Beiträge von plattyplus

    Moin,

    • meine Meinung als Schüler: Bloß nicht über 6 Jahre den selben Klassenlehrer. Wenn man mit dem nicht klar kommt, kann man sich gleich von der Schule abmelden! Ich war damals echt heilfroh, daß es alle 2 Jahre eine komplette Neubesetzung gab.
    • meine Meinung als Lehrer: Bloß nicht 6 Jahre die gleichen Schüler und dann evtl. auch nur eine Parallelklasse. Wenn man mit einem Schüler gar nicht klar kommt, wird man den nicht wieder los. Außerdem muß man sich ewig mit den anderen Kollegen in den Parallelklassen abstimmen, was auch nur wieder Zeit frißt und Theater bringt.

    Daher mein Fazit ganz klar: Ich hätte gern jedes Jahr eine neue Klasse und wenn es Parallelklassen gibt, dann alle Parallelklassen in dem Fach. Das erleichtert die Arbeit enorm.

    Ne, im Ernst: mich gruselt.

    Naja,
    Helmut Schmidt hat während der Sturmflut in Hamburg auch die Bundeswehr gerufen, obwohl Bundeswehreinsätze im Inneren damals per Grundgesetz verboten waren. Der Passus mit der Katastrophenhilfe kam erst nach der Sturmflut aufgrund der Vorkommnisse ins Grundgesetzt.

    Seine Antwort auf die Frage, wie er das denn hätte machen können, war nur: "Es gibt im Krieg Situationen, die sind so im Handbuch nicht vorgesehen."

    Aber streng politikwissenschaftlich hat er sich da auch übers Grundgesetz hinweggesetzt und wäre somit wohl auch ein Diktator aufgrund seines autoritären Führungsstils. Oder etwa nicht?

    Als ich den Hauptseminarleiter auf die Fehler im letzten Entwurf ansprach (28 Rechtschreib- und Grammatikfehler!), meinte dieser, die wären ihm gar nicht aufgefallen. :staun:

    Wundert Dich das? Mein Schulletiergutrachten hat auf den ersten beiden Seiten ähnlich viele Fehler.
    Das ist halt das Resultat der Schulpolitik der letzten 25 Jahre, die die Selektionsfunktion ganz weit hinten angesiedelt hat.

    Mich nervt das Inklusionsgerede: Jedem Kind die gleichen Chancen!

    Also ich finde den Grundsatz "Jedem Kind die gleiche Chance" gut. Aber in der Umsetzung hat dieser Grundsatz für mich komplett andere Auswirkungen als das, was uns derzeit als Inklusion verkauft wird. Ich sehe das Ganze nämlich vom Ende her. Was kann ddas Kind bzw. dann der Erwachsene, wenn er seine Schullaufbahn beendet hat?

    Konkret: Mir ist ein Förderschüler, der nachher aber zumindest elementar seinen Alltag meistern kann, wesentlich lieber als ein Inkludierter, der dann einige Jahre am Gymnasium war, die Zeit dort mehr oder minder abgesessen hat und am Ende lebenslang auf Hilfe angewiesen ist, weil er die Grundlagen des Alltags eben nicht erlernt hat.

    Oder lernt man am Gymnasium als Inklusionskind:

    • Wie benutze ich einen Bus, die S-Bahn, ... und kaufe dafür eine Fahrkarte?
    • Wie kaufe ich im Supermarkt ein?
    • Wie funktioniert das im Straßenverkehr so ganz grundsätzlich? Radfahren?
    • ...

    Ich denke bzw. hoffe, daß entpsrechend behinderte Kinder, bei denen eh absahbar ist, daß es nicht für einen Schulabschluß reichen wird, an einer Förderschule genau soetwas vermittelt bekommen.

    ich bin noch ziemlich neu als Lehrer und möchte herausfinden, wann ich eigentlich selbst die Schule betreten / aufschließen darf.

