Beiträge von Matze170977

    Mir scheint, dass euer Verhältnis (Klasse-Lehrkraft) ziemlich zerrüttet ist und du müsstest m.E. die Initiative ergreifen und mit ihnen reden. Kann das mit Hilfe der Schulleitung passieren?

    Ja, das Verhältnis ist stark zerrüttet. Vom Schulleiter erwarte ich diesbezüglich keine Hilfe. Bei einem Dienstgespräch, bei dem ich gegenüber der Schulleitung mehrfach betont hatte, dass ich diesem Kurs mehrfach Gesprächsangebote unterbreitet habe, ging unser Schulleiter mit der Besessenheit eines Triebtäters auf mich los und warf mir vor, dass ich keine schriftlichen Evaluationen in diesem Kurs durchgeführt habe. Dies sei der einzig professionelle Weg. Dass ich dabei natürlich auch negative Ergebnisse ignorieren könnte, wurde dabei vollkommen außer Acht gelassen.


    Was wollen sie eigentlich erreichen? Was dir vorwerfen und warum?

    Es ging, wie bereits erwähnt los, als ich bei der Rückgabe einer katastrophal ausgefallenen Arbeit mein Missfallen über die vollkommen inakzeptable Lerneinstellung eines Großteils des Kurses zum Ausdruck gebracht habe. Für mich hat es den Anschein, dass die SuS ihre eigene Faulheit (es ist leider so) hinter diesen Vorwürfen verstecken.

    Was spicken angeht, habe ich mittlerweile das Gefühl, dass viele SuS selbst dazu zu dämlich sind. Ein Beispiel aus dem letzten Schuljahr:

    Ich habe eine Arbeit geschrieben. Hinterher haben einige Schüler herumposaunt, dass sie bei mir super spicken konnten. Allerdings war der "Erfolg" eher mäßig. Die Ergebnisse waren noch nicht einmal ausreichend.

    Wenn sich bei uns Gelegenheiten ergeben haben, dann haben wir sie auch genutzt. Aber:

    Wir haben das im Nachhinein nie herumposaunt.

    Wir haben dann zumindest bei jemandem abgeschrieben, der es einigermaßen wusste.

    Wir haben dann auch nicht direkt hintereinander abgegeben.

    Wir haben die Aussagen zumindest umformuliert, dass es nicht sofort auffiel.

    Wenn wir mit so einem "Erfolg" konfrontiert worden wären, dann wären wir recht still gewesen und hätten keine große Lippe mehr riskiert.

    Bevor wir wieder abdriften, würde mich interessieren , wie die Schulleitung mit dem Problem von Matze170977 umgeht.

    Ist dir das überhaupt wichtig, oder willst du tatsächlich über deine Aussagen im Unterricht reden?

    Der Schulleiter fing an, die Aussagen in Manier eines Philosophen auseinanderzunehmen. Er meinte, dass man das ja auf die eine oder andere Weise verstehen könne. Dabei kennt er mich mittlerweile 20 Jahre und sollte wissen, dass ich mir niemals in diese Richtung etwas habe zu Schulden kommen lassen. Um mich entsprechend zu verstellen, müsste ich schon sehr gute Schauspielerqualitäten haben.

    Nee, aber evtl. was von "unter Drogen- oder Alkoholeinfluß stehend".

    Da steht tatsächlich etwas drin. Es heißt nämlich sinngemäß, dass SuS, die unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stehen, vom Unterricht ausgeschlossen werden können, weil sie nicht beschulbar sind. Das Fehlen zählt dann als unentschuldigt, da er/sie es selbst zu vertreten hat. Es gab neulich nur die Diskussion mit einem Schüler - er ist übrigens bereits im Hinblick auf Cannabis in der Vergangenheit mehrfach aufgefallen -, der behauptet hat, dass er unter Rheuma leidet und daher aus medizinischen Gründen kiffen würde. Wir hätten also kein Recht, ihn des Unterrichts zu verweisen. Gleichzeitig riecht er wie eine ganze Cannabisplantage, dass anderen schlecht wird.

    Bei einem Gespräch mit der Schulleitung auf jeden Fall einen Personalvertreter mitnehmen! Schriftlich und in aller Schärfe die Anschuldigungen zurückweisen! Ggf. darauf hinweisen, dass du dir rechtliche Schritte vorbehälst! Anzeige wegen Verleumdung, auch ohne die Schulleitung mit einzubeziehen!

    Hier musst du ganz klar zeigen, dass du so nicht mit dir umgehen lässt. Schweigen oder zögerliches Verhalten kann als Eingeständnis gewertet werden.

    Ich will gar nicht bestreiten, dass Cannabis bei bestimmten Erkrankungen sicherlich hilft. Allerdings wird das meines Wissens nach doch verschrieben und in Form von Tabletten eingenommen. Ich kann mir wahrhaftig nicht vorstellen, dass ein Arzt einem Patienten dazu rät, zu kiffen, dass man riecht wie eine ganze Cannabisplantage.

