„geht nicht, also muss es gemacht werden wie bisher“?
Es geht immer alles nicht, bis man es einfach macht. In NRW haben die Kolleginnen jahr(zehnt)elang auf die Erstattung der Reisekosten verzichtet, weil es so auf dem Formular stand (und sie den Passus nicht gestrichen haben). Dann hat eine Kollegin geklagt und das ganze Kartenhaus ist zusammengebrochen. Und auf einmal hat das Ministerium im Keller Geld für Klassenfahrten gefunden.
So lange Lehrerinnen mit einem zu geringen Betreuungsschlüssel ins Bad gehen, muss das Land sich keinen Kopp machen. Wenn sie das nicht machten, passierte etwas. Tatsächlich dürfte es doch niemandem egal sein, wenn eine Schülerin ertrinkt. Das allein müsste doch reichen, um Sicherheit an erste Stelle zu stellen. Wem das nicht reicht, sollte sich (um mal auf den Ausgangspunkt des Thread zurückzukommen) vergegenwärtigen, dass man eben auch noch (straf)-rechtlich das Nachsehen hat, wenn etwas passiert.
Ich bin Trainerin für eine, sagen wir, nicht ganz risikofreie Sportart. Laut Erlass „Sicherheit im Schulsport“ für NRW reichte sogar eine geringere Qualifikation als das, um an der Schule das gleiche zu machen wie im Verein. Das ergibt keinen Sinn, die physikalischen Gesetze sind ja nicht anders. Der Betreuungsschlüssel ist auch ein anderer. Ich dürfte anderthalb mal so viel Schülerinnen ausbilden und beaufsichtigen, wie der Fachverband vorsieht. Äh, nö. In meiner AG gab es immer nur so viel Plätze, wie ich nach Fachverbandssicht hätte haben dürfen. Was soll der Quatsch. Ich kann doch nicht auf einmal um die Ecke kucken, nur weil das eine schulische Veranstaltung ist.
Auch in den vereinseigenen Jugendgruppen steht Sicherheit an erster Stelle. Es gibt keinen Kompromiss zwischen richtig und falsch.
Zum Thema: Man sollte schwimmen können. Schwimmunterricht gehört in die Schulen. Aber wenn die Dienstherrin nicht für genug Personal sorgt, kann das nicht stattfinden. Wie absurd ist das denn? Die Kinder sollen Schwimmunterricht bekommen, damit die nicht ertrinken, und dann ertrinken sie während dieses Unterrichts, weil mal wieder an den Schulen gespart wurde.