Beiträge von Das Pangolin

    PS:


    Was ich noch ergänzen wollte: Ich stimme vollkommen der Meinung zu, dass Grundschullehrer/innen heutzutage sehr viel mehr zu leisten haben als früher und deswegen auch besser verdienen sollen als früher. Dennoch meine ich, dass ein "Abstand" zu den weiterführenden Lehrern gewahrt bleiben muss, denn die haben auch mehr zu tun als früher und auch schwierigere Bedingungen als früher, aber eben weiterhin eine inhaltlich andere Ausbildung und einen höheren Arbeitsaufwand.

    @ Conni,


    danke, das war gut. Hoffentlich halten sich die anderen daran.


    Ich schaue ja hier rein, um die Diskussion über A 13 zu verfolgen und finde auf den letzten Seiten gar nichts mehr dazu. Ist es auf den 20 Seiten vorher vielleicht genauso? Dann schreibe ich vielleicht was und andere beschweren sich, dass man die Diskussion vorher offensichtlich nicht verfolgt habe.


    Ich finde jedenfalls, dass in einer unterschiedlichen Bezahlung KEINE Geringschätzung zum Ausdruck kommt, denn das würde ja bedeuten, dass wir gesellschaftlich alle Berufe geringschätzen, die weniger verdienen als ein Lehrer. Ich denke, dass in der unterschiedlichen Bezahlung zum einen eine unterschiedliche Ausbildung und zum anderen Unterschiede in der tatsächlichen Arbeit zum Ausdruck kommen. Das mit der unterschiedlichen Ausbildung scheint nun nicht mehr zu stimmen (gleiche Regelstudienzeit? gleicher Abschluss?), aber das ist eben nur formal gleich. Daneben gibt es in der tatsächlichen Arbeit eben doch gewaltige Unterschiede, die meiner Meinung nach eine unterschiedliche Bezahlung rechtfertigen. Es macht schon einen Unterschied, ob man einen 1-seitigen Aufsatz zu kontrollieren hat oder einen 10-seitigen. Das kann doch gar nicht bestritten werden. Damit sage ich aber nicht, dass Grundschullehrer wenig verdienen sollen. Sie sollen für ihre wichtige und wertvolle und anstrengende Arbeit gut entlohnt werden - und ich finde, das werden sie auch. Lehrer aller Schularten gehören in Deutschland zu den Besserverdienenden und es ist doch (hoffentlich) niemand nur des Geldes wegen Lehrer geworden!?!


    Dass gleiche Arbeit gleich entlohnt werden solle, ist für mich in diesem Falle kein Argument, denn erstens ist die Arbeit nicht gleich (wenn überhaupt, dann die Ausbildung) und zweitens stört sich ja anscheinend auch keiner daran, dass man je nach Erfahrungsstufe und je nach Bundesland und je nach Schulträger (öffenlich oder privat) unterschiedlich bezahlt wird. Es ist doch auch die gleiche Arbeit (und ggf. Ausbildung), egal, ob man sie 5 Jahre oder 15 oder 25 Jahre lang macht. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist daher eh nur eine Schimäre!

    @ Schantalle


    Obwohl ich mich frage, wofür oder wogegen Sie da gerade "argumentieren" (oder wollten Sie das einfach endlich mal loswerden?) ;) , kann ich dazu auch einen zum Besten geben.


    "Ich habe vielleicht etwas Weltverbesserndes. Mein Leben ist eine givingstory. Man muß contemporary sein, das future Denken haben. Meine Idee war, die hand-tailored-Geschichte mit den neuen Technologien zu verbinden. Und für den Erfolg war mein coordinated concept entscheidend, die Idee, daß man viele Teile einer collection miteinander combinen muß. Aber die audience hat das von Anfang an supported. Der problembewußte Mensch von heute kann diese refined qualities mit spirit eben auch appreciaten. Wer Ladyisches will, searcht nicht bei Jil Sander. Man muß Sinn haben für das effortless, das magic meines Stils." (Interview mit Jil Sander, der elitären "Modeschöpferin" von 1996)


    :D :D :D


    Und das lassen Sie dann mal von Ihren Schülern schreiben und suchen passende Rechtschreibregeln dazu heraus.

    Wie ich gerade sehe, darf man nur noch Mayonnaise und nicht mehr Majonäse, aber weiterhin Portmonee statt Portemonnaie schreiben (zum Glück!). Die Logik bleibt "außen vor".


    Wer Zeit und Lust hat, kann dann ja mal die Liste durchsehen, welche Schreibweisen nach der Reform der Reform der Reform noch gelten und welche nicht mehr gelten.


