Beiträge von Tom123

    Ich gönne es jedem aus den unteren Gehaltsgruppen einfach mal so einen großen Bonus zu erhalten, der hoffentlich vielen unserer fleißigen KuK im öffentlichen Dienst ein kleines Lächeln schenken wird.

    Das sind aber zwei verschiedene Dinge. Auf der einen Seite bin ich bei dir, dass bestimmte Gehälter steigen müssen. Viele Bereiche des öffentlichen Dienstes werden zu schlecht bezahlt.

    Aber das muss nicht zu unseren Lasten passieren. Wir haben studiert, Referendariat etc. absolviert, um einer bestimmten Gehaltsgruppe einzusteigen. Ich habe schon die Erwartung, dass sich das Gehaltsverhältnis zu anderen Berufen nicht großartig ändert. Wenn ich als Lehrkraft vielleicht 20% weniger als in der freien Wirtschaft verdiene, habe ich schon den Anspruch, dass sich das in den nächsten Jahren auch nicht zu stark ändert. Wenn es aber so ist, dass bei uns die Gehaltssteigerung so niedrig, dass wir irgendwann 30% weniger als in der freien Wirtschaft verdienen, würde mich das schon unfroh machen. Das wiederum würde meine Bereitschaft zu Mehrarbeit deutlich reduzieren. Die Prozentangaben sind natürlich jetzt nicht passend. Nur als Beispiel. Grundsätzlich bin ich aber nicht sehr zufrieden, was mein Arbeitgeber die letzten Jahre gemacht hat.

    Ich würde das insofern so verstehen, dass es tatsächlich auf die Landesbeamten angewendet wird, was nur konsequent wäre, da es sich ja auch um die Verhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder gehandelt hat. Hessen scheint aber offenbar tatsächlich eine eigene Regelung zu haben:

    Das würde mich sehr wundern. Grundsätzlich verhandelt der Bund für seine Beamten und die Kommunen. Die Ländern sind da seit ein paar Jahren souverän. Normalerweise entscheidet das auch jedes Land das einzeln. Deswegen ist A12 auch nicht in jedem Land des gleiche Geld.

    Ich glaube man muss Lauterbach und vor allem Drosten gar keine politische Gründe unterstellen. Ich finde, dass Drosten grundsätzlich eher positiv denkt. Letztlich ist die Gefahr, die von der Variante ausgeht sehr groß. Es kann aber auch alles falscher Alarm sein. Jetzt ist die Frage, wie ich damit umgehe. Drosten sagt, dass das Glas erstmal halb voll ist. Andere sehen es halb leer.

    Wir sind momentan allerdings in einer echt beschissenen Situation. Da kann ich einige schon verstehen, dass man kein Bock mehr auf "postiv denken" hat. Die Hospitalisierungsquote hängt 14 Tage hinterher. Die Belegung der Intensivstationen vielleicht noch mehr. Wir hatte am 26. November rund 76.000 Neuinfketionen, am 19. November 53.000 und für den 12. November 49.000. Die 7-Tage-Inzidenz geht seit Wochen nur nach oben. In Sachsen hat sie sich in 14 Tagen fast verdoppelt. Diese Leute werden in den nächsten Wochen auf den Intensivstationen landen. Selbst wenn wir morgen einen großen Lockdown machen. Vielleicht werden wir durch die 2G-Maßnahmen oder vor allem dadurch, dass die Menschen vernünftig und sich selber einschränken bald sinkende Zahlen haben. Aber wir sind jetzt schon einem Punkt, wo wir ein Problem mit den Intensivstationen haben. Wir haben jetzt 4300 Coronafälle. Ich denke es ist sicher, dass wir bei über 5000 landen. 6000 ist durchaus wahrscheinlich. Das war der Punkt, wo wir letztes Jahr bereits im Lockdown waren. Dieses Jahr haben wir weniger Personal und damit weniger Betten. Und es passiert noch nichts. Die Ampel hat die Möglichkeiten des Infektionsschutzgesetzes eingeschränkt. Wir sind gerade erst an dem Punkt, wo man überhaupt darüber nachdenkt, dass man etwas machen könnte. Bis wirklich etwas passiert, werden sicherlich 1-2 Wochen vergehen. Ich hoffe, dass ich Unrecht habe. Aber aus meiner Sicht sind die Prognosen sehr düster und das Szenario sehr wahrscheinlich. Die Frage ist nur noch, wie schlimm es wird.

