Bemüht sich dein Mann genau so darum, eine Lösung bei seiner Arbeitsstelle zu finden? Vielleicht ist man dort ja flexibler was zumindest den Arbeitsbeginn betrifft. Da sind wir ja als Lehrkräfte relativ gebunden an die Unterrichtszeiten.
Beiträge von tibo
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Die ganze Diskussion geht mMn mit der Forderung nach mehr Selektion vollkommen an den Herausforderungen unserer Zeit vorbei. Es ist ein konservativer Blick auf die Veränderungen der Gesellschaft, die sich in der Schule auswirken, mit der falschen Hoffnung, dass wenn man 'wie früher' wieder mehr selektieren würde, auch die Auswirkungen der Veränderungen in der Gesellschaft auf die Schule sinken würden oder gar gesellschaftliche Probleme gelöst würden. Das größte Problem ist aber gar nicht die Leistungsspitze, sondern die Anzahl der Kinder, welche die Basiskompetenzen nicht erreichen. Und das zweite große Problem daran ist, dass dies so sehr von der Herkunft abhängt.
Insbesondere Länder mit den besten Leistungswerten in internationalen Vergleichstest schaffen gleichzeitig eine hohe Entkopplung von dem Zusammenhang zwischen Herkunft und Leistung. Das gelingt uns historisch nicht und wird nicht besser, wenn man nun versucht, einen Status von vor x Jahren wieder herzustellen.
Wir sollten darüber diskutieren, wie das System Schule sich den Veränderungen der Gesellschaft anpassen und auch den Individuen, den Schüler*innen, besser anpassen kann. Damit würde man übrigens auch die Leistungsspitze besser fordern.
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Ich bin mittendrin e.V. sehr positiv gegenüber eingestellt. Die Kritik hier geht aber für mich am Problem vorbei bzw. sehe ich das Problem nicht in zu leichtfertig vergebenen Förderschwerpunkten. Es ist aber auch ein sehr spannendes Thema. Das Gutachten ist sowohl komplett als auch in einer Kurzfassung (die kann ich allen empfehlen zu lesen) online verfügbar und ich habe dort wenig gelesen, was für einen "Skandal" spricht. Das wesentliche Problem ist natürlich genau das, was du benennst, mittendrin e.V. kritisert und was ich als Ressourcen-Etikettierungs-Dilemma kennengelernt habe. Nur mit Etikett bekommt man Ressourcen, das Etikett kann aber zu Stigmatisierung führen und widerspricht eigentlich der Kernidee von Inklusion. Das ist aber auch der Subtext dieses Gutachtens.
Ich habe dieses Jahr zwei Verfahren für den Förderschwerpunkt Lernen mitbeantragt und -bearbeitet. Die Kinder haben die Lernziele der Schuleingangsphase nicht erreicht. Ein Kind hat bereits eine dreijährige Verweildauer in der Schuleingangsphase, bei einem Kind ist auch bei einer dreijährigen Schuleingangsphase nicht zu erwarten, dass es die Lernziele erreicht. Mein Ziel im Unterricht ist eine Individualisierung und Differenzierung, gleichzeitig bin ich aber natürlich an die Lehrpläne gebunden. An der Stelle ist es dann für die Kinder und für mich sehr sinnvoll, das Verfahren zu eröffnen, damit ich vom Lehrplan abweichen und so weiter auf das passende Niveau individualisieren und differenzieren kann.
mittendrin e.V. sieht dabei "Folgen, die das gesamte Leben prägen" und das Folgeproblem, dass "dann [...] nach deutlich reduzierten Lehrplänen unterrichtet [wird]. Der Weg zurück zum Regel-Lehrstoff gelingt dann nur noch in Ausnahmefällen." Kann ich nachvollziehen, aber die eine bis zur Inklusion betriebene Alternative wäre ja, die Kinder auf einer Förderschule zu separieren. Die zweite Alternative wäre, die Kinder mit dem Lernstoff, den sie nicht schaffen können, weiter zu überlasten. Beides ist aus Sicht des Kindes und der Schule nicht wünschenswert und nicht im Sinne der Inklusion.
