Ich erinnere mich an die Mitschülerin, die sich mit Benzin übergossen und selbst angezündet hat, ...
Also meine eigene Schullaufbahn war auch nicht so behütet, wie es hier einige schreiben. Wobei ich sagen muß, daß meine Grundschulzeit in den 1980ern am schlimmsten war. Mit zunehmendem Alter in den höheren Klassen wurde es besser.
- Von Mitschülern auf dem Heimweg mit Steinen beworfen bis zur schweren Gehirnerschütterung und Krankenhaus, weil sie mitbekommen haben, daß Platty aufs Gymnasium kommt. (4. Klasse)
- In der 5 Minuten-Pause zwischen zwei Stunden mal eben das Nasenbein gebrochen bekommen (3. Klasse)
- Im Klo eingesperrt, Klamotten auf der Klassenfahrt versteckt, ... dem Platty hat man damals halt noch die spastische Lähmung angesehen, da war er Zielscheibe
An der Ansage meines Vaters bin ich damals fast zerbrochen, aber er hatte recht: "Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich erarbeiten!"
Entsprechend gab es auch keine Sportbefreiung oder sowas.
- Im Gymnasium vom Sportpauker ab Klasse 5 Vorhaltung: "Seine 6jährige Tochter würde mich in jeder Disziplin schlagen." Den Pauker hatte ich bis Klasse 13 irgendwie immer wieder, später halt der Spruch: "Er würde mich in jeder Disziplin schlagen." Am Ende kurz nach den Abiturprüfungen und noch vor Zeugnisausgabe bin ich dann beim Hannover-Marathon gestartet und habe ihm die Urkunde vor die Füße geworfen. Er solle gefälligst antreten. Die Zeit wäre mir egal, aber die 42,195km müsse er durchstehen. Er hat es natürlich nicht einmal versucht. Entsprechend bezeichne ich ihn seit 25 Jahren, immer wenn er mir über den Weg läuft, als Feigling.
- In Klasse 9 hat sich einer meiner Mitschüler in der Dusche der Schul-Sporthalle erhängt, weil er nicht mit einer 4 auf dem Zeugnis nach Hause kommen wollte.
- Der Vater einer Mitschülerin hat sein Geld als Pornodarsteller verdient (Klasse 11).
- Sprüche von Paukern a la: "Sie sind immer noch hier, habe ich es nicht geschafft sie zu kegeln!?!" ... Ja, Platty hatte in Latein die 5 mit Hang zur 6 gepachtet und hat es sogar geschafft in Religion eine erfolgreiche Feststellungsprüfung (nicht Nachprüfung) am Ende der Sommerferien abzulegen. Er ist trotz Hauptschulempfehlung auf dem Gymnasium nie sitzengeblieben.
- Hobbys brauchte ich nicht, Krankengymnastik, Stotterschule. Koordinationstraining, ... Platty war damit 5 Abende / Woche voll ausgelastet und hat der Krankenkasse richtig Geld gekostet. Spastische Lähmung halt.
Nach der Schule bin ich dann zur Musterung gegangen, wir hatten ja noch die Wehrpflicht, habe den Behindertenausweis verschwiegen, wurde tauglich gemustert und habe meinen Zivi-Dienst auf einer Kinder-Intensivstation abgeleistet. Nach dem Zividienst bin ich dann mit dem Musterungsbescheid und der Wehrdienstbescheinigung zum Versorgungsamt gegangen, um den Behindertenausweis wegen erwiesener Gesundheit zurückzugeben. Die haben Augen gemacht. Die ganzen Therapien über 15 Jahre in der Kindheit haben sich doch ausgezahlt. Heute sieht man von dem ganzen Mist nichts mehr. 
Wenn ich dann aber sehe, wie manche KuK alles unternehmen, um möglichst krank geschrieben zu werden und welche Wehwehchen sie haben weswegen sie sich natürlich nicht impfen lassen können, ... stößt bei mir auf totales Unverständnis. Gleiches gilt für die Frage, was man einem Menschen zumuten kann und was nicht. Da liegt bei mir die Meßlatte des Zumutbaren weitaus höher als bei den KuK.