Beiträge von Alterra

    Ich bin ehrlich gesagt schockiert...was du da gerade durchlebst, ist echt ungeheuerlich.
    Ich gehe davon aus, dass ihr die ganzen Vorfälle gut protokolliert und in die Schülerakte gelegt habt.


    Wenn dir das Ganze arg an die Nieren geht und du wirklich Angstzustände bekommst, sprich mit deinem FA über die Vorfälle. Falls es so gravierend für dich war, kann er dich sicher erst einmal krank schreiben, damit du und vor allem dein baldiger Nachwuchs zur Ruhe kommt.
    Wurde nach Anzeige der Schwangerschaft bei deinem Dienstherren eine Gefahrenbeurteilung gemacht?

    Typische Lehrerhobbys: Korrekturlesen von Speisenkarten, Studieren von Beipackzetteln, Schwimmbad in den Sommerferien in den Morgenstunden.


    Wie reinigt man die Rolladen von außen in höheren Stockwerken?

    Hey,
    auch ich kann nicht für Berlin, sondern nur für Hessen sprechen: Mentorentätigkeiten gehören hier zur Dienstpflicht unabhängig vom Deputat. Es gibt hier auch keine Anrechnung für diese Tätigkeit oder Entlastungsstunden.
    Doof für alle Beteiligten ist sicher, wenn der Mentor die Mentorenschaft von oben aufgedrückt bekommt. Weder für den Mentor noch den Ref ist es eine schöne Situation.
    Gibt es keine anderen Interessenten?

    Ich komme ja nicht aus NRW. Gibt es bei euch auch sowas wie "BV" (Berufsvorbereitungsjahr)? SuS, die den Hauptschulabschluss rein schulisch nicht schaffen, können dort in enger Verzahnung von Therorie und Praxis arbeiten und ggfs auch den Abschluss nachholen.


    Und natürlich sollte man sich als Lehrer ständig reflektieren, die Ergebnisse mit den Schülern besprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Dennoch gibt es nunmal Minimalstandards, die man von Schülern erwarten muss. Wenn alle Schüler nur durchgewunken werden, verliert der Abschluss an Aussagekraft. Ich persönlich finde es schade, dass der HS-Abschluss so entwertet wurde.
    Ich bin zwar nicht an einer HS, aber ich bekomme es gerade häufig an der FOS mit. Ganz ehrlich, SuS, die in der 12 nicht mal den einfachen Bremsweg berechnen können, ist nicht mehr zu helfen. Ich hatte vergangenes Jahr auch eine Klasse, in der über die Hälfte eine 5 bekommen haben. Und damit komme ich zum eigentlichen Thema des TS:


    Nachdem ich den SuS zwei Wochen vor der Klausur den Termin und mögliche Inhalte mitgeteilt hatte, kam in der folgenden Stunde der KL zu mir in den Unterricht und forderte mich vor versammelter Schülerschaft auf, die Klausur doch bitte so einfach wie möglich zu gestalten. Physik sei ja nicht so wichtig....

    Wir haben über die Schule verteilt zig Abteilungslehrerzimmer und ein großes, das von mir gern besucht wird. Es gibt zwei riesige Tische und eine 10 Mann Couch. Wenn ich meine Ruhe brauche, gehe ich in die kleinen Abteilungszimmer. Aber sonst genieße ich die 15 min mit den Kollegen. Ist im großen LZ nichts los, gehe ich manchmal sogar als Nichtraucher zu den rauchenden Kollegen auf ein Pläuschen.
    Was ich bei uns jetzt echt gut finde (und von zwei anderen ehemaligen Schulen nicht so kenne): es gibt keine festen Plätze. So können sich die entsprechenden Kollegen jede Pause neu finden und falls es mit jemandem nicht passen sollte, geht man demjenigen aus dem Weg.

    Hallo,
    ich bin aus Hessen, kann dir aber nur Erfahrungsberichte aus zwei Schulamtskreisen geben.
    Wie meine Vorredner schon berichteten, sind die Rangliste und das schulbezogene Verfahren zwei unterschiedliche Varianten.