Im nach meiner Meinung Optimalfall wäre ein AO-SF und damit eine Etikettierung nicht notwendig, damit ich die nötigen Ressourcen - hier vor allem die Möglichkeit vom Lehrplan zugunsten der realistischen Lernziele der einzelnen Kinder abweichen kann - bekomme. Der Normalzustand sollte sein, dass dies für alle Kinder gilt und ich wesentlich niedrigschwelliger diese Möglichkeiten nutzen kann. Momentan ist das AO-SF aber die einzige Möglichkeit, alle Kinder auf ihrem möglichen Niveau zu unterrichten und deswegen eindeutig etwas Positives für alle Seiten. Ganz sicher kann ich sagen, dass wir nicht mehr Anträge stellen, als notwendig wären. Im Gegenteil bekamen wir von den externen Sonderpädagog*innen mehr als einmal zurückgemeldet, dass ihnen bei der Hospitation weitere Kinder aufgefallen sind, die auch einen Förderbedarf haben könnten, für die wir keinen Antrag gestellt haben. Soweit ich informiert bin, erhalten wir aber auch keine festen weiteren Ressourcen (finanziell oder personell), wenn wir mehr Kinder mit dem Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung oder Lernen hätten.
Was ich und was wir als Schule aus dem Gutachten mitnehmen wollen, ist, dass wir die Kinder mit Lernrückständen natürlich früher durch standardisierte Diagnostik erkennen und dann passende, wirksame Förderangebote schaffen wollen. Das Vorbild Kanada hatte ich ja bereits in einem anderen Thread erwähnt. Das Gutachten wirft natürlich einmal mehr den Fokus auf den Zwiespalt zwischen standardisierten Lehrplänen, etikettierenden rechtlichen Vorgaben und einem engen Inklusionsbegriff im System Schule und der Kernidee der Individualisierung und einem weiten Begriff der Inklusion. Da wird es auch keine perfekte Lösung geben, Inklusion ist auch insofern mehr ein Weg als ein abschließbares Ziel.
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Wenn man einen Fragebogen einsetzt und jemand nach einem Item fragt, weil das nicht richtig oder verwirrend erscheint, dann ist "Ja keine Ahnung, derjenige, der den Fragebogen gemacht hat wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Ich übernehme den blind, ohne darüber nachzudenken. Wird schon stimmen." unwissenschaftlich.
Komisch, dein Zitat kann ich hier nirgendwo finden. Ist es etwa nur eine Interpretation der Antwort deinerseits?

Ich habe ja auch nicht umsonst, wie du auch zitierst, nachgefragt, inwiefern du meinst, dass es unwissenschaftlich sei.
Zusammen mit Quittengelees Antwort und der Haltung in manch anderen Threads zu Umfragen von Studis habe ich meine Antwort auf Grundlage einer Interpretation getätigt (Mir ist bewusst, dass Quittengelees Antwort eine rein sachliche Nachfrage sein kann). Wenn die Interpretation bei dir persönlich falsch war, nehme ich dich gerne in diesem Fall von der Kritik aus. Ich habe ja extra nachgefragt, wie du es meinst.
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Habe teilgenommen und finde das ein sehr wichtiges Thema

Das ist eine ziemlich unwissenschaftlich Herangehensweise.
Inwiefern?
Der Fragebogen bzw. dessen Übertragung auf den deutschen Sprachraum wurde in einem ersten Schritt - so scheint es mir, wenn ich das verlinkte Abstract von MSBayern lese - lediglich validiert. Nun kann der Fragebogen eingesetzt werden. Das tut der Threadersteller. Es handelt sich hier um eine Bachelorarbeit und da ist dieses Vorgehen durchaus üblich und mitunter sehr hilfreich, weil die Rohdaten evtl. für weitere Studien auch noch weitergenutzt werden können. Insofern könnte der Threadersteller den Fragebogen auch nicht einfach ändern, da die Daten dann nicht mehr vergleichbar wären.
