Wenn ihr konzeptuell arbeitet, müsst ihr das Kollegium immer mitdenken und mit einplanen. Einerseits, indem ihr euch als Kristallisationskern für die Entwicklungsarbeit eine sehr kleine und begrenzte Gruppe von Kolleginnen, die das machen wollen und können. Wenn ihr dann etwas habt, was funktioniert und klappt, dann erst kann man das in die Schulöffentlichkeit tragen. Wenn man ein Konzept erstellt und das dann in die Realität tragen will, schlimmstenfall noch mit einem Schulleiterbefehl à la "ab nächstem Halbjahr arbeiten wir alle digital!" ist das Scheitern vorprogrammiert und führt unweigerlich zu den üblichen Kommentaren à la "habe ich doch gleich gesagt, dass die Scheiße nicht funktioniert (Kreidequietschen im Hintergrund)".
Also ich erlebe das etwas anders. Bei uns gibt es mehrere "Kristallisationskerne", die sich irgendetwas im Hinterzimmer ausdenken. Die aber während ihrer Arbeit schon total taub sind für die Einwände der anderen Kollegen. Sie kommen dann irgendwann mit irgendeinem Kram um die Ecke, der dann per Schulleiterbefehl ab sofort für alle verpfllichtend ist.
Inzw. gibt es zu machen Lösungen sogar mehrere konkurrierende Kristallisationskerne, so daß die digitale Landschaft total zersplittert ist. Jede Abteilung hat ihr eigenes elektronisches Klassenbuch und ihre eigene Dokumentenverwaltung. Kompatibilität = null. Da lobe ich mir immer Microsoft mit Windows + Office + Enterprise Server, da paßt alles zusammen und man bekommt z.B. die Adressen aus dem Outlook problemlos in den Word-Serienbrief, um die Eltern anzuschreiben.
Ergebnis: Das Kollegium sitzt jetzt alles aus. 
Egal ob Moodle, Dokumentenverwaltung für Formulare, elektronisches Klassenbuch, der Beamer im Klassenzimmer, ... alle reden sie, bauen Konzepte und Luftschlösser. Und in der Realität scheitert es dann an einem Kabel für 1,95 €, weil dann gerade wieder Haushaltssperre ist. Ich muß mich bei den Luftschlössern, die da in diversen Konferenzen vorgestellt werden, jedenfalls immer ganz schwer zurückhalten nicht nach einem verbindlichen Liefertermin zu fragen bzw. gleich in Gelächter auszubrechen.
Ich würde da anders herum rangehen: Laßt die Konzepte weg, stellt einfach erst einmal die Infrastuktur wirklich zuverlässig funktionierend hin und wartet, was sich dann entwickelt.
Bei uns hat das z.B. mit dem Computer am Kopierer bestens funktioniert. Früher mußten alle Kollegen quer durchs Gebäude rennen, irgendwo die Arbeitsblätter, Klassenarbeiten etc. ausdrucken und diese dann kopieren. Seitdem ein Kollege einen Computer an den Kopierer gestellt hat, drucken wir heute den überwiegenden Teil der Materialien gleich vom USB-Stick in Klassensatzstärke auf dem Kopierer aus. Acrobat-Reader aufmachen, Seite 345f des digitalen Lehrbuchs gleich in Klassensatzstärke drucken, Inventor-Zeichnungen und Excel-Tabellen dito, fertig.
Der hat den da auch hingestellt ohne irgendjemanden zu fragen und ohne ein Konzept, der hat einfach gemacht. In dem Zusammenhang machen dann auch die digitalen Lehrbücher im PDF-Format wirklich Sinn.
Was den Supertanker angeht, muß ich Dir aber zustimmen. Schule ist ein Supertanker. Jedenfalls durfte ich vor einigen Jahren meine Diplomarbeit dazu schreiben: "Changemanagement aus Sicht des Schulleiters gemäß Promotorenmodell nach Witte&Hauschild." 