Beiträge von Meerschwein Nele

    Unser Bundesland (RLP) hat sich etwas einfallen lassen, das die Lehrkräfte, denen es zu Hause am heimischen PC unwohl ist, nutzen können:
    Man darf sich zum freiwilligen Arbeitseinsatz in der Gesundheitsvorsorge, im Infektionsschutz und in weiteren Bereichen melden (und wird währenddessen vom Dienst freigestellt).


    Also, alle, die daheim am eigenen Laptop zu sehr leiden: Ihr könnt jetzt raus aus dieser heimischen Unbill!

    Ich finde das eine ganz hervorragende Idee. Falls Arbeitszeit von Staatsbediensteten frei ist, gibt der Dienstherr die Möglichkeit, sie dem gesellschaftlichen Nutzen zuzuführen. Gut so!

    Und sich, wie ein Kollegin (ein paar Jahre her) einen Virus durch den Anhang einer harmlos aussehenden Schülerdatei (weiß nicht mehr ob eine Powerpoint Datei oder ein Word dokument war) holen, der ihr den PC so zerstört hat, dass alles neu aufgesetzt werden musste. Verlust von unzähligen Daten, Kosten für IT Fachmann auf denen sie sitzen blieb.

    Diese Dame kriegt heute noch Schaum vorm Mund und Schreikrämpfe, wenn jemand aus dem Kollegium zu SuS sagt "schickt mir das bis zum XX.XX per Mail".


    Auch das ist ein mehr als rechter Grund sich zu verweigern, sich von Schülern während der Corona-Heimarbeit erstellte Lösungen zuschicken zu lassen.

    Beratung gerne, Fragen beantworte ich jeder Zeit. Aber meinen privaten PC lasse ich nicht zuspammen.

    Wenn die Frau zu inkompetent ist, einen PC zu warten und zu sicher bedienen, dann besteht bei ihr bei allen Internetkontakten Ansteckungsgefahr. Mit Dienstmail hat das nichts zu tun. Das ist genau so, als ob sie nicht mit Kondomen umgehen kann und will, sich den Tripper holt und dann mit Schaum vorm Mund "bleib mir weg mit Sex" schimpft!


    Dass so ein Erlebnis nicht als Weckruf verstanden wird, endlich was gegen den eigenen Analphabetismus zu tun und den verpassten Anschluss an die Allgemeinbildung des 21. Jh. zu suchen, sondern den Widerwillen auch noch zur Totalverweigerung auszubauen, ist für uns LuL leider nicht untypisch - und ein Grund, warum unser Schulsystem in punkto digitaler Bildung so vollständig abgehängt ist.


    P.S.


    Nach Jahren der Helpdesktätigkeit ist mein Mitleid mit solchen Usern übrigens gleich Null. Normalerweise haben sie im Vorfeld sehr viel Rat und Hilfsangebote bekommen und alles in den Wind geschlagen, weil Internetsicherheit für sie nicht gilt. Aber das beobachtet man ja momentan auch in anderen Virenzusammenhängen

    Die Sozialform bei Prüfungen ist Einzelarbeit. Da gibts kein soziales Gedöns.

    Große Gruppen der Hauptvirenüberträger, nach zeitgleicher Anreise z.T. im ÖPNV, in Einzelgebäuden konzentriert. Landesweit, Tausende von Menschen. In Gebäuden, die schon in Normalzeiten mangels Reinigung keinerlei Hygienestandards entsprechen.


    Als nächstes erzählst du mir, dass magische Maßnahmen wie ernste Ermahnungen und Klebebänder auf dem Boden die Übertragungswege sicher abschneiden...

    Hast du eine QUelle oder eher sowas wie planerisches Hilfskonstrukt?

    Schulmail NRW Nr. 5

    Eine Verschiebung des Abiturs ist momentan noch nicht erlassen, deshalb gelten die anberaumten Termine. Dass dabei schulorganisatorisch die heutige hessische "Lösung" vorgesehen ist, liegt auf der Hand.

    Und dann gehen die alle auf dasselbe Klo. :autsch:

    Eben. Die Dramatik der Situation und die absolute Notwendigkeit, durchgreifenden, entschlossenen, aggressiven Handelns wird gerade im Schulsystem von der Mehrheit der Verantwortlichen nicht begriffen.


    Was m.E. mit den bisherigen Auswahlkriterien für die Besetzung von Führungspositionen zusammenhängt, die Compliance und nicht eigenverantwortliches Handeln betonen.

    Das ist ein wichtiger und guter Ratschlag. Die Serverbelastung, die überall zu beobachten ist, kommt nicht zuletzt daher, dass bundesweit im Rahmen des dezentralen Unterrichts Fantastilliarden von Massenmails mit gigantischen Anhängen verschickt werden, weil es die KuK nicht besser wissen.


    Auch hier, eine Folge verschlafener Digitalentwicklung und -ausbildung an den Schulen die letzten 20 Jahre über. Sogar an unserer Schule taucht das regelmäßig als Fortbildungsbedarf auf.

