Beiträge von O. Meier

    Wenn investiertes Geld zu höherer Effizienz, damit zu effektiv geringerer Arbeitszeit (in der Regel also weniger Überstunden) führt, steigt der Stundenlohn - im Idealfall dauerhaft und über die Investitionskosten hinaus.

    Schau mal in die Duden-Ausgabe für Schulen, da tauchen Wörter wie "Wirkungsgrad" nicht auf. Noch nicht mal als Fremdwörter.

    Ich möchte lieber anders rechnen. Wir haben eine bestimmte Arbeitszeit. Wenn man Zeit, die man mit dem einen verbringt, kann man nicht für etwas anderes Nutzen. Zeit, die ich wegen Mangel an Ausstattung vergurge, fehlt dann also woanders.

    Rechne ich wirklich immer so? Nein, zumindest nicht genau. Aber ich schaue schon darauf, dass ich nicht zu viel arbeite. Ich habe das schon im Blick. Schade, dass man Verwaltungskram so schlecht abhängen kann und Unterrichtsvorbereitung so einfach.

    Aber noch zwei Punkte, zum Zeitsparen. Zum einen muss man bei der digitalen Dividende noch den Aufwand gegenrechnen, den man braucht, um die Kisten überhaupt man Laufen halten. Und zum anderen. Meinst du wirklich, dass die betreffenden die ersparte Zeit wirklich in Freizeit umsetzen? Oder sitzen die, nachdem sie schön digital alles erledigt haben, nicht auch noch an irgendeinem Projekt oder Zückerchen?

    Ich glaube eher, dass viele das digitale Spielzeug haben wollen, damit sie mehr für die Schule arbeiten können (auch wenn sie das nicht so benennen, weil sie es gar nicht merken).

    nur Dienst nach Vorschrift

    Nur? was ist daran "nur", wenn ich mich an die vorgebenen Rgeln halte und das tue, was ich tun soll? Dienst nach Vorschrift ist die höchste Form der Pflicherfüllung, nicht die niedrigste.


    ist ein Dienstgerät eine absolute Farce.

    Ja, klar. Das wussten wir doch, als die Ministerin das "Sofortprogramm" öffetlich verkündet hat. Wir wussten, dass da Geld verbraten wird und nixe bei 'rum kommt. Dass wir keinen Millimeter werden besser arbeiten können als vorher.

    Ich habe langsam keine Lust mehr, hinterher festzustellen, dass ich vorher Recht hatte. Ich würde mich gerne mal geirrt haben.

    Ich würde mir da eine solidarische Aktion aller KollegInnen wünschen, die damit zeigen, dass das System so an die Wand gefahren wird. Vielleicht würde sich dann etwas ändern. Das wird aber nicht so kommen. Und ja, zum Teil auch deswegen, weil ich früher oder später dann ein bisschen selbst die Preise verderbe und mir das entsprechende Equipment zulege.

    You name it. Noch konkreter: die Solidarität, kann man nicht herbeiwünschen oder einforden, da muss man schon selbst anfangen.

    Wenn Frau Gebauer das wünscht, sitze ich gerne Rosenmontag im Klassenzimmer und drehe Däumchen. Steigert auch meine Motivation für den Beruf immens. Dann kaufe ich vielleicht doch noch einen Laptop privat, um meinen Arbeitgeber zu unterstützen

    Oh, da bin ich dabei. Wir könnten mit unseren privaten Laptops (ich kauf' mir dann schnell eins, braucht man ja) aus der Schule videofonieren und Online ein Digitalisierungskonzept entwickeln. Es gibt so viele Möglichkeiten, Zeit zu verschwenden.

    Bis dann.

    Da die unterrichtsfreien (sic!) keine dienstfreien (sic!) Tage sind (vgl. Schulmail) und es sich zum drölfzigsten Mal rechtlich nicht um eine Verlängerung der Ferien handelt, wird ebenso rechtlich betrachtet keine Kürzung beweglicher Ferientage oder sonstiger Ferien erfolgen. Die Anzahl der Ferientage pro Jahr ist von der KMK vorgegeben.

