Beiträge von Tom123

    Und was schlägst du vor? Lockdown und Masken bis 2024. Es MUSS irgendwann mal gut sein.

    Ich habe doch geschrieben, warum wir diesen Winter noch nicht so weit sind. Ich denke, dass es nach den aktuellen Fakten absolut realistisch ist zum Frühjahr oder spätestens Sommer (fast) alle Maßnahmen aufzuheben. Gleiches plant ja auch gerade die neue Bundesregierung. Dann haben wir Impfungen für alle, eventuell Medikamente und vor allem höhere Genesungsquote. Irgendwann wird das Virus so oder so endemisch.

    Aber momentan ist es doch einfach zu früh. Die Zahlen steigen massiv, obwohl wir erst am Anfang des Winters stehen. Gleichzeitig haben wir keine Möglichkeit der Impfung für Kinder (Und wissen noch sehr wenig über mögliche Langzeitfolgen trotz leichten Verlaufes) und vor allem warnen die Krankenhäuser zu Recht vor einer Überlastung.

    Es geht doch nicht darum, war wir wollen. Wir sind doch keine Kleinkinder. Es geht darum, was ist in der aktuellen Situation machbar. Wir haben momentan Tageszuwächse von 50% zur Vorwoche. Ist es das dann der richtige Zeitpunkt die Maßnahmen zu lockern? Das müsste man machen, wenn die Zahlen zurückgehen oder stagnieren. Oder zu mindestens die Hospitalisierungsquote oder die Todesfälle stagnieren oder zurückgehen.

    Ja und? Warum muss man auf Impfgegner Rücksicht nehmen? Die nehmen die Infektion doch in Kauf.

    Das sind immer die gleichen falschen Argumente. Man könnte jetzt damit anfangen, dass es Menschen gibt, bei denen die Impfung nicht wirkt oder man könnte auf die Menschen verweisen, die sich (noch) nicht impfen lassen können. Man könnte auch einfach mal darüber nachdenken, dass die Impfung nicht zu 100% vor einer Infektion schützt. Der geimpfte Schüler kann zu Hause seine jüngeren Geschwister anstecken, die vielleicht Langzeitfolgen davon tragen. Oder er steckt Oma oder Opa an, bei denen die Impfung vielleicht nicht richtig gewirkt hat. Und selbst wenn wir das alles außen vor lassen, werden sich auch bei vollständig geimpften Lehrkräften der eine oder andere schwere Verlauf ergeben. Muss das sein?

    Aber man kann das sogar ganz egoistisch sehen. Wenn die Zahlen zu stark steigen, landen zu viele (überwiegend ungeimpfte) Corona-Patienten in den Krankenhäusern. Das wiederum kann zu einer schlechteren Versorgung von dir führen. Wie viele nicht lebensbedrohlichen Operationen wurden letzten Winter verschoben? Was ist mit dem Herzinfakt / Schlaganfall / Autounfall wenn das KKH durch Covid überlastet ist? Was ist mit den ganzen Pflegekräften und Ärzten, die sie behandeln müssen?

    Und nein, dass heißt nicht, dass wir nun auf immer und ewig Maske tragen müssen. Aber wir haben noch eine große Gruppe, die nicht geimpft werden kann. Es gibt eine ganze Reihe von Medikamenten, die vor der Zulassung stehen. Wir haben noch eine zu große Gruppe, die gefährdet ist. Nächsten Winter wird es alleine durch Infektionen und Impfungen hoffentlich anders aussehen. Aber momentan ist einfach noch nicht der Zeitpunkt um zu sagen, wir lassen es durchlaufen.

    Wir haben massenweise Ärzte, die davor warnen, dass die Belastung der Krankenhäuser zu groß wird. Die sich täglich mit (ungeimpften) Covidpatienten rumschlagen müssen. Und denen sagst du: Sorry, ihr habt ja Recht. Aber es ist einfach zu viel verlangt, wenn ich ein paar Stunden am Tag eine OP-Maske tragen muss?

    Ich kann das echt nicht nachempfinden. Wir haben nun mal ein Beruf, der mit vielen Kontakten verbunden ist. Es gibt wahrscheinlich nur sehr wenige andere Berufe, die zu so viele enge Kontakte in geschlossenen Räumen haben. Das es für sehr junge Schüler schwierig ist, kann ich auch noch verstehen. Aber gerade wenn ich mit älteren oder erwachsenen Schülern arbeite, sollte es doch wohl nicht zu viel verlangt sein, ein paar Stunden am Tag eine simple OP-Maske zu tragen.

    Hier wurde der eigentlich übliche große Jahrmarkt abgesagt, stattdessen gab es einen kleineren über mehrere Tage auf einem eingezäunten Gelände - also mit 3 G und Einlasskontrolle.

    Wie genau es kontrolliert wurde, weiß ich aber nicht.

    Bei uns genauso. Ein Sicherheitsdienst kontrolliert und achtet auch darauf, dass auf dem Gelände Maske getragen wird.

