Beiträge von Das Pangolin

    UN-Konventionen zu den Rechten für Menschen mit Behinderungen, also der UN-Behindertenrechtskonvention - ist seit 2009 auch in Deutschland gültiges Recht! Also schon eine ganze Weile... Und im Artikel 24 findest du die Vereinbarungen zur Schulbildung (die Auslegung ist ja noch mal was anderes). Und ja - beschäftige dich damit, dann wird dir klar, dass es ein Menschenrecht ist. Nur als Anmerkung: solche Vereinbarungen/Konventionen der Vereinten Nationen nennt man auch Menschenrechtsverträge und sie sind rechtlich bindend für die Vertragspartner. Einklagbarkeit ergibt sich dadurch.


    @Zweisam, ich habe mich jetzt mal vorschlagsgemäß damit beschäftigt und finde dazu im Internet z.B. Folgendes:


    "Ist die Menschenrechtserklärung verbindlich?


    Leider nicht. Die Erklärung besitzt keinen völkerrechtlich verbindlichen
    Charakter. Allerdings wird sie von neuen UNO-Mitgliedsstaaten
    automatisch mit dem Beitritt zu den Vereinten Nationen anerkannt.
    Trotzdem sind Staaten noch immer die hauptsächlichen Verletzer von
    Menschenrechten. Seit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
    sollte es umgekehrt sein: Der Staat hat ein Gewaltmonopol und sollte
    deshalb der Garant der Menschenrechte in einer Gesellschaft sein, sollte
    also dafür sorgen, dass seine Bürger würdig leben und sich frei
    entfalten können."


    Quelle: https://www.wasistwas.de/archi…g-der-menschenrechte.html

    Darin erkenne ich nun aber keinen Widerspruch zu meiner Aussage, dass es genügend Sanktionsmöglichkeiten gibt und wir vor allem den Rückhalt der Schulleitung und Schulaufsicht brauchen, wenn wir sie anwenden.

    Jetzt muss ich mich mal selbst zitieren. Wie toll ich das geschrieben habe. :) Nein, nein ...


    ... ein Problem sehe ich mitunter in dem ganzen Prozedere einer Sanktion. Z.B. darf ich bei einem Täuschungsversuch erst einmal nichts weiter tun (nur Blatt wegnehmen, ohne Note bzw. ab der "Schummelstelle" nicht werten), dann beim nächsten Mal ein Gespräch mit den Eltern führen und darf erst danach im Wiederholungsfalle zu einer Sanktion schreiten.


    Das heißt, ich muss die Eltern zur Schule einladen und mit ihnen ein Gespräch führen. Inhalt: Ihr Kind hat während des Tests geschummelt. Eltern: "Ahh ja, haben wir auch gemacht. Und deshalb mussten wir herkommen?" Da muss erst eine Einladung erfolgen, dann ein gemeinsam passender Termin gefunden werden, dann sitzt man da mit diesem einen Gesprächsthema .......... Soooooooooooo ein Aufwand. Das ist doch bescheuert! Und wenn gewisse Eltern nie Zeit haben oder nie zu dem Gespräch kommen, dann darf mindestens bis zum Gespräch das Kind immer weiter ohne Sanktion abschreiben???


    Ich finde, es reicht eine mündliche Ermahnung und dann Sanktion. Oder - Kompromiss - eine Mitteilung an die Eltern und im Wiederholungsfalle eine Sanktion.

    Warum nur bei Grundschullehrern liebe/r Sofawolf? Dann doch auch alle Sek-I-Lehrer. Die werden hier nämlich genauso gesucht. ;)

    Hätte ich nichts dagegen, Anja, wenn dafür passende Ausbildungseinrichtungen geschaffen werden. Dann bräuchte man wahrscheinlich eine Art "Nummerus clausus" (Notendurchschnitt, den man mindestens braucht), um für ein bestimmtes Lehramt ausgebildet zu werden. Wobei es schon Sinn macht, finde ich, dass für das Gymnasium jene ausgebildet werden, die selbst am Gymnasium waren. (An der Grundschule waren ja alle.)


    Ich habe lediglich an etwas angeknüpft, was es schon einmal gab.