    Du hast einen Schlüssel für die Außentüren? :staun:
    Bei uns haben nur einige wenige Abteilungsleiter, der Hausmeister und die Schulleitung die Schlüssel für die Außentüren. Damit hat sich die Frage wann wer wo rein kommt dann auch gleich erledigt.

    Nicht ohne Grund wurde der Lehrplan am kaufmännischen BK in BWL "entschlackt".
    Und selbst dies ist für viele ein Buch mit 7 Siegeln.

    Als ich damals im Ref. an einem kaufmännischen BK war, mußten alle Schüler in einer Naturwissenschaft unterrichtet werden. Damals wurde Physik abgeschafft und durch Bio ersetzt, weil die Durchfallquote (zwei 5er in Mathe und Physik) ansonsten viel zu hoch war. Mit Bio kamen sie mit Labern noch auf eine 4.

    Auf die Aufforderung durch die Schulleitung den Unterricht doch weiter didaktisch zu reduzieren, antwortete der Physik-Lehrer nur: "Ich kann nicht weiter reduzieren. Wenn die Formel Potenzen enthält, kann ich doch die physikalischen Formeln nicht abändern, weil die Schüler die Potenzrechnung nicht beherrschen. Die Formeln sind dann fachlich falsch!"

    Womöglich kann das irgendwo auf dem tiefsten Land funktionieren, wo die anderen weiterführende Schulen kilometerweit entfernt sind. In größeren Städten/ Ballungsgebieten... Keine Chance.

    So sehe ich das auch. In ländlichen Regionen machen Gemeinschaftsschulen Sinn. Da gibt es Ortschaften mit 1-2 Grundschulen und wenn dann überlegt wird, welche weiterführende Schule eingerichtet werden soll, wissend, daß es nur für eine weiterführende Schule reicht von den Schülerzahlen her. Da würde auch ich sofort für eine Gesamtschule stimmen. Oder halt auf den Nordseeinseln, wo es nur eine Schule von Klasse 1-10 gibt. Aber in Ballungsgebieten, in denen schon alle drei Schulformen (Haupt- und Realschule sowie Gymnasium) vorhanden sind noch eine Gesamtschule, wie immer man die dann auch nennen will, dazwischenzukloppen, ist meiner Meinung nach totaler Schawachsinn. Da kanibalisieren sich die Schulen doch nur gegenseitig die Schüler weg.

    Ich kann nur von meiner Uni berichten: Allein für meine Bachelorarbeit wurde die doppelte Zeit veranschlagt wie für die Masterarbeit eines Lehramtsstudenten. Bei meiner Masterarbeit war es dann sogar die 4-fache Zeit. Irgendwie ist das doch nicht vergleichbar oder willst du mir jetzt erzählen, dass die Lehrämtler einfach 4-mal besser/schneller sind?! Darüber hinaus hat niemand in der "Forschung" seine Abschlussarbeit geschrieben, alle sind aufgrund der geringeren Anforderungen in die Didaktik gegangen.

    Naja,

    bei mir lief es so, daß ich auf Dipl. studiert habe und es an der Uni da so einen Leitfaden gab, welche Wahlpflichtveranstaltungen im Dipl.-Studiengang man besuchen muß und welche erziehungswissenschaftlichen Scheine man zusätzlich machen muß, um das Dipl.-Zeugnis als 1. StaEx anerkannt zu bekommen. So habe ich das im Studium dann auch gemacht, also gezielt die Wahlveranstaltungen belegt, die dann auch für das 1. StaEx anrechenbar sind und die EW zusätzlich belegt.

    Mit meinem Dipl.-Zeugnis samt Übersicht über die besuchten Veranstaltungen bin ich dann zum Landesprüfungsamt für Lehrämtler und nach 45 Minuten hatte ich mein 1. StaEx. Das war an der Stelle nur noch ein reiner Verwaltungsakt.

