Hier wirfst Du das Thema legale und illegale Migration durcheinander. Wer hier einen legalen Aufenthaltsstatus hat und für sich selbst und seine Familie sorgt, ist weder im Fokus der AFD oder sonst einer Partei.
Sorry, aber die AfD ist in Teilen offen rechtsradikal. Nehmen wir mal an, dass du Arzt, Ingenieur oder was auch im Irak, Indien oder Ägypten bist. Würdest Du ernsthaft in Betracht ziehen in eine AfD-Hochburg zu ziehen? Ich bin bei dir, dass die illegale Migration ein Problem ist. Aber die Lösungen sind halt nicht so einfach.
Da helfen nur geschlossene Grenzen und viele Abschiebungen auch nach Syrien und Afghanistan, besonders von Straftätern.
Ok, wir machst Du das? Also mal ganz praktisch. Wie machen wir unsere Grenzen so zu, dass keiner mehr reinkommt? Bauen wir einen Grenzzaun? Stellen wir entsprechend tausende neue Grenzschützer ein? Was machen wir mit der Wirtschaft? Als bei Corona die Grenzen dicht waren, hat das schon massiven wirtschaftlichen Schaden verursacht. Wie löst Du das Problem? Und Schengen usw.? Treten wir da aus? Was machen wir mit den Schleppern? In den USA etc. schaffen es die Leute auch die Menschen ins Land zu schmuggeln. Das ist gar nicht rhetorisch gemeint. Ich meine das durchaus ernst. Ich finde es gut, was du schreibst. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie man das umsetzen möchte.
Und mit Afghanistan und Syrien. Wie stellst Du denn sicher, dass die Länder ihre Leute auch wieder aufnehmen? Zahlen wir dafür? Und wie ist es rechtlich? Möchtest Du das Grundgesetz ändern? Jemand nach Afghanistan abschieben, der dort dann ggf. gesteinigt wird, wird sich sicherlich mit den Grundrechten beißen. Mal abgesehen davon, dass es rechtlich schwierig wird, die Grundrechte zu ändern. Wie stellt ihr euch das vor? Die Würde des Menschen ist unantastbar, wenn er Deutscher ist?
Wenn Nachbarländer die Sozialleistungen streichen und auf Sachleistungen beschränken, Grenzkontrollen mit Zurückweisungen durchführen und dazu Ausweisungen nach Ruanda androhen, sinkt die Einwanderung massiv.
Sozialleistungen kürzen finde ich sogar gut. Aber bitte auch die Deutschen, die nicht arbeiten wollen ... Ausweisungen nach Ruanda hört sich nett an. Ist dir natürlich klar, dass das nur klappt, wenn wir dafür Ruanda gut bezahlen? Und ist natürlich auch nicht so ganz einfach. Du musst die Leute hier auch einfangen und dann ins Flugzeug nach Ruanda setzen. Und dann die Frage, was die Leute daran hindert sich einfach wieder auf dem weg zu machen?
Ich wundere mich, wie du darauf kommst, dass die Einwanderung massiv sinkt. Weltweit gibt es doch eigentlich immer Flüchtlinge. Mit Klimakrise und Kriegen etc. wird es auch eher mehr werden. Wenn ich mir die Geschichten unserer Ukrainer oder Afrikaner anhöre, kann ich mir kaum vorstellen, dass solche Maßnahmen sie von der Flucht abhalten. Wir haben ein afrikanisches Kind, wo die Eltern erzählt haben, dass der Rest seiner Familie im Nachbardorf von Milizen gefoltert und massakriert wurde. Was willst Du machen um solche Menschen von der Flucht abzuhalten? Ich meine die Menschen setzen sich aus lauter Verzweiflung in Schlauchboote und fahren über das Mittelmeer. Meinst Du weniger Sozialleistungen ist da ein echtes Argument? Wo Du natürlich Recht hast, ist das durch solche Maßnahmen die Flüchtlingsströme gelenkt werden können. Dänemark und GB verschärfen die Maßnahmen dann kommen halt mehr zu uns. Natürlich können wir jetzt auch die Maßnahmen verschärfen. Aber irgendwie werden wir das Problem lösen müssen. Und solange wir eines der reichsten Länder der Erde sind, werden die Menschen herkommen wollen.
Wenn dann die lückenlose Seenotrettung mit dem Zwecke der Rückführung nach Nordafrika eingeführt wird, können wir legale Zugangswege für wirklich politisch Verfolgte einführen.
Finde ich gut. Wir sind natürlich von einer lückenlose Seenotrettung weit entfernt. Die Frage wäre auch, wie man das schaffen möchte. Personal, Kosten, Schiffe. Und wenn wir dann so weit sind, wie verhindern wir dass die Flüchtlinge einfach neue Routen finden?
Ich empfehle dir dringend mal die Hungrigen und die Satten zu lesen. Und dann zu überlegen, wie man das Problem löst.
Das ist halt das Problem. Für komplexe Probleme gibt es in der Regel keine einfachen Lösungen...