    @ Mikael und Lisam,


    da drängt sich nun natürlich die Frage auf, ob wer nicht studiert hat, nicht qualifiziert ist und nicht gut ausgebildet und keine gute Arbeit leistet ?!?


    Wobei das alles nun schon ziemlich wegführt von der Frage, ob man nicht auch Lehrer werden kann ohne Studium - wenigstens für das Grundschullehramt, wie es früher ja schon mal so war. Das Hauptargument ist ja nun gar kein inhaltliches, sondern, dass man damit ein Argument schaffen würde, GS-Lehrer anders zu bezahlen als andere Lehrer. D.h. es geht eigentlich nur ums (eigene) Gehalt, wenn man das nicht wieder zulassen möchte ?


    Oder gibt es noch andere Argumente ?

    Bei mir laufen gerade die Schüler dagegen Sturm. War heute das erste Mal wieder in der Schule. Ist ja die letzte Woche vor dem Ende der Sommerferien in NRW, wir müssen in der letzten Woche für die Schule zur Verfügung stehen (dürfen also nicht verreist sein) und ich wollte nur mal gucken, ob ich vielleicht doch noch übermorgen zu einer Nachprüfung muß, ob noch eine zusätzliche Konferenz angesetzt wurde oder was sonst noch so im Fach liegt.
    Im Fach liegt ein schriftlicher Widerspruch einer meiner Schüler zu den von mir berechneten und auf dem Zeugnis ausgewiesenen Fehlstunden. Die Fehlstunden wären alle entschuldigt. Ja klar waren die aus Sicht des Schülers entschuldigt. Nur blöd, daß ich Entschuldigungen zur eigenmächtigen Pausenverlängerung a la "Wir waren noch im Netto (Supermarkt)" nicht akzeptiere. :zungeraus:


    Darin erkenne ich nun aber keinen Widerspruch zu meiner Aussage, dass es genügend Sanktionsmöglichkeiten gibt und wir vor allem den Rückhalt der Schulleitung und Schulaufsicht brauchen, wenn wir sie anwenden.

    Ich erinnere mich nur sehr ungern an mein Studium. Und im Vergleich zum Referendariat waren die Inhalte des Studiums zu 90 % zum "in die Tonne treten". Sehr wenig praxisorientiert und nur aufgeblasenes "Blabla". Ganz ehrlich: Wann welcher Pädagoge welchen Quatsch gemeint hat entwickeln zu müssen nutzt mir in meinem Alltag überhaupt gar nix.
    Insofern könnte man von mir aus das komplette Studium streichen und gleich mit einem (evtl. längerem) Ref. beginnen.
    Ob das allerdings zur Aufwertung meines Berufsstandes beitragen würde.....
    auf der anderen Seite benötige ich keine Aufwertung von außen. Ich fühle mich wertgeschätzt durch meine Schüler und mein Umfeld. Was Außenrum gelabert wird..... Das gilt m.E. nur für Primarstufe. Ich denke, dass die Gymnasialkollegen, welche z.b. meinen Sohn unterrichten einen anderen fachlichen Hintergrund benötigen. Ich benötige ein sehr großes Wissen an Pädagogik, Didaktik und Methodik. Das Fachwissen kann ich mir selbst anlesen.....


    Genau.


    So sehe ich das auch größtenteils (den theoretischen Teil würde ich nicht gänzlich streichen, aber erheblich kürzen wollen).

    Die Sorge bzgl. der Bezahlung verstehe ich durchaus. Aber kann das der Maßstab sein?


    Ich meine, der Staat hat nicht die Aufgabe, den Leuten hochbezahlte Jobs zu verschaffen. Das wäre wiederum die Sicht des Einzelnen auf die Allgemeinheit, wie sie wohl typisch geworden ist. Ich versuche den umgekehrten Blick (Stichwort „Kennedy-Zitat“), vor allem aber denke ich, könnten dadurch viele, die es jetzt nicht dürfen, dann auch (Grundschul-)Lehrer/in werden, das bedeutet eine enorme Ausweitung des Bewerberpools (und einstellen kann man dann ja doch die Besten und nicht, wie jemand anderswo schrieb, jeden, der nur mindestens bestanden hat. Man will doch die Besten?!?)


    Dass nicht nur universitäre Ausbildung gute Lehrer „hervorbringt“, ist bereits bewiesen.