    Wie war denn das Verhältnis zum Kurs? Du schriebst einmal, dass du Erwachsene unterrichtest. Ich vermute eher, dass sich evtl. Dissonanzen an diesen Themen manifestiert haben.

    Dieser Kurs hat sich im wesentlichen durch eine vollkommen inakzeptable Lerneinstellung bei gleichzeitiger Anspruchshaltung ausgezeichnet. Ich musste eine Arbeit über die Mendel´schen Regeln wiederholen, weil das Ergebnis katastrophal war. Bei der Rückgabe der Arbeit habe ich mein Missfallen über die Arbeitshaltung des Kurses zum Ausdruck gebracht. Kurze zeit später kamen die Vorwürfe auf, die nicht mit mir, sondern mit der Vertrauenslehrkraft und der Schulleitung besprochen wurden. Ich war der Letzte, der davon erfahren hat. Mehr möchte ich an dieser Stelle gar nicht sagen.

    Hallo,

    ich würde gern mal die Meinung zu ein paar Dingen aus dem Biologieunterricht hören. Mir wurde in diesem Schuljahr von Seiten eines Kurses vorgeworfen, dass ich im Biologieunterricht beleidigend gewesen wäre bzw. Grenzen überschritten hätte, was ich gegenüber der Schulleitung in aller Schärfe zurückgewiesen habe.

    Bsp.:

    Im Zusammenhang mit der Humanbiologie bin ich auch auf unsere Stammesgeschichte kurz eingegangen und habe auch Bilder des Australopithecus gezeigt. Als ich gesagt habe, dass er noch viel Ähnlichkeit mit den Menschenaffen hat, wurde daraus: Ich hätte gesagt, dass dunkelhäutige Menschen Affen sehr ähnlich sehen.

    Im Zusammenhang mit der Trisomie 21/Down Syndrom wurde dabei angesprochen, dass das Alter der Mutter nachweislich ein gewisses Risiko darstellt. Ich habe dabei auch betont, dass der Trend der Spätgebärenden aus biologischer Sicht sicherlich nicht unbedingt günstig ist. Daraus wurde dann, ich hätte die Schülerinnen aufgefordert, jetzt möglichst schnell mit der Familienplanung zu beginnen, also Übergriffigkeit.

    Das Thema Röteln während der Schwangerschaft wurde ebenfalls als übergriffig empfunden. Dabei habe ich auf das große Risiko hingewiesen und die Empfehlung gegeben, sich ggf. Impfen zu lassen. Das ist auch in den Bildungsinhalten erwähnt.

    Die Themen Klima- und Umweltschutz wurden als politisch empfunden.

    Wenn ich nun Themen wie Gesundheitserziehung, Umwelterziehung oder auch Friedenserziehung - diese Themen gehören übrigens in alle Fächer - nicht mehr unterrichten darf, weil sie irgendjemand als eventuell sexistisch, rassistisch oder politisch empfinden könnte, dann frage ich mich allerdings schon, welchen Sinn der Biologieunterricht noch macht.

    Vielen Dank für das Zitat. Das werde ich bei der Dienstbesprechung am Anfang des Schuljahres meinem Schulleiter vor dem gesamten Kollegium mal vortragen. Er scheint davon irgendwie keine Kenntnis zu haben.

    Hallo,

    ich wollte mal nachfragen, wie das eigentlich andere Schulen handhaben. Seit der Legalisierung von Cannabis hat das Problem mit dem Kiffen deutlich zugenommen. Zwar haben wir auch eindeutig in der Schulordnung vermerkt, dass wir als Lehrkräfte uns vorbehalten einen Schüler/eine Schülerin vom Unterricht auszuschließen, wenn er/sie bekifft, betrunken oder sonst irgendwie berauscht erscheint. Neulich meinte aber ein Schüler, der bereits durch Cannabiskonsum aufgefallen ist, dass schließlich unter rheumatischen Beschwerden leide. Daher hätten wir kein Recht, ihn auszuschließen. Zwar glaube ich nicht, dass ein Arzt einen Menschen mit Rheuma kiffen empfiehlt, aber er besteht darauf. Unsere Schulleitung, das muss ich leider zugeben, ist dort auch relativ zurückhaltend, um es mal so auszudrücken.

    ich habe leider das Talent, mich mit meinen Vorgesetzten anzulegen; dabei bin ich aber meist nur derjenige, der sich nicht viel gefallen lässt, was andere KollegInnen einfach hinnehmen.

    ich werde wahrscheinlich keine Dienstaufsichtsbeschwerde stellen, weil dies nicht bringt

    Also beruhige dich, dieses Talent hatte ich in den letzten Jahren auch. Oft genug bin ich mit der (ehemaligen) Schulleitung aneinander geraten. Als mir dann in einem Gespräch der Schulleiter sagte, dass 80% der hessischen Schulleiter mit mir anders umgegangen wären, habe ich ihm entgegnet, dass es mit Sicherheit genug Kollegen gibt, die ganz anders bei solchen Vorwürfen, die zum Teil aus der Luft gegriffen waren, reagiert hätten.

