Beiträge von O. Meier

    Es darf sich doch jeder impfen wie er möchte, damit habe ich kein Problem.

    Nein, das ist leider derzeit noch nicht der Fall. Das (geringe) Impfstoffangebot und die (von mir befürwortete) Priorisierung führen dazu, dass sich die Mehrheit der Menschen in diesem Land noch nicht mal in die Schlange stellen darf. Weltweir sieht es noch ganz anders aus. Da gibt es Länder, die haben nichts.

    Ich bin gegen Impfpflicht,

    Ich bin dafür. Durchimpfen, Pandemie in den Griff kriegen. Weltweit. Fertig werden, aufsitzen, Abfahrt.

    was der Fall wäre, wenn du sagst: "Du darfst XY nur machen, wenn du geimpft bist."

    Das ist keine Impfplicht, auch wenn es als mittelbare solche empfunden wird. Das ist schlichtweg das Tragen der Konsequenzen aus den eigenen Entscheidungen. Das hab' ich gerne. Den lieben langen Tag und abends mit Beleuchtung Entscheidungsfreiheit einfordern, aber Schuld sein solen dann anderen. Neenee, zur Freiheit gehört auch Verantwortung.

    Wenn der Vergleich mit dem Führerschein kommt: Fahrschulunterricht ist lästig und ja, kostet Geld, aber es ist rein rechtlich gesehen keine Körperverletzung.

    Ohja, Körperverletzung. Sonst noch. Ja, Impfen ist mit (sehr geringen) Risiken verbunden, aber die Körperverletzungsinterpretation ist aufgeblasener Popanz. Der Piks und die üblichen Impfreaktionen sind nichts im Verhältnis zu der Chance zu überleben.

    Nein, einen Vergleich mit der Fahrerlaubnis möchte ich nicht anführen, den verstehe ich nicht. Aber vielleicht folgender. Es steht dir frei, dir mit Alkohol einen zu brennen. Das nicht zu dürfen ist zwar keine Körperverletzung, wird aber von vielen kulturell abgelehnt. Wie gesagt, du darfst dir einen brennen. Dann darfts du aber in der Konsequenz deiner Entscheidung kein Auto mehr fahren, so lange die Wirkung anhält. Diese Konsequenz aus der Entscheidung ist aber kein Alokoholverbot, keine Nüchternheitspflicht. Und ebenso ist die Konsequenz, dass eine Wirtein dich ungeimpft nicht in ihrem Biergarten haben möchte, dann auch nur eine Konsequenz. Und ja, wem der körperliche Eingriff in Form einer Spritze so zu wieder ist, muss dann damit leben, dass sie als Ungeimpfte für andere ein höheres Risiko darstellt und nicht überall gleich erwünscht ist.

    Ich kann es mir übrigens nicht vorstellen, geimpft im Biergarten zu sitzen, wenn drumherum alles Ungeimpfte sind, wenn insbesondere das Personal ungeimpft ist und damit ein hohes Risiko hat.

    Die Imofgegnerinnen hatten da doch schon einen Vorschlag mit einem entsprechend beschrifteten Stern. Wenn sie das konsquent durchzögen, könnten wir uns den Ärger mit dem Impfnachweis sparen. Aber amchen sie ja nicht, sie wollen nur 'rumheulen.

    wenn ich sie aus welchen Gründen auch immer für sinnvoll erachte, jedoch nicht der Staat.

    Du irrst, wenn du meinst, dass eine Impfpflicht nicht mit unserem Rechtssystem vereinbar ist. Ein entsprechendes Gesetz ist möglich. Wir hatten z. B. eine Impfpflicht gegen Pocken — eine Viruserkrankung die durch Impfen ausgerottet wurde. Es haben sich durchaus schon berufene Geister dazu geäußert und eine Impfpflicht gegen Covid-19 als rechtlich möglich erachtet.

    Wenn du mich so fragst: Möglichst zeitnahe Aufhebung der staatlichen Maßnahmen.

    Dazu wird es hofentlich nicht kommen. Die Maßnahmen sollten genau so nach sachlichen Kriterien aufgehoben werden, wie sie (hoffentlich) erlassen wurden. „Möglichst schnell“ ist kein solches, sondern ein Ausdruck individueller Ungeduld, die einem Erwachsenen nicht zusteht.

    Jeder, und da denke ich an besonders schutzbedürftige Menschen, darf sich selbstverständlich freiwillig so stark schützen oder einschränken, wie er es möchte oder aufgrund seiner Risikofaktoren benötigt.

    Das hatten wir. Z. B. bei den alten Menschen die im Altenheim an Einsamkeit verreckt sind.

