Beiträge von O. Meier

    Jesses Gott

    "Herr Meier" reicht.

    dann bin ich halt arrogant.

    Und der nächste ist zu arrogant, sich an die Rechtschreibregeln zu halten. Und kommt noch einer, der keine Lust hat mit $\pi$ so kompliziert zu rechnen und nimmt lieber die 3 als Kreiszahl. Sieht ja auch gut aus. Dieser Beliebigkeitsanspruch steht einer Bildungseinrichtung nicht gut.

    Dir ist sicher schon aufgefallen, dass auch die Verlagshäuser nicht mehr konsequent und einheitlich die eigentlich besser lesbare Serifenschrift nutzen. Die Formatierung von Tabellen ist z. B. auch nicht überall die gleiche, sie ist noch nicht mal innerhalb eines Verlagshauses immer gleich.

    Ja, in dem Bereich wird zunehmend mehr fasch gemacht. Das fällt sogar einem Laien auf. Ich befürchte, dass das mit der Digitalisierung und Missverständnis, dass man mit einem Computer "das jetzt auch" könne, zusammenhängt, so dass die Fachleute auf dem Gebiet immer weiter zurückgedrängt werden.

    Es machen ständig Leute alles mögliche falsch. Daraus kann ich nciht ableiten, dass ich es auch falsch machen möchte. Vielmehr ist das für mich Ansporn, es eben doch richtig zu machen.

    Das bisschen Nachtreten, musste jetzt noch sein, gell?

    Ich weiß ja nicht, wie du das siehst, aber mir ist das in der Sache wichtig. Was du im Einzelnen machst, ist mir dabei relativ unwichtig. Insgesamt ist es mir aber wichtig genug, dass ich "Invidualität vor Korrektheit" nicht unwidersprochen stehen lassen wollte. Ist das Nachtreten oder haben wir einfach nur unterschiedliche Ansprüche?

    Den muss ich persönlich aber nicht sinnvoll finden und so viel Freiheit nehme ich mir tatsächlich, dass ich meinen Formeltext so formatiere, dass er für meine Augen hübsch aussieht.

    Ich pflege sachlichr Kriterien zu Grunde zu legen. An Texten, die die Autoren "hübsch" finden, habe ich mich mehr als satt gesehen.

    Ich habe keine gestalterische Ausbildung, insbesondere bin ich kein gelernter Schriftsetzer. Trotzdem weiß ich, dass es Regeln für den Schriftsatz gibt. Ich kann mich sehr gut auf Fachleute verlassen, weil ich zumindest verstanden habe, dass Lesbarkeit das Grundprinzip ist, dem alle Regeln folgen. So kann ich sie gut nachvollziehen.

    ich besitze nicht genug Arroganz, um individuelle ästhetische oder pseude-ästhetische Bedürfnisse über in Jahrhunderten erarbeitete Prinzipien zu stellen. Außerdem ist mir "hübsch" die Mühe nicht wert.


    Ich zeichne wirklich fast jedes Diagramm und jede Abbildung selbst. Ich hasse es, verpixelte Darstellung aus dem Web zu übernehmen. Ist sicher bekloppt und verursacht einen Haufen Mehrarbeit, den die SuS am Ende nur bedingt wertschätzen.

    Verstehe ich voll. Aber ganz offensichtlich haben wir auch sehr unterschiedliche Interpretationen von "Kreativität".

    Und ich denke an die Kollegen, die ein naturwissenschaftliches Fach (Physik oder Chemie) studiert haben und dann darum bitten, in den Jahrgängen 5 und 6 auch mal in Mathematik eingesetzt zu werden.)

    Und ich denke an Kollegen, deren einzige Qualifikation für den Informatik-Unterricht ihr Schlüssel für den Computerraum ist.

    Wird da nicht das Selbstverständnis des Gymnasiums ausgehebelt, wenn man am Gymi fachfremd unterrichten darf? Also irgendetwas, was man im Studium nie gemacht hat?

