es ging mir eher darum, dass die das schulterzuckend hingenommen haben. Hinterfragt wurde das gar nicht.


    Meine Aussage war dabei auf alle Eltern bezogen, bei der der Mann nicht (allein) in Elternzeit geht. Ich finde es einfach sehr kurzfristig gedacht. Letztendlich muss es jede Familie für sich selbst wissen.

    Mich nervt das auch - allerdings machen hier häufig die Frauen nicht mit. Meiner Erfahrung nach wird man im ÖD hier als Mann nicht schräg angeguckt, anders als in der Industrie o.ä., aber die Frau will ja meistens die 12 Monate machen. Ansonsten kommt dann auch noch dazu, dass Frauen das dem Mann häufig nicht zutrauen (wobei hier auch sehr häufig der Mann schuld ist)

    Als Frau sind die Reaktionen auch nicht ganz einfach. Ich war fünf Monate in Elternzeit, dann habe ich meine Ausbildung begonnen und mein Mann war zu Hause. Wenn ich dann erzählt habe, dass ich ein so kleines Kind habe, kam ganz oft die Reaktion: "Ach, und wo ist der jetzt? Beim Vater? Und das kriegt der so hin?" Als hätte ich den im Wald ausgesetzt.
    Da liegt noch richtig viel im Argen. Ein befreundetes Paar hat uns auch mal erklärt, dass der Vater keine EZ nehmen kann, weil das bei denen per Betriebsvereinbarung ausgeschlossen sei. :staun:
    Neben dem emotionalen Mehrwert für Kind und Eltern frag ich mich immer, wie solche Eltern klar kommen wollen, wenn Mama mal länger ausfällt...

    Hallo,


    Ich hatte jetzt (zum ersten Mal) Knies mit dem LBV. Bei den letzten Vertragsanfängen ist alles immer super gelaufen.
    Dieses Mal ist da auch irgendwie der Wurm drin.
    Was ich allerdings schon sagen kann: die Bezirksregierung hat sich schon dafür interessiert und ist tätig geworden. Ich würde mich da durchaus mal bei der Sachbearbeiterin melden, vielleicht löst es sich dann etwas schneller auf... Dein Vertragspartner ist schließlich die Bezirksregierung, nicht der LBV.
    Wenn das nichts nützt, würde ich wirklich über einen Anwalt für Arbeitsrecht nachdenken. Ein Brief kann da schon Wunder bewirken...


    Ich wünsche dir viel Erfolg!

    Ich finde, das lässt sich so schwer beurteilen. Ich war noch nie Mentorin und bin ja auch recht frisch raus.
    Am Ende hatte ich aber auch einige Probleme. Vielleicht hätte meine Mentorin das ähnlich beschrieben. Ich könnte vor lauter Druck nichts Vernünftiges auf Papier bringen, ich war völlig blockiert. Dinge, die vorher nie ein Problem waren, waren plötzlich unlösbare Aufgaben für mich.
    Ein paar Monate später würde ich mich weder als unselbstständig bezeichnen, noch bin ich unfähig, funtionierenden Unterricht zu machen.
    Vielleicht kannst du noch einmal mit ihm sprechen und ihm deutlich machen, dass es dir zu viel wird. Gleichzeitig soll er analysieren, WAS genau sein Problem ist. Vielleicht kannst du ihm zu Hilfen raten (Und wenn er nur die 10 Merkmale guten Unterrichts vom guten Meyer sind... Wenn es an so banalen Dingen hapert...).
    Vielleicht kriegt er dann noch den Dreh? Wie lange ist es denn noch zur UPP?
    Vielleicht gibt es auch einen Kollegen, der ihn gern mag und euch unterstützen kann/möchte?

    Wir besitzen eine Eigentumswohnung in einer Ruhrgebietsstadt im Südteil der Stadt.
    Die könnten wir ziemlich problemlos finanzieren, mit folgenden Voraussetzungen:


    - Ich damals noch in meinem Ausbildungsberuf in Teilzeit
    - Mein Mann als Hausmeister mit Hauptschulabschluss nach Klasse 9 von einer Förderschule
    -100%
    - Laufzeit 24 Jahre


    Natürlich war für ihn der Weg schwierig, trotz abgeschlossener Ausbildung hat er Jahre gebraucht, um über verschiedene Jobs eine gute Festanstellung zu bekommen.


    Er geht heute hin und wieder noch seine alte Schule besuchen und erzählt da, was er heute macht. Und den Schülern tut das gut, von jemandem wie "ihnen" zu hören, dass das funktionieren kann.

    Ich frag mich gerade, wie du auf das Nettogehalt kommst... Ich hab das gerade in den Gehaltsrechner bei oeffentlicher-dienst.info eingegeben und komme da auf erheblich mehr. Ich glaube, mit über 50% Abzügen hast du dich da verrechnet...

    Es wird dich überraschen, Flammkuchen, aber das hat überhaupt nichts mit meinem Beruf zu tun.
    Texte in leichter Sprache sind vor allem für Menschen gedacht, die Lesekompetenz überhaupt nicht aufbauen können. Ich sehe eher im privaten Umfeld, wie sinnvoll beispielsweise so eine Seite der Bundesregierung ist.


    Übrigens kein Grund, persönlich zu werden. Ich bin mit meinem Lebensweg schon ganz zufrieden so.

    Juditte: Bedeutet "NRW" in deinem Fall Großstadt? Wenn ja, dann erklärt die Kombi NRW + Großstadt natürlich, warum es in euren Förderschulklassen langsam eng wird. Wird wohl in Berlin auch nicht anders sein. In meinem Landkreis haben wir den Luxus, dass die Klassen zwar klein sind, es aber dennoch verhältnismäßig viele Förderschulen (in den meisten Fällen an andere Schulformen angebunden) gibt und keine Schulen geschlossen werden müssen :) .