    Und wenn man sich dann mit diesem 1. StaEx mit einem Quereinsteiger um die Stelle streiten muß und der Quereinsteiger trotz schlechterer Noten im Vorbereitungsdienst einfach nur deswegen die Stelle bekommt, weil er die halt schon von Anfang an sicher hatte...
    Ich war halt zu blöd, daß ich mich damals mit meinem 1. StaEx beworben und nicht selber die Karte "Quereinstieg" gezogen habe. Das Dipl.-Zeugnis und die Berufserfahrung hatte ich vor dem Ref. dafür. Diese Karte kannte ich damals noch nicht gut genug.

    Daher gehe ich auch entsprechend steil bei dem Thema und lasse das "Aber der Dipl.-Studiengang ist viel schwerer und wer den besteht ist daher besser!" nicht gelten.

    Bis man sich eingelebt hat, muss man wieder gehen,

    Wobei das aber auch gut sein kann. Wenn man da an eine Schule gerät, mit der man so gar nicht klar kommt, weiß man, daß man die auch wieder los wird.

    Aus dem gleichen Grund wurden in meiner Schulzeit auch alle 2 Jahre die kompletten Lehrer getauscht. Es gab also eine komplette Neubesetzung von Klassen- und Fachlehrern.
    Begründung damals: Wenn ein Schüler mit einem Lehrer so gar nicht klar kommt, weiß er, daß er den auch wieder los wird.

    Man muss schon sehr an Bayern hängen, dass man sich das freiwillig antut.

    Dafür gibts in Bayern aber auch die Regelbeförderung nach A14 und die verbindliche Zuweisung in die weiterführende Schulform. Dieses "Mein Kind kommt aber aufs Gymnasium, auch wenn es gerade so die Grundschule geschafft hat", gibt es da nicht. Aber ok, für Grundschullehrer bringt das wohl nicht viel.

    Der Quereinsteiger hat es nachher nur leichter, weil er Fächer abdeckt an denen es mangelt.

    Wie gesagt, ich hatte damals das Glück mit einem Quereinsteiger mit exakt der gleichen Fächerkombination nicht konkurrieren zu können, weil der seine Stelle ja schon sicher hatte. Wir waren beide auch noch an der gleichen Ausbildungsschule.

    Deswegen frage ich mich unterm Strich doch, was man mit solchen Äußerungen erreichen möchte.

    Ich möchte, daß die Refis mit den Quereinsteigern konkurrieren können.

    Ich habe es ja an meiner Ausbildungsschule selber erlebt. Ich war Refi und dann gab es noch einen Quereinsteiger. Wir haten beide die gleiche Fächerkombination. Er hat den OBAS-Dienst mit Note 3,8 (*grübel*, jedenfalls nur knapp besser als 4,0) abgeschlossen und hatte die Stelle. Ich habe mit 2,1 abgeschlossen und stand danach 1,5 Jahre mit Hartz 4 auf der Straße.

    Wenn, dann gleiches Recht für alle, also das Risiko der Nicht-Einstellung nach bestandenem 2. StaEx auch für die Quereinsteiger.

    Noch Fragen?

    Aber solange am Ende die gleiche Prüfung steht und alle die gleiche Hürde nehmen müssen, sind wir Seiteneinsteiger gleichwertig zu behandeln.

    Die Hürde ist aber nicht die gleiche. Wäre sie die gleiche, würdet ihr auch einen 2-Jahres Vertrag bekommen und müßtet euch anschließend mit der Note aus dem 2. StaEx nochmal bewerben in Konkurrenz zu den Refis mit 2. Examen. So wie es heute in NRW läuft, muß der Quereinsteiger nur irgendwie mit Note 4,0 bestehen. Der Refi aber muß auch noch einen ordentlichen Notenschnitt hinlegen, sonst hat er zwar sein 2. StaEx, kann sich aber dank Note 4,0, also Ordnungsgruppe 40, gleich mal einen anderen Job suchen.