    Pfizer/Biontech hat gestaffelte Preise, die Industrienationen zahlen etwa 20€ pro Dosis, Schwellenländer etwa 2/3 davon, Entwicklungsländern etwa 1/3. Bei letzteren ist das weniger als Astrazeneca und die chinesischen Alternativen verlangen (zumindest nach den kolportierten Preisen, offiziell wird das nicht kommentiert). Und seit ein oder zwei Wochen gibt es auch eine Formulierung, die direkt in kleineren Einheiten und zur Lagerung bei Kühlschranktemperatur produziert wird, also eigentlich wäre es inzwischen möglich, auch schlechter entwickelte Ländern mit mRNA zu versorgen, aber es braucht halt schlicht Zeit.

    Naja, die Preise sind ja nicht wirklich bekannt. Außerdem ist das wohl nur eine Absichtserklärung gewesen und auch nur für einen Teil der Liefermenge. Letztlich entscheidet der Hersteller, was er verlangt. Es ist auch Zugeständnisse um zu verhindern, dass die Patente freigegeben werden. Am Ende wird das alles nicht für eine vollständige Immunisierung aller Menschen reichen. Schon beim Covax-Programm hapert es doch schon ganz schön.

    Dazu kommen ja noch ein paar ganz grundsätzliche Dinge:

    1. Wer bezahlt die Impfungen? Gerade die mrna-Impfstoffe sind doch relativ teuer.

    2. Wie sieht es in den Ländern der dritten Welt mit der Logistik aus? Wie wird die Kühlung gewährleistet? Wie hoch ist die Impfbereitschaft?

    Ich glaube nicht, dass im Rest der Welt mehr Menschen geimpft werden, wenn wir auf Booster verzichten. Letztlich brauch man gerade Impfstoffe wie AZ um den Rest der Welt zu impfen. Preiswert und gut zu verabreichen. Und selbst dann wird es noch Monate bis Jahre dauern bis man es logistisch hinbekommt, allen eine Impfung anzubieten. Letztlich wird es darauf hinauslaufen, dass in manchen Teilen der Welt die Pandemie einfach durchläuft. Die Idee der Impfung für die ganze Welt war von Anfang an eine Fiktion.

    Kommt wohl auf den Arzt an. Den kann man ja jederzeit wechseln, wenn man die Impfung haben will.

    Es gibt sicherlich Ärzte, die es auch so machen. Aber die Mehrheit wird sich an die Empfehlung der Stiko halten. Und das ist im Grundsatz auch gut so. Schließlich sollte in der Stiko die Kompetenz gebündelt sein, damit nicht jeder Arzt sich selber informieren muss und dann für sich entscheidet. Trotzdem stellt sich die Frage, warum die Stiko nicht schneller die Boosterimpfungen für alle öffnet.

    Das wird bei Personen, bei denen es wirklich nötig ist, längst gemacht, z. B. bei Menschen, die eine Organtransplantation hatten, etc. Dafür braucht es keine Empfehlung der STIKO.

    Das ist doch das Problem. Warum wird es nicht für alle angeboten? Letztlich ist es doch in unserem Interesse, dass möglichst viele Menschen möglichst gut geschützt sind...

    Hmm, das ist natürlich blöd. Aber Du unterrichtest doch Erwachsene, nicht? Das liegt doch in deren eigener Verantwortung sich impfen zu lassen. Ich finde nicht, dass man erwachsenen Menschen bis ultimo Vorschriften bezüglich ihrer Gesundheit machen kann.

    Die Frage ist doch, was bis ultimo bedeutet. Es gibt viele Verbote und Gebote um die Gesundheit zu schützen. Für dich ist die Maskenpflicht anscheinend ein großer Eingriff. Für mich ist sie zu mindestens für ältere Schüler nur ein kleiner Eingriff für einen sicheren Arbeitsplatz.

    Welches unter 12-jährige Kind entscheidet sich bewusst für/gegen die Impfung? Das tun die Eltern. Mit den Konsequenzen muss dann das Kind leben.

    Das ist doch in allen Dingen so. Aber die Eltern entscheiden in der Regel im Interesse des Kindes. Ob nun das Kind selbst entscheidet oder die Eltern für das Kind entscheiden macht doch auch keinen Unterschied. Letztlich gibt es wahrscheinlich bald entweder eine grundsätzliche Wahl oder zu mindestens eine Möglichkeit für besonders gefährdete Kinder. Momentan gibt es gar keine Möglichkeit.

    naja auch da wird man "das Problem" haben dass nicht alle Eltern die Kinder impfen lassen. Ähnlich wie es aktuell an den Berufskollegs ist. Wobei da sicherlich noch andere Faktoren hinzukommen als sich nicht impfen lassen wollen, wie der Weg zur Impfung ist für manche scheinbar schon zu viel...

    Aber der große Unterschied ist, dass man die Chance hat sich impfen zu lassen. Wer sich dann bewusst gegen eine Impfung entscheidet, muss halt mit den Konsequenzen leben.