    Kanzlerin so: "Leute, seid verantwortungsvoll! Social Distancing ist extrem wichtig! Hoffentlich können wir die Epidemie bremsen... Noch brauchen wir keine Zwangsmaßnahmen und das bleibt hoffentlich so!"


    Hessen so: "Coole Sache. Machen wir landesweit Abiturprüfungen. Leeeeroy Jenkiiiins!!!"

    Kannste dir nicht ausdenken.

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    müssen wir einfach eingestehen, dass wir keine digitale Alternative zum Präsenzunterricht zu bieten haben. Wir sind da schlichtweg nicht drauf eingestellt.

    Na klar. Gleichgültig mit den Schultern zucken und "können wir halt nicht" sagen, ist natürlich immer eine Antwort. Kann einen ja auch niemand für angreifen; Inkompetenz ist kein Dienstvergehen.


    Man möge mich einen Spießer nennen, aber bei einem nationalen Notstand halte ich das nicht für eine befriedigende Reaktion eines Staatsbediensteten mit vollem Pflichtbewusstsein und Einsatzbereitschaft.


    Also, ich halte mich für einen pflichtbewussten Beamten, der sein Gewicht ziehen will. Wenn das bei dir nicht der Fall ist, kann ich natürlich nichts sagen.

    Ja. Ok. Wenn ein prinzipieller Notfall, wie eine globale Pandemie kein Notfall für unseren Berufsstand ist, weil es ja egal ist, ob SuS drei Wochen mehr oder weniger beschult werden, dann kann ich natürlich nichts sinnvolles mehr sagen... (Hoffen wir, dass es entgegen eher pessimistischer Prognosen tatsächlich bei drei Wochen bleibt. Aber egal. Wer hört heutzutage noch auf Experten. Ist ja laaangweilig.)

    Nach meinem Kenntnisstand haben beispielsweise Südkorea, Singapur und Taiwan die Lage relativ schnell unter Kontrolle bekommen. Selbst in China nehmen die Infektionszahlen wieder ab. Nach welchen Kriterien wählst du die Länder, anhand derer du den Verlauf für Deutschland prognostizierst?+

    Bevor du weiterschreibst, überprüfe bitte Zeitversatz gegenüber Europa und dort gegenüber dem Paradigma Italien. Überprüfe bitte die lokalen Lagen in einem Großland wie China.


    Für Laien wie dich und mich sollten immer noch die Einschätzungen und Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes sein. Wir beide können keine ernstzunehmenden alternativen Szenarien definieren, dafür sind wir unqualifiziert.

    Schon, ja. Aber wenn es machbar ist, dann sollen die Abschlussprüfungen auch stattfinden, finde ich.

    Dir ist die prognostische Infektionsrate bekannt? Die bislang durch die Krankheitsentwicklung gestützt wird?


    Aber was solls. Das Robert-Koch-Institut ist ja ziemlich klar in seinen Äußerungen. Aber was weiß das Robert-Koch-Institut schon, wir Lehrer wissen es doch sicherlich besser. O.o

    Was passiert denn gerade?


    So ... als Fakten, und ohne persönliche Angriffe (siehe moderatorischen Hinweis in anderen Threads) ... kannst du es auch so erklären?

    Wir sind im Anfangsstadium einer Epidemie einer Krankheit, die momentan noch nicht behandelt werden kann.

    Der Verlauf der Epidemie ist klar voraussagbar und durch die Beispiele anderer Länder belegt.

    Es geht um Leben und Tod!

    Einziges relevantes Ziel ist die Minimierung von Ansteckungen. Dahinter tritt alles zurück!

    Wie welche Bewertungen gefunden werden und unter welchen Bedingungen Abiturprüfungen stattfinden, ist von untergeordneter Bedeutung. Es geht auch anders ohne nachteilige Folgen (Notabitur im 2. Wk.)

    LuL haben sich gefälligst zusammenzureißen, die Bedeutung ihrer eigenen Tätigkeit realistisch einschätzen und selber sinnvolle Entscheidungen treffen, ohne ständig auf Befehl und Anweisungen durch Vorgesetzte zu warten.

    (Verantwortungsvolle Vorgesetzte haben genug anderes zu tun und müssen nicht gestört werden und die überall vorhandenen sonstigen Vorgesetzten sind ohnehin nur Trottel, denen man tunlichst keine neuen Stichworte für falsches Handeln geben sollte.)


    Fragen? Wenn nein, dann beginn bitte selber rational nachzudenken. Die Werkzeuge solltest du eigentlich in deinem Studium vermittelt bekommen haben.

    Einverstanden.

    Ich relativiere: "Momentan ist es vielleicht nicht unbedingt angetan, bei Vergleichen die genaue kategoriale Stimmigkeit abzuklopfen. Wir müssen der Bedeutsamkeit und Dramatik der Situation Rechnung tragen, indem wir auf den Kern der Aussage kommen. Hier: es handelt sich um den Einsatz privater Mittel zur Behebung eines Notfalls. Darüber diskutiert man nicht, außer man möchte sich als ethisch verwahrlost präsentieren."

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