Beiträge von plattyplus

    Oh ha, und dann auch noch mit dokumentenechter Tinte... sprich: bei jedem Schreibfehler alles nochmal von vorne!!!!????

    Ja genau, von den technischen Zeichnern wurde das früher in der Ausbildung verlangt und einige Kollegen verlangen entsprechende Zeichnungen mit Tusch-Halter und Normschirft noch heute.

    Ich sag nur: Rotring Tusche K schwarz (Ätztusche) auf Pokalon-Folie. Das ist dann die ganz große Kunst. :)
    Pokalonfolie ist eine sehr dicke angerauhte Plastikfolie, die gegenüber Papier den Vorteil hat, daß sie sich nicht in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit verzieht oder schrumpft. Man kann die Maße also sehr genau von der Zeichnung abnehmen. Und die Tusche-Zeichnungen dann bitte in kleinster Normschrift (Schrifthöhe Großbuchstaben 2,5mm, Strichstärke 0,25mm) beschriften.

    Wenn das jemand kann, kommen da echt Kunstwerke bei raus. :ohh:

    Sagen wir mal so:
    Meine Grundschulzeugnisse sind auch noch handschriftlich verfaßt.

    Und ja, wenn die an der Grundschule die Zeugnisse wirklich in Normschrift (DIN EN ISO 3098) sauber hinbekommen, ziehe ich meinen Hut. Das Ganze natürlich mit dokumentenechter Tusche nach DIN EN ISO 12757-2.

    Schandtaten aus unserer Schulzeit?

    • Spitzen-BH lag auf einmal auf dem Pult, als der Lehrer (hier extra die männliche Form) reinkam. Hat er einfach gar nicht beachtet.
    • Am letzten Schultag der Abiturienten mit einem halbvollen Bierglas in den Unterricht gekommen (wir hatten erst 2 Jahre später Abi).
    • Spraydosen als Flammenwerfer mißbraucht (so Klasse 7 oder8); am besten fackelte Odol Mundspray.
    • Im Physikraum den Bandgenerator von hinten an die Türklinke gehängt, über die Pause laufen lassen und als der Pauker nach der Pause die Metallklinke anfaßte, um aufzuschließen...
    • Im Informatik-Unterricht Snoopy-Tapete gedruckt. Es war Freitag, letzte Stunde und unsere Computer waren so langsam, daß es so grob 5 Minuten brauchte, bis der Netzwerk-Nadeldrucker anfing zu rattern. Also kurz vor Ende den Druckauftrag rausgejagd und den Rechner ausgeschaltet. Als der Pauker mit uns draußen war, fing der Nadeldrucker übers komplette Wochenende an zu rattern. Und dank 1.000 Blatt Endlospapier hinten dran, ratterte der am Montag immer noch. Nur das Farbband hatte er inzw. zerlegt und das Papier flog durch den Info-Vorbereitungsraum.
    • Damals hatten wir ein Fax-Gerät im EDV-Raum. Angespornt von der Snoopy-Tapete hat unser Pauker dann damals die Technik selber noch verfeinert. Da kam immer irgendeine Werbung von Schulbuchverlagen per Fax an. Irgendwann hatte der Pauker die Schnautze voll, hat drei Zettel genommen, groß mit Edding "Laß das Fax platzen!" draufgeschrieben, die drei Zettel zu einem langen Streifen aneinander geklebt, den Streifen manuell ins Faxgerät eingezogen und dann die beiden Enden zusammengeklebt, so daß ein Papier-Endlos-Streifen entstand. Das Faxgerät haben wir dann mal eine Nacht so laufen lassen. :pirat:
      Der Verlag hat uns nie wieder Werbung geschickt.
    • In der Grundschule in der 4. Klasse Alufolie aus Schokoladen-Verpackungen in die Fassungen der Deckenlampen geschraubt. Und ja, man kann aus übereinander gestapelten Tischen hervorragende Gerüste unter Deckenlampen bauen. Als dann im Winter die Lehrerin zur ersten Stunde das Licht angemacht hat, flog mal gleich die Sicherung... Unterricht fürs Erste beendet.