Ob das hier so ist, weiß ich natürlich auch nicht, aber dein Urteil ist - und das kennt man aus diesem Bereich des Lehrerforums leider zu genüge - sehr vorschnell und anscheinend ohne wirkliche Kenntnis vom wissenschaftlichen Betrieb bzw. den konkreten Umständen dieser Umfrage gekennzeichnet. Die Bachelorarbeiten werden ja vom wissenschaftlichen Personal an den Unis betreut und bis man an dem Punkt ist, die Umfrage zu veröffentlichen, muss in der Regel schon viel Beratung geschehen sein und es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Arbeit nicht "ziemlich unwissenschaftlich" ist - insbesondere bei einer so wesentlichen Frage wie der Methodik und in diesem Fall der Übernahme des an den deutschen Sprachraum angepassten Fragebogens, auch wenn ich verstehen kann, dass die Eigenleistungdeswegen erstmal fragwürdig scheint.
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Deine Aussage war, dass Mathematik einen zu geringen Stellenwert an allgemeinbildenden Schulen hätte. Außerdem habe ich kodi zitiert, der dafür die notwendigen Vorkurse als Argument angeführt hat. Du sagst richtigerweise, dass Mathematik zur allgemeinen Hochschulreife gehört. Niemand argumentiert da dagegen. Mein Argument war, dass ich durch den Grundkurs Mathematik auch auf zumindest zwei der von dir genannten Studienfächer / -bereiche gut vorbereitet war. Entsprechend finde ich nicht, dass der Stellenwert in Mathematik zu gering war, sondern gut gepasst hat. Ich sehe damit auch keine Notwendigkeit, den Stellenwert zu erhöhen. Stattdessen würde ich wenn eine Notwendigkeit sehen, die Schüler*innen besser und frühzeitiger in der Berufswahl zu unterstützen, damit Interessierte Mathe-LK wählen, bzw. wenn trotz des Mathe-LKs die Vorkurse notwendig sind, die Ansprüche im Mathe-LK zu erhöhen. Nicht aber den Stellenwert von Mathematik an allgemeinbildenden Schulen generell.
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Mathe sollte nicht aus dem Abitur fliegen, sondern einen deutlich höheren Stellenwert bekommen. Sprachliche Fächer sind in der allgemeinbildenden Schule überbetont und die Einstellung, dass es ja nicht so schlimm sei, "kein Mathe zu können" viel zu weit verbreitet.
Schon seit Jahren müssen alle MINT-Fächer an den Unis Vorkurse anbieten. Ich hätte da eher erwartet, dass eine Oberstufenreform zum Ziel hat, dass die Studierfähigkeit herstellt wird, wie es früher mal Aufgabe der Oberstufe war und eigentlich auch die Legitimation dieser Schulstufe ist.
Es besteht wohl ein bedeutender Unterschied zwischen "kein Mathe können" und den Anforderungen der gymnasialen Oberstufe in Mathematik nicht gerecht zu werden. Die allgemeine Hochschulreife heißt außerdem nicht umsonst allgemeine Hochschulreife und nicht MINT-spezifische Hochschulreife. Insofern finde ich die Kritik - angesichts der Tatsache, dass man Mathe eben durchaus im Abitur haben muss, nur eben nicht bis zum Ende als Prüfungsfach - an der Notwendigkeit der Vorkurse an der Uni auch am Thema vorbei. Wer ein MINT-Fach studieren möchte, sollte dann eben die entsprechenden Leistungskurse wählen und diese sollten selbstverständlich fachlich dann auch spezifisch auf die 'MINT-Studierfähigkeit' hinarbeiten. Entsprechend dann natürlich mit hohem fachlichem Anspruch. Damit muss man dann aber bitte diejenigen verschonen, die dieses Ziel nicht haben. Mir reichte mein Mathe-Grundkurs vollkommen für mein Studium und eine allgemeine Hochschulreife.
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Generell denke ich immer, dass es nur Sinn macht, eine Diagnostik zu erheben, wenn es auch Kapazitäten gibt, um die Folgerungen daraus umzusetzen. Auch muss die Diagnostik zur Lernmethode , die angewendet wird , passen.
Ja absolut, sonst bringt es kaum etwas und ist nur eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Lehrkraft.
