Beiträge von Miss Jones

    Eh du solche Kapriolen überhaupt durchdenkst...
    ...wie "provokant" traust du dich zu sein? Hast du Chuzpe?

    Schreib einen "offenen Brief" an den zugehörigen CSU-Pinsel, der zuletzt laut gequakt hat, wie dringend doch Lehrkräfte (Seiteneinsteiger) gesucht werden. Inhalt: Eine Kostenaufstellung deines Lebens gegenüber dessen, was du als Ref hättest, und dann der Tenor "und wie stellen sie sich vor dass das funktionieren soll?". Denn du bist sicherlich kein Einzelfall.
    Den Brief dann gleichzeitig an den besagten CSU'ler und die zugehörigen Presseorgane, und dann mal auf Reaktion warten.

    Hast du dafür Belege?

    Brauchst du auch noch nen Beweis dafür, dass die Erde keine Scheibe ist?

    Himmel, wüsste ich die Namen dieser "Ärzte" dürften die sich Sorgen um ihre Aprobation machen. Aber ich habe schon mehrfach, sowohl inner- als auch außerberuflich "Eltern" erlebt, die "eben einen Arzt haben, der Ritalin verschreibt, dann ist Ruhe". Quasi Originalton.
    Und die letzten Kommentare von Valerianus und Thamiel lassen durchaus den Schluss zu, dass es sich da leider nicht um "bedauerliche Einzelfälle" handelt.
    Dass sowohl diese "Ärzte" als auch die "Eltern" hier absolut verantwortungslos handeln, steht außer Frage.
    Das wird dir als "Beleg" wohl reichen müssen. Wenn du sowas noch nie mitbekommen hast, hattest du schlicht Glück, oder guckst sehr untertänig weg.


    Ein Punkt noch zur "versteckten Hochbegabung" die sich wie ADHS äußert: Hochbegabte Menschen haben sozial und verhaltenstechnisch nicht mehr oder weniger Probleme wie durchschnittlich begabte Personen, das ist seit Jahrzehnten psychologischer Konsens. Als grundsätzliche Leseempfehlung bietet sich hier Detlef Rost an.

    ...könnte das auch so übersetzt werden: "Nicht mehr oder weniger Probleme, nur (völlig) andere"?

    @Karl-Dieter: Gefühlt deutlich häufiger als solches diagnostiziert als es das auch wirklich war. Ich empfinde eine durchaus etwas "inflationäre" Herangehensweise an das Thema, wie @Bolzbold ja auch erwähnt. Und leider gibt es durchaus wohl eine ganze Reihe Ärzte, die dieses "Ruhigstellen" mitmachen - furchtbar, wenn der Grund für die "Verhaltensauffälligkeiten" ein ganz anderer ist. Da können diverse Autismusvarianten vorliegen, oder auch die Hochbegabung (und der daraus resultierende Frust mit der Umwelt, thx für den Hinweis, @Saphirsplitter).
    Solche "Fälle" habe ich immer mal wieder erlebt, den extremsten noch während der Unizeit, wo ich nebenbei Nachhilfe gegeben habe. Das betroffene Kind (11jähriges Mädchen) hatte angeblich ADS, hätte ggf die Klasse wiederholen müssen... schon während der ersten Stunde fiel auf, dass dem absolut nicht so war, sondern das Verhalten schlicht daraus resultierte, dass sich in der Familie niemand für sie interessierte. Das Kind war sogar hochbegabt, nur nachdem für absolut nichts was sie leistete zu Hause Interesse, geschweige denn Anerkennung gezeigt wurde, probierte sie wohl mal aus, ob sie so denn Aufmerksamkeit bekäme... Ich hätte deren "Eltern" am liebsten links und rechts eine geklatscht. Nun stellt euch vor, sowas merkt keiner...

    Deshalb... die AD(H)S Diagnose würde ich immer mit sehr viel Vorsicht sehen, und Symptombekämpfung ist, wie eigentlich immer, nicht zielführend. Die Ursachen geht es anzugehen, auch wenn das "unbequem" sein mag.

    Menschenskinder...
    Irgendwie produzieren wir hier jetzt den Gender-Spinoff vom Ethno-Spinoff (kann meinetwegen auch gerne noch n Thread werden, das Thema ist interessant und wichtig).

