Beiträge von Philio

    echt? Wenn mich ein Job ankotzt und ein anderer reizt, dann suche ich doch nach anderen Erfüllungen als nach einer Verbeamtung. Da ich beides kenne: wenn dich ein Arbeitsplatz auslaugt, kannst du dir vom doppelten Gehalt auch keine Zufriedenheit kaufen. Im Job verbringt man immerhin einen Drittel des Tages.

    Das kann ich als jemand, der sowohl in der IT gearbeitet hat, als auch Seiteneinsteiger war, nur unterstreichen. Aber auch @Diokeles und @Kimetto stimme ich voll zu.
    In meinem IT-Berufsleben habe ich auch bei einer Firma gearbeitet, die etwas abseits gelegen war - die Geschichte mit täglich um 6 Uhr aufstehen und zwischen 18-19 Uhr wieder zuhause zu sein, kommt mir sehr bekannt vor. Ausserdem war es noch Body Leasing, ich habe entweder Inhouse oder vor Ort für Kunden gearbeitet, meistens mit einem sehr engen Zeit- und Kostenbudget aber mit grosser Verantwortung, bei einem Bruttojahresgehalt von etwa 60.000 Euro. Wer das für „super Arbeitsbedingungen“ hält, kann das gerne mal eine Zeit lang ausprobieren. Das beschriebene Szenario ist in der IT übrigens weitaus häufiger als die hübsch designten Büros von Google, die „coolen Sachen“ wie DeepL oder sowas machen nur sehr wenige (vor allem in Deutschland).
    Ich muss aber auch zugeben, dass ich Glück hatte - Primar oder Sek I hätte gar nicht zu mir gepasst, das wäre Loose-Loose für alle Beteiligten gewesen. Ganz blind nach jedem Strohhalm sollte man nicht greifen, sondern sich gründlich überlegen, was zu einem passt.

    Zum ersten Punkt: Korrelation und Kausalität. Der neusprachliche Zweig (Englisch-Latein-Französisch) war bei uns früher auch besser als der naturwissenschaftliche, aber das lag daran, dass darin die braven und ehrgeizigen Mädchen waren. Aber kann schon sein, dass der viele Lateinunterricht tatsächlich etwas für Grammatiktests bringt. Ahem.
    Das mit den Zweigen ist inzwischen nicht mehr so, und zwar aus dem zweiten von Zirkuskind genannten Punkt und der Sprachenfolge an meiner Schule: Wer kein Sprachgefühl hat, nimmt in der 6. Klasse Latein und wird sich hüten, danach mit Französisch weiter zu machen - ist also im naturwissenschaftlich-technologischen Zweig. Wer Sprachgefühl hat, nimmt Französisch - und ist damit automatisch im naturwissenschaftlich-technologischen Zeigen, weil wir keine dritte Fremdsprache nach Englisch und Latein anbieten, etwa Spanisch. (Und die Folge E, F, L ist absurd.)

    Das mit dem Sprachgefühl finde ich jetzt interessant - für mich als Nicht-Sprachenlehrer: Lässt sich das mit dem vorhandenen Sprachgefühl in Bezug auf Fremdsprachen in der 6. Klasse schon sicher sagen?

    von richtiger Prüfungsangst würde ich nicht sprechen. Ich war bei beiden Prüfungen sehr gut vorbereitet und locker, nur leider hatte ich Prüfer, die es darauf angelegt haben einen zu verunsichern und dann wusste ich nichts mehr. Vorher und auch nach der Ausbildung habe ich einige mündliche Prüfungen gehabt und diese alle mit 1-2 bestanden.Da ich aber zwei Kinder habe, gehe ich gerne auf Nummer sicher und nach einem Jahr einen Festvertrag zu haben ist ja nicht schlecht und lässt einen lockerer in das OBAS starten.


    Und Gedanken über die Zukunft machen darf man sich ja. Unsere Refrendare haben mir einige Horrorgeschichten erzählt, sonst wäre ich wahrscheinlich entspannter.

    Wenn du schon weisst, dass du mit solchen Situationen Probleme hast, dann übe diese ganz gezielt, z.B. durch Rollenspiele mit Kollegen und/oder Mentoren. Ich denke, das bringt dir mehr, als komplexe Sicherheitsnetze für Eventualitäten zu konstruieren, die möglicherweise gar nicht eintreten.

    Nicht direkt vergleichbar, weil Schweiz, aber ein paar Gemeinsamkeiten gibt es schon.