Damit meine ich: Als ich zum ersten Mal mit dem Stolle testete (früher: Metze: Stolperwörterlesetest) unterrichtete ich noch 1:1 nach Lesen durch Schreiben von Reichen - laut lesen, war kein Thema, Lesetraining überhaupt auch nicht - Lesen kommt durch das Schreiben. Nur nach dem ersten Jahr in einem schwachen Umfeld lasen nur die 3 Kinder im befriedigenden Bereich, die zu Hause Begleitung erfuhren. Mit dem Schnell-lesen hatte keiner jemals vorher Berührung - also waren die Ergebnisse ganz klar geschuldet, dass die Diagnose nicht mit der Methode zusammenpasste. Ich schaute in die Tobi Fibel, die der Begründer des Stolle-Testes herausgab und siehe da, im Übungsmaterial tauchten schon Vorübungen und Übungen zum Stolperwörtertest auf, so dass es klar war, dass die Kids besser abschlossen als die nach der Lesen durch Schreiben Methode.
In dem Fall ist es ja weniger die Methode als die Inhalte und Ziele. Die Methode nach Reichen scheint die Leseflüssigkeit anscheinend als nicht so wichtig zu erachten. Ich denke aber, heute ist man sich über die Wichtigkeit einig. Hinzu kommt, dass eine Diagnostik reliabel, objektiv und valide sein soll - das ist sie mMn nicht, wenn ein Lehrwerk extra auf eine Diagnose vorbereitet.
By the way frage ich mich, wann wird wieder erst das Lesen, dann das Schreiben vermittelt (in der Schweiz gibt es diesen Ansatz und er wird wohl erfolgreich praktiziert (Leseschlau - die Verbindung von Lesen und phonologischer Bewusstheit, bevor geschrieben wird). Das passt bestimmt gut zu einem Einzugsgebiet mit hohem Anteil an Kinder mit einer anderen Herkunftssprache.
Wie sinnvoll die Trennung von Lesen und Schreiben ist, möchte ich anzweifeln, aber angesichts der Unterschiede, mit denen die Kinder eingeschult werden, scheint es mir auch sinnvoll, ein wenig vor dem Lesen und Schreiben und damit mit phonologischer Bewusstheit anzufangen. Ich habe mir Leseschlau und den Lernserver kurz angeguckt und mit Christa Röber ist da ja eine profilierte Didaktikerin dabei, die auch ein - noch nicht zugelassenens -, online kostenlos verfügbares Lehrwerk mitenwickelt hat: Die Kinder vom Zirkus Palope. Bei beiden von dir genannten Angeboten, findet man Aspekte wieder, die mir für den Anfangsunterricht gefallen. Eine enge Verbindung zwischen Buchstaben, Lauten und Mundbildern zum Beispiel habe ich ebenso noch nicht umgesetzt wie die gebärdenunterstützte Einführung der Buchstaben. Das kommt auf jeden Fall in meine persönliche Evaluation meiner aktuellen Klasse in der Schuleingangsphase.
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Richtig guter Hinweis, JoyfulJay , das Rügener Inklusionsmodell spielt auch eine wesentlich Rolle in meinen Überlegungen. Wir haben in zwei Wochen einen pädagogischen Ganztag zum Thema und werden dort anhand der Mehrebenenprävention dieses Modells auch unsere aktuelle Praxis der Kleingruppenförderung reflektieren. Des Weiteren bin ich über Qualis auf das Niveaustufen-Modell nach Wember gestoßen, mit dem wir nun unseren Klassenunterricht bzw. die Differenzierung unserer Lernzeitenpläne anschauen wollen. Ich bin gespannt, ob die Zuordnung der bisherigen Materialien im Jahrgangsteam und dann der Vergleich mit den anderen Stufen so ertragreich wird, wie ich es mir vorstelle und erhoffe.
Danke für die ausführliche Antwort, Palim . Ich bin auf Klasseneben ein großer Fan der Lautlesemethoden wie den Lautlesetandems und in NRW sind diese ja nun auch verpflichtend eingeführt. In Mathe habe ich immer noch das Gefühl, dass viele Kinder die Themen nicht in der Zeit, die wir haben, nachhaltig lernen. Da ist vieles mit dem nächsten Thema wieder vergessen. Die Förderstunde ist da manchmal ein Tropfen auf den heißen Stein. Super, dass du da so erfolgreich arbeitest und die Erfahrung hast, Probleme präventiv anzugehen.