    Ich habe hier lange nix geliked... weil ich irgendwie beide "Seiten" verstehen kann. Ich lese @Schmidt übrigens nicht als frauenfeindlich, sondern als "deskriptiv". Und @keckks - irgendwie triggert dich das trotzdem, was ich sehr schade finde-

    Ich versuch da mal "mein" Resumee zu ziehen, und das ist denkbar schwierig, weil ich in keine Schublade passe, ich brauch wohl nen eigenen Schrank (und da passen eh nie alle Tassen rein).
    Was sicherlich stimmt, ist, dass viele Leute, Männer wie Frauen, noch sehr "konditioniert" in ihrer Denke sind, oft vielleicht eher unbewusst. Ich merke, dass ich auf viele Leute, insbesondere Männer, die mich erst mal nur oberflächlich kennenlernen, offenbar wie ein Alien wirke. Und oftmals haben die dann erst mal - Angst, das ist schon mehr als Respekt. Ich passe eben so gar nicht ins Bild - überhaupt nicht "brav", dann auch noch single mit über 40, keine Kinder (dass ich lesbisch bin steht ja nirgends), aber trotzdem "Frau", wenn ich auch ganz sicher nicht in Kleidern/Röcken rumlaufe, gebe durchaus in meinem Bereich den Ton an, ziehe meine Linie klar durch...
    Das passt in kein "Bild", das sie mal irgendwo gelernt haben.
    Und es geht. Ich tu es einfach, und irgendwo hoffe ich, dass meine Schülerinnen das ein oder andere, das sie da erleben, für sich mitnehmen. Durch "Vorleben" kann frau da am ehesten was bewegen, nicht durch "Quoten".
    Und das versuche ich auch zu vermitteln... ob Mann oder Frau ist mir (außer im Bett, aber das steht hier ja nicht zur Debatte) erst mal egal, wichtig ist, die Person ist kompetent wo es erforderich ist und weiß sich zu benehmen. Dass gerade zweiteres bei Frauen/Mädchen weit häufiger vorkommt mag mein persönlicher Eindruck sein, YMMV. Vielleicht versuchen Männer auch aus Angst und Unsicherheit gegenüber dem "Alien" dann besonders unhöflich zu sein - genau falsch. Dann gibts Kontra, und das können die wenigsten ab.
    Die, die mich besser kennenlernen, merken, dass es auch ganz anders geht. Sowohl SL als auch diverse Kollegen und auch Väter haben das recht schnell gelernt.

    Tut mir ja leid, dass ich mich definitiv nicht als "Opfer" sehe. Und wieso bin ich immer noch nicht "in der Leitung"? Na will ich das? Nein, mir macht das, was ich tue, Spaß. Ich leite ggf gewisse Bereiche, und meine AG, diese will ich nicht aufgeben und daher kommt ein SL-Posten nie im Leben in Frage, weil das dann nicht mehr möglich wäre. Meine SL ab und an zu beraten (meint, wenn nötig in eine mir genehme Richtung zu schubsen) tu ich trotzdem. In meiner AG bin ich Alpha, im Kollegium Beta, das geht verdammt gut.

    Ergo... vieles, was @Schmidt schreibt, sehe ich durchaus ähnlich, nur kenne ich aus meiner Sicht auch andere Fälle. Und ich arbeite daran, dass das mehr werden, und das sollten KollegInnen, die diese Sicht teilen, mMn auch versuchen. Ja, für mich ist das alles in Ordnung - für mich persönlich - aber dass es für viele andere nicht so ist, wie es sein sollte, das sehe ich auch so. Und da hilft auch keine Bundeskanzlerin, wenn die nur 16 Jahre Stagnation hinbekommt.

    Also...
    Ich finde generell spielerische Methoden durchaus geeignet, um Materie zu vermitteln. Nutze ich bspw. im Spanischunterricht immer wieder.
    Und "Belohnungen" an sich sind auch nicht "verkehrt" - Motivationsstempel o.ä. in der Primarstufe habe ich selbstnocoh erlebt, und die werden offenbar auch heutzutage noch geschätzt.

    Aber... @Avantasia hat da etwas sehr wichtiges und erschreckendes gepostet. Wenn die hier genannten Spiele eine ähnliche Methode der Konditionierung fördern, wie es beispielsweise der Staat China mit seinem "Punktesystem" macht, ist das nicht nur bedenklich, sondern ungeeignet. Schaut also bitte genau hin. Wir wollen ja nicht in den Alpha-Komplex, oder?

    "Wieso nicht, Bürgerin Miss J-O-NES-1? Ist der Computer etwa nicht ihr Freund?"
    "Aber sicher doch. Ich weiß aber nicht, ob so eine Frage meiner Sicherheitsstufe entspricht."