    Hinzu kommt, daß sich der Arbeitgeber bei uns durch die Einstellung als Beamte auf Widerruf die Sozialabgaben spart. Wenn also der Refi nach bestandenem 2. StaEx keine Stelle bekommt, rutscht er gleich auf Hartz 4 durch, weil sein Arbeitgeber ja nie Sozialabgaben abgeführt hat.

    4,5 Jahre Regelstudienzeit, 5,5 Jahre durchschnittliche Studiendauer
    0,5 Jahre schulpraktische Studien
    1 Jahr Betriebspraktikum (ok, für Berufskolleg)

    Das sind dann 7 Jahre. Dazu 2 Jahre Ref. und ggf. Wartezeiten, weil man ja nur an bestimmten Terminen ins Ref. starten kann. Also alles zusammen bis zum 2. StaEx ist man 10 Jahre in Vorleistung gegangen, um dann darauf zu hoffen, daß man auch bei dem einzig möglichen Arbeitgeber einen Job bekommt.

    Ich verstehe ihr Problem tatsächlich nicht.

    Das Problem ist einfahc, daß ich nicht einsehe, daß jemand, der speziell für den Job ausgebildet wurde und dafür 10 Jahre in Vorleistung gegangen ist, auch wasdas Risiko angeht am Ende dank Lehrerschwemme ohne Arbeitgeber dazustehen, schlechter gestellt wird als ein Quereinsteiger, der den Lehrerjob als vergleichsweise kurzfristige Alternaitve sieht, weil es im 1. Job nicht so gut läuft.

    Und ja, wir können gerne über die Qualität der Lehrerausbildung auch in der Uni streiten. Wenn da die Leute mit Dipl.-Zeugnis besser geeignet sind, sollte man die Lehrerausbildung ganz grundsätzlich umstellen. Da hat ja das Kultusministerium mehr oder minder freie Hand selber das Anforderungsprofil zu definieren und auch abzuprüfen.

    Aber meiner Meinung nach darf es einfach nicht sein, daß eine originär ausgebildete Lehrkraft schlechter gestellt wird wie ein Quereinsteiger, der ja selber auch noch in der Ausbildung ist. Bei uns in NRW heißt das OBAS, wiees in Berlin heißt weiß ich nicht, aber alle hier wissen wohl was ich meine.

    5. Das Quereinsteiger für 1200 Euro den Job nicht gemacht hätten ist häufig nachvollziehbar. Die kommen ja schliesslich nicht selten aus einem bereits festen Job.

    Ja und? Sollte dann nicht die besser für den Job qualifizierte Person mindestens das gleiche Gehalt bekommen bei gleicher Stundenzahl, also E13 und nicht die Anwärterbezüge? Sie will ja aufstocken. Dazu dann die Übernahme-Garantie, wenn man das 2. StaEx mit Note 4,0 besteht, weil das bekommen die Quereinsteiger ja auch.

    Und ja, ich denke schon, daß es weniger belastend ist im Ref. ein paar Stunden mehr zu machen, wenn dafür auch das Gehalt sitmmt und man entsprechend auf den Nebenjob verzichten kann.

    Heute haben sich meine Schüler über die "scheiß Winterzeit", gemeint ist die Normalzeit, beschwert.

    "In der Sommerzeit gingen wir morgens im Dunkeln zur Schule und nachmittags (Förder-Unterricht endet um 16.30 Uhr) im Hellen nach Hause. Jetzt in der Winterzeit, gehen wir morgens immer noch im Dunkeln zur Schule, dafür ist es jetzt aber abends auf dem Heimweg auch schon wieder dunkel. Voll doof. :daumenrunter: "

    Wie war das mit dem Schulpsychologen, der uns einhämmern will, daß wir im ganzen Jahr auf die NOrmalzeit umsatteln sollen, weil das für die Kinder besser wäre? :teufel:

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