    Hier: http://www.rechtschreibrat.com…erterverzeichnis_2017.pdf


    Neue Duden und Übungsmaterialien sind auf alle Fälle nötig; evtl. neue Lehrbücher in neuer Rechtschreibung auch. Hätte man die Varianten einfach Varianten gelassen (und wem hätte es geschadet, wenn sie kaum benutzt werden), wäre es uns billiger gekommen!


    Dass ihr deswegen neue Materialien benötigt ist natürlich wirklich ärgerlich, aber das Problem des von Lehrern leider häufig privat anzuschaffenden Materials ist ein ganz anderes Ärgernis als obskure Rechtschreibregeln, die zu Recht vereinheitlicht werden.


    Nun, die Regeln im Einzelnen sind ja eher nebensächlich. Diese Diskussion (seit 1996) will ich nicht neu aufmachen.


    Es geht mir ja vor allem darum, dass wir nun in den Büchern der letzten gut 20 Jahre 4 Varianten der deutschen Rechtschreibung finden und in den Schulen innerhalb von 20 Jahren 4 verschiedene Varianten gelehrt haben:


    a) Variante von 1996
    b) Überarbeitung von 2004
    c) Überarbeitung von 2006
    d) Überarbeitung von 2011


    und nun e) Überarbeitung von 2017.


    Weiß jeder von euch, nach welcher Rechtschreibvariante er eigentlich zur Zeit schreibt?


    Wie soll man so noch Kindern vernünftig die Rechtschreibung beibringen? In allen möglichen Büchern und Lehrwerken und Medien schwirren neben dem, was ohnehin falsch ist, alle diese Varianten munter durcheinander und nicht einmal die Lehrer wissen - behaupte ich -, ob sie nach der gerade aktuellen Variante ihre Texte an die Tafel schreiben und "Fehler" in Heften korrigieren oder eben auch nicht korrigieren. Das nervt!

    @ Valerianus


    Du (?) kennst doch sicher Fremdwort und Lehnwort. Das Lehnwort hat alle seine "fremden Merkmale" abgelegt und ist als Fremdwort nicht mehr erkennbar. Wir haben tausende, wohl zehntausende davon (z.B. Fenster, Büro). Es ist doch ok, sie als Wörter der deutschen Sprache nach den Regeln der deutschen Sprache zu schreiben.


    Dass so viele Fremdwörter noch nach den Regeln "ihrer Sprache" geschrieben werden, erschwert das Rechtschreiblernen enorm. Mühsam bringen wir den Kindern bei, dass man -ä- schreibt, wenn es einen Verwandten mit -a- gibt (Bäcker, weil backen) und -e-, wenn es keinen Verwandten mit -a- gibt (Berg, kein Verwandter mit -a-), aber mit den vielen Fremdwörtern stimmt das ja schon alles wieder nicht. Man schreibt das -ä- nun oft auch einfach als -a- (Catcher, Catwalk, Camp, Fan, happy ...).


    Da war dann alle Mühe umsonst. :(

    Die Grundschule soll Grundlagen beibringen, vor allem Lesen, Schreiben, Rechnen.


    Oft genug schafft "die Grundschule" das aber nicht. Die Ursachen sind vielfältig. Es kann an den modernen Methoden liegen, es kann an den heutigen Bedingungen (Elternhäusern) liegen, es kann an den Arbeitsbedingungen in den Grundschulen (Überlastung) liegen. Alles trägt seinen Teil dazu bei.


    Ich finde vor allem fehlt Zeit zum Üben, Üben, Üben ... Da wird so viel sinnvolles und unsinniges Anderes gemacht, aber am Ende der Grundschule sind die Basisfertigkeiten im Lesen, Schreiben, Rechnen eben nicht beigebracht worden und die weiterführenden Lehrer können nicht darauf aufbauen.


    Da sollte man nicht beleidigt sein, sondern mal nachdenken, warum das so ist.
    (Gerade lese ich von einer neuen Rechtschreibreform und bin einigermaßen fassungslos darüber - siehe mein Themenstrang dazu. Wie soll ich den Kindern noch vernünftig Rechtschreibung beibringen, wenn sie sich alle paar Jahre ändert. Ich erinnere mich gut an einen Diktattext mit dem Wort "Majonäse". Das haben wir geübt. Ich fand's gut. Nun ist es wieder falsch. Umsonst geübt. Und den Diktattext kann ich auch nicht mehr verwenden. :( )

    Wörterliste (Beispiele):


    Falsch: Ketschup. Richtig: Ketchup
    Falsch: Grislibär. Richtig: Grizzlybär
    Falsch: Joga. Richtig: Yoga
    Falsch: Komplice. Richtig: Komplize
    Falsch: Roulett. Richtig: Roulette
    Falsch: Varietee. Richtig: Varieté
    Falsch: Wandalismus. Richtig: Vandalismus


    Bis auf Vandalismus habe ich zuletzt immer die eingedeutschte Variante verwendet und fand die in Ordnung.