    Vorausgesetzt, dass die Dienstherrin sich an die Gesetze hält. Macht sie nicht immer, weshab ja schon Kolleginnen geklagt und Recht bekommen haben. Erstattung Klassenfahrten fällt mit spontan ein. Dass "die" das nicht dürfen, heißt nicht, dass sie es nicht versuchen.

    Ich schätze die Wahscheinlichkeit auch eher gering ein, aber sicher wäre ich mir nie.

    Zwischendurch hatten wir mal Geräte, da konnte man sich anmelden und Apps frei installieren.

    Und die Geräte sind jetzt wo?

    Wenn nun Schüler dauerhaft mit ipads arbeiten sollen und meine Kollegen auch, dann möchte ich ein eigenes Gerät, das ich für meine Bedürfnisse anpassen kann.

    Das ist womöglich der Unterschied. Mein Bedürfnis an einem iPad ist so minus null. Ich brauche das weder um Unterricht zu halten, noch um ihn vorzubereiten. Und für Verwaltungszwecke schon gar nicht.

    Wenn nun bei uns iPad-Klassen eingerichtet werden (geplant auch in einem Bildungsgang, in dem ich unterrichte), wird wohl von dem didiaktischen Prinzip abgewichen werden, dass man die Medien nach den Zielen auswählt. An dessen Stelle soll die Vorgabe treten, dass in bestimmten Fächern iPads eingesetzt werden. Wie das genau aussieht, weiß ich noch nicht. Dazu wird noch ein "Konzept" erstellt.

    Das ist nun eh keine Idee, die mich begeistert. Da werde ich wohl kaum privates Geld in die Hand nehmen (und aus der Hand geben), um die noch zu unterstützen. Ich möchte auch keine Zeit mit der Administration des Gerätes verbringen. Ich hab' hie schon genug Kästenchen stehen, die regelmäßig gestreichelt werden wollen. Ein Gerät, das zentral gewartet wird und genau das kann, was die Schülerinnengeräte können, ist da genau das richtige.

    Damals, bei den "graphikfähigen" Taschenrechnern haben wir beschlossen, den Schülerinnen kein Modell zu empfehlen. Wir arbeiten dann lieber mit ihnen in GeoGebra. Das ist ja nun wirklich ein Klassiker. Den Luxus konnten wir uns gönnen, weil bei uns Mathematik nicht als schriftliches Abiturfach vorkommen kann. Wir mussten uns nicht auf einen sicheren und zuverlässigen Prüfungsmodus vorbereiten. Ich war mir aber sicher, dass ich mir auch sonst von meinem Geld kein solches Gerät angeschafft hätte. Das war Technik aus dem letzten Jahrtausend, die die Lobbyisten von Casio und Co. uns unterschieben wollten. Nee, so was kaufe ich nicht.

    Keine Ahnung, wie ich dann den Unterricht hätte halten sollen. Ich vermute aber schon sehr deutlich, dass sich irgendwo ein Töpfchen gefunden hätte, aus dem die Schule ein solches Gerät zur dienstlichen Verwendung hätte kaufen können. De Fachkolleginnen hätten womöglich gemoppert, warum "der das denn jetzt umsonst kriegt".

    Uns so meine ich, dass sich eine Möglichkeit finden wird, mir ein iPad zu geben, das man nicht anrufen muss. Und es wird sich ein Platz in einem sicheren Schrank finden, in dem ich das Gerät über Nacht einschließen kann, anstatt es ständig hin und her zu fahren (wobei "her" bei mir zu Hause wäre und da hat das in der Regel nichts verloren).

    Ja, ich übe mich da schon in Konsequenz. Macht nicht immer Spaß. Und stresst und all den Kram. Aber ich weiß, wie es mir geht, wenn ich mich habe verarschen lassen. Das hält an, der Stress geht vorbei.

    Wenn wir unserer Dienstherrin immer alles schenken, wird sie nie lernen, dass sich selbst mal was kaufen muss.

    Ich empfehle euch den Podcast von Frank Thelen, Startup DNA. In einer Folge erzählt eine Lehrerin, wie sie mehr oder weniger alleine so ein ganzes Projekt mit Schüler- und Lehrergeräten gestartet und vorangebracht hat. Ziemlich bescheuert werden die meisten denken, aber nun kann sie endlich so arbeiten, wie sie sich das vorstellt.