Wie du auch sagst, sehe ich noch ein großes Problem in der personellen Ausstattung. Generell muss man sich entscheiden, ob man mehr und häufiger Kleingruppen aus dem Unterricht ziehen möchte oder ob man mehr und häufiger Doppelbesetzungen in der Klasse haben möchte. Auch bei uns ist es so, dass diese Doppelbesetzungen dann aber natürlich als erstes Opfer für Vertretungsunterricht werden.
Zur Diagnostik bei schroedel kann ich leider nichts sagen.
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Wow. Ich identifiziere mich aber als Frau!!!!
Ich erwarte also eine Entschuldigung !
Eine Trollin also. Danke für die Offenheit.
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Ich mach's auch für 50.
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warum sind zu viele Kinder am Gymnasium. Dass das so ist, wissen wir alle
Ich bin nicht so prinzipiell der Meinung, dass zu viele Kinder am Gymnasium sind - außer aus der Perspektive, dass diese Schulform generell zu hinterfragen wäre. Es ist eine Folge der Bildungsexpansion und das finde ich gut, denn diese ist ein großer Schlüssel zu mehr Bildungschancen (an der Stelle extra nicht Chancengleichheit oder Bildungsgerechtigkeit).
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Nein, ich fände jeden Einblick und jede Empfehlung spannend.
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Das Impaktmagazin behandelt in der aktuellen Ausgabe die (digitale) datengestützte Diagnostik & Förderung: https://www.wuebben-stiftung-bildung.org/wp-content/upl…Februar2024.pdf
Es wird auf Kanada und Singapur verwiesen, die in Ländervergleichstest sehr erfolgreich abschneiden, obwohl die Bedingungen bezüglich z.B. Benachteiligung und Landessprache als Zweitsprache in Kanada wohl vergleichbar sind. Als Faktor für diesen Erfolg wird die datengestützte Diagnostik und Anschlussförderung angegeben. Ich versuche, den Stand bezüglich (digitaler) Diagnostik und anschließenden Fördermaßnahmen an unserer Schule zusammenzufassen, und komme ehrlicherweise zum Schluss, dass die einzige konkrete Diagnostik bei mir die Hamburger Schreibprobe ist und die Anschlussförderung sicherlich verbesserungswürdig. Im kommenden Schuljahr erproben wir zumindest LaLeTu als digitale Lesediagnostik, doch die Anschlussförderung ist auch da noch ungeklärt.
Mich interessiert, wie es an eurer Schule aussieht: Welche Diagnostik-Instrumente nutzt ihr und welche konkreten Ansätze und Materialien bilden bei euch in welchem Rahmen (Einbettung in den Klassenunterricht, Förderung in Kleingruppen, Einzelförderung) die Anschlussförderung?
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Das Land NRW hat mit Stift Deutschunterricht ein Kompetenzzentrum ähnlich Pikas geschaffen. Dort werden ausführlich Methoden zur Leseförderung vorgestellt, die nun im Leseband auch fest verankert sind und durch BisS wisenschaftlich begleitet und erprobt wurden. Ich kenne außerdem das digitale Leseförderprogramm tutoring for all, das wissenschaftlich nachgewiesen wirksam zur Leseförderung ist. Ich frage mich deshalb, welche Methoden zum Rechtschreiben wissenschaftlich erwiesenermaßen wirksam sind. Wie sieht es da bezüglich gängiger Methoden wie Abschreibtexten und Rechtschreibkarteien aus?
Wie gestaltet ihr euren Rechtschreibunterricht und vertraut ihr dort eurer Erfahrung oder kennt und nutzt ihr wissenschaftlich fundierte Methoden?
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"Ständig kommen irgendwelche Minderheiten und fordern mehr Platz in der Gesellschaft. Vielleicht will ich das aber gar nicht."
Das steht für sich und ist ehrlich wie bezeichnend - auch für Vieles in unserer Gesellschaft. Das Positive ist, dass die Konflikte, die dadurch entstehen, zeigen, dass Minderheiten endlich immer mehr und besser partizipieren können. Es würde sich kein*e User*in extra für diesen Thread hier anmelden, wenn er*sie nicht wahrnehmen würde, dass die Gesellschaft sich verändert.