    Also: Digitale Medien ja, Spiele ja, Indoktrination/Konditionierung definitiv nein.

    ...dass deine Eltern dir allen ernstes vorwerfen, du würdest dir "die Zukunft verbauen" - das Gegenteil ist der Fall.
    Die "Pflege" hat keine echte Zukunft. Unterbezahlt wird sie sowieso, und wird mMn schon recht bald automatisiert werden, da diesen Job aus genau dem Grund ja keiner machen wird. Gehe mal davon aus, wenn dein Zweitstudium beendet ist, sind die meisten Pflegekräfte durch Roboter ersetzt worden. Und das soll nicht heißen, dass du ewig brauchen wirst, sondern dass ich davon ausgehe, dass das sehr rapide passieren wird.

    Und... du musst kein schlechtes Gewissen haben. Du willst deinem Kind was bieten können. Und dazu muss eben erst das Studium her. Alemal besser, als zu meinen, dann eben Hartz IB Niveau und schlechte Laune, denn das tut weder dir noch dem Kind gut.
    Also... Bangemachen gilt nicht, zieh es durch. Du schaffst das.

    Zwei Fragen:
    1. Bist du die einzige, die so oft mit der SL aneinanderrappelt, oder betrifft das auch andere Kollegen?
    2. Hängst du sehr an der Schule/deinen SuS?

    diese beiden Fragen solltest du für dich beantworten, und dann einen von zwei Wegen gehen... wenn du als einzige mit der SL Probleme hast, ist dein Engagement anderswo besser aufgehoben. Wenn auch andere Probleme haben, und die Eltern deiner SuS hinter dir stehen (und du "Arsch in der Hose" hast), könnt ihr vllt -mit mehreren Kollegen - eure SL konkret mit ihrem Verhalten konfrontieren, und, ,wenn sie nicht einlenkt, ne Etage höher gehen. Ist aber "gefährliches Terrain". Hör dich dann ggf mal unter älteren Kollegen um,, wie das bisher an der Schule so verlaufen ist.

    Die kleine Schwester einer jesidischen Schülerin. Hab die beiden heute bein Einkaufen getroffen, und als ihr Schwester mich vorgestellt hat, hat die Kleine - Grundschulalter - mich erst gefragt, ob ich ein Falafelbällchen möchte, und dann angekündigt, dass sie auch an unsere Schule und in meinen Unterricht will. Extrem niedlich.


    und nochmal.

    über eine besonders flutschige (und flugfähige) Tortellini.

    (OT: @CDL - also wirklich... das ist doch kein Spiegelei, das ist ein Ei-Land... wir wollen Häuschen doch nicht vereiern...)


    Hast du diese Saison schon Muscheln gegessen?

    Welche Strukturen sollen das konkret sein? Es hieß lange, Menschen mit Migrationshintergrund hätten generell deutlich schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das hat sich ja mittlerweile als falsch herausgestellt.Generell gibt es einen Unterschied zwischen Arschlöchern, von denen es sicher einige gibt, die Menschen aufgrund irgendwelcher zufälliger Eigenschaften diskriminieren, und struktureller Diskriminierung, bei der es mir gerade schwer fällt, Beispiele zu finden

    Eine sehr reale Struktur als Beispiel...
    Baubranche. Monteure beispielsweise im Bauschlosser- oder Bauschreinerbetrieb. Da der Preis hier quasi alles bestimmt (solange die Arbeit zumindest nicht unverantwortlich schlampig verrichtet wird), brauchen die Unternehmer möglichst "billige" Arbeitskräfte. Der Mindestlohn ist zwar mittlerweile existent, aber immer noch ein Witz. Als es den noch nicht gab... schau mal, wie solche "Bau-Crews" sich zusammensetzen, und frage dich mal, wieso der Zoll immer wiede auf Baustellen "fündig" wird. Das Klischee sind (Schwarz)arbeiter meist aus dem ehemaligen Ostblock, deren Vorarbeiter dann ausreichend Deutsch kann (diejenigen selbst können es idR nicht), und denen werden eben deshalb nur solche "Jobs" angeboten... mehr bekommen sie nicht, denn für mehr Geld könnte der Unternehmer ja "ordentliche deutsche Mitarbeiter" bekommen... da fallen dann auch solche "Weisheiten" wie "Die Truppe kannst du erst ab Dienstag einplanen, denk dran, das sind Polen (oder was auch immer), die schlafen Montag ihren Rausch aus...".
    Realität. Nicht schön. Aber diskriminierend.