    Am besten so arbeiten, wie ich möchte, kann ich, wenn ich mich selbstständig mache. Aber das ist nicht meins. Ja, da scheue ich das Risiko. Da ist mir pensionsberechtigt lieber. Die Nachteile im Entscheidungsspektrum nehme ich in Kauf. Jeder Zauber hat seinen Preis.

    Ich habe nur ein Leben, der Tag hat nur 24 Stunden und der Zeitpfeil bewegt sich nur in eine Richtung. Sagt zumindest die Quantenphysik. Anstatt solche Projekte zu stemmen, überarbeite ich lieber mein Arbeitsblattarchiv bezüglich der Anmerkungen, die ich mir beim letzten Durchlauf gemacht habe. Oh, ja, ich drücke den Menschen Papier in die Hand und hoffe darauf, dass sie den darauf verteilten Toner interpretieren. Ich bin halt ein Ewiggestriger der hinterm Mond unterm Stein lebt, obwohl ich weiß, dass die Evolution die Gehirne der jungen Menschen so weit angepasst hat, dass die Methoden von damals nicht mehr funktionieren. Ich mach' den Unterricht eigentlich nur noch für mich. Lernen kannste bei mir nichts, dafür ist das zu wenig elektrisch.

    Macht ihr, schenkt dem Land noch ein Gerät und noch eines. Ich weiß, dass mich das nicht glücklich machen wird. Also lasse ich es.

    Unterrichsausfall, Schulpflichtaussetzung, verlängerte Ferien dürfte es alles nicht geben. Auch ohne beurteilen zu wollen, ob denn nun Präsenzunterricht das beste sei, bin ich mir doch einigermaßen sicher, dass Distanz- und Hybridunterricht besser sind als nichts.

    Aber das erste, was Ministerinnen und ihren Präsidentinnen einfällt ist Ferien vorzuziehen. Und hinterher zurückzurudern, was eigentlich gemeint gewesen wäre.

    Vor ein paar Monaten war die Inzidenzzahl von 50 das absolute Maximum, das man nicht erreichen durfte und jetzt ist auf einmal kein Problem mehr, solange es keine 200 sind

    Das ist wie beim Glyphosat im Getreide, da legt man die "Grenzwerte" so fest, dass sie auch schön eingehalten werden. Und wenn die Zahlen sich in den Köpfen der Menschen festsetzen wie das Glyphosat in ihren Organen, hat man doch als Politikerin alles richtig gemacht.

    Im übrigen fängt der Fehler schon da an, wo man meint, man müsse ab einem Wert von 50 reagieren, damit der Wert unter fünfzig bleibt. Man hätte schon früher reagieren müssen.

    Womöglich hätte man den Politikerinnen nicht sagen dürfen, dass das die zweite Corona-Welle ist. Statt dessen hätten sie lieber glauben sollen, dass sein ein neues, völlig unbekanntes Virus, dass uns da kalt (pun intended) erwischt. Dann hätten sie kopflos erstmal alles dicht gemacht. Das ist besser, als wenn sie über etwas nachdenken.

    alle Eltern wieder neuen Urlaubsanspruch, den sie erstmal wieder investieren können, damit die Wirtschaft weiter brummen kann.

    Damit die Wirtschaft brummt, können aber nicht alle Eltern in den Urlaub gehen. In manchen Betrieben wird auch der Urlaub nicht kurzfristig möglich sein.

    Ein Problem bei den Schulen ist, dass man nicht auf Flexibilität gesetzt hat. Während man im Frühjahr/Sommer noch "auf Sicht" gefahren ist, ordnet man jetzt alles dem Dogma des Präsenzunterrichtes unter.

    Anders als im Frühjahr hätten wir planen können. Es hätte also zu Beginn des Schuljahres heißen können:

    "Liebe Schulen, wir brauchen je einen Plan für

    - Hybridunterricht, Gruppengröße k

    - Hybridunterricht, Gruppengröße n

    - Distanzunterricht.

    Bitte vorbereiten, so dass diese mit Vorwarnzeit 1440 Minuten ausgelöst werden kann.