    In meinem Fall bedeutet das tatsächlich Großstadt. Aber guck dir mal die Einzugsgebiete der KME-Schulen in NRW an. Im Förderschulen GG gibt es wesentlich mehr Schulen, aber auch wesentlich mehr Schüler. 6 Kinder pro Klasse... Das wäre schon aufgrund des Lehrermangels im Förderschulbereich schlicht nicht möglich.

    Dann frage ich mich aber, warum die "normalen" Kinder in Klassen zu 30 Schülern unterrichtet werden und die Förderschüler in Klassen zu 6 Schülern? Hätten da nicht die normalen Schüler dann ebenfalls das Recht auf entsprechende Mini-Klassen?

    Willst du mich veräppeln? 6 SuS?
    Das gab es vielleicht vor 15 Jahren mal. Inzwischen hat unsere Eingangsklasse (Da war die Zahl mal realistisch) 13, meine Klasse in der Sek 1 hat 11. Davon hat die große Mehrheit aber auch den Schwerbehindertenstatus. Die können inzwischen nicht einmal mehr in einem Raum essen, weil es zu eng und zu verwirrend ist.


    Diese SuS sind schlicht nicht vergleichbar mit Regelschülern!

    Warum investiert der Staat da so viel Geld, das könnte man doch durchaus auch Erziehern zutrauen mit einer Zusatzqualifikation. Klar hat ein studierter Sonderpädagoge viel mehr Ahnung, aber ist das nicht ein übertriebener Maßstab? Mir kommt das vergleichsweise so vor als würde man für keine Ahnung, Realschüler, nun habilitierte Uni-Didaktikprofessoren als Lehrpersonal einsetzen wollen (mit entsprechender C4-Bezahlung). Die Gelder sollten doch irgendwie sinnvoller verwendet werden.

    Ich wollte es gerade versuchen zu beantworten, habe es aber gelassen, weil
    a) ein glaube ich völlig anderes Werteverständnis vorhanden ist
    und
    b) wenig Wissen über die Schülerschaft an Förderschulen und dem System der Förderschulen vorhandenden ist.


    Nimm es einfach so: Jedes Kind hat ein Recht darauf, die für ihn bestmögliche Bildung. Da Förderschüler anders lernen, braucht es dafür speziell ausgebildetes Lehrpersonal.

    Und dafür braucht's eine ökonomische Sichtweise? Also irgendwas ist mir da noch unklar.

    :autsch:
    Ich hab den Beitrag überflogen, falsch gelesen und daher auch falsch kommentiert. Das kommt davon, wenn man Auf-die-Bahn-warten-mit-Kleinkind und Lesen-im-Lehrerforum ökonomisch unter einen Hut bringen will. :pfeifen:


    Ja, genau, nach ökonomischen Aspekten sollte man sein Leben auslegen. Viel Spaß.

    Das ist deine Ansicht.
    Ich richte mein Leben nach dem, was mich zufrieden stimmt. Das bedeutet, dass ich genug verdiene, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Vor allem bedeutet es für mich, einen Beruf auszuüben, der mich erfüllt.
    Man kann damit zufrieden sein, nur fürs Geld arbeiten zu gehen. Ich bin es definitiv nicht. Wie ich schon schrieb, Lebenszeit und so.

    Ich würde meinen Beruf auch nicht als Berufung ansehen, aber ich übe ihn mit Leidenschaft und Herzblut aus. Es ist mein Traumberuf. Ich könnte mir nicht vorstellen, einen Beruf auszuüben, für den ich diese Leidenschaft nicht habe. Das würde mich auf Dauer unzufrieden machen.
    Im Normalfall verbringe ich mind. 30 Stunden in der Woche in der Schule. Das ist meine Lebenszeit und auch die möchte ich genießen und für mich wertvoll verbringen. Das ist natürlich nicht immer so, aber im Großen und Ganzen macht mich dieser Job zufrieden.
    So ganz trenne ich Job und Familie auch nicht. Das sehe ich aber auch nicht so eng. Das passt denke ich für alle Beteiligten und dann ist das auch ok so. Das hat auch vor allem zeitliche Gründe. Ich habe selten längere Zeiten, in denen ich vorbereiten kann. Deshalb nutze ich eben Zeiten, in denen ich beides verbinden kann.
    Ich vermisse die Schule aber weder in den Ferien noch an schulfreien Tagen und kann damit leben, Dinge liegen zu lassen. Ich denke, das ist schon einmal ein gutes Fundament :aufgepasst:

    ... motivierende und hilfreiche Antworten von erfahrenen Kollegen auf meine Treads. Die haben mir persönlich wirklich Angst genommen!
    ... bessere Kenntnisse im Schulrecht als einige meiner Kollegen.
    ... viele Einblicke in andere Schulformen.
    ... immer wieder Fragestellungen und Fallkonstellationen, die mich dazu bringen, mich selbst zu reflektieren und eine Haltung zu verschiedenen Themen als Lehrerin (und manchmal auch als Mutter) aufzubauen.

    Nunja.... immer noch besser als die Bezügestelle. Mein Sacchbearbeiter da war mal vor einigen Jahren "zur Verwaltungsvereinfachung" immer nur Donnerstags in der Zeit von 10:30 bis 11:00 für mich erreichbar.

    Mein Lieblingsfall war mal eine Dame im Amtsgericht. Telefonisch erreichbar an drei Tagen in der Woche von 9-11.30h. Als am dritten Tag jemand abnahm, sagte mir derjenige doch ernsthaft um 11.00h, die gute Frau sei zu Tisch und wäre vor 11.30h auch nicht wieder da.
    Ich hab gedacht, ich steh im Wald...

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