Beiträge von Tom123

    Naja, "Interessenausgleich" heißt deiner Auffassung nach letztlich nur, dass das Interesse der Schule Vorrang hat.

    Interessenausgleich bedeutet auch nicht, dass man sich in der Mitte trifft. Formal wird man erstmal fragen, ob die Schule überhaupt ein berechtigtes Interesse daran hat, dass frühzeitig zu erfahren. Wenn ich hier lese, dass es Schulen gibt, wo sowieso permanent jemand als Vertretungsbereitschaft im Lehrerzimmer sitzt, mag das Interesse gar nicht da sein. Wenn man nun feststellt, dass die Schule ein berechtigtes Interesse hat, wird man sich die Lehrkraft ansehen. Ist es ihr zumutbar? Da würde man sich sicherlich fragen, ob die Lehrkraft nicht im Regelfall sowieso schon frühzeitig merkt, dass sie voraussichtlich/eventuell dienstunfähig ist und entsprechend reagieren kann. Dann würde ich als Schule argumentieren, dass die Lehrkraft ggf. die Zeit von 8:00 Uhr bis 10:00 Uhr für ihre Unterrichtsvorbereitung nutzen kann. Die Lehrkraft hätte also keine Mehrarbeit sondern wäre nur in ihrer freien Zeiteinteilung eingeschränkter. Dazu kann ich als Schule auch noch argumentieren, dass die Lehrkaft grundsätzlich keinen Anspruch auf einen späteren Unterrichtsbeginn hat. Sie hätte auch regulär um 8:00 Uhr beginnen können.

    Da muss man nun auch den Einzelfall betrachten. Kommt die Lehrkraft auf eigenen Wunsch später oder hätte sie lieber früher angefangen. Einer Lehrkraft, die bei Vollzeit einmal um 10:00 Uhr und sonst um 8:00 Uhr Unterrichtsbeginn hat, kann man sicherlich eher zumuten sich an dem 10:00 Uhr frühzeitig krankzumelden als einer Teilzeitkraft, die jeden Tag erst um 12:00 Uhr beginnt. Ausnahme ist natürlich, wenn die Lehrkraft das selbst so gewünscht hat.

    Am Ende wird man prüfen, was höher zu bewerten ist.

    Normale Arbeitstage haben keine Aufstehzeiten.

    An normalen Arbeitstagen muss ich aber die Interessen meines Arbeitgebers beachten. Wenn die Schule für eine bestimmte Uhrzeit eine Konferenz ansetzt, kann ich auch nicht sagen, da mache ich aber immer meinen Mittagsschlaf. Am Ende geht es darum die Interessen von Schule und Lehrer zu berücksichtigen und zu gewichten. Es geht hier auch nicht um eine Aufstehzeit. Es geht darum, dass ich bis dahin mich krank melden muss. Ich kann mir einen Wecker stellen, merken dass ich gesund bin und mich wieder umdrehen. Die meisten Menschen werden es sowieso früher merken, dass sie krank sind.

    Nö, mein Arbeitstag beginnt nicht um 7 Uhr. Ich kenne auch kein Gesetz, Verordnung oder Erlass, dass Arbeitstag um 7Uhr beginnt. Der Logik zur Folge endet der Tag ja dann auch um 15:42 (inkl 30 min Pause). Danach darf man dann auch keine Vorbereitung machen oder unterrichten.

    Es geht auch nicht darum, dass der Arbeitstag um 7:00 Uhr beginnt. Es geht darum, dass der Arbeitgeber ein berechtigtes Interesse daran hat, morgens zu erfahren, ob du krank bist. Zu mindestens dann, wenn es an der Schule keine Möglichkeiten gibt das kurzfristig zu kompensieren. Wenn man natürlich im Sek 1 Bereich ein Vertretungsplanerteam nebst Pool hat, ist die rechtliche Situation sicherlich eine andere. Aber gerade an einer Grundschule ist es natürlich schwierig, wenn ich um 10:00 Uhr erfahre, dass Kollege y um 10:30 Uhr nicht kommt. Womöglich ist da auch keine Pause zwischen. Wir haben Zeiten, da ist die Schule nicht erreichbar. Schulleitung macht Unterricht, Sekretärin ist nur an bestimmten Tagen da. Da merke ich erst, wenn die Klasse alleine ist, dass die Lehrkraft nicht gekommen ist.

