Ich kenne schon auch die Kollegen, von denen Du schreibst, aber geh doch bei wildfremden Leuten nicht immer gleich davon aus, dass sie eh keine Ahnung haben und deswegen "das alles gar nicht brauchen".
Über wildfremde Menschen und deren EDV-Bedürfnisse müssen wir uns ja nicht unterhalten. Bei denen, die ich kenne, erlebe ich halt, dass sie die wenigsten Funktionen überhaupt benutzen. Womöglich würden sie sogar mehr davon verwenden, wenn sie wüssten, was die Programme alles können. Aber die meisten Menüpunkte sind ja noch originalverpackt.
Auch interessant in dem Zusammenhang ist, dass angebotene Fortbildungen nicht gut angenommen werden. Die Leute, denen immer "die Formatierung kaputt geht", denken da wohl nicht mehr dran, wenn sie eine entsprechende E-Mail bekommen. Kann mir letztendlich egal sein, ist es dann auch.
Ich glaube, gerade die Leute, die hier regelmässig auf MS Office schimpfen (damit meine ich jetzt gar nicht mal Dich) und nicht genug betonen können, dass sie dafür auf keinen Fall auch nur einen Cent ausgeben würden, die wissen wirklich nicht, was Word & Co. können.
Ich habe auch noch nei das Bedürfnis verspürt, für dieses (oder ähnliche) Programme Geld auszugeben. Privat brauche ich nun wirklich keine umfangreiche Textverarbeitung. Sicher kenne ich auch nicht den vollen Funktionsumfang. Würdest du sagen, dass es einen Mehrwert gegenüber den typischen Open-Source-Alternativen gibt, der den Preis rechtfertigt? Auch für einen Privathaushalt?
Ich glaube wir verstehen unter "zeichnen" grundsätzlich was anderes. "Zeichnen" ist bei mir nicht "geometrische Figuren aneinanderreihen", sondern etwas kreatives.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ging es zunächst um die schulische Nutzung solcher Programme. Wieviel Kreativität steckt denn da drin? Wenn es um eine künstlerische Betätigung geht, brauche ich vielleicht gar keinen Computer.
Wenn ich, wie gesagt, für ein Arbeitsblatt etwas Mathematisches zu Papier bringe, brauche ich ich etwas, das darauf spezialisiert ist. Ein originäres Zeichenprogramm fällt da aus.
Zum "richtigen" Zeichnen nutze ich CorelDraw,
Aha.
Weil man dann eben in einem externen Programm zeichnet, eine Bilddatei abspeichert und die ins LaTeX-Skript einbindet. Habe ich ja selbst jahrelang so gemacht.
Nein, das war's nicht, was ich meinte. Man muss nicht extern zeichnen. Ich glaube nicht, dass die Chemie-Pakete, die es für LaTeX gibt, völlig am Bedarf vorbei entstanden sind. Die haben Leute geschrieben, weil sie Chemie teXen wollten und das dann wohl auch tun. LaTeX zeichnet sich tatsächlich durch eine gute Erweiterbarkeit und einen großen Fundus tatsächlicher Erweiterungen aus.
Zum Beispiel, weil man den gleichen Font wie im Normaltext verwenden möchte (MathType kann so ziemlich jeden verfügbaren Font rendern).
Fonts für Formeln sind sinnigerweise ganz anders geschnitten als Textfonts. Sie genügen anderen Ansprüchen. Auch sollten sie sich ganz klar voneinander unterscheiden. Wenn z.B. innerhalb des Textes eine Formel oder ein Formelstück auftaucht, soll man das an dem anderen Font erkennen können.
Man sollte sehr wohl einen mathematischen Font wählen, der zum Textfont passt. Idealerweise kommen sie aus der gleichen Familie und wurden zusammen entworfen. Ich bezweifle, dass es für jeden Textfont in so neinem Programm einen passenden Mathe-Font gibt.
Einfach irgendeinen Textfont für Formeln zu verwenden, halte ich für keine gute Idee.
Ein Grund, einen anderen Font zu wählen, wäre, dass der voreingestellte nicht geeignet ist, weil er z.B. nicht gut zu lesen ist oder Symbole fehlen. Aber will ich wirklich ein Programm verwenden, dessen voreingestellter Font offensichtlich ungeeignet ist? Und wieviel Zeit möchte ich fürs Ausprobieren verwenden, bis ich einen besseren gefunden habe?