    Das ist - vielleicht insbesondere in Deutschland - ein reichlich kompliziertes Thema.
    Die Artikel in dem von Jotto verlinkten Heft sind nicht nur lesenswert, die regen durchaus zum Nachdenken an.

    Ich habe mich jetzt die ganze Zeit gefragt... musst du jetzt jedes Wort auf die Goldwaage legen... nein, das kann nicht sein, denn dann kann ich nicht mehr kommunizieren. Es ist also mMn am wichtigsten, wer welchen Begriff in welcher Absicht und welchem Kontext verwendet. Denn die negative/beleidigende Konnotation, die ja heutzutage an manchen Begriffen schon generell festgemacht wird, beabsichtigt garantiert nicht jeder, der so ein Wort verwendet. Manche "Entschärfungen", die es ja gibt, halte ich für lächerlich. Glaubt es oder nicht, in den Neuauflagen von Pippi Langstrumpf darf ihr Papa nicht mehr "Negerkönig" sein. Als ich das als Kind gelesen und im Fernsehen gesehen habe, hat das keinen aufgeregt. Und es wurde auch nicht thematisiert. Himmel, mir wurde als Kind erklärt "in Afrika leben Neger, die sind schwarz." Ja und? Daran war aber nichts "schlimm", weil die negative Konnotation (also von wegen dass das minderwertige Menschen seien) war eben nicht dabei. Genauso gab es die Aussage "Chinesen sind gelb", was ja optisch mehr oder minder stimmt, und dass Asiaten "Schlitzaugen" haben, ist auch eine Tatsache (und dass diverse Asiaten die Europäer als "Langnasen" bezeichnen ist auch heute noch Tatsache, stimmt ja auch, im Vergleich zu deren eher flachen/kurzen Nasen).
    All das sind schlicht Feststellungen. Wenn da keine Konnotation bei ist, sehe ich das auch nicht als irgendwo verwerflich an. Problematisch wird es erst, wenn damit irgendwelche Eigenschaften automatisch asoziiert werden, die eben nicht "definitiv unabänderlich" so sind.

    Vor allem frage ich mich, wie stehe ich denn selber dazu da. Ich hab ja auch nen dreiviertel "Migrationshintergrund", wie das neudeutsch heißt. meine spanische Hälfte rekrutiert sich effektiv aus Gitanos, und das andere nicht "deutsche" Viertel war mal deutsch, konkret "böhmisch" und wäre nach heutigen Grenzen wohl tschechisch, mein Nachname hat eine slawische Endung, mein Vorname kommt in allen möglichen Sprachen vor, wobei meine Schreibweise die spanische ist. Und optisch? Ich könnte alles mögliche sein, dunkelbraune Haare, braune Augen, durchschnittlicher Teint, also weder besonders blass noch besonders dunkel. Also "irgendwas europäisches, wohl eher nicht nördlich". Sprachlich? Kommt drauf an was ich will dass jemand denkt. Ob ich vielleicht sogar bewusst akzentuiert spreche weil ich das will. Und wie positioniere ich mich da?
    Beleidigt mich ein "Zigeunerschnitzel"? Nein. Ich habe es so kennengelernt und finde solche Begriffe wie "Pusztaschnitzel" (hab ich echt schon gesehen) reichlich übertrieben pc. Wenn jemand einen Sinti, einen Roma, einen Tinker, Phuri Dae, Gitano, usw als "Zigeuner" bezeichnet... merkst du mMn am Tonfall, wie das gemeint ist. Hey, ist sicher nur ein Gadscho der es nicht besser weiß, oder?
    Wichtig wäre es vielleicht, den SuS mal zu erklären, wie der Begriff überhaupt entstanden ist, dann merken sie da zumindest, dass er eigentlich beleidigend gemeint war. "UmherZIEhende Ga(E)UNER", da ist der Stamm des Wortes zu suchen. Und wenn du dem Nazipack mal erklärst, wo diese Völker eigentlich her kommen (kleiner Tipp, es sind aus ethnologischer Sicht die Nachfahren der ursprünglichen "Aryer", geographische Herkunft grob das heutige Afghanistan, ja, die sind weit rumgekommen), bekommen die garantiert nen Herzinfarkt.
    Und, wie sollen sie nun genannt werden?
    Ich würd ja mal den Vornamen vorschlagen.