    Auf gut Deutsch: Wir wissen noch nichts. Wenn wir Pech haben, stehen uns ein paar echt harte Wochen vor. Wenn das Ding sich wirklich so leicht überträgt, wird uns der Sommer auch nicht viel helfen. Dann müssen wir warten bis wir neue Impfstoffe haben.

    Wenn wir allerdings Glück haben, ist das Ding überhaupt nicht gefährlich.

    So liest es sich deutlich ausgewogener, als wenn du pauschal Nymphicus gegen Kritik aller Art unkritisch in Schutz nimmst. Versuch das bitte einfach differenzierter darzustellen beim nächsten Mal und vor allem nicht nur einseitig auf problematisches Kommunikationsverhalten einzugehen, sondern auch das anzusprechen, was das Gegenüber (Nymphicus) an problematischem Kommunikationsverhalten einsetzt. Danke.

    Das ist vielleicht ein netter Text unter einem Aufsatz deiner Schüler gegenüber anderen Erwachsenen aber doch etwas komisch.

    Wenn ich ein Beitrag sehe, der einfach keine Substanz hat sondern aus meiner Sicht nur eine Beleidigung des anderen darstellt, werde ich das auch weiter ansprechen und ich hoffe sogar, dass das andere auch machen.

    Stimmt und gilt umgekehrt aber auch für Nymphicus. Dessen oder deren persönliche Herabsetzungen anderer User:innen vergisst du nämlich leider regelmäßig als problematisch anzusprechen.

    Natürlich gilt das auch für Nymphicus. Andererseits wird aber auch ihre/seine Aussagen durchaus kritisch angesprochen. Ich finde auch, dass die meiste Kritik vollkommen ok ist. Es ist vor allem State, wo ich die Art der Kritik persönlich nicht in Ordnung finde.

    Drosten ist doch auch gekauft. Und Lauterbach ist sowieso viel zu mild geworden.

    Niemand ist so ein harter Corona Hund wie die Nymphe.

    Wäre es nicht schön, wenn man einfach sachlich argumentieren könnte ohne jedes Mal die gleichen Leute zu beleidigen.

    Nymphicus ist sicher extrem. Aber sie hatte mit vielen Aussagen Recht, während sie noch von anderen belächelt wurde. Und selbst wenn man anderer Meinung ist, kann man diese doch sachlich äußern statt andere jedes Mal zu diskreditieren.

    Im Grundsatz haben Drosten und Co übrigens auf das Problem schon viel früher hingewiesen. Wenn wir Corona frei laufen lassen, wie es auch gerade unsere neue Bundesregierung tut, risikieren wir neue gefährlichere Mutationen. Und das einzige was Drosten jetzt gesagt hat ist, dass man erstmal abwarten muss wie gefährlich Omikron ist. Aber selbst wenn Omikron ungefährlich ist, bleibt das Problem, dass hohe Infektionszahlen Mutation fördern. Letztlich hätten man im Sommer eine Impfpflicht oder irgendwelche andere Impfanreize beschließen müssen, um einigermaßen sicher durch den Winter zu kommen. Das wurde nicht gemacht. Es waren ja auch Wahlen. Und nun werden wir wahrscheinlich vor einem Szenario stehen, dass schlimmer als letztes Jahr wird. Auch da würde ich Nymphicus Recht geben. Mal gucken, wie viele Pflegekräfte dieses Jahr kündigen.

    Wobei die Grundaussage durchaus richtig ist. Da wir nicht mehr alle Fälle systematisch erfassen können, ist die Vergleichbarkeit der Zahlen nicht mehr unbedingt gegeben. Selbst bei uns mit einer niedrigen Inzidenz schreibt das Gesundheitsamt, dass man seine Kontakte selber informieren soll, weil man es nicht mehr schafft. Man konzentriert sich auf "haushaltsnahe Kontakte". Was ist da erst in Sachsen oder Bayern los ...

    Wieso Vollzeit? Auch Teilzeitkräfte haben lange Tage, wird ja hier auch ständig gefordert. Ich z.B. komme mit halber Stelle 3x die Woche erst um 16 Uhr nach Hause + Konferenztag.