    Naja, eine Dienstaufsichtsbeschwerde wäre doch ein ziemlicher Schritt. Ich muss gestehen, dass ich in den Jahren mehrmals kurz davor war, mich an die Schulaufsicht zu wenden. Das Problem ist dann allerdings, dass dann etwas losgetreten wird, was nicht mehr zu stoppen und u.U. zu beherrschen ist.

    Leider muss ich aus meiner Sicht zumindest mit "JA" antworten. Stellenweise habe ich das Gefühl, dass jeder, der zwei und zwei zusammenrechnen kann und irgendwie noch einen geraden Satz fehlerfreies Deutsch hinkriegt, auf Schüler losgelassen wird.
    Da ist es auch egal, welches Parteibuch der zuständige Kultusminister hat. Nach dem typisch deutschen Motto: "Wir machen mal einen auf dicke Hose, aber es soll bitte nichts kosten.", wird der Öffentlichkeit medienwirksam durch sog. "Einstellungsoffensiven" buchstäblich die Hucke vollgelogen.

    Was heißt das genau? Wie muss man sich das vorstellen?

    Ich glaube da kann ich weiterhelfen. Ähnlich war es an unserer Schule in den letzten Jahren. Ordentliche Arbeit mit soliden Ergebnissen bei Schülern wurde von unserer alten Schulleitung nicht wertgeschätzt. Stattdessen wurden immer nur einzelne Kollegen bei unterschiedlichsten Gelegenheiten öffentlich gehyped, wie "hoch engagiert" diese doch seien, weil diese mal ein Halbjahr als Gymnasiallehrer dazu herabgelassen haben im Realschulzweig zu unterrichten und gleichzeitig der Schulleitung immer Honig ums Maul geschmiert haben bzw. immer so getan haben, als wären sie ja auch noch so engagiert über den Unterricht hinaus. Andere Kollegen, die jahrelang auch ordentliche Arbeit machten, wurden herabgewürdigt (zwar nicht direkt gesagt, aber man konnte es zwischen den Zeilen heraushören oder lesen). Meist waren das dann Leute, die sich eben nicht immer in Szene setzen und neben ihrem Lehrerberuf auch noch ein anderes Leben haben.
    Mittlerweile wurden wir durch die Pensionierung beider Herren (SL und Stellvertreter) von derlei Dingen erlöst.

    Warum schaust du nicht mal auf die Internetseite deiner Versicherung ? Meist gibt es da auch einen Punkt, wo man Ansprechpartner im näheren Umkreis finden kann. Dann einfach die Postleitzahl eingeben und dann werden auch Agenturen angezeigt. Zumindest ist das bei meiner Versicherung so.
    Naja, und ob man vor Ort einen Ansprechpartner braucht musst du schon selbst entscheiden. Aber ich würde sagen, dass es ja doch manchmal Dinge gibt, die von Angesicht zu Angesicht zu besprechen sind. Da wäre es schon sinnvoll, zumindest im Fall der Fälle einen Ansprechpartner vor Ort zu haben.

    Hallo Truhnie,

    aus deinem Beitrag sehe deute ich viel Unsicherheit. Du scheinst dir das Studium viel einfacher vorgestellt zu haben. Auch machst du mir den Eindruck zu vermitteln, dass du dir noch gar nicht richtig im Klaren bist, was du eigentlich wirklich willst. Ich kann dir eigentlich den Rat geben, dass du nun die vorlesungsfreie Zeit nutzt, ernsthaft nachzudenken, wo du dich in fünf oder zehn Jahren siehst. Das das Fachstudium kein leichtes sein wird, ist klar. Aber man kann auch nicht immer gleich bei jedem Hindernis aufgeben.

    Das ist doch eine gesellschaftliche Frage. Tatsache ist, dass die Hauptschule ein sterbender Schulzweig ist. Warum ? Was kannst du heute noch mit einem Hauptschulabschluss anfangen ? Deshalb landen die Schüler auf den Realschulen. Aber die Schüler sind doch nach wie vor da. Jetzt stehen die KollegInnen dort vor dem Dilemma, diese Schüler entweder reihenweise durchfallen zu lassen oder das Niveau so weit zu senken, dass zumindest ein Großteil irgendwie noch den Abschluss bekommt. Dann landen diese Leute auf den Berufsschulen. Dort geht das Spielchen weiter. Um die Leute nicht reihenweise durchfallen zu lassen, wird letztlich auch durchgewunken. Dann wundern sich die Betriebe über das schlechte Niveau der Absolventen.
    Aber an den Gymnasien sieht es ja nicht wirklich besser aus. Mittlerweile frage ich mich, ob man wirklich für so viele Berufe unbedingt ein Abitur (Nachweis der Studierfähigkeit !) braucht.
    Naja, über das neue Bachelor- Master- System an den Hochschulen will ich gar nicht reden, das würde hier nur den Rahmen sprengen.

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