Beiträge von O. Meier

    Das sollte einfach mal eine Untermauerung deines Arguments durch konkrete Zahlen aus einer seriösen Quelle sein.

    Trotzdem bin ich erstaunt, dass die vielen Frauen im Schuldienst so wenig Funktionstellen inne haben. Wie kann das denn sein? Alle gleichberechtigt, alle die gleichen Chancen, und dann so etwas.

    Aber danke für die Quelle.

    Der Thread schweift, räusper, etwas ab. Ich möchte nochmal auf den Punkt mit der Arbeitszeit, zusätzlichen Veranstaltungen und unterschiedlichen Belastungen dadurch zurückkommen. Von allen Seiten wird gerne übersehen, dass wir ein wöchentliche Arbeitszeit von 41 Stunden haben[*].

    Irgendwie hat sich aber in de Köpfen manisfestiert, dass wir soviel Unterricht haben und der Rest kommt oben auf.

    Die Dienstherinnen haben uns mit einer Vertrauensarbeitszeit ausgestattet. D. h. sie gehen davon aus, dass wir (im Schnitt) diese 41 Stunden machen. Damit machen sie es sich einfach und schustern uns den Großteil der Verantwortung zu. Letztendlich kann man das aber durchaus damit rechtfertigen, dass der höhere und er gehobene Dienst eben die Übernahme von Verantowrtung beinhalten.

    Wenn nun jemand eine halbe Stelle inne hat, so macht sie also 20,5 Stunden pro Woche. Wenn dann an einem Tag 8 Stunden Fortbildung/pädagogischer Tag/anderer Scheiß hinzukommen, bleibt für den „Rest“ nur wenig übrig. Kannste ausrechnen. Am Unterricht ist in eigener Verantwortung nichts zu kratzen, also muss etwas anderes wegfallen. Und das entscheidet im Normalfall die Betroffene selbst.

    Der Punkt ist aber, dass Vorgesetzte das in aller Regel auch nicht auf dem Schirm haben. Die meinen auch, alles andere liefe normal weiter und die Fortbildung sei ja „Dienstverpflichtung“. Richtig, ist sie. Vielleicht ist sie sogar „vorrangiges Dienstgeschäft“. Vorranging heißt dann aber, dass sich die übrigen Tätigkeiten hinten anstellen müssen.

    Hätten die Anweisenden solcher Veranstaltungen das auf dem Schirm, überlegten sie sich etwas genauer, was eine solche Veranstaltung an Arbeitszeit kostet und ob sich das lohnt.

    Sich selbst zu überforden oder überfordert werden, läuft aber auf das gleiche hinaus. Wir werden krank. Um mal auf das Thema des Threads zurückzukommen, Menschen, die sich bei Überlastung krank melden, kümmern sich um sich selbst. Vielleicht sind sie etwas spät dran. Hätten sie sich vorher gekümmert, wären sie vielleicht nicht krank geworden. Aber immerhin. Sich krank in die Schule zu schleppen, mag kurzfristig Lücken füllen, langfristig killt es uns.

    Aber der Punkt wäre, Überlastungen rechtzeitig vorzubeugen. Und zwar von allen Seiten. Das heißt für jede Einzelne nicht nur ihre Arbeitszeit im Blick zu haben, sondern auch die Arbeitsdichte, die Belastung durch Fristen, die Menge von Dingen, die man im Kopf haben muss etc. Das heißt dann auch, mal „Nein“ zu sagen.

    Auf Ebene der Vorgesetzten bedeutet das eben auch, einen Überblick über die Menge der Aufgaben, Termine und Verrichtungen zu haben. Da hapert's oft. Ich erlebe, wie leicht es denjenigen fällt, die es nicht machen müssen, etwas anzuordnen, hier 'ne Frist zu verkürzen und da mal eben noch das und das zu erwarten. In deren Köpfen ist das ja alles „schnell“ erledigt und sowieso „Dienstpflicht“.

    Und eine Bitte, an die die in der Schule „etwas reißen“ wollen, sie „voranbringen“ oder „entwickeln“ möchten. An die, die die ganz tollen Ideen für die ganz tollen Projekte haben. Schaut doch bitte vorher realistisch drüber, wieviel Arbeit da auf euch und andere zukommt.