    Sorry, wenn ich das so hart sage. Aber dann machst du auch etwas falsch. Du bist als Lehrkraft entweder verbeamtet oder Angestellte im öffentlichen Diensten. In beiden Fällen kannst du dich sehr gut wehren.

    Es gibt eine bestimmte Arbeitszeit, die du leisten musst. Wenn du die Ferien mit einrechnest etc. kommst du mit einer halben Stelle wahrscheinlich irgendwo auf 25 Stunden. Vielleicht auch 23 oder 26. Keine Ahnung. Kann man ausrechnen. Niemand kann von dir erwarten, dass du regelmäßig mehr arbeitest. (Außer in besonderen Fällen)

    Wenn du mit deiner Arbeitszeit darüber liegst, muss du erstmal dir bewusst machen, wie du deine Arbeitszeit einteilst. Ich habe eine Kollegin die bastelt 2 Stunden irgendwelche Arbeitsblätter. Das kann man beispielsweise der Schule nicht vorwerfen. Oder eine andere kommt und ist permanent mit ihrer eigenen Klasse beschäftigt. Die macht da alles mögliche, was man nicht machen muss. Wenn Du dabei merkst, dass du da eigentlich keine Arbeitszeit "verschwendest" ist der nächste Weg zur Schulleitung (ggf. mit Personalrat). Am sinnvollsten natürlich mit einer ungefähren Auflistung deiner Arbeitszeit. Und ggf. endet das Gespräch dann mit dem Hinweis, dass man nicht alle Aufgaben schaffen kann und daher ggf. Dinge liegen bleiben. Man bittet dann um Nennung von Prioritäten. Wenn die SL sich quer stellt, geht es zum Hauptpersonalrat oder Gewerkschaft. Ggf. vor Gericht. Natürlich alles nur, wenn man wirklich Recht hat. Ich kenne es aus eigener Praxis, dass Kollegen sich oft beschweren aber bestimmte freiwillige Aufgaben auch nicht aufgeben wollen. Ich kenne eine Kollegin, die vor dem Unterricht einzelne Kinder fördert. Das ist super. Aber sie kann auch nicht erwarten, dass sie dafür entlastet wird, wenn wir dafür keine Stunden haben. Dann muss die freiwillige Mehrarbeit wegfallen. Auch wenn es schade ist.

    Das geht oft ja nicht, weil die Fristen zum Noteneintrag so knapp gesetzt sind. Das heißt, man KANN die Klausuren gar nicht liegen lassen.

    Und unsere Schulleitung würde sicherlich nicht die Klausuren einfach auf andere Kollegen verteilen, nur weil man selbst es nicht schafft.

    In ganz kleinen Fachschaften ist das auch gar nicht unbedingt möglich. Wenn es nur 5 Kollegen sind, davon 3 Teilzeit und die alle bis oben hin mit eigenen Klausuren "beschäftigt" sind - wie soll das gehen???

    Doch, kann man. Was soll denn die Schulleitung machen? Du musst halt nur darlegen können, dass du deiner Dienstpflicht nachkommst aber nicht alle Aufgaben zeitlich schaffen kann. Dann ist es an deiner Schulleitung zu entscheiden, was du machen sollst:

    Sehr geehrte SL,

    aufgrund der und der Bedingungen schaffe ich es nicht alle Arbeiten bis zum XY zu korrigieren. Ich hatte in den letzten Tagen schon eine wöchentliche Arbeitsbelastung von XY Stunden und bin damit schon über der maximalen gesetzlichen Arbeitszeit für Arbeitnehmern von 48 h. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie mich am Z und Z vom Unterricht ausplanen und ich in dieser Zeit die Korrekturen erledigen kann.

    Gruß

    Anna Lisa


    1-2 Tage ausplanen gibt es bei uns definitiv nicht. Hat auch den gleichen Effekt wie eine Krankmeldung.