    So, jetzt seid Ihr dran. :)

    Eine andere Erklärung wäre Naivität. Man denke nur an den Umgang mit schulischer Gewalt... von wegen Stuhlkreise und so. ;)

    Was die Naivität angeht, habe ich meine Einstellung nach dem Abschuß des Malaysia Airlines Flug über der Ukraine entsprechend verfestigt. Da war eine Damenrunde komplett fertig, wie man denn ein Verkehrsflugzeug abschießen könne. Mein Einwand, daß ich die Airline selber als Hauptschuldige sehe: "Wie kann man nur ein Kriegsgebiet überfliegen?" stieß auf komplettes Unverständnis. Krieg ist nunmal kein Videospiel und hat auch mit Sandkasten-Streitereien nichts zutun. Wie in dem Bericht oben geschildert zeichnet sich in Nicaragua wohl auch ein Bürgerkrieg ab. :(

    Die meisten dualen Ausbildungen dauern 3 Jahre. In Handwerk/Technik gibt es ein paar, die 3,5 Jahre dauern, das ist aber eher die Ausnahme.
    Warum Schulen das nicht anbieten? Weil es dazu Betriebe braucht, die einstellen, und das passiert in der Regel ein mal im Jahr.

    Und wenn man an einem technischen Berufskolleg arbeitet, dann wird diese 3,5 jährige Ausnahme zur Regel. ;)

    Warum die Ausbildungen nicht auch zum 2. Halbjahr im Februar anfangen können? Frag die Betriebe und die IHK. Die setzen die Termine und wir haben uns denen anzupassen. Wobei man bei zusätzlichen Startterminen natürlich auch wieder ein Problem bekommt, weil die Klassenstärken dann noch weiter zurückgehen. Wir haben ja jetzt schon das Problem, daß wir den Schlüssel von 19,5 Schülern/Lehrerstelle kaum halten können, weil es zu viele zu kleine Klassen gibt. Für jeden Ausbildungsberuf muß eine extra Klasse vorgehalten werden, auch wenn die Betriebe dann in einem Jahr nur 3 oder 4 Azubis bei uns anmelden, muß die Klasse eingerichtet werden. Diese Mini-Klassen machen uns den Schnitt kaputt. Gibt ja nicht umsonst schon Landesfachklassen, es gibt also nur eine Berufsschule für diesen Ausbildungsberuf in ganz NRW bei uns. Diese Klassen müssen wir anbieten, hat das Kultusministerium so beschlossen, gleichzeitig werden uns die Schülerzahlen in den Klassen voll auf den Klassenschnitt von 19,5 angerechnet. Der nächste Schritt wären dann Bundesfachklassen (z.B. Hörgeräteakustiker in Flensburg oder Steinmetze in Mainz). Da läuft die Berufsschulausbildung dann aber nur noch im Blockunterricht und Internatsbetrieb.

    @Mikael: An Berufsschulen haben wir das Problem mit den Überstunden ja regelmäßig, da die übliche Lehre in Deutschland 3,5 Jahre dauert. Im ersten Halbjahr sammelt man da massiv Überstunden und im 2. Halbjahr sind die Abschlußklassen dann weg und man baut massiv ab.

    Mein Rekord bisher waren 32 Wochenstunden im 1. Halbjahr und ja, da habe ich dann auch wirklich alle Extrawünsche nicht mehr beachtet.

    Wobei ich mir das mit den Überstunden gerade im Grundschulbereich extrem schwer vorstelle. Die Knirpse sind doch in der Woche nur 30 Stunden in der Schule (5 Tage a 6 Stunden maximal). Wie wollen sie da einer Grundschullehrkraft das Deput von 28 auf 34 Stunden hochschrauben? :sterne:
    Bei den Grundschulen am Ort sind Vollzeitkräfte eh schon auftgrund der Stundenplanung nicht so gerne gesehen. Wenn man da jemandem 28 Stunden in den Plan schreiben will, wo die Schüler nur 30 Stunden maximal da sein können, wird das für die Stundenplanung schon interessant. Springstunden gibt es da praktisch keine mehr. Viele Teilzeitkräfte sind da wesentlich einfacher zu handhaben, weil die ja auch parallel arbeiten können.

    Kleidung nicht,

    aber damit ich im Flugzeug wieder jemanden mitnehmen darf, muß ich auf 80kg (besser 70kg) runter. Also auch eine Art von wegen "wieder rein passen". Dder kleine Vogel hat halt nur 170kg Zuladung. Mit zwei Personen a 75kg und ein paar Litern Sprit ist der am Limit, zumindest von der Gesetzeslage her.