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Jup, und du gehörst dazu.
Weil ich darauf hinweise, dass die Meinung zum Gendern eben durchaus auch von größeren Konfliktlinien der Gesellschaft und dort von rechtspopulsitischen bis -extremen Akteuren beeinflusst wird? Interessant!
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Den zusammenhang zwischen Rechtspopulismus / -extremismus und gendergerechter Sprache - um da noch einmal drauf zurückzukommen - sehe nicht nur ich:
https://bsky.app/profile/juerge…t/3kqkc3a3y6c2z
Kulturkampf ist der richtige Begriff für die Trollerei mancher User*innen hier, wenn ich deren von mir blockierten Beiträge in Zitaten sehe.
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Wenn ich an die meisten Kinder an unserer Schule denke, die solch eine Regelung beträfe, ist die Faulheit eigentlich Perspektivlosigkeit und mangelnde Untertützung und Förderung von zuhause. Grund dafür ist in manchen Fällen einfach die Haltung zu Bildung sein und in anderen die Annahme / Hoffnung, sowieso bald wieder ins Heimatland zu können. Ein Notenschutz ist glaube ich nichtmal den Eltern einiger Kinder explizit bekannt geschweige denn den Kindern selbst, obwohl es natürlich besprochen und auf dem Zeugnis deutlich wird.
Anekdotische These meinerseits also: Kinder lernen Deutsch nicht schlechter oder langsamer, weil sie faul sind, sondern weil der Anreiz die Kosten nicht überbietet und es damit subjektiv gar nicht sinnvoll für sie ist.
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Das, was mich am meisten nervt ist, dass die achso korrekten Gender-Befürworter immer meinen, dss Sternchen hätte irgendwas mit trans zu tun. Damit hat es genau gar nichts zu tun, wer trans ist, sieht sich ganz eindeutig einem der beiden Geschlechter zugehörig, nämlich dem nicht angeborenen. Das Sternchen soll wenn überhaupt Nonbinärität sichtbar machen.
Viel Belehrung und "Korrektheit", wenig Ahnung: Typisch Lehrer*in.
Trans wird durchaus als Überbegriff auch für non-binary verstanden, wenn sich (vollkommen berechtigt) auch nicht alle damit identifizieren: https://queer-lexikon.net/uebersichtsseiten/trans/
Vielleicht solltest du dich an deinen eigenen Tipp halten?
Einfach ausschreiben und fertig. Auch non-binäre Menschen sind entweder Ärztinnen oder Ärzte. Eine andere Option gibt es nicht. Wenn du "Ärztinnen und Ärzte" schreibst/sagst, sind das alle Geschlechter (...).
Du hast genau den Text verlinkt, den ich zitiert habe. Hast du ihn auch gelesen? Denn dort wird doch eindeutig das Problem beschrieben, das mit der Doppelnennung besteht, nämlich dass damit nicht alle Geschlechtsidentitäten abgedeckt sind. Ich hebe es gerne nochmal für dich vor:
ZitatWir bedauern, dass die Beidnennung denjenigen Menschen, die sich weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zuordnen, nicht gerecht wird. (...)
Bisher gibt es unter den Menschen, die sich weder als männlich noch als weiblich einordnen, keinen Konsens darüber, wie gegendert werden soll. Wenn sich jedoch die maßgeblichen Organisationen dieser Menschen auf einen gemeinsamen Vorschlag dazu einigen würden, wäre das für uns ein gewichtiger Grund, unsere Position zum Gendern auf den Prüfstand zu stellen – schließlich sind auch wir eine Selbsthilfevereinigung und respektieren deshalb, wenn Menschen in eigener Angelegenheit entscheiden wollen. (...)
Falls jedoch mit Kurzformen gegendert werden soll, empfiehlt der DBSV, das Sternchen zu verwenden, unter anderem, weil davon auszugehen ist, dass Doppelpunkt und Unterstrich für sehbehinderte Menschen schlechter erkennbar sind als das Sternchen.
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