    Wir hoffen, dass wir das nicht brauchen. Aber falls doch, hätten wir gerne etwas in der Schublade (also in eurer).

    Danke im Voraus, liebe Grüße

    Euer Ministerium"

    Mit den Erfahrungen (und den neuen Endgeräten, harharhar) wäre das ein vertretbarer Aufwand gewesen.

    Drosten sagte AFAIR, dass ein Hybrid-Unterricht bei den Älteren genug Kontakteinsparungen ergäbe, so dass man die Grundschule auf lassen könnte. Ich kann das nicht beurteilen, klingt aber nach der Stoßrichtung, im Schulwesen nicht immer alles aus der Grundschulperspektive zu entscheiden.

    Also, ein Endgerät, das man nur betreiben kann, wenn man ein Mobiltelephon hat, hatte ich noch nie. Find' ich auch das Gegenteil von praktisch. Auf meinem iPod touch, damals, da es so etwas nicht.

    Insofern interessiert mich natürrlich vorrangig, wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung in diesem Fall ausgestaltet ist. Insbesondere ist mir nicht ganz klar, zu welchen Gelegenheiten man eine Kurznachricht bekommt. Da konnte auch die allwissende Müllhalde mich nciht erhellen. ich fand aber einen Artikel vom Apple-Support, der darauf hinwies, dass Zwei-Faktor nicht (mehr) über den SMS liefe.

    Wenn das übrigens eine Sicherheitsmaßnahme sein soll, damit man z. B. auch sensible Daten auf den Geräten speichern kann, so möchte ich doch zu bedenken geben, dass die Sicherheit dann natürlich auch von der Sicherheit des verwendeten Telefons ab. Da wüsste ich dann nicht, ob ich mich als Verantwortliche darauf verließe, dass das bei allen passt, wenn ich nicht die geringste Kontrolle oder Einfluss auf die Geräte habe.

    Ich gehe aber davon aus, dass du das gar nicht wissen willst, sondern nur betonen möchtest, dass unsere Arbeitgeber eben das zur Verwendung nötige Zeugs bereitstellen und warten etc

    Also, die Selbstverständlichkeit, mit der die Schulträgerin ein privates Mobiltelefon voraussetzt und in Anspruch nimmt, stört mich schon. Trotzdem möchte ich die Sache soweit verstehen, dass ich sie auch beurteilen kann.

    Wie ich heraushöre gibt es durchaus Alternativen zur Telefonauthetifizierung. Womöglich macht es sich die Verwaltung hier nur wieder besonders einfach. Dann ist es keine technische Frage mehr.

    Zu den Kolleginnen, die keine Lust auf Veränderungen haben. Ja, kann ich sogar verstehen. Nicht alles, was neu ist, ist auch besser. Sich an neue Bedienkonzepte zu gewöhnen, weil Programmierinnen die Finger nicht still halten können, hat ja keinen sittlichen Nährwert.

    Beim letzten Update hat die ARD ihre App für Fernseher und den FireTV-Stick komplett zerstört. Der einzige Streaming-Dienst, den man nicht kündigen kann.

    Aber wir können dem nicht entkommen. Die Entwicklerinnen entwickeln ständig 'was. Da ist neben Brauchbarem auch viel Schrott dabei. Aber wegen der Sicherheit kann man sich Updates nicht immer verweigern.

    Insofern, wenn Digitalisierung an der Schule stattfinden soll, müssen wir da auch mitspielen. Wir müssen mit dem Driss, den wir vorgesetzt bekommen, umgehen. Und in dem Geiste müssen wir auch unsere Schülerinnen unterrichten. Den Luxus, etwas nicht zu benutzen, nur weil's nicht funktioniert, kann ma sich womöglich als Lehrerin leisten, nicht aber als Lageristin.

    Aber, das haben wir schon besprochen, die Ausbildung der Lehreinnen wurde komplett verschlafen. Ein Aspekt wäre, das der Umgang mit dem Computer so solide und grundlegend gelernt worden ist, dass ein ein anderes Icon nicht völlig aus der Bahn wirft.

    Indessen hoffe ich auf bessere Zeiten, in denen uns dann irgendwann mal die Computer mehr arbeiten abnehmen, als sie uns machen.

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