    Ist ja ähnlich wie beim Motorrad vom Vorredner. Die Kombi ist eine Sache, mit zwei Personen auf der Maschine ohne überladen zu sein, ein andere.

    Der Nächste bitte. ;)

    @O. Meier:

    Fürs Überstundenkonto dürfen die nicht abgenommenen Unterrichtsstunden nicht abgezogen werden.

    Aus dem GEW Infobrief:

    "Es an vielen Schulen üblich, dass Lehrkräfte, die im Abiturkursohne Abiturbeteiligung (Sport, Geschichte- und Sowi-Zusatzkurs)unterrichteten, im 2. Halbjahr nur mit der Hälfte der erteiltenUnterrichtsstunden im Plan standen. Dadurch vermieden sie einestark erhöhte Vertretungstätigkeit nach dem Wegfall derUnterrichtsstunden. Diese Regelung ist nach einem Erlass desMSW vom 16.01.2017 nicht mehr zulässig. Diese Tatsache wurdeden Schulleitungen durch die Bezirksregierung (Dezernat 47)mitgeteilt."

    Für die Überstundenabrechnung zwecks Auszahlung werden sie hingegen schon in Abzug gebracht. vgl. BASS 21-22 Nr. 21, 5.2
    --> https://www.phv-nw.de/system/files/p…ass-1-12-14.pdf

    Außerdem muß ich die auszuzahlenden Unterrichtstunden noch selber abrechnen und dabei die Ausfallstunden etc. selber vorher abziehen, wie es aus der obigen BASS, Kapitel 7 hervorgeht:

    "Für die Zahlbarmachung der Mehrarbeitsvergütung bedarf es jedoch der
    Mitwirkung der anspruchsberechtigten Lehrkraft, die den Nachweis über
    geleistete Mehrarbeit (Soll-Ist-Vergleich) zur Ermittlung der Höhe der zu
    zahlenden Vergütung erstellen muss."

    Hast Du so eine Abrechnung für ein ganzes Schuljahr oder auch nur ein Halbjahr mal gemacht? Da reicht es nämlich nicht aus einfach den Stundenplan zu nehmen und die Soll-Stunden zu vergleichen. Man muß auch wirklich jede Stunde abrechnen (also die IST-Stunden) inkl. der normalen Pflichtstunden, die man dabei noch in Abzug bringen muß. Darf ich die Zeit, die diese Abrechnung erfordert auch als Überstunden abrechnen? Spare ich Überstunden auf dem Überstundenkonto an, muß die Schule die Abrechnung machen.

    @Lehramtsstudent:

    Bei uns gibt es schon Lehrer mit Geldsorgen. Werkstattlehrer bekommen ja nur a10. Aber selbst die sagen, daß es sinnvoller ist sich einen 450,- € Mini-Job zusätzlich zu suchen, wenn das Geld eng wird anstatt Überstunden zu schieben.

    Oder, wie es mir ein älterer Kollege mal vorgerechnet hat. Er hat zusätzlich ein Jahr lang samstags 4 Stunden unterrichtet. Letztlich hat er dafür insg. ca. 500,- € beim Jahreseinkommen mehr in der Tasche gehabt. Mal ganz ehrlich, für 500,- € schlage ich mir nicht 40 Samstage um die Ohren. Selbst wenn ich da für den Hausbau mehr Geld brauchen würde, würde ich die Zeit eher auf der Baustelle investieren und durch meine Muskelhypothek den Baupreis senken anstatt Überstunden zu schieben.

    @Lehramtsstudent:
    Ich fand es halt richtig fies, daß da auch die Fehlzeiten, die ich gar nicht verschuldet habe, mir zur Last gelegt wurden, während die Verursacher dafür sogar noch die Überstundenzulage bekommen haben. Daher würde ich nur noch zusätzliche Stunden fürs Überstundenkonto machen und nicht gegen Bezahlung.