    Ich weiß nicht, ob sich das aufs Gymansium beschränkt. Auch in anderen Schulformen muss man wissen, was man da unterrichtet. Aber ja, fachfremder Unterricht kann nur eine Notlösung sein. Dass er in manchen Fächern schon Standard ist, ist kein gutes Zeichen.

    und wenn ja/nein wo ist das geregelt?

    In den jeweiligen Vorschriften des betreffenden Bundeslandes. Das Zitat für NRW aus der ADO ist schon gefallen. Wer keine strategische Personalplanung hat, muss anders den Unterricht sicher stellen.

    Daraus ergibt sich im Grunde, dass man die Lehrbefähigung und -berechtigung in dem jeweiligen Fach besitzen muss, um dann auch die (mündliche) Abiturprüfung abzunehmen.

    Natürlich schön mit "in der Regel" aufgeweicht. Wenn kein Mathelehrer da ist, macht's halt jemand anderes. Ich habe schon vor meinem zweiten Staatsexamen Protokolle in Abiturprüfungen geführt.

    P.S. Können wir hier vielleicht rechtsverbindliche Fakten posten und keine Aussagen wie "ich habe mal gehört"?

    Gute Idee. Da finge damit an, dass man das Bundesland nennt, um das es geht. Dann kann man Regelungen für dieses 'raussuchen.

    "Nähmaschine" im Hauswirtschaftsunterricht

    Vielleicht braucht man für spezielle Geräte eine spezielle Ausbildung. Ich weiß nicht, als wie gefährlich eine Nähmaschine eingeordnet wird. Wenn ich mir nicht zutraue, so etwas zu unterrichten, würde ich die entsprechende Anweisung remonstrieren. Wenn der Schulleiter meint, er traue dir das zu, kann er es auch getrost auf seine Kappe nehmen.

    Ich kenne schon auch die Kollegen, von denen Du schreibst, aber geh doch bei wildfremden Leuten nicht immer gleich davon aus, dass sie eh keine Ahnung haben und deswegen "das alles gar nicht brauchen".

    Über wildfremde Menschen und deren EDV-Bedürfnisse müssen wir uns ja nicht unterhalten. Bei denen, die ich kenne, erlebe ich halt, dass sie die wenigsten Funktionen überhaupt benutzen. Womöglich würden sie sogar mehr davon verwenden, wenn sie wüssten, was die Programme alles können. Aber die meisten Menüpunkte sind ja noch originalverpackt.

    Auch interessant in dem Zusammenhang ist, dass angebotene Fortbildungen nicht gut angenommen werden. Die Leute, denen immer "die Formatierung kaputt geht", denken da wohl nicht mehr dran, wenn sie eine entsprechende E-Mail bekommen. Kann mir letztendlich egal sein, ist es dann auch.

    Ich glaube, gerade die Leute, die hier regelmässig auf MS Office schimpfen (damit meine ich jetzt gar nicht mal Dich) und nicht genug betonen können, dass sie dafür auf keinen Fall auch nur einen Cent ausgeben würden, die wissen wirklich nicht, was Word & Co. können.

    Ich habe auch noch nei das Bedürfnis verspürt, für dieses (oder ähnliche) Programme Geld auszugeben. Privat brauche ich nun wirklich keine umfangreiche Textverarbeitung. Sicher kenne ich auch nicht den vollen Funktionsumfang. Würdest du sagen, dass es einen Mehrwert gegenüber den typischen Open-Source-Alternativen gibt, der den Preis rechtfertigt? Auch für einen Privathaushalt?


    Ich glaube wir verstehen unter "zeichnen" grundsätzlich was anderes. "Zeichnen" ist bei mir nicht "geometrische Figuren aneinanderreihen", sondern etwas kreatives.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, ging es zunächst um die schulische Nutzung solcher Programme. Wieviel Kreativität steckt denn da drin? Wenn es um eine künstlerische Betätigung geht, brauche ich vielleicht gar keinen Computer.

    Wenn ich, wie gesagt, für ein Arbeitsblatt etwas Mathematisches zu Papier bringe, brauche ich ich etwas, das darauf spezialisiert ist. Ein originäres Zeichenprogramm fällt da aus.