    Ich wäre für ein Ende der Maskenpflicht zum 1. April. Alle Kinder hätten bis dahin die Chance sich impfen zu lassen. Man hat die "problematischeren" Wintermonate hinter sich. Die Belastung der Krankenhäuser wäre dann auch grundsätzlich geringer. Es gibt vielleicht bereits Medikamente oder auch Boosterimpfungen für alle. Wir haben jetzt so lange damit gelebt. Jetzt sollten wir noch ein halbes Jahr durchhalten.

    Na, Du kannst Dir damit vor Augen führen, wie gut es Dir im Vergleich geht, und dass Du deshalb kein Recht hast, Zustände in Deinem Beruf zu kritisieren oder irgendwelche Verbesserungen zu fordern. Daran denkst Du das nächste mal, wenn Du eine 10-Stunden-Schicht in verfallenen Räumen und einem unzureichenden Vorbereitungszimmer oder wahlweise einem extra dafür blockierten Privatraum an privaten Geräten verbringst. Dann geht doch alles, wirklich alles, gleich viel leichter von der Hand, oder etwa nicht?

    Da haben sich ja die richtigen Gefunden zwischen Ausbeutung und dem Anspruch einzelner ist aber noch ein großer Unterschied. Viele Forderungen sind berechtigt. Aber der permanente Vergleich mit der freien Wirtschaft hingt gewaltig. Letztlich haben wir einen guten Job mit Vor- und Nachteilen.

    Hilft mir diese Geschichte bei der Bewältigung meines Jobs mit seinen spezifischen Anforderungen und Belastungen?

    Ja, denn er hilft die eigene Situation einmal realistisch einzuschätzen. Sicherlich läuft vieles im Lehrerberuf falsch / schlecht. Aber ganz so schlimm, wie manche tun, ist es auch nicht.

    Hat denn hier jemand in so einer Position gearbeitet und ist, trotz fürstlichen Gehaltes, in den Lehrerberuf quereingestiegen, um eine ruhige Kugel zu schieben?

    Ich kenne jemand, der in seinem ersten Jahr einen Bonus von knapp 20k bekommen hat. Problem war, dass er in den folgenden Jahren fast 0 bekommen hat. Der Bonus war abhängig vom Erfolg der Firma. Durch die Finanzkrise kamen damals keine neuen Aufträge rein. Irgendwann war es dann mal wieder im Bereich eines 13. Monatsgehaltes.

    Die Person ist aber trotz der tollen Bedingungen dann weg. Zu viel Verantwortung, zu viel unterwegs. Keine Zeit für Familiengründung. Zu viel Arbeit.

    40h siehe Paragraph 4 I AZV Brandenburg. Ich hab Anspruch auf 30 Urlaubstage.

    Den Rest der unterrichtsfreien Zeit nutze ich für Fortbildungen (und Weiterbildung) und da komm ich durch aus wöchentlich auf 40h.

    In Nds rechnet das Land anders. Da werden die Ferien auf die Schulwochen umgelegt. Dann bist du aber auch "nur" bei 42 oder so. Ihr habt tatsächlich 30 Tage Fortbildung im Jahr?

    ATler, die nicht wesentlich mehr verdienen als wir? Klingt schlecht verhandelt 😄 Oder der Bonus (der ja nunmal auch fixer Bestandteil des Gehalts ist und mal locker ein "normales" Jahresnetto übersteigen kann) ist extrem gut.

    Im Gegensatz zu Lehrkräften gibt es bei Akademikern riesige regionale Unterschiede. Vergleiche mal die Gehälter im Süden zu denen im Norden. Ich kenne Diplom-Ingenieure, die netto weniger verdienen als Grundschullehrkräfte.

    Am Geld erkennt man immer, wie wichtig die Dinge politisch wirklich sind.

    Ich könnte nach belegen fragen. Aber das lass ich mal.

    Ich kann nur sagen, dass es schön wäre, wenn man das Geld wirklich erkennen würden. Aber wofür Geld ausgegeben wird, hängt noch von ganz anderen Sachen ab. Das fängt damit an, welche Schule gerade die bessere Beziehung zur Politik hat. Ich finde es teilweise erschreckend Schulen vom gleichen Schulträger ausgestattet werden. Aber das ist ein anderes Thema.

    Und selbst wenn irgend eine Studie deine Behauptung stützen würde: Schule muss nicht automatisch alles aufholen, was an anderer Stelle versäumt wurde.

    Die Frage ist, was Schule unter Bildung und Erziehung versteht. Vieles kann gut bei Schulfahrten vermittelt werden. Z.B. im sozialen Miteinander oder ganz einfache Tischregeln.

    Schule kann nicht alles aufholen. Sie sollten aber versuchen möglichst viel zu erreichen.

    Und wo ist das Problem? Woher kommt die irrige Annahme, dass 7-Jährige mit ihrer Lehrerin in Urlaub müssten?

    Klassenfahrten können viel dazu beitragen, dass Kinder selbstständiger werden. Gerade für Kinder aus schwierigen Lebensverhältnissen sind Klassenfahrten wichtig. Gibt natürlich auch noch zahlreiche andere Argumenten. Natürlich müssen Klassenfahrten nicht sein. Es gibt viele Dinge, die nicht sein müssen. Trotzdem ist es sinnvoll, wenn es stattfindet.

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