    Ach, ich finde, wir haben an den Schulen schon ausreichende Sanktionsmöglichkeiten. Wir müssen sie nur anwenden und wir dürfen nicht umfallen, wenn Eltern dagegen Sturm laufen, d.h., wir brauchen vor allem den Rückhalt der Schulleitung und der Schulaufsicht und daran hapert es leider hier und da und dort.


    Das ist das Problem !

    Grundschullehrerausbildung ohne Studium - warum eigentlich nicht?! :top:


    In Zeiten des Lehrermangels muss man neue Wege gehen - die manchmal auch altbekannte sind. Nicht nur in der ehemaligen DDR konnte man Lehrer werden, ohne zu studieren (Unterstufenlehrer), auch im Westen Deutschlands gibt es diese, wenn auch für bestimmte Fächer eingeschränkte Möglichkeit (BaWü, Bay.).


    Ich kann überhaupt gar nicht erkennen, warum man ein besserer (Grundschul-)Lehrer ist, wenn man eine universitäre Ausbildung absolviert hat. Wer das behauptet, impliziert ja automatisch, dass Lehrer ohne Studium schlechtere Lehrer seien und diffamiert damit etliche Kollegen, nicht nur im Osten Deutschlands.


    Naheliegend ist sicherlich, dass man in Zeiten des Lehrerüberschusses meinte, sich erlauben zu können, die Zugangsvoraussetzungen zur Lehrerausbildung eingrenzen zu können auf „die Besten der Besten“ und sie in den Abiturienten (mit bestmöglichen Abschlüssen) zu finden glaubte. Das ist auch verständlich. Nur zeigt uns allen das Leben sicherlich, dass nicht immer die mit den besten Abschlussnoten tatsächlich die besten Lehrer geworden sind (je nachdem, woran man das misst).


    Folgte man der Argumentation, Lehrer müssen eine universitäre Ausbildung haben, um gute Lehrer zu werden, hieße das ja auch, dass Lehrer mit ihrer universitären Ausbildung bessere Pädagogen sind als Erzieher, die keine universitäre Ausbildung haben. Ist das denn wirklich so?


    Nein, die Inhalte (der Ausbildung) sind entscheidend und nicht die Form (der Name des Abschlusses oder der „Bildungs-Ort“ der Ausbildung). Ich bin überzeugt davon und die Vergangenheit in verschiedenen Ländern beweist es, dass man auch ohne Abitur und ohne Studium ein sehr guter Lehrer sein kann. Öffnen wir also wenigstens den Grundschullehrerberuf wieder für Nicht-Abiturienten und erweitern wir damit gleichzeitig erheblich das Potenzial möglicher Lehramtsstudenten.


    U.a. damit kann man den Lehrermangel mindern, was uns allen zugute käme !

    Ja, ich denke, dass viele Lehrer heutzutage zu lasch sind.


    Wenn es so wäre, dass nur diese Lehrer selbst dann irgendwann ein Problem haben, dann könnte man wirklich sagen: "Lass sie machen. Es ist ihre Sache." Es ist nur so, dass sich das auf uns alle auswirkt. Wenn bestimmte Umgangsformen keine Routine sind, dann müssen auch andere ständig darum kämpfen - mit oder ohne Erfolg. Da geht es um viele Kleinigkeiten, die summa summarium nerven und uns ausbrennen lassen. Einzelheiten lasse ich mal weg.


    Ich kann mir nicht vorstellen und ich kenne keinen Lehrer, dem es wirklich gefällt, wenn eine Klasse disziplinlos ist.

    Ich denke, dass man dazu nicht verpflichtet ist (habe eure Kommentare dazu noch nicht gelesen).


    Außerdem denke ich, dass das nur schief gehen könnte, wenn man das schriftlich macht. Wer von uns ist schon juristisch so bewandert, dass er etwas "unanfechtbar" schriftlich formulieren kann. Garantiert würde ein Anwalt dir daraus einen Strick drehen. Genau das ist ja seine Aufgabe: den Rechtsstreit gewinnen!