    Rechtlich müsste man nun abschätzen, ob das Interesse der Schule an einer frühzeitigen Meldung oder die freie Zeiteinteilung der Lehrkraft höher zu gewichten sind. Dabei müssen natürlich auch Teilzeitkräfte anders beurteilt werden. Gerade bei geringer Stundenzahl kann ich natürlich nicht erwarten, dass die Lehrkraft sich immer bereit hält. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es am Ende zu mindestens für kleinere Schulen und Vollzeitkräfte angemessen ist. Theoretisch kann ich auch einfach sagen, dass die Lehrkraft in der Zeit von 8:00 Uhr bis 10:00 Uhr Vertretungsreserve ist und sich bitte bereithalten soll. Oder das die Lehrkraft in dieser Zeit ihre Vorbereitungeb erledigen soll. Sofern ein berechtigtes Interesse der Schule vorliegt, geht es am Ende um einen Interessenausgleich. Ich denke, dass da das Argument "Ich möchte ausschlafen." relativ wenig bringt.

    Woher soll ich wissen, ob ich um 7:00 Uhr topfit bin oder nicht? Wenn ich am Abend vorher noch fit bin und erst um 11 Unterricht habe, schlafe ich um 8 Uhr noch.

    Also bei vielen Menschen wird es so sein, dass sie schon nachts / am Vorabend merken, dass sie krank werden. Wenn es bei dir anders ist, stellst du dir einen Wecker auf 7:00 Uhr. Es ist ein normaler Arbeitstag für dich. Weder Ferien noch Wochenende noch Urlaub.

    Nein, wir reden von den Situationen, in denen man sich ausnahmsweise nicht bis 7:00 Uhr krankmelden kann. Zum Beispiel, weil man zu diesem Zeitpunkt wegen späteren Unterrichts noch schläft.

    Wirklich niemand hat hier auch nur angedeutet, eine Krankmeldung absichtlich hinauszuzögern oder um 6:30 Uhr aufzuwachen, sich nochmal umzidrehen und dann erst um 9:00 Uhr Bescheid zu geben, statt sich so früh wie möglich krankzumelden.

    Wir reden darüber, ob es zumutbar ist sich um 7:00 Uhr schon krankzumelden, wenn man erst um 11:00 Uhr Unterricht hat. Wenn ich erst 1h vorher krank werde, also um 8:00 Uhr noch topfit bin und um 9:00 Uhr die Krankheit ausbricht, dann hilft es mir auch nicht, dass ich um 7:00 Uhr fit war. Dann muss ich mich halt später krankmelden. Aber diese Situation wird doch bei den meisten von uns eher selten auftreten, also zu mindestens nicht regelmäßig.

    Bei mir geht es manchmal innerhalb von einer Stunde. Gerade noch fit und dann geht nichts mehr. Das eine Mal, als ich nach der 2. Stunde noch nicht einmal mehr heimfahren konnte und mich eine Kollegin mit meinem Auto nach der 5. Stunde heimfuhr (und eine 2. Kollegin mit einem 2. Auto für die Rückfahrt beider Kollegen hinterher), habe ich in der 1. Stunde noch einen sehr anspruchsvollen Versuch in Chemie durchgeführt (für den ich immer eine Ersatzstunde parat habe, falls ich nicht topfit bin).

    (Bei manchen Virenerkrankungen ist das üblich.)

    Das sind aber auch die Sachen, wo es nichts bringt morgens um 7:00 Uhr die Gesundheit zu prüfen. Und solche Sachen passieren auch nicht ständig. Wir reden hier doch über den Normalfall.

    Es kommt darauf an. Außerdem ging es ursprünglich um Kinder.

    Wie soll das denn bei Kindern funktionieren? Wenn die Kinder erst zur dritten Stunde haben, stehen sie erst um 9:00 Uhr auf. Ok, das ist logisch. Aber Du bist doch dann als Lehrkraft sowieso schon in der Schule? Das wäre doch ein großer Zufall, wenn ihr regelmäßig gleichzeitig später Schule habt.

    Alle, die hier verwirrt sind: Ihr steht echt, wenn ihr gesund seid 3 Stunden früher auf, um zu checken, ob ihr wirklich gesund seid? Das verwirrt mich allerdings auch.

    Quatsch, aber wenn ich spät Schule habe, schlafe ich nicht bis 1h vorher. In 99% der Fälle merke ich schon vorher, dass ich krank werde. Dann stelle ich mir tatsächlich einen Wecker und sage frühzeitig Bescheid. Oder schreibe nachts schon eine Nachricht, dass ich nicht komme. Aber wenn es Menschen gibt, wo das (regelmäßig) ein Problem ist und sie sich daher erst um 9:00 Uhr krankmelden können, würde ich durchaus sagen, dass sie dann Pech haben.