    In der Regel läuft alles per Rangliste. Wenn Schulen eine Planstelle in Aussicht haben, greifen sie auf die Liste zu und die vorderen Plätze werden angerufen. Je nach Abschlussnote und Fächerkombination geht das innerhalb von Wochen, es kann aber auch Jahre dauern (z.B. bei uns die Kombination Deutsch Geschichte mit 1ten und 2ten Staatsexamen 3,0). Da stets neue Bewerber hinzukommen (aber auch wegfallen), ist die Rangliste immer im Wandel und keine Garantie für Wartende. Es gibt zwar Bonuspunkte für Leute, die im Angestelltenverhältnis TV-H Unterricht halten, aber dennoch wird die Liste ja ständig auch mit guten Absolventen gefüttert.


    Schulbezogene Ausschreibungsverfahren werden bei uns eher selten ausgeschrieben, was aber nichts heißen muss. Eigentlich müssen Stellenausschreibungen so verfasst sein, dass mehrere Bewerbungen möglich sind. In der Realität sind die schulbezogenen Verfahren tw. seeeehr eng. Ich erinnere mich da an: Kombination Bio Sport, aber bitte mit Erfahrung in Leitung einer Basketballakademie, Imkerschein und Auslandserfahrung. Auf viele Bewerber wird das nicht zutreffen.


    Das sollte dich aber nicht daran hindern, dich auf die schulbezogenen Ausschreibungsverfahren zu bewerben. Häufig heißt es ja bei den zusätzlichen Dingen "erwünscht ist das und das" und nicht "verpflichtende Zusatzkompetenzen sind".


    Die Sache mit den TV-H Verträgen kann ich bei uns nur bestätigen. Bei einigen hat es funktioniert und sie haben im Anschluss eine Planstelle erhalten. Ich kenne jedoch auch Fälle, bei denen es beim TV-H seit Jahren geblieben ist.

    Mein Mutterschutz begann beim 1. Kind eine Woche nach Sommerferienbeginn. Meine Elternzeit endete eineinhalb Woche vor Ferienende (maximale Bezugsdauer des EG). Ein Antrag auf 11 Monate, wurde mir vorher auf Nachfrage mündlich mitgeteilt, würde nicht genehmigt werden.

    Und genau das finde ich unfair

    Der Mutterschutz ist definitiv sachgrundgebunden, da er immer durch den Geburtstermin bestimmt ist.

    Ich denke an den Fall: Mutterschutz beginnt am ersten Tag der Ferien, man will Elternzeit nehmen für ein Jahr, sodass man zu Beginn der kommenden Sommerferien wieder Bezüge erhält. Wäre das erlaubt?

    Zu Teilen kann ich es nachvollziehen, aber es hakt an einigen Stellen doch, finde ich. Meiner Auffassung nach ist es wieder ein Beispiel dafür, dass es einfach schwierig ist, die Arbeitszeit von Lehrern zu messen bzw. zu erfassen.
    Die Sommerferien sind für mich die einzigen Ferien, in denen keine Klausuren, Abiturprüfungen etc auf dem Tisch liegen. Von daher denke ich, dass sich die Leute in EZ auch ihren Urlaub verdient haben, der auch entsprechend bezahlt werden sollte.


    Und nochmals zu meinem Einwurf mit dem Mutterschutz: Im Mittel werden ähnlich viele Mütter diesen in den Ferien liegen haben wie eben EZ Anträge zu diesem Zeitpunkt.

    Die Regelung soll eine rechtsmissbräuchliche Elternzeit ausschließen

    Du scheinst dich gut mit der Elternzeit etc. auszugehen. Kannst du bitte erläutern, weshalb andere Varianten als rechtsmissbräuchlich angesehen werden?
    Ich habe das nie wirklich verstanden. Ich werte die Schulferien auf der einen Seite tatsächlich als "Urlaubstage" und zum anderen Teil als Arbeitstage bzw. Abgeltung von Überstunden im Verlauf des Schuljahres.

    Ich finde die Regelung auch echt nicht erfreulich. Urlaubsansprüche werden bei AN ja auch nicht abgezogen und zudem interessiert es bei Lehrerinnen auch nicht, wenn der Mutterschutz in die Ferien fällt.