    Ich entsinne mich an ein Beispiel, an dem eine Projektgruppe die Teilnahme an einem Landesprogram zum Thema XY in der Lehrerinnenkonferenz zur Abstimmung stellte. Die explizite Nachfrage, wievel Arbeit dann auf das Kollegium zukäme, wurde negativ beschieden. „Gar keine“ nämlich, das mache alles die Projektgruppe bzw. es gebe Geld für externe Dozentinnen. Da war der schulweite Thementag aber schon mit geplant. Ich habe mich enthalten.

    Kurz darauf kam eine E-Mail 'rum, dass jeder Bildungsgang etwas zum Thementag beitragen solle. Die Projektgruppe könne das ja schließlich nicht alles allein machen. Tätä, tätä, tätä.

    Seit dem frage ich nicht mehr. Ich stimme immer gegen Projekte, Programme und anderen Scheiß. Nützt zwar nichts, beruhigt aber.

    --

    [*] plus/minus Ausgleich für Ferien etc., meinetwegen. Es kommt auch nicht auf die Stundenzahl als solche an, sondern darauf, dass es eine wöchentichen Stundenzahl gibt. Das ist jetzt wumpe, ob das 41, 36 oder 48 Stunden sind. Fokus!

    Und warum müssen Frauen in einem System, in dem sie deutlich in der Überzahl sind, überhaupt besonders gefördert werden?

    Vielleicht geht es gar nicht um die Anzahl. Es geht ja nicht darum Frauen darin zu fördern, in das System zu kommen. Sondern darum, Frauen innerhalb des Systems zu fördern, z. B. bei der Übernahme von Funktionsstellen.

    Wie groß der Bedarf daran ist, weiß ich nicht. Man könnte da aber weitere Zahlen hinzuziehen.

    Grob: dass Gruppe X in einem System einen hohen Anteil hat, heißt ja nicht, dass die nicht trotzdem diskriminiert wird.

    Tip: Wenn irgendwo die Rede von Männern ist, sind damit nicht Frauen oder Diverse gemeint.

    Ist das so. Manchmal ist von „Lehrern“ die Rede. Damit seien, so hört man gelegentlich, auch weiblich Lehrerinnen gemeint. Woran erkannt man denn jetzt den Unterschied?

    Darf ich nach der Eindeutigkeit des Begriffs „Mann“ weiter davon ausgehen, dass also einer „Mannschaft“ nur männliche Lebensformen angehören?

    Herr Gott

    Herr

    Ja, genau.

    Mich erschreckt, welch unwichtige Debatten hier noch geführt werden, während Europa nicht weit von einem breitflächigen Krieg entfernt ist.

    Soll man wirklich noch über den Krieg nachdenken, wenn uns doch die Klimaveränderung dahinraffen wird? Ja, es gibt an der anderen Ecke immer noch ein anderes Problem. Vielleicht sogar ein größeres. Und wenn der eigene Kopf die Beschäftigung mit mehr als einem Thema nicht hergibt, muss man sich wohl entscheiden.

    als Elektronik-Bastlerheftchen

    Das ist nicht meine Einschätzung.

    Manche Beiträge darin sind auch für meinen Horizont zu hoch.

    Dein Problem.

    Aber so hat jeder seine eigenen Interessen.
    Widmen wir uns den gemeinsamen. Heute ist Heilig Abend.

    Interessiert mich nicht.

    Etwas singen

    Interessiert mich auch nicht.

    Vielleicht solltest du mal einen Blick in Make: werfen.

    Ja, tue ich gelegentlich. Das hat aber keine Relevanz dafür, womit Lehrerinnen ihre Dienstzeit verbringen sollten.

    Manche Beispiele darin dürften für manchen Horizont jedoch zu hoch sein.

    Genau. Daran wird’s liegen. Ich bin zu doof dafür. Sei’s so. Du hast das Niveau und bist die Zauberin. Ich unterrichte meine Schülerinnen nur.

    In meiner Schreibtischschublade liegt ausserdem ein Stapel mit Karteikarten auf denen Fachbegriffe stehen. Montagsmaler.

    Mein Schreibtisch steht zu Hause. Was da in der Schublade liegt, nützt mir im Unterricht wenig. Irgendwelche Spiele bringen inhaltlich auch nicht viel mehr als eine ausgefallene Stunde.

    Es ist einfach lächerlich, dass die Schulträgerin so wenig Vertrauen in die von ihr betriebene Technik hat, dass sie Doppelplanung für den Normalfall hält.

    Wenn mal was nicht läuft (also regelmäßig), suche ich einen anderen Raum. Kostet dann halt Unterrichtszeit. Ist auch doof.

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