    Nachdem die neue Landesregierung (CDU / FDP) in NRW verkündet hat, doch nicht alle Förderschulen schließen zu wollen, schert nun auch MeVo aus. Bildungsministerin Birgit Hesse (SPD) will einige Förder- bzw. Sonderschulen erhalten - insbesondere für extrem verhaltensauffällige Schüler, die in einer Regelschule nicht integrierbar sind.


    ZITAT: "Es gibt eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die so verhaltensauffällig ist, dass man sie nicht integrieren kann. Für Kinder, die beißen, kratzen oder schlagen, müssen wir andere Lösungen finden", zitierte das Blatt die Ministerin."


    Der ganze Text


    Ich finde das gut und richtig. Endlich ein Schritt in die richtige Richtung!

    Seien wir realistisch: "Weniger Unterricht" scheidet aus, da sind die Eltern (Betreuung der "lieben Kleinen" durch die Schule) und die Wirtschaft (Qualifikation) dagegen. Außerdem spricht der Trend zur Ganztagsschule dagegen. Ich tippe, darauf, dass zuerst die Klassengrößen steigen werden (wie immer). Aber das wird nicht reichen, denn auch hier revoltieren irgendwann die Eltern (Wähler!). Also bleibt angesichts der Schuldenbremse und des Lehrermangels, der aus demographischen Gründen nicht besser werden wird, es sei denn man stellt Massen von Quereinsteigern ein ("Bachelor reicht für einen Lehrer auch und spart Geld (A9)!"), nur die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung. Stellt euch schon einmal auf 1 bis 2 Unterrichtsstunden mehr pro Woche ein!


    Gruß!


    Das Einzig, was meiner Meinung nach kurzfristig helfen kann, sind tatsächlich massenhaft "Neulehrer" einzustellen, wie man sie nach dem letzten Krieg nannte - heute bekannt als Seiten- oder Quereinsteiger.


    Da "uns richtigen Lehrern" nur so wirksam geholfen werden kann, neue und zusätzliche Verschlechterungen unserer Arbeitsbedingungen zu ersparen, sollten wir alles tun, dass den Quer- und Seiteneinsteigern der Einstieg in den Lehrerberuf gelingt.


    Weitere Verschlechterungen unserer Arbeitsbedingungen (größere Klassen, höheres Stundensoll u.dgl.) - das müssen wir den Verantwortlichen immer wieder klar machen - bringen nicht wirklich Erfolge, sondern verschärfen den Lehrermangel, weil weitere Kollegen in Teilzeit oder Frühpension gehen werden (wo möglich) oder eben ausbrennen und dauerkrank zu Hause bleiben (wo nicht möglich) zu Lasten jener, die im Dienst bleiben und dann perspektivisch auch ausbrennen und dauerkrank werden. Ein Teufelskreis!


    Viele Neulehrer/innen sind die einzige wirkliche Alternative!

    ... jedenfalls besteht meiner Meinung nach die Zukunft der Klassenfahrten darin, dass die Eltern sie selbst (für die Ferienzeit) organisieren.


    Auch wenn eine Klassenfahrt in den Ferien stattfindet, ist ja die "soziale Gemeinschaftskomponente" gewahrt. Dass die Kinder sich untereinander besser oder schlechter kennenlernen, je nachdem ob der Klassenlehrer dabei ist oder nicht, kann ich nicht nachvollziehen. Ich denke, das ist ggf. eher Wunschdenken. Letztlich ist das doch nichts anderes, wie wenn ein Elternverein den Fasching außerhalb der Schule organisiert, so wie es ja schon geschieht. Bei anderen Veranstaltungen ist es ähnlich. Lehrer können ja auch da freiwillig mitmachen.


    Ich bin sicher, dass aufgrund des enormen (zusätzlichen) organisatorischen und bürokratischen Aufwands immer weniger Lehrer dazu bereit sein werden. Wie will man sie zwingen (Beamtenrecht?)? Schlimmstenfalls sind die dann plötzlich am Abreisetag krank. Die Politik (Schulrecht), die alles so kompliziert gemacht hat, ist selber schuld !


    Man bedenke mal, manche Eltern drehen schon mit den Augen, wenn sie an einem Kindergeburtstag 5,6,7 Kinder für wenige Stunden beaufsichtigen und bespaßen sollen. Wir sollen das mit 20-30 Kindern ggf. 5 Tage lang 24 Stunden rund um die Uhr?!

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