    Danke für die Infos! Die ambulante Beratung klingt interessant, aber eben wirklich auch arbeitsintensiv, wenn man es gut machen möchte.
    Ich drücke dir die Daumen, dass das Gespräch für dich positiv verläuft.
    Die ungleiche Belastung ist auch bei uns immer wieder Thema. Beispiel: bei den Abschlussprüfungen hat der eine x Stunden Aufsicht, ein anderer überhaupt nicht. Bevor man innerlich brodelt, suche ich mittlerweile das Gespräch mit den Verantwortlichen und schwupps: es war keine böse Absicht, sondern meist hat derjenige den Überblick verloren, das Stundenplanprogramm hat nach seltsamen Kriterien Vorschläge gemacht etc. Das ist immer noch ärgerlich, aber meistens kommen Kompromisse heraus. Trotzdem nervt es, vor allem wenn einzelne Kollegen unantastbar scheinen

    Je nach Größe deiner Schule (und Überblick der SL) ist der SL dein unterschiedlicher Einsatz vielleicht gar nicht so bewusst. Die Liste hilft dir beim Gespräch auf jeden Fall.
    Junge, eigentlich motivierte Kollegen so zu verbrennen kann ja nicht im Interesse der Schule sein. Was genau bedeutet "ambulante Beratung" und wie wird das mit deinem Einsatz verrechnet?

    Apropos Aufnahmeprüfung: Dass immer mehr Unis dem Abi bzw. den Abinoten nicht mehr trauen und Aufnahmetests schreiben lassen, ist meiner Auffassung nach nur der Gipfel des Eisbergs.
    Ein Teilnehmer bei Maischberger hat es ganz passend gesagt: Er sieht mittlerweile einen großen Unterschied zwischen Studienberechtigung und -befähigung.
    Und die von ihm genannten Lift-Kurse an den Unis sind für mich ein weiteres Zeugnis dafür, dass das System kränkelt.

    Ich habe die Sendung gestern auch teilweise verfolgt und stellenweise Schnappatmung bekommen.


    Als ich vor 20 Jahren Abitur gemacht habe, gab es ebenfalls Leistungsdruck. Dieser wurde aber eben als normal wahrgenommen und zur Schullaufbahn bzw. zum Leben dazugehörig. Das Leben ist kein Ponyhof und wird es nie sein, sofern man sich hier etwas aufbauen möchte. Während meiner Oberstufenphase gab es Todesfälle, finanzielle Schwierigkeiten, Liebeskummer, Scheidung der Eltern etc.; dennoch wurde ich deswegen nicht in Watte gepackt und vor allem hätte ich das auch nicht erwartet.


    Diese Erwartungshaltung ist etwas, das mich in meinem beruflichen Alltag extrem nervt. "Für die Klausur konnte ich nicht lernen, ich mache gerade meinen Führerschein"oder gar "Ich kann nicht zur 8/9 Stunde kommen, da habe ich eine Fahrstunde" (nicht Prüfung!).
    Parallel dazu habe ich gerade Klausuren liegen, bei denen der Fehlerindex über 12 liegt und sich die Schüler dann noch beschwerden, dass sie dafür (max. 2 in Hessen) Punkte abgezogen bekommen (Bis vor ein paar Jahren waren es 4 P ab einem FI über 8). Aufgaben mit Anforderungsbereich 2 bezeichnen sie bereits als "voll fies" und nahezu unlösbar. Klausuren, die ich vor 5 Jahren habe schreiben lassen, kann ich ohne sie wiederholen zu müssen, weil über die Hälfte negativ wäre, nicht mehr verwenden. Die Schnitte meiner Klausuren liegen mittlerweile um die 6 Punkte.


    In der FOS empfinde ich die Situation als noch gravierender. Ich kann keine Schulbücher verwenden, da der Inhalt der Texte von der Mehrheit der Schüler nicht mehr verstanden wird. Meiner persönlichen Einschätzung nach sind dieses Jahr in meinen FOS-Klassen max. 1/4 studierfähig.

    Hallo,
    ich glaube nicht, dass die Schulämter einen wirklichen Überblick darüber haben, welche Kombinationen an den einzelnen Schulen gesucht werden.
    Die Kollegen, die in den letzten Jahren zu uns kamen, hatten sich zuvor alle selbst auch vorgestellt. Daher würde ich dir zur Eigeninitiative raten.
    Mein Tipp an dich lautet: gerade die BS im ländlichen Raum suchen manchmal händeringend Fächer, die allgemein als überlaufen gelten. Wir haben derzeit Bedarf in Geschichte, was in Großstädten häufig als K.O.Kriterium gilt.

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