    Es geht hier nicht um die Frage, ob man auch mal Bungie-Springen ohne Seil versuchen sollte, wenn man die resultierenden starken Kopfschmerzen in Kauf zu nehmen bereit ist. Es geht um eine Infektion, die sich eben ausbreitet, wie sich eine Infektion so ausbreitet. Infektionsschutz kann keine individuelle Entscheidung sein.

    Ich finde es interessant, dass jetzt Drosten auf die freie Entscheidung auf Impfverzicht hinweist, während die letzten paar Monate die harten staatlichen Maßnahmen ja gerade nicht ermöglichten, sich frei zu entscheiden, ein gesundheitliches Risiko im Gegenzug für mehr Freiheit in Kauf zu nehmen.

    Was schmeißt du denn alles durcheinander? Erstmal werden Drosten und die staatlichen Maßnahmen in eine ungerechtfertigte Relation gebracht. Es ist aber so, dass die Wissenschaft Vorschläge macht und die staatlichen Gremien dann die Entscheidungen treffen, auch wenn das Esoterik-Spinnerinnen anders kolportiert wird.

    Und die Abwägung Freiheit gegen eigene Gesundheit gibt es nicht, da man dabei die Gefährdung anderer durch eine Infektion außen vor lässt.

    Hast du den Hauch einer groben Idee einer Ahnung, worum es beim Infektionsschutz geht?

    Oah, ey, und ich schon wieder auf das Getrolle angesprungen.

    @Kalle29

    Hier ähnlich, Praktikum voraus, Klausurblock dick gepackt. Aber jetzt noch Klausurae ’rausnehmen und neu planen?

    Nee, die Ansage kommt mal wieder zu spät. Die Schulen, die in vorauseilendem Gehorsam schon etwas gestrichen haben, sind besser dran.

    Kurz vor Schluss die Klassen vollzuballern, bringt vielleicht ein Gefühl von Normalität blabla. Das können wir uns aber sparen. Die Gefahr, dass dann kurz vor den Ferien die Inzidenzen nochmal hochknallen, ist das nicht wert.

    Wechsel-Unterricht durchziehen.

    Überhaupt. Die Impferei zieht sich noch hin. Das kann Jahresende werden, bis wir durch sind. Und wenn tatsächlich Nachimpfungen nach 6 Monaten nötig werden, haben wir ein Problem.

    Stellen wir uns mal darauf ein, dass wir noch lange unter Infektionsschutzbedingungen leben und arbeiten müssen.

    Die haben tatsächlich von einem neuen "Generationenkonflikt" geschwafelt. Die bösen Alten nehmen den Jungen den Impfstoff weg. Spinnen die ?

    Ja, tun sie. Irgendwer kam mal auf die Idee, dass Fernsehen 24 Stunden Programm haben sollte. Da die Inhalte aber nur für 2 Stunden reichen, müssen sie 22 Stunden Scheiße labern. Wenn Sie von einem Thema überhaupt nichts wissen, machen sie einen Brennpunkt.

    Ich weiß, das ist eine böse Bemerkung, denn die geringfügige Rückgabe von Grundrechten an Geimpfte ist unfair.

    Nur dann, wenn man Fairniss als Gleichverteilung der Scheiße begreift.

    Man kann die sache relativ einfach in trockene Tücher kriegen, indem man lediglich regelt, dass der Impf-Nachweis den negativen Test ersetzt. Dann muss niemand vorm Biergarten Durst haben. Die einen sind geimpft, die anderen getestet.

    Aber dann hätte die Medien keine Nichtigkeit, die sie aufblasen können.

    Und für mich ist Johnson & Johnson keine Lösung, außer wenn eine Zweitimpfung unwahrscheinlich ist (abzuschiebende Flüchtlinge, die sicher in drei Monaten nicht mehr da sind, Obdachlose, die in Deutschland wandern und nicht an einem Ort bleiben).

    Und vielleicht wäre es besser gewesen, JJ diesen vorzubehalten. Mobile Impfteams durchstreifen Prekarien. Ja, ich befürchte, bei manchen Entscheidungen ist viel Wahlkampf dabei.

    Gesundheitlicher Vorteil UND schneller reisen, feiern und shoppen ... da bin ich eher ergebnisorientiert.

    Ja, ick ooch. Rikantinnen und Priorisierte bevorzugt bedienen (Impfzentren/Hausarzt), schauen, dass dort die Lücken geschlossen werden und Zweitimpfungen sicher stellen. Alles, was noch 'rumliegt, schnell in die Leute.

    Ist womöglich frustierend, bis zum Winter warten zu müssen, aber die vollständige Entpriorisierung wird uns ein Chaos der Stufe fünfeinhalb bescheren.

    Vielleicht sollte man überlegen, ob man auf Einladung statt Anmeldung setzt. Brief, Termin, hinkommen fertig. Wenn bundesweit die Server der Anmeldesysteme abrauchen, ist ja auch nichts gewonnen.