    Zum "richtigen" Zeichnen nutze ich CorelDraw,

    Aha.

    Weil man dann eben in einem externen Programm zeichnet, eine Bilddatei abspeichert und die ins LaTeX-Skript einbindet. Habe ich ja selbst jahrelang so gemacht.

    Nein, das war's nicht, was ich meinte. Man muss nicht extern zeichnen. Ich glaube nicht, dass die Chemie-Pakete, die es für LaTeX gibt, völlig am Bedarf vorbei entstanden sind. Die haben Leute geschrieben, weil sie Chemie teXen wollten und das dann wohl auch tun. LaTeX zeichnet sich tatsächlich durch eine gute Erweiterbarkeit und einen großen Fundus tatsächlicher Erweiterungen aus.

    Zum Beispiel, weil man den gleichen Font wie im Normaltext verwenden möchte (MathType kann so ziemlich jeden verfügbaren Font rendern).

    Fonts für Formeln sind sinnigerweise ganz anders geschnitten als Textfonts. Sie genügen anderen Ansprüchen. Auch sollten sie sich ganz klar voneinander unterscheiden. Wenn z.B. innerhalb des Textes eine Formel oder ein Formelstück auftaucht, soll man das an dem anderen Font erkennen können.

    Man sollte sehr wohl einen mathematischen Font wählen, der zum Textfont passt. Idealerweise kommen sie aus der gleichen Familie und wurden zusammen entworfen. Ich bezweifle, dass es für jeden Textfont in so neinem Programm einen passenden Mathe-Font gibt.

    Einfach irgendeinen Textfont für Formeln zu verwenden, halte ich für keine gute Idee.

    Ein Grund, einen anderen Font zu wählen, wäre, dass der voreingestellte nicht geeignet ist, weil er z.B. nicht gut zu lesen ist oder Symbole fehlen. Aber will ich wirklich ein Programm verwenden, dessen voreingestellter Font offensichtlich ungeeignet ist? Und wieviel Zeit möchte ich fürs Ausprobieren verwenden, bis ich einen besseren gefunden habe?

    Die Idee, den mathematischen Formelsatz quasi "programmieren" zu müssen

    Auch mit Anführunsgzeichen trifft es der Begriff programmieren nicht. Wenn man nicht gerade Makros schreibt, beschreibt man ja keine Abläufe, sondern etwas Statisches.

    Also ich finde sowas wie $x \leq \dfrac{\sqrt{x^2}}{2}$ ehrlich gesagt schon kryptisch...

    Diese Formel ist ja nun recht kurz. Da is' nun nix Schlimmes dran.

    aber dass ich sowas runterlesen könnte wie Prosatext

    Selbst, wenn man das nicht kann, so kann man doch sowohl die Struktur als auch die einzelnen Tokens klar identifizieren. Ich sehe da nichts geheimnisvolles. Schon interessant, wie unterschiedlich der Blick auf so etwas sein kann.

    Das du bei LaTeX i.d.R. nicht *sehen* kannst was du machst ist mir auch klar. Daher schrieb ich auch: kein WYSIWYG.

    sondern Word mit MathType - ich "designe" meine Aufgaben live am Formeleditor, Vorarbeit mit Papier und Bleistift ist komplett weggefallen.


    So unterschiedlich können Arbeitsweisen sein. Das "fehlende" WYSIWIG hat mir in LaTeX immer geholfen strukturiert und systematisch zu arbeiten. Insbesondere bei mathematischen Formeln ergibt sich aus der Struktur der Formel die Struktur des Quellcodes dafür. Beim Tippen muss ich mich nicht darum kümmern, wie das nachher aussehen wird. Da verlasse ich mich dann auf die Software.

    Ich habe mal, auf Bitten der Kollegen, einen Klausurentwurf in Word mit Formeleditor getippt. Das ständige 'Rumgeklicke, um hier etwas höher und da etwas tiefer zu stellen etc,. hat mich grandios genervt. Es dauerte furchtbar lange und ich war mit den Gedanken nicht mehr so sehr bei der Struktur und dem Inhalt dessen, was ich da schreibe, sondern war nur noch dran, wie jetzt das Zeichen an die Stelle kommt. Nee, das hat mich nicht überzeugt.