    Also wir müssen da dann doch auch etwas hartnäckiger sein, als nur einmal anzurufen. Ansonsten bekommen wir keinen Ersatz.

    Vielleicht klappt das bei euch in NDS besser.

    Es gibt sicherlich solche und solche Dezernenten. Andererseits muss man auch anerkennen, dass auch die Dezernenten das grundlegende Problem nicht lösen können.

    Hab ich doch schon gesagt: weitere Maßnahmen einleiten. Amtsarzt etc.

    er soll doch keinem neuen Kollegen zaubern, sondern erstmal schauen, was mit dem ist, der bereits da ist. Es muss doch geschaut werden, warum er nur die Hälfte seiner Arbeitszeit schafft.

    Dafür reicht ein Anruf. Aber ich bezog mich auf die Aussage, dass man ihn immer wieder nerven muss bist etwas passiert. Das ist Schwachsinn. Beispiel: Dezernet fragt Lehrkraft: Warum bist Du so oft krank? Lehrkraft weist darauf hin, dass er akute Erkrankung XY hat und voraussichtlich in 1-2 Jahren wieder voll dienstfähig ist. Dann brauche ich als SL nicht jede Woche wieder beim Dezernenten anrufen und mich beschweren.

    Ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass unsere Kinder und Jugendlichen davon profitiert haben, dass sie die allermeiste Zeit irgendwie "normal" in der Schule waren und auch deswegen die Veränderungen zwischen PISA 2018 und PISA 2022 marginal sind. Der deutsche "Absturz" in dem Zeitraum ist schon beeindruckend.

    Irgendwo wurden dazu schon Zahlen veröffentlicht. Da gibt es anscheinend keinen Zusammenhang. Ländern mit vielen Schließtagen haben sich teilweise nur wenig verschlechtert. Andere haben wenig Schließtage aber eine größere Verschlechterung.

    Wenn man sich die Zahlen mal ansieht, sie man auch nur, dass sich der Trend fortsetzt. Angesichts von Flüchtlingskrise und parallel Lehrermangel auch keine große Überraschung für mich.

    Unsere SL regelt sowas immer kurz und schmerzlos. Sie sagt der Sekretärin, dass sie einen Termin vereinbaren soll, dann wird der Kollege gebeten, drei Termine anzubieten, zu denen er kann, aus denen sie dann einen auswählt.

    Im Gespräch wird er dann zusammengefaltet und gefragt, was er denkt, was die SL denn so den ganzen Tag tut, mit Beispielen. (Im Sommer: Am See sitzen, im Winter: Auf der Couch sitzen).

    Ich frage mich, was ihr alles mit euch machen lasst. Solange ich krankgeschrieben bin, gibt es gar keinen Termin. Und wenn es bei euch schon bekannt ist, wie der SL so tickt, würde ich mich nicht ohne Unterstützung auf so ein Gespräch einlassen. Da sollte man sich als Kollegium zusammentun und deutlich Stellung beziehen. Und wenn das Kollegium so was nicht mitmacht, ist ein Versetzungsantrag sicherlich eine gute Idee.

    Soll er auch nicht. S. o.: er soll weitere Maßnahmen einleiten.

    Ok, welche Maßnahmen? Stand der Dinge ist bei uns, dass wir in der Summe der Schulen deutlich unterversorgt sind. Ausgeschriebene Stelle werden teilweise nicht besetzt, da es keine Bewerber gibt. Feuerwehrlehrkräfte gibt es auch nicht genug. Abordnungen aus dem Sek 1+2 Bereich nebst Unterrichtsausfall haben wir natürlich auch schon genug. Was soll er noch machen?

    Informiert würde ich nicht unbedingt sagen. Aber bei Facebook, Twitter usw. bekommt man die Beiträge automatisch mit, wenn man sich da ein paar durchliest. Twitter denkt wohl, dass ich die AfD mag, weil ich deren Beiträge lesen. Grundsätzlich ist es natürlich immer die Frage, wie es die schweigende Mehrheit sieht. Aber viele Sachen sind auch öffentlich. Beispielsweise hat der offiziell aufgelöste rechte "Flügel" bei den Vorstandswahlen die meisten Plätze bekommen.

    Wie, auf solche Sachen? Wenn eine seiner Schulen den Unterrichtsbetrieb nicht aufrecht erhalten kann, ist das sein Job, das zu lösen!

    Im Zweifel teile ich ihm mit, dass Klassen ins Homeschooling müssen, da nicht genug Lehrkräfte vorhanden sind. War bei uns in der Region in den letzten Wochen an mehreren Schulen der Fall. Aber auch da gilt: Er kann es auch nicht ändern.