    Den Fall, den ich dabei genau meine und häufiger hatte:

    • Ich war Nebenfach-Lehrer mit 1-2 Stunden, der Hauptfach-Lehrer bei den Azubis hatte an dem Tag 6-7 Stunden.
    • Da der Hauptfach-Kollege gleichzeitig als Prüfer für die IHK tätig war und an dem Tag andere Azubis Abschlußprüfung hatten, fiel sein Unterricht aus dienstlichen Gründen aus.
    • Für 1-2 Stunden werden die Schüler nicht einbestellt sondern in die Betriebe geschickt, folglich fiel auch mein Unterricht aus.
    • Da der Hauptfach-Kollege dienstlich die Prüfungen abgenommen hat, bekam er seine Arbeitszeit und damit seine Überstunden gutgeschrieben und ausgezahlt.
    • Da meine Stunden nicht stattgefunden haben, obwohl ich da war, guckte ich finanziell in die Röhre.

    Gleiches gilt für Klassenfahrten, Messebesuche, vorzeitiges Schuljahresende bei Abi-Klassen, Schülerpraktika etc.: Wenn man bezahlte Überstunden macht, muß man erstmal alle Ausfallstunden aus dem eigenen Deputat gegenrechnen und erst die Differenz zum vollen Deputat wird wirklich ausgezahlt. Darauf fallen dann natürlich noch Steuern, höhere Krankenkassenbeiträge etc. an.

    Mein Fazit: Bezahlte Überstunden lohnen sich vorne und hinten nicht.

    Da hat man nur etwas gewonnen, wenn die Kollegen die Überstunden über zieg Jahre aufsparen, auf das in der Zwischenzeit ausreichend bzw. eher zu viele Lehrer ausgebildet werden, auf das diese neuen Kollegen dann für genug Luft sorgen, um die Stunden abfeiern zu können. Ich rede da dann aber schon über einen Zeitraum von 15 Jahren oder so.

    Moin,

    habe gerade gelesen, daß unsere Kultusministerin in NRW alle Lehrer bis zu 6 Stunden Mehrarbeit verdonnern will. Das Thema "bei mehr als 2 Stunden soll der Kollege gefragt werden" fällt also weg. Gleichzeitig sollen die ganzen Überstunden aber bitte schön irgendwie abgefeiert und nicht ausgezahlt werden.

    --> https://www.news4teachers.de/2018/06/lehrer…chenstunden-an/

    Die ganzen Stunden abzufeiern und nicht auszuzahlen kommt mir ganz recht. Hab einmal Überstunden gegen Bezahlung gemacht und will das nicht noch einmal. Nach Steuern und der Internen verrechnung bleibt da nämlich bei den Überstunden finanziell kaum etwas hängen, weil das Land NRW erstmal alle nicht erteilten Stunden abzieht. Da habe ich am Berufskolleg als "Nebenfach-Pauker" häufiger das Problem, daß einfach die komplette Klasse in die Betriebe abbestellt wird, wenn der "Hauptfach-Pauker" an dem Tag krank ist. Bsp. KFZ-Azubis: Die haben 6 Stunden am Tag KFZ-Technik und 2 Stunden bei mir BWL. Wenn die 6 Stunden KFZ-Technik ausfallen, weil der Kollege krank oder als Prüfer für die IHK unterwegs ist, wird die Klasse abbestellt, weil es sich ja nicht lohnt und auch den Betrieben nicht vermittelbar ist, daß die Azubis für 2 Stunden überhaupt anreisen. Damals, als ich die Überstunden gemacht habe, bin ich zur Schulleitung und habe drauf bestanden zu unterrichten, zumal es ja nicht mein Verschulden ist, wenn der Kollege nicht da ist und andersrum bestimmt keine Klasse abbestellt wird, weil bei mir einzelne Stunden ausfallen.

    Aber wenn wir schon bei den abzufeiernden Überstunden sind:

    Fr. Gebauer, wenn sie mich mit Überstunden locken wollen und diese abzufeiern sind, dann will ich diese gerne über mehrere Jahre aufsparen und dann ein Sabbat-Jahr bei vollen Bezügen machen. :)

    @sofawolf: Ja,
    ich habe als Berufsschulpauker die Schüler im Alter von 16+ bei mir.

    Da ich auch in der Abendschule unterrichte, bin ich dann der, bei dem die Delinquenten meiner Kollegen hinten ihre Nacharbeit durchführen dürfen.

    Und ja, wenn die dann noch von den Abendschülern noch einen Spruch reingedrückt bekommen, wirkt das mehr als alles, was wir sagen. 8)

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