    Ich habe vergeblich versucht herauszufinden, welche Schreibweisen noch alles nicht mehr oder nun doch als richtig gelten. Es sind ja nur Beispiele. Das ist schon irgendwie frustrierend. Alle neu angeschafften Übungsmaterialien sind wieder obsolet, da man nicht weiß, was noch gilt und was nicht mehr und ich verstehe nicht, wieso Varianten gestrichen wurden, nur weil sie kaum genutzt wurden. Man hätte sie lassen können und sie wären eben weiterhin von der Mehrheit nicht genutzt worden, aber die Materialien wären nicht alle gleich falsch geworden!!!

    Die Reform der Reform der Reform


    Es geht mehr als nur um "das große ß". Die Rechtschreibung ist schon wieder reformiert worden. Das finde ich aber echt nervig. Jetzt hat man sich gerade an einige Schreibweisen gewöhnt und schon gelten sie nicht mehr (Majonäse z.B. fand ich gut). Bald ist jede Schülergeneration mit einer anderen Rechtschreibung aufgewachsen und wir wundern uns über schlechte Orthografiekenntnisse. :(


    Kann ich jetzt alle Rechtschreibmaterialien wieder in die Tonne werfen und neue kaufen?


    Für weitere Informationen klicke auf diesen Link.

    Das sind wir bei einem Punkt, der mich schon länger beschäftigt ... bin ich als Vater so leicht zu beeinflussen, dass ich mir einreden lasse, wir bräuchten mehr Akademiker, die Abiturrate sei zu gering und man müsse unbedingt studieren - wenn das doch mit meiner persönlichen Erfahrung in meiner Umgebung nicht übereinstimmt? [...]

    Sie vielleicht nicht, aber genügend andere doch.

    Meiner Meinung nach ist eher die Politik bzw. ein Teil davon schuld, dass jetzt alle ans Gymnasium streben.


    In den Jahren nach "PISA 1" habe ich immer wieder gelesen und gehört von Vorbildländern mit einer höheren "Abiturrate" als in Deutschland und dass man den Anteil jener, die Abitur machen, in Deutschland heben müsse. Ich habe mich damals schon gefragt, wieso alle Abitur machen und studieren müssen - und wer dann eigentlich die Arbeiten machen soll, für die man nicht studiert?


    Es wurden ja alle Berufe und Tätigkeiten ohne Uni-Abschluss abgewertet und in der Folge nun streben viele Eltern, die für ihre Kinder nur das Beste wollen, danach, ihre Kinder ans Gymnasium zu schicken.

    @ tibo,


    ich denke, das führt jetzt zu weit weg vom eigentlichen Thema. Ich wollte damit nur Valerianus' Aussagen unterstützen. Susannea hat aber wohl auch Recht: Die Bedingungen drumherum sind heute andere.


    Womöglich wäre ein eigener Themenstrang dazu angebracht. Wobei ich nicht versprechen will, dass ich dabei mitmache. Es hat aus meiner Sicht wenig Sinn, Theorie und Praxis gegeneinander auszuspielen. Ich erlebe täglich "Idealisten deiner Art", die im Alltag am Chaos in ihren Klassen scheitern und irgendwann im Bournout enden.


    Hier ging es ja um A 13 für Grundschullehrer/innen.

    @ Voldemort


    Der Unterschied ist wohl der, dass Lehrer alter Schule, wie Valerianus sie nennt, dagegen vorgehen und das alles doch noch erfolgreich beibringen, auch gegen Widerstände; während "moderne Grundschullehrer" das so hinnehmen (siehe dein Argument "keine Knigge-Butler"). Die Auswirkungen zeigen sich nicht nur in den besser beherrschten Kulturtechniken, sondern insgesamt im Erwerb von Wissen und Fähigkeiten, wie die Lehrer der weiterführenden Schule dann feststellen.


    Lehrer alter Schule sagen bekanntlich :) Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.


    "Moderne Grundschullehrer" sagen dann wohl: Ist halt so. Oder: Wir können nicht alle retten.

    ...
    P.S.: Wir besuchen zum Schuljahresende immer die Grundschulen in der Umgebung und schauen uns unsere Neuzugänge an...es gibt einige Kolleginnen da die ohne jeden Zweifel A13 verdient hätten...die sind aber fast alle extrem alte Schule, aber die Kinder die von denen kommen haben die "Kulturtechniken" tatsächlich gelernt.


