Letztes Schuljahr hat sich eine Mutter über mich beschwert, dass ich ihre Tochter ungerecht behandeln würde.
Sowas kenne ich.
Vor 3 Jahren hat sich ein Vater bei der SL über mich beschwert, ich hätte seine Tochter total verängstigt. Das er mir nicht gleich Mißhandlung vorgeworfen hat, war alles.
Was war passiert: Ich hatte eine Klassenarbeit zurückgegeben und in dem Zug auch die Noten für sonstige Leistung verkündet.
Bei mir läuft die Klausurrückgabe immer so ab, daß ich zuerst die Arbeiten zurückgebe, anschließend kurz skizziere, was denn die richtige Lösung gewesen wäre und wo häufig Fehler gemacht wurden. Ggf. kommen da auch Lösungsalternativen, sollte es mehrere gegeben haben. Anschließend bekommen die Schüler von mir die Aufgabe ihre Klausur zu berichtigen.
Während dieser Korrektur rufe ich die Schüler alphabetisch zu mir nach vorne. Sollte es noch Rückfragen zur Klausur geben, ich habe mich bei den Punkten verzählt oder so, sollen sie die Klausur mitbringen. Habe ich die Schüler einzeln vorne, erkläre ich ihnen auch die Quartalsnote für die sonstige Leistung und was man tun sollte, um diese zu verbessern.
Der Vater hat sich beschwert, ich hätte seinem Kind (ok, das Mädel war keine 1,50m groß, aber schon 17 Jahre alt) Angst gemacht. Außerdem würde das ja gar nicht gehen, daß man einzeln mit den Schülern redet. Für den war die 17jährige wohl immer noch ein Kleinkind, das nichts alleine hinbekommt.
Gottseidank habe ich die Besprechung vorne leise gemacht und nicht auf dem Flur. Ich hatte also genug Zeugen. Wer weiß, was der Alte sich sonst noch ausgedacht hätte. 