    Impfen — bin ick dafür.

    Hätte ich bei dem schlechten Image von AZ nicht erwartet.

    Es gehen halt nicht alle nach dem „Image“. Rational gesehen ist das ein guter Impfstoff. Es war klar, dass sich bei einer Freigabe genug Abnehmerinnen finden.

    Mich würde ja sehr interessieren, ob es gerade bei den Jüngeren um den gesundheitlichen Vorteil geht oder einfach darum, schneller wieder reisen, feiern und shoppen zu können.

    Wenn du das wirklich wissen willst (und nicht nur wieder Vermutungen und Halbgares einflechten möchtest), muss du die Leute fragen. Ich vermute aber mal zwei Impfwillige, drei Gründe.

    Mir ist das wurscht. So lange das Zeuch in die Leute kommt, ist alles gut. Priorisierten hat man es lange genug angeboten. Problematisch finde ich, wenn man sich wegen des schnelleren Stempels mit zu wenig Abstand impfen lässt. Das sind verschwendete Dosen. Eine AZ-Zweitimpfung nach 4 Wochen bringt g'rad' gar nix. Neun Wochen sollten es sein, besser 12.

    Lese bei tagesschau.de, dass mittlerweile auch JJ entpriorisiert wurde. Also dann, rein damit. Nicht lang schnacken, Kopp in Nacken.

    Organisatorisch sollte man jedoch entprioriserte Dosen nur noch bei Sonderaktionen verimpfen. Moschee, Parkplatz, IKEA, öffentliche Toilette, bei Fritze Müller auf der Terasse, wo auch immer Leute hinkommen. Die Hausärzte kriegen die Anfrage nicht gedeckelt. Die sollen mal schön die Risikantinnen in ihren Karteien abarbeiten. Das ist aufwändig genug.

    Nö, impfen find' ick jut!

    Die Behauptung, dass das generische Maskulinum als spezifisch verstanden wird, stimmt in dieser Allgemeinheit nicht.

    Die Umkehrung, dass es durchgängig als geschlechtsneutral verstanden wird, aber wohl auch nicht.

    Von mir aus darf man ruhig beim Begriff "Grundschullehrer" an eine Frau und beim Begriff "Kanzler" an einen Mann denken.

    Darf man? Oh, das ist aber lieb, Lindbergh hat mal wieder das Denken erlaubt.

    Ich vermute, dass Frau Merkel sich davon nicht abhalten ließ, das Amt zu ergreifen. Ähnlich bei Hebammen, Putzfrauen oder Busfahrern.

    Ich sehe nicht, was da ähnlich ist. Wie viele Männer haben sich denn für den Traumberuf Putzfrau entschieden? Schönes Beispiel für eine berufliche Geschlechterasymmetrie. Danke.

    Beim Begriff "Busfahrer*innen" kann man ableiten, dass es Busfahrer und Busfahrerinnen bedeutet. Bei "Ärzt*innen" wird das schwierig, weil es keine Ärzt gibt, aber Ärztinnen.

    Nein, das ist überhaupt nicht schwierig. Mittelmäßig Gebildete wissen, dass es einen „Arzt“ als Kurzform der männlichen Ärztin gibt. Sie wissen auch, wo die Ümläut-Tüddelchen hingehören und wo nicht. Änderungen des Wortstammes durch Umlaute sind z. B. beim Deklinieren smooth and easy. Niemand hat Probleme zu erkennen, das „Bälle“ der Plural von „Ball“ ist.[1]

    Der Plural von „Arzt“ ist übrigens „Ärzte“. Und nein, man braucht kein „e“ in „Ärzt*innen“ damit das eingeschlossen ist. Das denkt man sich dazu. Also, falls denken gerade erlaubt ist.

    Ich gebe zu, dass die deutsche Sprache uns nicht an allen Stellen beim Gendern entgegenkommt. Da ist es aber eher angesagt, nach Lösungen zu suchen, als Probleme herbeizublödeln.

    Der Genderstern ist aber völlig leicht intuitiv zu verstehen. Wer in einer Sprache, die Begriffe wie „Frauenmannschaft“ und „Amtmännin“ hat hervorbringen lassen, bei „Ärzt*in“ Probleme vermutet, ist vielleicht mit der Sprache nicht so auf der Höhe. Oder stellt sich einfach dumm. Gut, wenn sie das möchte, soll es so sein.

    [1] Anekdote. Ich traf mal eine Deutsch-Fremdsprachlerin, die Probleme hatte, Schilder auf Fluren mit der „Nässe am Boden“ zu verstehen, weil sie „Nässe“ für den Plural von „Nase“ gehalten hat.

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