    Ebenso wenn mich zB jemand fragt "hast du eigentlich ausländische SuS" - ja sicher habe ich das. Ich habe kaum SuS ohne Migrationshintergrund. Nur sind das "Ausländer"? Die Mehrheit hat durchaus die deutsche Staatsangehörigkeit. Wenn die dann meine Kurse sehen würden... ob sie da überhaupt jemanden als "deutsch" einschätzen würden? Viele sicher nicht. Aber dafür höre ich auch irgendwelche abfälligen Bezeichnungen über diverse Bevölkerungsgruppen eben eher nicht in der Schule - weil es eben reichlich bunt ist. Da ist quasi von allem was dabei. Ich habe SuS gefühlt aus aller Welt, also aus Europa, Asien, Afrika, Nord- wie Südamerika... okay, ich glaub aus Australien war noch niemand, aber na und? Solange da niemand eine kleine "diskriminierte" Randgruppe bildet, ist das eigentllich eher unkompliziert. Und ja, das geht, mitten im Ruhrpott. Zumindest größtenteils.

    Irgendwelche respektlosen, beleidigenden Bezeichnungen bekomme ich eher am Rande im gesellschaftichen Umfeld mit. Da hörst du durchaus Begriffe wie "Ölaugen", "Kopftuchgeschwader", "Mamelukken", "Paselacken", "Kameltreiber", "Bimbos" oder die weit verbreiteten "Kanaken"... das neueste was ich gehört habe waren "TuBuRus" (Erklärung: Leute, die man nicht einordnen kann, entweder TUerken, BUlgaren oder RUssen, aber so oder so "als Nachbarn unerwünscht"). Und wieso werden solche Begriffe verwendet? IdR, weil sich der (meist nicht sonderlich gebildete) Verwender von diesen abgrenzen will - und das passiert auch bei noch engerer "Nachbarschaft", überlegt doch mal... wie oft habt ihr schon mal so was gehört wie
    - Froschfresser (Franzosen)
    - Kaasköppe (Niederländer)
    - Spaghettis, oder noch derber "Itacker" (Italiener),
    - Moccas (Marokkaner)
    - Smörebröds (diverse Skandinavier)
    - "Inselaffen" (Briten)
    ...
    (auffällig, wie oft sich da was auf (angenommene) häufige Ernährungsgewohnheiten bezieht...)
    ...oder sogar innerdeutsch...
    "Fischköppe", "Seppel", "Weißwürste", "Ossis/Wessis" - das ist doch Allgemeinsprech, oder? Manche regts auf, manche nicht, ob jemand damit beleidigen will oder nicht ist eine andere Frage, die Person will sich aber immer irgendwie dagegen abgrenzen. Warum - das ist unterschiedlich. Die Aussage "so bin ich nicht - die sind anders" steht immer dahinter. Nur in welchem Aspekt und aus welcher Motivation heraus diese Aussage gemacht wird, das ist wichtig. Und da bedarf es ggf Aufklärungsarbeit, vor allem da, wo schlicht ein Nicht-besser-Wissen herrscht. Wo mal besseres Kennenlernen angesagt wäre. Denn in den Medien werden fast immer nur die negativ auffälligen Exemplare aufgezeigt. Dass es auch genug andere gibt, die eben "nicht so" sind, das wird eben viel zu wenig vermittelt. Damit die "Masse" auch einmal begreift, dass es sicherlich unerwünschte/kriminelle/gesellschaftsunfähige Vertreter aller Bevölkerungsgruppen gibt, aber das am jeweiligen Individuum liegt, und nicht an deren Ethnie/Kultur/"Rasse" oder was auch immer. An der Sozialisation kann es durchaus liegen, aber daran kann man ja auch arbeiten.

    Also kommen wir mal zum Anfang zurück... darf ich jetzt "Neger" sagen? Oder lieber "Schwarze"? "Farbige"? "Afrikaner" ist uU ja falsch, die können auch anderswo herkommen, und "maximal pigmentierte Mitbürger" ist so sarkastisch pc, das muss ich nicht haben... "Dunkelhäutige" vielleicht? Vor nicht allzu langer Zeit kam mal die Frage aus meinem Dunstkreis "hast du eigentlich schwarze Schülerinnen in deiner AG?" "Ja, habe ich, mehrere." "Und, wie sehen die so aus?" "Ich finde die ziemlich hübsch." Damit war das Thema durch.
    Manchmal hilft es wirklich, aus solchen Situationenn einfach mal den "Druck" rauszunehmen. Entkompliziert vieles.

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