    Wieso geht denn krank sein aber nicht ausplanen? Das Resultat ist doch das gleiche? Die Sache ist relativ einfach. Die Schulleitung kann entscheiden, wie deine Arbeitskraft am sinnvollsten eingesetzt wird. Das ist legitim. Wenn bestimmte Personen besonders stark betroffen sind, muss sie sich Gedanken machen. Ggf. muss das bei der Planung des Stundenplans schon besser berücksichtigt werden. Sich krank zu melden nur um Arbeiten zu korrigieren ist nicht legitim und kann schlimmstenfalls zur Entlassung führen.

    d) man legt der Schulleitung die nicht geschafften Klausuren der letzten Wochen auf den Tisch und die Kollegen dürfen ran (durfte da auch schon für andere ran, obwohl selbst von dem Problem betroffen)

    e) man meldet sich mit Schnüpfchen krank, korrigiert in Ruhe und fehlt nur zwei Tage statt eine Woche (klappt das?)

    Eigentlich erscheint mir e) das Beste für alle Beteiligten. Und doch fällt es vielen schwer.

    Für mich auch eindeutig d). Es müssen ja nicht zwingend die Kollegen ran. Vielleicht kann eine gute SL die Person aufgrund der Belastung auch einfach so einen oder zwei Tage mit dem Auftrag zu korrigieren ausplanen.

    Und vor allem nicht e). Sich krank zu melden nur um in Ruhe zu korrigieren ist sicherlich weder legitim noch sinnvoll. Ich rede natürlich vom "Schnüpfchen" und nicht von einer echten Krankheit. Wenn die Arbeitsbelastung zu hoch ist, muss der AG sie halt anders steuern. Da kann es nicht die Lösung sein, dass man zum krank machen animiert wird. Wenn genug Kollegen ihre Überlastung erklären, wird Schule irgendwann etwas ändern müssen. Lehrkräfte müssen viel stärker den Mut haben, auch mal etwas liegen zu lassen. Und ich mache sicherlich auch nicht (unfreiwillig) eine 60 Stunden Woche. Irgendwann bleiben Sachen einfach liegen. Ich habe natürlich auch schon mal 60+x Stunden gearbeitet. Aber da war es meine bewusste Entscheidung und in der Regel habe ich mir dafür woanders Stunden gespart.

    In der aktuellen Situation gibt es auch noch den Fall, dass man eigentlich nicht krank ist aber aufgrund der Vorgaben nicht zur Schule darf. In Niedersachsen sollst du teilweise erst nach 48 Symptomfreiheit wieder zur Schule. Ich könnte also durchaus gesund zu sein, weil ich am Vortag krank war. Oder wenn ich Kontakt zu einem positiven Fall hatte. Da kann/muss ich natürlich Homeoffice betreiben. Ich denke, dass gerade heutzutage nicht so selten ist.

    Häh? Das sind Hospitalisierungen pro Einwohner, was hat das mit der Anzahl Betten zu tun? Zumal ich dachte, das deutsche Betten-Märchen sei eh vom Tisch. De facto hat die Schweiz im Verhältnis doppelt so viele Pflegefachkräfte, die die Patienten auch betreuen können. Mit nem Bett alleine ist es nicht getan.

    Mal abgesehen von der ständigen Diskussion warum die Schweiz alles viel besser macht, ist das Argument von DFU nachvollziehbar. Wenn insgesamt weniger Betten pro 100k zur Verfügung stehen, wird man auch zwangsweise weniger hospitalisieren.

    Wenn ich mir die aktuellen Zahlen ansehe, hat die Schweiz bei 8,6 Mio EW 876 Intensivbetten. Deutschland hat bei 83 Mio EW heute 19.838. Ich könnte mir also vorstellen, dass man in D Leute eher auf die Intensivstationen legt während man sie in der Schweiz vielleicht noch anders behandelt. Wenn die Zahlen nicht stimmen, ist das natürlich was anderes. Ich würde aber erstmal davon ausgehen, dass die Zahlen richtig sind. Vielleicht ist nur die Definition eine andere.

    Ehrlich ... Ich glaube wirklich der Herr Spahn ist nicht die allerhellste Kerze auf der Torte. Jeder von uns weiss doch, welche organisatorischen Fehler z. B. an einer Schule passieren und was dahintersteckt. In der Regel Überarbeitung und eine gute Portion Inkompetenz bzw. Selbstüberschätzung.

    Ich glaube kaum, dass Herr Spahn das alles persönlich entscheidet. Da wird es sicherlich genug Mitarbeitet geben, die das alles ausarbeiten. Und diese werden sicherlich auch ein besseren Einblick als unsereins haben.

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