    Hier einen Koeffizienten ändern, dort das Vorzeichen, usw. Dazu muss ich sehen, was ich tue

    Ich muss nicht sehen, was ich schreibe, ich muss wissen, was ich schreibe. Ist wohl ein anderer Zugang.


    ohne kryptische Syntax

    Was soll denn daran kryptisch sein?

    LaTeX ist nicht zum Zeichnen gedacht.

    Das war wohl mal richtig. Mittlerweile gibt es aber reichlich Pakete, um in LaTeX auch zeichnen zu können. Gerade das, was ich in der Mathematik brauche, geht damit ausgezeichnet. Außerdem muss ich mir keinen Kopp machen, ob ich das Bid dann auch vernünftig eingebunden und positioniert kriege. Und die Fonts in der Zeichnung und im Text sehen gleich aus.

    wenn alle Word oder LibreOffice haben müssen und dann geschätzt noch nicht einmal 0,001% der Funktionen nutzen; aber mit diesen geringen Bruchteil Probleme haben und überfordert sind.

    Jope. Ich benutze selten OpenOffice und MS-Word äußerst selten. Trotzdem komme ich damit besser klar, als fast alle, die täglich damit "arbeiten". In aller Regel haben die Kollegen gar nicht verstanden, wie das Programm funktioniert. Die hantieren eigentlich immer noch wie auf einer Schreibmaschine. Grandios. Ich kann mich nach wie vor darüber amüsieren, wie jemand mit Leerzeichen-Orgien versucht das Datum enes Briefes "da nach rechts" zu bekommen, oder die Seitenzahl mittig.

    Solche Kollegen dürften wohl i.d.R. zu etwas wie LaTeX noch weniger Zugang haben.

    Nun, sie wären zumindest gezwungen, sich zu Beginn der Arbeit damit auseinanderzusetzen, wie das Programm funktioniert. Einfach tippen und wild klicken, bringt nämlich nichts. Sie würden dann entsprechend systematisch arbeiten und langfristig Zeit sparen. Allerdings könnte die Bereitschaft, das, was man tut, auch zu verstehen, beschränkt sein.

    Wir kommen etwas ab: Ich weiß nicht, ob man den Umstieg auf LaTeX empfehlen sollte, um Chemie-Sachen zeichnen zu können. Wenn man aber eh in LaTeX arbeitet, kriegt man kein Problem, wenn man auch mal was chemisches schreiben muss.

    Ich bin kein Chemiker.

    Ich auch nicht. Insofern. Ich bin halt auch über die Mathematik zu LaTeX gekommen. Als ich dann mal elektrotechnischen Kram brauchte, habe ich das auch in LaTeX (mit PSTricks) gemacht. Auch da gibt es sicher spezialisierte Lösungen. Ich wollte aber nicht für jedes Fach oder für jedes Arbeitsblatt noch ein anderes Programm verwenden.

    Außerdem habe ist's so einfach, in den Beschriftungen der Zeichnungen die gleichen Fonts wie im Text zu verwenden. So habe ich dann ein Programm für alles, bei dem ich mich zwar in ein neues Paket einarbeiten muss, nicht aber in eine vollständig andere Idee der Benutzung. Und damit geht dann auch Chemie.

    da sind auch einige Freikirchler usw. dabei

    Ja, dann gerade. Wenn sie zu Hause so etwas nicht zu lesen bekommen, muss die Schule das entsprechend ausgleichen. Bildungsauftrag?

    Vielleicht hab ich gleich noch Zeit, das zu recherchieren: Ich meine es gabe mal eine Auseinandersetzung, weil Eltern ihr KInd aus religiösen Gründen nicht mit ins Kino zu Krabat lassen wollten. Dunkel ist meine Erinnerung, aber ich meine, das ist sogar vor Gericht gegangen und wurde gegen die Eltern entschieden.

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