Ich nutze das iPad inzwischen durchgehend als Tafelersatz.
Hm. Ich brauche keinen Tafelersatz, ich schreibe auf der Tafel. Das mache ich nach wie vor gerne. Meine Schrift ist auf dieser besser als z. B. auf elektronischen Whiteboards. Das habe ich probiert.
Wir mussten uns den Mund fusselig sabbeln, damit die Projektionsflächen für die Beamer nicht vor sondern neben die Tafeln kommen. So kann man dann beides (auch gleichzeitig) nutzen. In den wenigen Räumen mit elektronischen Whiteboards haben wir mittlerweile auch wieder Kreidetafeln, die auch benutzt werden.
Schreiben auf dem iPad kann ich mangels Stift nicht probieren. Ich komme mehr und mehr zu der Ansicht, dass uns ohne Stift 'ne Menge Möglichkeiten entgegen. Scho' interessant. Bei der Einführung des iPhones hat St. Jobs sich noch über Stifte lustig gemacht und betont, dass man diese dank Multitouch nun nicht mehr brauche. Aber sie haben wohl ihre Bedeutung.
Vorteil beim Tablet schreiben, ist, dass man sich nicht mit dem Rücken zur Klasse drehen muss. Das dabei übliche zur Tafel reden ist ja auch nicht höflich. Trotzdem ist mir die Haptik ganz lieb. Wie gesagt, meine Schrift, insbesondere bei Formeln ist da einfach besser. Und mir fällt auch das Skizzieren und Zeichnen mit Kreide leicht.
Mitschreiben finde ich nach wie vor wichtig. Ich habe den Eindruck, dass man sich doch anders damit auseinandersetzt, als wenn man weiß, dass man das irgendwo laden kann. Ich fordere die jungen Menschen auch auf, sich Notizen zu machen, wenn ich eine Präsentation zeige, zu der es ein Handout gibt. In meiner Lernbiographie waren die eigenen Aufzeichnungen immer wichtig. Elektronische Kopien des Anschriebes können trotzdem eine hilfreiche Redundanz darstellen, insbesondere für Absente zum Nachlernen. Während des Distanzunterricht habe ich viel handschriftlich „Angeschriebenes“ gescannt und veröffentlicht. Das war insbesondere bei Bildempfangsschwierigkeiten hilfreich.
So hat halt jedes seine Bedeutung. Wenn man nicht darauf beharrt wegen der neuen Medien die alten zu verbannen, hat man einen tollen Mix.