    Da ist schon was dran. Ich staune immer nur, was die Grundschulkinder heutzutage normalerweise alles nicht mehr beigebracht bekommen. Sie gehen nicht mehr rechts auf der Treppe, damit andere auf der linken Seite entgegengesetzt gehen können. Sie schreiben in Schreiblöcken statt in Heften und die Blätter landen dann überall und nirgends. Sie ziehen keine Ränder in den Heften bzw. schreiben hemmungslos über den Rand hinaus. Sie schreiben das Datum rechts oder links oder mittig - egal wo. Sie schreiben das neue Thema gleich nach dem alten, ohne eine Zeile frei zu lassen. Alles aneinander geklatscht. Sie füllen nur noch Arbeitsbögen aus; richtige Tafelbilder mit Überschrift, Datum, Kernaussagen kennen sie kaum. Da sie nur noch Lückentexte ausfüllen, fällt ihnen schreiben unheimlich schwer. Sie schreiben Tafelnotizen mit tausend Fehlern ab und stöhnen, weil sie so viel schreiben müssen. Manche können nur Druckschrift schreiben. Das dauert ewig. Manche schreiben noch am Ende der Grundschulzeit die Zahlen "von hinten nach vorne" (z.B. 21, 43 ...). Niemand hat ihnen das "ausgetrieben". Sie sind gewöhnt aufzustehen, wenn sie aufstehen wollen, um ein Taschentuch zu holen, den Buntstift anzspitzen, ein zerknülltes Papier wegzubringen und auf ihrem Weg bleiben sie bei anderen stehen, um ein kleines Schwätzchen zu halten, das nicht selten zum Streit wird. Ganz selbstverständlich trinken sie im Unterricht (und wollen dann auch essen). Natürlich reden sie, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist miteinander und mit dem Lehrer. Sie packen ihre Sachen erst nach dem Stundenbeginn auf den Tisch und natürlich fehlt immer irgendetwas, wenn man es braucht, sodass sie dann mitten im Unterricht aufspringen, um es zu holen. Bevor der Lehrer den Unterricht beendet, packen sie ein und hören kaum noch zu, was Hausaufgabe ist. Sie wissen gar nicht, wie man ein Hausaufgabenheft führt und schauen eh zu Hause nicht rein. usw.-usf.


    Das alles wird ihnen nicht beigebracht (nur von den Lehrern alter Schule noch!). Es ist nicht zufällig vergessen worden. Es wird schon geradezu als Gängelei empfunden von den modernen Grundschullehrern, denn Schule, die soll ja Spaß machen.

    Ich habe mich immer gefragt, wie die besten Lehrer Deutschlands wohl zu diesem Titel gekommen sind. Jetzt weiß ich, wie. An meiner Schule gehen gerade Handzettel um. Darauf wird für eine Lehrerin als beste Lehrerin Deutschlands geworben und es wird angekündigt, dass an der Schule der Gewinnerin ein prominenter Sänger ein Konzert geben wird. Alle Kinder sind ganz aufgeregt, denn sie wollen das Konzert und diesen Sänger live erleben.


    Ich bezweifle nicht, dass die vorgeschlagene Lehrerin zu den engagierten gehört. Keine Frage, so eine ist sie! Und natürlich haben ja die Schüler anderer Schulen auch die Möglichkeit, den Prominenten an ihre Schule "zu holen", wenn sie dort für den besten Lehrer stimmen. Aber irgendwie finde ich, das gehört nicht zusammen bzw. damit sollte man nicht locken. Man weiß ja dann nicht, ging es wirklich um die Qualitäten dieses Lehrers oder gings es eigentlich nur um das Konzert?!?


    Es erinnert mich an "Rock gegen rechts", wo ich mich immer frage, wie viele denn gekommen wären, wenn da keine Rockgruppen aufgetreten wären.

    Bei Hausaufgaben hab ich alles probiert. Trotzdem macht die Hälfte die Aufgaben immer, ein Viertel manchmal, ein Viertel nie.

    Ja, das kenne ich.


    Egal, was man macht, es bleibt im Großen und Ganzen so. Oder es fängt mit der nächsten (neuen) Klasse alles wieder von vorne an.


    Deshalb gebe ich kaum Hausaufgaben. Meist sind es Lernaufgaben (mündlich) oder Aufgaben, die zu Hause bitte beendet werden sollen.


    Übungs-Hausaufgaben machen nach meinem Eindruck immer die, die sie eigentlich nicht nötig hätten. Die sie nötig hätten, machen sie nicht - oft genug, weil sie zu Hause damit genauso wenig klar kommen wie in der Schule.

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