    1. Ich war zu Beginn 40.
    2. keine Kinder
    3. Ich habe ein halbes Pensum unterrichtet (12 Lektionen) und parallel dazu in Teilzeit an der PH Lehramt Sek II studiert.
    4. Ja, hatte eine Partnerin.
    5. Ich habe 2 Jahre gebraucht.
    6. Verbeamtung gibt es in der Schweiz nicht.
    7. Insgesamt: 2,5 Jahre kaufmännische Ausbildung, ein Jahr Zivi, 5 Jahre kaufmännischer Beruf, 12 Jahre Studium/Promotion/Forschung, 3 Jahre Softwareentwickler in der Industrie. Dann war ich 40 ;)

    Programmieren lernen in der Schule würde ich als Beitrag zur Allgemeinbildung sehen, nicht als Jobskill. Aber diese Allgemeinbildung halte ich für wichtig, denn das Verständnis der Technologien, die unser heutiges Leben bestimmen, ist in der Bevölkerung leider gering ausgeprägt ...

    Als jemand, der an einer Berufsschule unterrichtet, habe ich die Erfahrung gemacht, dass Schülerkalkül tatsächlich eine grosse Rolle spielt. Vor allem, wenn es noch andere schwierige Fächer gibt.


    Aber frag deine Schüler doch mal - wenn die Beziehung zur Klasse stimmt, dann bekommt man auf solche Fragen auch ehrliche Antworten.

    Mein Dozent in der Allgemeinen Didaktik damals stand total auf die „multiplen Intelligenzen“ - ähnlicher Schrott, der auf dem Papier gut klingt, aber mit der empirisch überprüfbaren Realität nichts zu tun hat.

    Zur Unwissenschaftlichkeit von Lerntypen gibt es auch einen gut lesbaren Abschnitt im (meiner Meinung nach) auch sonst sehr schönen Buch:


    H.-P. Nolting, Abschied von der Küchenpsychologie

    Eine kleine Meditation zum Thema Lehrerpersönlichkeit, vielleicht hilfreich für dich.
    Im Privatleben bin ich sehr introvertiert, in der Schule noch ein bisschen - aber vor meinen Klassen auch mal den Clown zu spielen kostet mich keine Überwindung. Interessanterweise fühle ich mich in und vor der Klasse sehr wohl und Kommunikation mit meinen Lernenden macht mir grosse Freude. Liegt vielleicht an der Rolle...der Vergleich zum Theater wurde ja schon oft bemüht, es gibt von Mathematikdidaktiker Martin Kramer auch ein schönes Buch dazu.
    Zwei Persönlichkeitsmerkmale machen aber meines Erachtens den Lehrerjob schwierig bzw. sind ein First-Class-Ticket zum Burnout: Angst vor Menschen und Perfektionismus. Wer mit dem Gedanken daran, vor einer Klasse stehen zu müssen, kaum schlafen kann und/oder sich von seinen Schülern ständig beobachtet fühlt und hinterfragt, was sie von einem denken, hält den Job nicht lange durch. Wer seine ganze Freizeit opfert, um auch das sprichwörtliche letzte Komma in seinen Arbeitsblättern richtig zu bekommen, auch nicht.

    Beim Begriff „Fachbuch“ würde ich gerne noch eine Unterscheidung machen in fachwissenschaftliche Bücher (Uni-Lehrbücher und Monographien) und pädagogisch-didaktisch-methodische Bücher.


    Fachwissenschaftliche Bücher lese ich, um ein Thema aufzufrischen oder mir neu zu erarbeiten. Gerade ist bei mir Lineare Optimierung dran. Klar sind solche Bücher eher wenig praktisch, aber unerlässlich für das Hintergrundwissen.


    Von der zweiten Kategorie lese ich eher weniger zu allgemeiner Didaktik und Pädagogik/Psychologie, Fachdidaktik dafür mehr. Aktuell: Neveling, Handwerkliches für den Mathematikunterricht (nichts weltbewegend Neues, aber nett zu lesen und sehr kurz ;) ).

    Hast Du denn eine abgeschlossene didaktisch-pädagogische Ausbildung? Für Deine Promotion interessiert sich im Schuldienst niemand, die ist nicht berufsqualifizierend.

    <Zynismus>
    Meiner persönlichen Erfahrung nach qualifiziert einen die Promotion ausserhalb des Uni-Elfenbeinturms immerhin ganz passabel als Fachidiot ... hm, wenn ich es mir genauer überlege, auch innerhalb.
    </Zynismus>

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    Schliesse mich an, geh dringend zur Studienberatung! Falls du nach einer älteren Studienordnung/Prüfungsordnung studierst, sag das sicherheitshalber dazu.


    Nur aus Interesse: Du möchtest dann direkt nach der Zwischenprüfung die Examensprüfung machen?


    Drücke die Daumen!

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