    Wie, auf solche Sachen? Wenn eine seiner Schulen den Unterrichtsbetrieb nicht aufrecht erhalten kann, ist das sein Job, das zu lösen!

    Ganz ernsthaft: das wäre mir sowas von egal, wie er das findet. Die SL ist dafür verantwortlich, dass der Laden läuft. So schlecht, wie der Dienstherr Schulen mit Personal ausstattet, fallen Kollegen ins Gewicht, die nicht voll einsatzfähig sind. Von der Fürsorgepflicht der SL ggü dem Kollegen red ich jetzt mal gar nicht.

    Wenn ich ihm heute melde, dass Kollege A langfristig ausfällt, brauchen ich ihn nächste Woche nicht noch mal anrufen und das gleiche melden. Dann sagt er mir zurecht, dass er das bereits weiß und sich meldet, wenn sich etwas ergibt. Ich kann natürlich nach drei Wochen das dritte Mal anrufen aber dann ist der Ton wahrscheinlich nicht mehr so freundlich. Es hilft auch nichts. Er macht seinen Job und kann auch keine Lehrkräfte herzaubern. Die Dezernenten können genauso wenig etwas für den Lehrermangel wie Lehrkräfte oder Schulleitungen. Wenn ich natürlich den Eindruck habe, dass das untergegangen ist oder ein Rückmeldung ausbleibt, melde ich mich irgendwann mal. Aber Telefonterror hilft niemanden weiter.

    Nach "Öffentlichem Rundfunk" abschaffen klang das nicht... du sprachst vom "politischen System".

    Höcke ist ein Fascho, aber weder die Mehrheit der Afd-Wähler, noch die Mehrheit der Afd-Mitglieder möchte meiner Einschätzung nach die parlamentarische Demokratie abschaffen.

    Ich halte das für eine hysterische Eskalation, die dem Diskurs eher schadet.

    Der öffentliche Rundfunk und freie Medien allgemein ist (noch) ein wichtiger Bestandteil unseres politischen Systems. Wenn AfD-Politiker von der Abschaffung sprechen oder unliebsamen Medien und Reportern mit Konsequenzen drohen, sobald sie an der Macht sind, ist das brandgefährlich.

    Ich nehme an, das bezieht sich auf einzelne ostdeutsche Bürgermeister- und Kreistagswahlen, oder? Ansonsten fehlte der AfD bislang überhaupt das Potential, sich bei irgendeiner Wahl realistische Siegeswahrscheinlichkeiten ausmalen zu können.

    Da ist es besonders aufgetreten. Aber die Vorstellung, dass der AfD illegal Stimmen geklaut werden und die Wahlen von denen da oben manipuliert werden findet man inzwischen überall. Auch rund um die Bayernwahl gab es Verschwörungstheorien, dass man Frau Weidel ausschalten wollte, damit die AfD nicht zu gut abschneidet. Solche Spinner gab es natürlich schon immer. Aber scheinen in der AfD einfach extrem viele zu sein, die solche Theorien teilen. Das sind keine Einzelfälle mehr.

    Aber so wie es bei den Lehrern von der Schulart abhing, war es bei den Eltern sicher vom Alter der Kinder abhängig, wie anstrengend eine solche Zeit ist.

    Es hängt auch von den Kindern, von den Eltern und vor allem von der Erziehung der Kinder ab. Dabei muss man das gar nicht werten. Aber es gibt Kinder/Familien, wo der Alltag durch die Eltern durchgeplant ist. Da gibt es mehr Probleme, wenn Angebote wegfallen. Andere Kinder kennen es nicht so und sind es gewohnt, sich selbst beschäftigen. Ich wundere mich immer wieder, wenn wir mit dem Verein unterwegs sind oder auch im Bekanntenkreis wie wenig manche Kinder sich selber beschäftigen/organisieren können. Das kannst Du im Freizeitpark sein und die Kinder fragen, was sie jetzt machen können. Wir sind oft in Jugendherbergen, wo es in der Regel viele Freizeitmöglichkeiten gibt. Manche Kinder sind sofort weg und spielen etwas. Andere stehen nach 10 Minuten bei dir, weil Ihnen langweilig ist. Meiner Erfahrung nach hat das auch nur begrenzt etwas mit dem Alter zu tun.

    Die "Zeit" berichtet, dass Gymnasien die Schulform sind, für die sich die Ergebnisse am deutlichsten verschlechtert haben.

    Wundert mich nicht. Bei uns geht inzwischen auch jeder zum Gymnasium. Da brauchen wir auch keine Dreigliedrigkeit mehr.

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